das ist nicht nur sabi(e)nes meinung. handarbeit wird vollkommen unterschätzt - hauptsächlich weil es von allen seiten untergraben wird.
ich find es auch etwas seltsam, anderen die scheinbar eh nix zu tun zu haben zuzumuten für so gut wie nix zu arbeiten. aber sich dafür anerkennung zu erarbeiten - als wenn ein paar euro für viele stunden ne anerkennung wären. ich seh das eher als beleidigung.
Oma hat's gestrickt!
- kraut_ruebe
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Re: Oma hat's gestrickt!
There's a crack in everything. That's how the light gets in.
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zaches
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Re: Oma hat's gestrickt!
Mein bliebtetes Beispiel ist der Wamschmaschinenreperateur:
damit der überhauptkommt und einen fuss in den Waschraum stellt bezahle ich 67€.
Der Stundenlohn liegt irgenwo bei € 60
Also Maschine untersuchen, fehler finden (hatte ich ihm schon gesagt, daß es dies und das ist), Ersatzteil einbauen und wieder zumachen, rechnung schreiben....
Rechnungspreis: 275 € für Anfahrt (15 min), 1 Stunde und 5 min. Arbeit und ein Ersatzteil, daß ihn im Einkauf (haben wir dann leider später beim Großhändler nachgeguckt) 13,45 €.
Toll ne?
UNd Waschmaschinen reparieren ist kein Hexenwerk oder Spezialisten Arbeit. DAS habe ich dann bei der nächsten REperatur gemerkt, die wir dann selbst vorgenommen habe. Dank an die Haustechnikforen.
Gut, die Omas (egal ob bei MyBoshi oer Oma hats gestrickt) brauchen keine Auto und fahren nicht herum. Aber das war Unterschied auch schon.
So, ich fahre jetzt auf einen Herbstbasar und versuche dort meine selbstgesägten, geschliffenen und geölten, mit LIebe beschnitzten und ausschlieslich von niederrheinischen Bäumen kommenden Holzspielzeuge/-klötzchen zu verkaufen. Und pflanzengefärbte Wolle und gut sortierte, gewaschene Wolle. Und bin damit schon wieder mitten drin in der Diskussion.
lg, zaches
damit der überhauptkommt und einen fuss in den Waschraum stellt bezahle ich 67€.
Der Stundenlohn liegt irgenwo bei € 60
Also Maschine untersuchen, fehler finden (hatte ich ihm schon gesagt, daß es dies und das ist), Ersatzteil einbauen und wieder zumachen, rechnung schreiben....
Rechnungspreis: 275 € für Anfahrt (15 min), 1 Stunde und 5 min. Arbeit und ein Ersatzteil, daß ihn im Einkauf (haben wir dann leider später beim Großhändler nachgeguckt) 13,45 €.
Toll ne?
UNd Waschmaschinen reparieren ist kein Hexenwerk oder Spezialisten Arbeit. DAS habe ich dann bei der nächsten REperatur gemerkt, die wir dann selbst vorgenommen habe. Dank an die Haustechnikforen.
Gut, die Omas (egal ob bei MyBoshi oer Oma hats gestrickt) brauchen keine Auto und fahren nicht herum. Aber das war Unterschied auch schon.
So, ich fahre jetzt auf einen Herbstbasar und versuche dort meine selbstgesägten, geschliffenen und geölten, mit LIebe beschnitzten und ausschlieslich von niederrheinischen Bäumen kommenden Holzspielzeuge/-klötzchen zu verkaufen. Und pflanzengefärbte Wolle und gut sortierte, gewaschene Wolle. Und bin damit schon wieder mitten drin in der Diskussion.
lg, zaches
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kleinesLicht
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- Registriert: Do 13. Okt 2011, 07:56
Re: Oma hat's gestrickt!
Wie saehe denn eine Vollkostenrechnung, um bei der Oma zu bleiben, aus?
Sie hat Rente, KV inklusive.
Sie hat ihre Wohnung (die muss sie eh bezahlen), bleiben ein paar qm fuer einen bequemen Arbeitsplatz und evtl. die Moeglichkeit, ein paar hundert Gramm Wolle zu lagern. Koennte man anteilig berechnen. Anteilig Strom, Heizung, Telefon...
USt. faellt weg, EkSt. in den meisten Faellen sicher ebenso.
Arbeitsmaterialien werden gestellt.
Sie braucht fuer ihren Job wahrscheinlich weder ein Auto, noch sonstige Befoerderungsmittel. Die fertigen Sachen werden sicher von zu Hause abgeholt, in der Großstadt, sonst laeuft sowas wohl eher per Postversand. Die Kosten traegt bestimmt der Auftraggeber.
Sie braucht weder Anwalt, noch Buchhaltung, noch Steuerberater, noch Werbung.
Darueber hinaus braucht sie auch keine teuren Maschinen, Anlagen, o.ä., demzufolge keine Kredite.
M.E. hat sie sehr geringe Kosten, auf jeden Fall weniger, als Jemand, der zur Arbeit fahren muss oder gar Jemand, der selbstaendig ist. Sie hat null Stress, dass sie ihre Sachen nicht verkauft bekommt, sie muss nix lagern und auf bessere Zeiten hoffen.
Vielleicht sieht ja ihre (und die vieler anderer Anbieterinnen) Vollkostenrechnung einfach nur anders aus? Vielleicht verbucht sie auch ein Gefuehl, naemlich etwas Sinnvolles zu tun, gebraucht zu werden, auf der Haben-Seite?
Ich verstehe dich gut, Sabiene, ich war heute schon wieder sprachlos, als mir jemand erzaehlt hat, er verkauft seine Flugenten fuer 8€/kg. Da frage ich mich auch, ob die alle nicht rechnen koennen. ABER fuer mehr musst du sie erst mal verkaufen koennen und so sieht es wohl in jedem Sektor aus. Und von Landstrich zu Landstrich ist das nochmal ein nicht zu verachtender Unterschied.
Hypothetisch betrachtet: Was nuetzt es mir, wenn ich meinen handgestrickten Angorapullover fuer 180€ anbiete und keiner kauft ihn? Ich heisse schliesslich nicht Lagerfeld.
Sie hat Rente, KV inklusive.
Sie hat ihre Wohnung (die muss sie eh bezahlen), bleiben ein paar qm fuer einen bequemen Arbeitsplatz und evtl. die Moeglichkeit, ein paar hundert Gramm Wolle zu lagern. Koennte man anteilig berechnen. Anteilig Strom, Heizung, Telefon...
USt. faellt weg, EkSt. in den meisten Faellen sicher ebenso.
Arbeitsmaterialien werden gestellt.
Sie braucht fuer ihren Job wahrscheinlich weder ein Auto, noch sonstige Befoerderungsmittel. Die fertigen Sachen werden sicher von zu Hause abgeholt, in der Großstadt, sonst laeuft sowas wohl eher per Postversand. Die Kosten traegt bestimmt der Auftraggeber.
Sie braucht weder Anwalt, noch Buchhaltung, noch Steuerberater, noch Werbung.
Darueber hinaus braucht sie auch keine teuren Maschinen, Anlagen, o.ä., demzufolge keine Kredite.
M.E. hat sie sehr geringe Kosten, auf jeden Fall weniger, als Jemand, der zur Arbeit fahren muss oder gar Jemand, der selbstaendig ist. Sie hat null Stress, dass sie ihre Sachen nicht verkauft bekommt, sie muss nix lagern und auf bessere Zeiten hoffen.
Vielleicht sieht ja ihre (und die vieler anderer Anbieterinnen) Vollkostenrechnung einfach nur anders aus? Vielleicht verbucht sie auch ein Gefuehl, naemlich etwas Sinnvolles zu tun, gebraucht zu werden, auf der Haben-Seite?
Ich verstehe dich gut, Sabiene, ich war heute schon wieder sprachlos, als mir jemand erzaehlt hat, er verkauft seine Flugenten fuer 8€/kg. Da frage ich mich auch, ob die alle nicht rechnen koennen. ABER fuer mehr musst du sie erst mal verkaufen koennen und so sieht es wohl in jedem Sektor aus. Und von Landstrich zu Landstrich ist das nochmal ein nicht zu verachtender Unterschied.
Hypothetisch betrachtet: Was nuetzt es mir, wenn ich meinen handgestrickten Angorapullover fuer 180€ anbiete und keiner kauft ihn? Ich heisse schliesslich nicht Lagerfeld.
viele Grüße
ein kleines Licht
ein kleines Licht
