Gesamte Ziege verwerten?

Fina
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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#51

Beitrag von Fina » Fr 5. Jan 2018, 15:33

Ja,jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Im Tiefkühler wird ja auch je nach Fleischsorte gesagt 6-12 Monate Haltbarkeit.
Es kommt auch darauf an,was man einkocht, Gemüse ist unproblematischer.

Wieso willst du , dass die Haltbarkeit über ein Jahr beträgt?
Es wäre doch besser, lieber öfter und frisch? Wegen der Vitamine, die sind zumindest bei Gemüse bis ein Jahr eingekocht mich gut da, schwinden aber deutlich bei längerer Lagerung.

Wenn die Ziege zu groß ist,also zu viel Fleisch, wäre es dann nicht sinnvoller mit jemandem zu teilen?

Ich kenne mich nicht gut damit aus, aber wäre noch trocknen eine Alternative? In Form von Wurst?
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Zacharias
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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#52

Beitrag von Zacharias » Fr 5. Jan 2018, 16:39

Fina, meinst du mich?
Ich friere jegliches Fleisch vakuumiert ein, sodass wir das ganze Jahr den Bedarf decken können. Hätte aber gerne eine weitere Alternative mit der man von Strom nicht so abhängig ist. Will ja nicht mit einer Gefriertruhe voll Fleisch verhungern, wenn es mal zum Blackout kommt. Ist von Vitaminen denn überhaupt noch was vorhanden, wenn das so durchgekocht ist? Für mich kommt nur Fleisch und Wurst in Frage, Gemüse eingekocht finde ich total bäh, weil zu weich gekocht und da zweifele ich am Nährwert. Für mich sind Konserven nicht die erste Wahl, sondern eben nur für Notzeiten. Ausnahme Wurst im Glas, die esse ich auch gerne mal zwischendurch.
Und meine Viecher teile ich mit niemandem. Zum Einen darf ich das nicht, weil Hausschlachtung und zum Anderen weiß kaum jemand die Qualität zu schätzen.
Getrocknet habe ich einmal als Jerky, ist ganz lecker, aber dafür ist Ziegen- und Schaffleisch zu schade.
Grüße,
Birgit

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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#53

Beitrag von Eli » Fr 5. Jan 2018, 21:37

Um hier keine überzogene Panik zu betreiben: Schwere Fälle von Botulismus sind in Deutschland sehr selten. Es werden jährlich nur wenige Fälle gemeldet.
Es ist aber davon auszugehen, dass die meisten, leichteren Fälle nicht gemeldet werden, weil die Symptome nicht so stark sind (nur Übelkeit und Erbrechen) und daher nicht als Botulismus erkannt werden.
Schwere Fälle sind aber hochgradig lebensgefährlich.
Im sich schwer zu vergiften, muss man aber vermutlich schon entweder ein stärker verdorbenes Lebensmittel gegessen haben oder eine größere Menge eines nur leicht verdorbenen. Jedenfalls ist die schwere der Erkrankung von der Menge des Giftes und der Keime abhängig, die man aufgenommen hat.

Ich habe auch schon den Inhalt stark überlagerter Konserven gegessen, wenn dieser sensorisch unauffällig war. Dann aber vor dem Verzehr erhitzt.

Interessant ist vielleicht an dieser Stelle auch, dass auch Schinken/Würste ohne Nitritpökelsalz ein erhöhtes Risiko darstellen, dass Clostridium botulinum wachsen kann:
Hausgemachte Leberwurst aus Wildfleisch, geräucherter Lammschinken und selbst eingelegter Hering führten in Deutschland in den vergangenen Jahren zu Vergiftungen. Die lecker klingenden Rezepte hatten alle einen Haken: Das Fleisch wurde nicht mit Nitrit gepökelt, der Hering nicht sauer genug eingelegt, die Leberwurst nicht kalt genug gelagert. Nitrit, eine starke Salz- oder Säurelake machen Fleisch steril.
Quelle: https://www.apotheken-umschau.de/Botulismus
Wenn ich solche Schinken herstellen werde, werde ich deshalb auf sehr sauberes und zügiges Arbeiten achten: Keine Kontamination mit Verunreinigungen (Haare vom Fell, Erde...), durchgehend sehr geringe Temperaturen (Kühlschranktemperatur), möglichst hohe Salzkonzentration und schnelles Trocknen. Ist der Schinken fertig, werde ich ihn entweder schnell verbrauchen oder tiefgefrieren. Eine längere Lagerung nur in kühlen Räumen halte ich für zu riskant, es sei denn, er ist richtig hart getrocknet.

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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#54

Beitrag von Tanne » Fr 5. Jan 2018, 21:43

Du meine Güte :ohoh: ..

Im nächsten Jahr kommt dann jemand daher, der behauptet, dass Fleisch 3 Stunden eingekocht werden muss :roll:

Meine Vorgehensweise:

- Weck-Einkochbuch lesen
- Nur fertig gegartes Fleisch einwecken - 60 Minuten bei 100 Grad
- Keine Schraubgläser verwenden
- Auf ältere Frauen hören, die mir ihre Einkochgläser geschenkt haben (die sind alt geworden, obwohl sie keine Truhe hatten und das Fleisch daher eingekocht haben ;) )
- Im Selbstversorger Forum alles zum Thema Einkochen lesen

Und nun bin ich raus hier.

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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#55

Beitrag von Eli » Fr 5. Jan 2018, 22:23

Tanne hat geschrieben:- Nur fertig gegartes Fleisch einwecken - 60 Minuten bei 100 Grad
Wenn du das Fleisch vorher fertig garst und unverzüglich heiß in die Gläser einfüllst, verkürzt sich logischerweise die Einkochzeit. ;) Wie deine Energiebilanz dann aber aussieht, ist etwas ganz anderes.
Außerdem ist die Einkochzeit auch von der Größe der Gläser abhängig und davon, ob dein "Fleisch" in Brühe schwimmt oder eine eher feste Masse ist.

Es steht auch jedem frei, Schraubgläser zu verwenden oder nicht. Ich verwende sie. :)

Früher gab es auch noch keine Sicherheitsgurte, Knautschzohnen und Airbags, und trotzdem sind die meisten Autofahrer alt geworden. Klar geht es auch ohne und es ist gut möglich, ohne das alles auszukommen. ;)
Und auch das Wissen "älterer Frauen" ist oft lehrreich.
Jeder entscheidet für sich. Was also ist dein Problem, dass du mit den Augen rollst?

Wen die differenzierte und tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Thema nervt, braucht hier nicht lesen. Aber akzeptiere bitte auch, dass andere da tiefer einsteigen möchten. Das muss dich doch nicht tangieren.

Eli
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Re: Gesamte Ziege verwerten?

#56

Beitrag von Eli » Fr 5. Jan 2018, 22:40

Zacharias hat geschrieben:Ist von Vitaminen denn überhaupt noch was vorhanden, wenn das so durchgekocht ist? Für mich kommt nur Fleisch und Wurst in Frage, Gemüse eingekocht finde ich total bäh, weil zu weich gekocht und da zweifele ich am Nährwert.
Klar gehen um so mehr wertvolle Inhaltsstoffe flöten, je länger erhitzt wird und je höher die Temperatur ist.
Gemüse würde ich auch eher einfrieren. Die nötigen Einkochzeiten für ein ausreichendes sicheres Konservieren sind i.d.R. zu lang.
Eine Alternative ist das Säuern mit Essig oder/und starkes Salzen.

Hier im Forum gibt es schon einige informative Threads zum Thema "einkochen" oder "einwecken". Die Suchfunktion spuckt diese aus und ich habe in den einen oder anderen mal reingelesen.

Bei Fleisch, Brühe, Suppen Eintöpfen usw. finde ich das Konservieren in Gäsern auch sehr praktisch. Dann brauchte ich nur ein Glas mit fertig gegartem Inhalt öffnen und aufwärmen. Ein gefrorener Block aus dem Gefrierschrank ist da umständlicher.
Bisher habe ich oft Portionen eingefroren, wenn ich eine zu große Menge zubereitet habe, z.B. von Eintöpfen. Diese werde ich jetzt eher einfach am Ende der Kochzeit noch kochend in heiß ausgespülte Gläser füllen, zuschrauben und im Kühlschrank oder kühlen Keller einige Zeit aufbewahren (auch mein Keller hat jetzt Kühlschranktemperaturen, bei geöffnetem Fenster). Spart Platz im Gefrierschrank und Energie. Nach dem Öffnen wird noch mal kurz aufgekocht.

Eine sehr recht informative Seite: https://www.einkochhelden.de/rezepte/
Zacharias hat geschrieben:Was ich neulich im Hühnerforum gelesen habe und unbedingt mal ausprobieren muss: Hackfleisch einkochen, anstelle von Einfrieren. Soll man anschließend ganz normal anbraten und verarbeiten können. Das wäre ja mal eine geschickte Alternative zum Tiefkühler, der ständig überfüllt ist.
Sowas nennt sich bei uns, mit Gewürzen versehen, "Bratwurst": https://wurst-rezept.de/wurstrezepte/br ... n-im-glas/
Das Rezept für Leberwurst klingt auch gut: https://www.wurst-rezept.de/wordpres/le ... st-rezept/

Übrigens: Wenn ich deutlich überlagerte Wurstgläser hätte, z.B. mit Leber- oder Blutwurst, deren Inhalt sensorisch unauffällig ist, würde ich den Inhalt in einen Topf/Tiegel schütten, kurz erhitzen, wieder in ein Gefäß geben und erkalten lassen. Dann ganz normal als Wurst essen.
Andere können es natürlich anders machen... ;)

LG Chris

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