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Adjua
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Re: Puhh

#21

Beitrag von Adjua » Do 27. Sep 2012, 11:07

Bei uns sät sich Buche und Ahorn an, weil Altbäume in der Nähe sind - sobald sie ein freies Fleckchen Erde finden. Die Rehe fressen sie aber, deswegen kommen doch die Fichten schneller auf. Wäre das geschägerte Waldstück hinter meinem Haus, würde ich es eine Weile einzäunen, damit die Rehe nicht hinkommen, dann hätte ich in ein paar Jahren eine Menge vielversprechender Laubjungbäume. Leider ist es aber nicht meiner, und wenn sich der Besitzer soviel kümmer wie bisher, gibt's wieder nur Fichten ...

Wenn das ein Abhang ist, sollest Du jedenfalls versuchen, etwas tiefwurzelndes anzusiedeln ...

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Re: Puhh

#22

Beitrag von emil17 » Do 27. Sep 2012, 13:33

Manfred hat geschrieben:Man muss nur darauf achten, dass keine Borkenkäfer-Gefahr für die Nachbarn entsteht. Starke Äste nehmen wir daher mit, als Brennholz. Die dünneren Äste trocknen eh so schnell aus, dass darin keine große Käfervermehrung stattfinden kann.
Die Gefahr besteht nicht: Die problematischen Borkenkäfer-Arten (deren Vermehrung ohnehin auf unpassenden Standort für Fichten hindeutet, aber dieses Thema wäre eine eigene Abhandlung wert) befallen ausschliesslich lebende Bäume und gehen nicht an liegendes Totholz. Am Stamm sind wieder andere Käfer als an Ästen.
babayaga hat geschrieben:Solche Tage sind ideal geeignet, um mal eine Studie über Männer zu betreiben. Solange es mit Technik/Power zu tun hat, sei es auch nur peripher ... also Mann trägt andrem Mann die kleine sauteure Einhand-Stihl erführchtig hinterher, während Frau sich mit nem schnöden Beil an armstarken 4m Ästen abquält ...
Männer wollen Meter machen, all die Nacharbeit interessiert sie nicht, gleich gar nicht, wenn ohne mind. semiprofessionelle Technik ...
Das liegt nicht an der Tatsache, dass es Männer sind, sondern an den Männern, mit denen Du Dich umgibst.
babayaga hat geschrieben:Abasten ist halt laaaaangweilig - okay ich kanns ja nachvollziehen;-)))))
... auch nicht langweiliger als mit irgendwelchen dumpfen Typen Bier zu saufen und Fussball zu gucken (oder was Männer nach Klischee gerne machen, wenn gerade kein Motor am Laufen ist). Ich mache diese Arbeit jedenfalls gerade so gerne wie das Fällen, auch weil ich den Lärm der Kettensäge hasse. Wenn Du das mit einem wirklich scharfen und dafür passenden Werkzeug machst und nicht auf den Mund gefallen bist, wirst Du das Männervolk damit durchaus beeindrucken können.
Wenn Eure Arbeitsteilung natürlich so ist: Mann legt alles um, längt ab, und Frau darf das Schlachtfeld dann aufräumen, dann räche Dich: Du kochst nach der gleichen Methode - also kein Schneidbrett abspülen, keine angebrochene Packung versorgen, alles liegenlassen! - und die Kerle sollen die Küche dann aufräumen.
Häufig ist aber bei der Waldarbeit die grobe Arbeit für Frauen einfach zu kraftaufwendig. Das sollte man nicht unterschätzen - auch eine "leichte" Kettensäge geht mit der Zeit ganz schön in die Arme, obwohl sie ja ganz von selbst sägt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Puhh

#23

Beitrag von Adjua » Do 27. Sep 2012, 13:57

Manfred hat geschrieben:
babayaga hat geschrieben:Solche Tage sind ideal geeignet, um mal eine Studie über Männer zu betreiben. Solange es mit Technik/Power zu tun hat, sei es auch nur peripher ... also Mann trägt andrem Mann die kleine sauteure Einhand-Stihl erführchtig hinterher, während Frau sich mit nem schnöden Beil an armstarken 4m Ästen abquält ...
Männer wollen Meter machen, all die Nacharbeit interessiert sie nicht, gleich gar nicht, wenn ohne mind. semiprofessionelle Technik ...
Das liegt nicht an der Tatsache, dass es Männer sind, sondern an den Männern, mit denen Du Dich umgibst.
:haha:
Das stimmt natürlich, aber die Wahrscheinlichkeit, dass frau zu solchen Männern kommt, ist doch recht hoch, weil genannte Verhaltensweisen doch bei männlichen Exemplaren unserer Art doch recht häufig vorkommen ...

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#24

Beitrag von emil17 » Do 27. Sep 2012, 14:11

Ich hoffe, Manfred verzeiht Dir, dass Du ihm etwas unterschiebst, was ich geschrieben habe.
Adjua hat geschrieben:(...) aber die Wahrscheinlichkeit, dass Frau zu solchen Männern kommt, ist doch recht hoch, weil genannte Verhaltensweisen doch bei männlichen Exemplaren unserer Art doch recht häufig vorkommen ...
Hier hat die Populationsbiologie eine eindeutige Antwort, die Dir aber nicht gefallen wird: Wenn der grössere Teil des Brutpflegeaufwands beim Weibchen liegt, wählen die Weibchen die Männchen und diese benehmen sich folglich so, dass sie von den Weibchen bevorzugt ausgewählt werden.
Wir Männer sind so, weil ihr Frauen uns so wollt! Selber schuld!

Drum steht bei Schiller auch:
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich Herz zu Herzen findet"
und es heisst nicht
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich noch ein bessrer findet"
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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#25

Beitrag von Manfred » Do 27. Sep 2012, 15:40

emil17 hat geschrieben:Ich hoffe, Manfred verzeiht Dir, dass Du ihm etwas unterschiebst, was ich geschrieben habe.
:nudel:

;)

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#26

Beitrag von Adjua » Do 27. Sep 2012, 16:01

emil17 hat geschrieben:Ich hoffe, Manfred verzeiht Dir, dass Du ihm etwas unterschiebst, was ich geschrieben habe.
Adjua hat geschrieben:(...) aber die Wahrscheinlichkeit, dass Frau zu solchen Männern kommt, ist doch recht hoch, weil genannte Verhaltensweisen doch bei männlichen Exemplaren unserer Art doch recht häufig vorkommen ...
Hier hat die Populationsbiologie eine eindeutige Antwort, die Dir aber nicht gefallen wird: Wenn der grössere Teil des Brutpflegeaufwands beim Weibchen liegt, wählen die Weibchen die Männchen und diese benehmen sich folglich so, dass sie von den Weibchen bevorzugt ausgewählt werden.
Wir Männer sind so, weil ihr Frauen uns so wollt! Selber schuld!

Drum steht bei Schiller auch:
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich Herz zu Herzen findet"
und es heisst nicht
"Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich noch ein bessrer findet"

Auch wieder wahr. Andererseits, man kann die Männer nicht *nur* nach Brauchbarkeit aussuchen, das würdet ihr ja auch wieder nicht wollen ...

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#27

Beitrag von emil17 » Do 27. Sep 2012, 19:30

Adjua hat geschrieben:Man kann die Männer nicht *nur* nach Brauchbarkeit aussuchen, das würdet ihr ja auch wieder nicht wollen ...
... ein Thread "unbrauchbare" oder "unpraktische" Frauen dürfte auch einige Beiträge fassen ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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#28

Beitrag von Adjua » Do 27. Sep 2012, 20:08

emil17 hat geschrieben:
Adjua hat geschrieben:Man kann die Männer nicht *nur* nach Brauchbarkeit aussuchen, das würdet ihr ja auch wieder nicht wollen ...
... ein Thread "unbrauchbare" oder "unpraktische" Frauen dürfte auch einige Beiträge fassen ...
Das kommt von der Romantik, die wohl eine evolutionsbiologische Verirrung ist :)

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Re: Puhh

#29

Beitrag von babayaga » Do 27. Sep 2012, 21:11

woody hat geschrieben:Lass das doch einfach im "Wald", da kommt es her und da gehört es auch hin. ...
Ein Haufen 3x1.5x1m ist auch noch da, dürre Äste, Reissig, dünnes grünes Astmaterial und obendrauf paar noch grüne Äste,
vielleicht verirrt sich ja mal wieder ein Igel zu uns, das wäre schön.
Alles darin zu belassen, wäre etwas viel und da würde ich auf wenig Gegenliebe stoßen;-)
Haufen von zuviel grünem Astmaterial werden imho auch sehr schnell modrig/klitschig, wenn sie über Winter liegen,
das Abasten macht dann nicht mehr soviel Spaß wie frisch geschlagen.
Manfred hat geschrieben:So seh ich das auch. Wollte bei den ersten Bildern schon sagen, dass der Wald aussieht wie gefegt ...
Manfred, meine Oma spielt ab&an mal 'auf die Bäume ihr Affen, der Wald wird gefegt';-)
Nee ernsthaft, sie kann es nicht haben, wenn es liederlich aussieht, also werden in Abständen Zapfen&Reissig gefegt und zum Anzünden genutzt.
ludwig hat geschrieben:Wenn man von den dicken Ästen das Kleinzeug abschlägt und nicht auf Haufen sondern schön verteilt auslegt lässt es sich nach einem Jahr gut als Reisig zum Anschüren einsammeln.
Der Plan ist okay und wird im 'Kleinen' auch so gemacht, nur wiegesagt, ALLES so zu handeln wäre etwas viel, da das Wäldchen ja dann kaum noch sicher begehbar wäre,
und ich die wunderhübschen Fliegenpilze dann nimmer finden würde;-)
emil17 hat geschrieben: Das liegt nicht an der Tatsache, dass es Männer sind, sondern an den Männern, mit denen Du Dich umgibst.
Emil, Danke für deinen trockenen Humor/Kommentar, musste erstmal herzhaft lachen.
So böse sollte das den Männern gegenüber gar nicht klingen, hätte ich ein *Hallo, helft mir mal bitte* verlauten lassen,
wären die auch gekommen ..., ich musste nur etwas über die Technikverrücktheit schmunzeln. (*)
emil17 hat geschrieben:
babayaga hat geschrieben:Abasten ist halt laaaaangweilig - okay ich kanns ja nachvollziehen;-)))))
... Wenn Du das mit einem wirklich scharfen und dafür passenden Werkzeug machst ...
Guter Einwand, ich benutze dafür ein altes Zimmermannsbeil, was ich ab&an an der Drehscheibe schleife und danach noch mit einem Schleif-/Wetzstein entgrate/nachschärfe.
Und auf das Teil muss ich aufpassen wie ein Luchs, weil mir ständig einer versucht, das Ding auszuspannen *och, das geht so gut*,
und dann dreschen die Männer mit voller Wucht zu, machmal auch in s Erdreich/Steine etc.
Ich hab da jedesmal Angst, dass jemandem der Beilkopf um die Ohren fliegt und achte darauf, dass jede ungenutze Stunde/Pause das Beil im Wasser liegt. Keile/Schrauben etc. hab ich da schon reingehämmert/gedreht, trotzdem trau ich mit damit nur 'mit angezogener Handbremse' zuzuschlagen.
Aber das wäre wohl eher was für den Werkzeugfaden 'Sichere Verbindung Beilkopf/-Stiel', wäre das nen Thread wert?
emil17 hat geschrieben: Häufig ist aber bei der Waldarbeit die grobe Arbeit für Frauen einfach zu kraftaufwendig. Das sollte man nicht unterschätzen - auch eine "leichte" Kettensäge geht mit der Zeit ganz schön in die Arme, obwohl sie ja ganz von selbst sägt.
Das ist eine Tatsache, ich stoße da auch an meine Grenzen als Frau. Das ist einfach so und liegt in der Natur der Sache.
Klar tut mir nach drei Tagen Abasten der Bereich zw. Zeigefinger und Daumen und der Unterarm weh, weil/wenn mans nicht gewöhnt ist.
Trotzdem käme ich nie auf die Idee, Fichtenäste mit einer Kettensäge abzuasten, das wurde mir von einem Mann geraten ...
hier schlägt/trifft wohl das geklammerte Sternderl (*) von weiter oben zu.
Ernst nehmen tu ich solche Bemerkungen schon lange nicht mehr ..., ich sag dann einfach 'okay' und gut ist,
nur seine Gedanken ob dieser Bemerkungen macht man (frau) sich doch, weil einem ja subtil unterstellt wird, man mache sich das Leben selber schwer. Hallo? Nur weil ich bei Geäst nen scharfes Beil benutze statt einer Kettensäge, wird man belächelt,
es ist teils zum Schiessen, was für Stories das Leben so mit sich bringt.
It's not the hammer - it is the way you hit.

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Re: Puhh

#30

Beitrag von emil17 » Do 27. Sep 2012, 22:57

Nur noch was zum Beil:
Was ein "Zimmermannsbeil" ist, weiss ich nun nicht genau - aber guck mal unter "Astaxt" bei Holzereiwerkzeugen. Diese Klingenform, aber das ganze Beil kleiner, ist für das Äste putzen passend. Wenn Du ein Küchenbeil vom Baumarkt mit halbwegs tauglichem Stahl findest, kann man das mit ner Schruppscheibe leicht umschleifen. Es ist nicht so gut wie ein (hochpreisiges) Markenbeil, taugt aber ganz gut und wenn man das Schleifen noch nicht so beherrscht, ist es auch weniger schade drum.
Schrauben, Nägel und dergleichen haben im Stielkopf nichts zu suchen!
Ein gestieltes Werkzeug soll man nicht ins Wasser legen, der Stiel wird nur immer schlechter davon.
Am besten schneidet man vorne diagonal einen Schlitz mit einer Feinsäge in den neuen passenden Stiel, in welchen dann ein Holzkeil kommt, nachdem der Werkzeugkopf aufgezogen wurde. Der Keilwinkel sollte etwa 7.5 Grad betragen (die Hälfte von 5 Minuten Weg des grossen Zeigers einer Uhr); man merkt es bald ob er zu flach oder zu steil ist. Die Keile kann man fertig aus Buchenholz kaufen oder auf einer Kapp- oder Tischkreissäge aus Abfall selber schneiden. Der Keil darf den Stiel nicht spalten, soll aber auch nicht nur das Stielende spreizen. Ausprobieren!
Der Stiel muss natürlich ohne Keil schon stramm ins Auge passen, dafür braucht man eine nicht zu grobe Raspel, eine Vorrichtung um den Stiel einzuspannen, und Augenmass. Bei gekauften Stielen muss man sehr darauf achten, dass die Fasern parallel zum Stiel laufen. Den Stiel sollte man vor dem Aufziehen im Trockenen und Warmen lagern, nicht im feuchten Keller.
Zum Schluss den frisch aufgezogenen Stiel mit etwas Leinöl abreiben, und das Werkzeug muss nie ins Wasser.
Die Stielpflege beschränkt sich dann darauf, das Werkzeug nicht in der Nässe herumliegen zu lassen. Werkzeug (auch Gartengerät) nicht mit dem Kopf auf den feuchten Boden lagern, sondern aufhängen - die Bodenfeuchte zieht sich in den Stielkopf und ruiniert diesen.
Zum Schleifen solcher Werkzeuge geht am besten und raschesten eine mittelkörnigen Schruppscheibe für den Winkelschleifer. Da muss man dann auch kaum mehr abziehen.

Wer mit scharfen Werkzeugen in den Dreck haut oder sägt, ist ein Barbar. Auch wer eine Axt einfach in die Werkzeugkiste oder auf die Ladebrücke wirft, gehört zu dieser Sorte Mensch. Muss man mit solchen Leuten zusammenarbeiten, hilft es nur, ihnen Werkzeug zu geben, an welchem nicht mehr viel zu verderben ist. Ansonsten lässt man bei der Waldarbeit genau wie bei den Zimmerleuten jeden seine Werkzeuge selber schärfen und instand halten. Bei viel Astarbeit lohnt es sich, einen Stamm auf etwa 60 cm abzuschneiden und als Hackstock zu benutzen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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