Knappheit Winterfutter

greymaulkin
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Re: Knappheit Winterfutter

#21

Beitrag von greymaulkin » Do 23. Aug 2018, 13:32

Rohana hat geschrieben:
greymaulkin hat geschrieben: Besser jetzt kaufen als im Februar/März, da dürften die Preise utopisch werden. Oder fallen, weil Viele viele Tiere geschlachtet haben?
Pferde werden selten wegen Futterknappheit geschlachtet :hmm:
Naja, Rinder werden jetzt schon geschlachtet. Und auch das entspannt den Futtermarkt.
Und, nein, Pferde werden nicht geschlachtet. Sie werden verkauft. Und es gibt gaaaanz viele liebe Menschen, die Pferde nehmen, die nicht mehr gebraucht/zu teuer in den Tierarztkosten/ oder sonstwas werden. Warum denn dann nicht aus Futterkostengründen? Und das sind wirklich nicht die Händler, die sie dann auf den Transport nach Italien oder so schicken, wo sie nur lebendig vom Hänger taumeln müssen, um noch EU Subventionen wert zu sein. Pferde werden in Deutschland generell zu wenig geschlachtet. Aber das ist ein ganz anderes Thema und hat nur am Rande mit der Winterfutterproblematik zu tun.

Übrigens sind unsere Pferde nicht abgeneigt, an Bäumen zu knabbern, wenn sie anfangen zu treiben. Bei Weiden hab ichs jetzt noch nicht gesehen, aber Birken, Erlen, Eschen, Buchen und Birn- bzw Apfelbäumen. Später im Jahr dann im Vorbeigehen immer eine Maulvoll Laub. Unsere Birken sehen allerdings z.Zt. etwas vertrocknet aus. Auch die Linde am knochentrockenen Graben ohweh. An trockenes Reisig geht nicht mal das Maultier. Vielleicht auch einfach deshalb, weil es noch nie solchen Hunger hatte, daß es das hätte tun müssen.
Hoch im Kurs stehen vertrocknende Brennesseln, v.a. wenn sie schon Samen angesetzt haben. Verwöhnte Bande :roll:

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Oli
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Re: Knappheit Winterfutter

#22

Beitrag von Oli » Do 23. Aug 2018, 13:37

Spencer hat geschrieben:Wir hatten gerade eine Frau zu Besuch die 11 Jahre in Nordfinnland als Selbstversorgerin lebte.Da hat man ja viel Gesprächsstoff. Sie selbst hatten keine Tiere, aber die Viehhalter dort, schneiden Reisig für die Tiere im Winter. Birken wachsen ja wie "Unkraut" und Heu gibt es nicht.
Ich hab ja jede Menge Weide durch meine "Weidenprojekte". Da schneide ich immer mal ein Bündel für die Ziegen. Ich muss die Weidenhecke z.B. eh jeden Winter schneiden. Das gibt jede Menge Rauhfutter und den Ziegen gefällts.
Okay, für Pferde wird das wohl eher nicht in Betracht gezogen werden können. Aber die Finnen fütterten ihre Schafe mit Birkenreisig, wenn ich das richtig verstanden habe.
Sowas plus die Lektüre von 'Laubgeschichten' habe ich unserem Schäfer auch mal empfohlen. Wald und Knicks hätte er - wie viele andere auch - genug. Trotzdem ist da nicht dran zu denken, dass einer wieder zur guten alten Zeit zurückkehrt. Abends schreien hier ringsum die Schafe aber ausser altem Heu und Kraftfutter gibt's nix.
Naja, unser klitzekleines Stück Wiese ist sattgrün den ganzen Sommer durch während alles andere verbrannt ist.
Dafür saufen wir in normalen Sommern auch ab.

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Taraxacum
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Re: Knappheit Winterfutter

#23

Beitrag von Taraxacum » Do 23. Aug 2018, 13:44

Ich bin nun mal ein Fan von gepflegten Sonntagsausritten. :pft: Unter der Woche bleibt da nur wenig Zeit dazu. Da wird eher für die Pferde gearbeitet als mit ihnen. :pfeif: Übrigens war ich in meinem vorigen Leben auch mal Einsteller. Was da manchmal so abgeht..... Das wird sich in den 20 Jahren, die seitdem vergangen sind wahrscheinlich nicht gebessert haben.
Nein, die Tussi kenne ich gar nicht . Keine Ahnung, woher die meine Nummer hatte. Wir inserieren ja gar nicht oder so. Das läuft nur über Mundpropaganda und nettes Anfragen. Ne, die hat mich kackfrech angeschrieben, sie braucht 50 Ballen Heu mit Anlieferung, zahlen würde sie aber nur 3€ pro Stück und auch nur, wenn es Top Qualität ist und die Anlieferung habe inclusive zu sein. :bang:
Wir sind alles andere als geizig, einem Gnadenbrothof haben wir letztes Jahr einen großen Hänger Heu auch schon völlig kostenlos abgegeben, weil die Leute sich dort alle ehrenamtlich um die alten, kranken und abgeschobenen Pferde kümmern, die keiner mehr haben will. Solchen Leuten helfen wir natürlich gerne.

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Re: Knappheit Winterfutter

#24

Beitrag von Zottelgeiss » Fr 24. Aug 2018, 06:16

Ziegen kann man gut mit Tanne etc. füttern. Evtl. mal die örtlichen Garten- und Landschaftsbauer aufsuchen, das die Bescheid geben und abholen lassen, wenn sie in Stadtgärten einzelne Bäume oder zu groß gewordenen Hecken fällen. Die müssen für größere Mengen einen Container bestellen, alles andere zur Deponie fahren.
Die eigenen Grenzen sind immer die Grenzen des anderen.

Benutzer 947 gelöscht

Re: Knappheit Winterfutter

#25

Beitrag von Benutzer 947 gelöscht » Fr 24. Aug 2018, 09:50

Zottelgeiss hat geschrieben:Ziegen kann man gut mit Tanne etc. füttern. Evtl. mal die örtlichen Garten- und Landschaftsbauer aufsuchen, das die Bescheid geben und abholen lassen, wenn sie in Stadtgärten einzelne Bäume oder zu groß gewordenen Hecken fällen. Die müssen für größere Mengen einen Container bestellen, alles andere zur Deponie fahren.
Das Problem ist, dass solche Dinge unkalkulierbar sind. Wir bekommen auch manches angeboten, weil es sich rumgesprochen hat, dass unsere Ziegen Äste und Heckenschnitt etc. mögen. Aber zum einen weiß ich manchmal nicht, um was es sich genau handelt (Problem Giftigkeit) und zum anderen ist es eben nichts Zuverlässiges. Und horten lässt es sich auch schlecht. So gibt´s mal was und mal nicht, mal viel und mal wenig. Und bei Tannen/Fichten kommt gerade im Winter noch dazu, dass viele Leute das Reisig wollen, entweder zum Abdecken oder zum Kränze binden, so dass lohnenswerte Mengen meist schon anderweitig vergeben (verkauft) sind.

Wir konnten einiges an Heu selbst machen und werden von unserem vertrauten Heu-Lieferanten auch wieder beliefert werden. Allerdings nur mit einer Fuhre, sein Vorrat ist schon fast ausverkauft. Müssen sehen, wie wir hin kommen. Haben ja nur 4 Ziegen und auch noch nicht gedeckt. Werden wohl auch noch um eine oder zwei reduzieren. Irgendwie wird es gehen. Unser Vorteil ist, dass wir - bei entsprechender Witterung - theoretisch den ganzen Winter weiden könnten, da wir ausreichend Flächenangebote haben, zum Teil mit Wildhecken, die behutsam zurückgedrängt werden dürfen. Auch wenn über den Winter nicht viel wächst, können sie so doch das eine oder andere finden und kommen - so meine Hoffnung - mit weniger Heu aus.

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