Wie macht Ihr das??

Was halt nirgendwo passt
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Wayan
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Re: Wie macht Ihr das??

#21

Beitrag von Wayan » Mo 17. Sep 2012, 09:23

hobbygaertnerin hat geschrieben: Deswegen würd ich eben anders fragen- Wie gelingt es, diesen Spagat von Berufstätigkeit, familiären oder anderen Verpflichtungen und von SV einigermaßen sinnvoll auf die Reihe zu bekommen?
Richtig!
Ich habe halt beobachtet, dass manche doch öfters mal etwas posten. Das mit der Tasse Tee zwischendurch und dem Rechner in Reichweite leuchtet mir ein.

Naja, vielleicht war meine Frage auch nicht ganz so ernst gemeint. Tief in meinem Innersten träumte ich davon, dass jemand weiss, wie man die Tiere dazu bringt, sich selbst zu versorgen und dass auch die Früchte von allein wachsen und sich selbst ernten usw. - damit um 11 alles geschafft ist...
Vermutlich würde ich mir dann gleich neue Aufgaben suchen (unser Zaun ist mehr Nichtzaun als Zaun usw.), sodass ich den Tag wieder ausgefüllt hätte.
Dabei bin ich ja schon froh, dass ich keinen Stress habe, vonwegen dies und das und jenes muss uuuunbedingt gleich sofort fertig werden. Ich kann auch mal was liegenlassen.
:engel:
Alle sagten: Das geht nicht. Da kam einer, der wußte das nicht und hat´s einfach gemacht.

Rati
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Re: Wie macht Ihr das??

#22

Beitrag von Rati » Mo 17. Sep 2012, 10:38

hobbygaertnerin hat geschrieben:...Deswegen würd ich eben anders fragen- Wie gelingt es, diesen Spagat von Berufstätigkeit, familiären oder anderen Verpflichtungen und von SV einigermaßen sinnvoll auf die Reihe zu bekommen?..
na ja, mensch muß halt für sich definieren wie weit er bei welchem der Themen gehen will, was ihm wichtig ist. Denn eins ist klar, alles geht nicht.
Will ich zB sehr viel aus eigenem Anbau, eigener Tierhaltung und eigener Herstellung haben, brauche ich einen Arbeitsplatz mit entsprechendem Freiraum oder eine große Familie.
Olaf hat geschrieben:Moin.
*lach*
Die meiste Zeit hab ich auf der Arbeit. *pssst*
:pfeif: (schau doch mal um welche Uhrzeit die meisten schreiben.) ... :mrgreen:

Grüße Rati
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Re: Wie macht Ihr das??

#23

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 18. Sep 2012, 08:29

Hallo Rati,
die grosse Familie, die überall mithilft- gibt es das überhaupt noch?
Meine Kiddies waren nie für Gartenarbeit zu begeistern, ich hatte schon alle Hoffung aufgegeben.
Inzwischen sehe ich doch einen Silberstreif am Horizont.
Man kann immer nur mit der vorhandenen Zeit und den Möglichkeiten seins tun.
Sehe allerdings auch einen Übungseffekt, mit der Zeit geht vieles schneller und leichter von der Hand.
Das 1. Mal braucht man viel länger als beim 50. Versuch.Und trotzdem bleib ich bei meiner Frage, wie kann man es sich so einrichten, dass die Arbeit auch einfacher und schneller geht?
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: Wie macht Ihr das??

#24

Beitrag von Sabi(e)ne » Di 18. Sep 2012, 09:17

Moin,
hobbygaertnerin hat geschrieben:Deswegen würd ich eben anders fragen- Wie gelingt es, diesen Spagat von Berufstätigkeit, familiären oder anderen Verpflichtungen und von SV einigermaßen sinnvoll auf die Reihe zu bekommen?
Gnadenlos Prioritäten setzen - alles auf einmal geht nicht lange gut, damit überfordert man sich selbst meist maßlos.

Leute, die als Einzelne den Anspruch haben, das alles möglichst perfekt durchzuziehen, werden meist nicht alt...
Die Frage ist doch, inwieweit die Familie dahinter steht, und wenn sie davon profitiert, kann und sollte man auch ausreichende Mithilfe einfordern.
Es ist eine Sache der Einstellung - macht man sich selbst den Druck, oder kommt der von außen?
Braucht man das extern verdiente Geld so dringend, daß man keine Zeit/Energie für erfreuliche Dinge übrig hat, oder würde es auch ohne externen Job gehen?

Haus, Kinder, Ertragsgarten, Tiere, ist ein Vollzeitjob von März bis Oktober!

"Andere Verpflichtungen" würd ich hinterfragen, ob das wirklich sein muß, wenn es eben Verpflichtungen sind und keine Erholung oder Freude...

Außerdem würde ich mal den genauen Bedarf ausrechnen, und rumfragen, ob man Arbeit nicht teilen kann - es muß doch nicht jeder alles selbst machen, sondern man kann auch tauschen: der eine macht Apfelmus für alle, der nächste Johannisbeeren, der dritte Kartoffeln, der vierte Bohnen....

Feldgemüse z.B. gibt es zur Saison in Bio dermaßen preiswert, daß sich das kaum selbst anzubauen lohnt, wenn man nicht grad auf seltene Sorten besteht.

Was gibt es also in der Gegend, was man besser zukauft als selbst macht?
Bei mir wäre das Spargel und Kartoffeln - da müßte ich irre sein, wenn ich das selbst machen würde ohne Not :mrgreen: , ebenfalls hat es hier Blaubeerplantagen, und eine große Bio-Plantage für Äpfel in 12 Sorten zum Selbstpflücken, sowie Beerenobst.

Keiner von uns sitzt doch auf einer Insel und MUSS alles selbst machen - wo bleibt denn da die Freude?

Und was mangelndes Interesse der Kinder angeht - doch, man darf sie auch zu ungeliebten Tätigkeiten nötigen, wenn's brennt. Deren Hauptjob ist Schule, aber das bedeutet nicht, daß sie sonst keinen Handschlag tun müssen - ihr seid eine Familie, und keine WG, in der erst mal alles diskutiert werden muß, und du bist Mutter und hast das Sagen, was wer wann zu tun hat. ;)
Es gibt kein Gesetz, daß alle Arbeit von DIR allein getan werden muß - verteil die Last, es ist dein Recht - schließlich haben alle was davon, also setz dich durch!

(ich hab's schon mal geschrieben: meine Ex-Verpächterin hatte einen Marktgarten von 6000qm, plus 80 Pflaumen- und 70 Apfelbäumen - die hatte aber jedes Jahr von März bis Oktober mindestens 2 Polinnen ganztägig als Hilfe dabei....)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

Rati
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Re: Wie macht Ihr das??

#25

Beitrag von Rati » Di 18. Sep 2012, 09:36

hobbygaertnerin hat geschrieben:Hallo Rati,
die grosse Familie, die überall mithilft- gibt es das überhaupt noch?...
Och sicher gibt es die auch noch irgendwo. :)
Was ich damit ausdrücken wollte war aber eigentlich, das mensch eben realistisch beurteilen muß was er machen kann. Und das richtet sich nun mal nach den Gegebenheiten.
Nehmen ich mal mich als Beispiel:
Ich hab nen festen 8h Job, meine Frau ne eigene Werkstatt.
Unsere Jungs (4 & 6) machen zwar auch schon Kleinigkeiten in Haushalt und Garten, aber natürlich noch nicht in dem Maße das sie als Unterstützung fest eingeplant werden könnten.
Verwandschaft haben wir keine in der Nähe.
Im Garten stehen sechs Hochbeete.
Dazu noch etliche Blumen- und Kräuterbeete und Hühner.
Das Haus verlangt auch seine Aufmerksamkeit, der Haushalt natürlich auch und die Freizeit zum ausruhen, feiern oder Ausflüge machen ist auch wichtig.

Also realistisch betrachtet ist welches davon die geringste Priorität?
Für mich eindeutig der SV Anteil. Nicht das er mir nicht wichtig wäre, aber wenn dort etwas mal auf Grund mangelnder Zeit liegen bleiben muß (wie zB dieses Jahr der Kartoffelacker) oder eine Idee nicht umgesetzt werden kann (und derer haben wir natürlich viele) hat das den geringste Einfluss auf das Gesamtbild.

Grüße Rati
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Burggraf

Re: Wie macht Ihr das??

#26

Beitrag von Burggraf » Di 18. Sep 2012, 09:59

Ich habe früher mal für eine Versicherung gearbeitet,dort lernt man auch Zeitmanagement.Dieses Wissen nutze ich heute noch und fahre damit ganz gut.Du teilst,einfach ausgedrückt,deine Aufgaben nach A B C Prioritäten pro Tag ein.
A: muß auf jeden Fall umgehend erledigt werden
B: kann etwas warten,wird erledigt wenn A abgearbeitet ist.
C: erledigt sich meist nebenbei von selbst.
Wichtig ist das man sich auch kleine Auszeiten/Pausen mit einplant.
Das schwierige ist das man sich am Anfang erst mal selbst analysieren muß und dann die Zeitdiebe erkennen und minimieren.
Wer das mal verstanden hat tut sich mit dem Tagesablauf bedeutend leichter.

elli
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Re: Wie macht Ihr das??

#27

Beitrag von elli » Di 18. Sep 2012, 10:12

Sabi(e)ne hat geschrieben: ..."eine große Bio-Plantage für Äpfel in 12 Sorten zum Selbstpflücken,.." Das würde mich sehr interessieren. Wo ist die, wie heißt sie?
Und weil meine Möhren fast alle aufgefressen worden sind, versuche ich jetzt auch mal, ob ich in Zukunft nicht welche und auch Pastinaken zum Einlagern kaufen kann. (Oder tauscht jemand von Euch gegen massenweise Topinambur, den heben sich die Mäuse für den Winter auf - muss aber erreichbar sein von Magdeburg oder Helmstedt oder Hannover aus - oder notfalls auch Osnabrück aus.)
Leute, die privat biogärtnern kenne ich hier nicht, aber wenn ich Tauschpartner hätte, würde ich in Zukunft zumindest für die Einlagerungssachen anders anbauen.

Sabi(e)ne hat geschrieben: "Gnadenlos Prioritäten setzen - alles auf einmal geht nicht lange gut, damit überfordert man sich selbst meist maßlos."
Stimmt, das merke ich jetzt auch langsam. Am Anfang konnte ich das besser, weil sowieso alles ein Dschungel war, und jedes gerodete Stück mich glücklich machte. Aber jetzt nach 12 Jahren ist die Fläche auf einmal eigentlich zu groß, Ansprüche haben sich eingeschlichen, aber die Kraft (Gelenke) lässt rapide nach. Sabine, ich werde mal noch konsequenter über Deine Maxime meditieren und dann hoffentlich danach handeln.

In einer solchen Gemütslage ist mir aber das Forum besonders wichtig im Moment. Da nehme ich mir die Zeit reinzulesen und zu schreiben - theoretisch habe ich sie sowieso eigentlich bis auf 2 Tage in der Woche, und stelle anderes zurück.

LG Brigitte

Meta
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Re: Wie macht Ihr das??

#28

Beitrag von Meta » Di 18. Sep 2012, 11:25

Ich denke der Knackpunkt ist, einzuschätzen welche "Selbstversorgung" wie effizient ist. Sprich bin ich beim Selbermachen günstiger als wenn ich es einfach kaufe - insbesondere wenn ich meine eigene Arbeitszeit mit einrechne.
Insbesondere das Brotbacken hat mir hier die Augen geöffnet, das "Selbstversorgung" nicht nur Hobby/Luxus sein kann, sondern man durchaus trotz Einrechnung der Arbeitskraft noch ordentlich positiv aussteigen kann, wenn man halbwegs effizient arbeitet, da man eben nicht einen Großteil der Erträge an Staat, Investoren oder Management abführen muss. Wobei man natürlich die "Alternativkosten" selber einschätzen muss. Wer statt dem selberbacken das Billigbrot vom Diskonter nimmt, wird vielleicht nicht so positiv aussteigen, wie jemand der das Vollkornbrot vom Bio-Bäcker kauft. (Ich hab vorher 4-5€/kg Brot gezahlt. Da spar ich mir in der Zeit durchs Brotbacken deutlich mehr Geld als ich bei meinem "Brotjob" verdiehne. :mrgreen: )

Ich denke wenn man den Platz hat und Gemüse selber anbaut, zahlt sich das bei einigen pflegeleichten Typen sicher voll aus, wenn man aber viel Zeit mit Jäten und Schädlingsbekämpfung investieren muss, wird das wohl anders ausschauen, wenn man auch die Arbeitskeit reinrechnet. Klar kann man es dann trotzdem machen, aber dann muß einem bewusst sein, das man hier Zeit für Hobby/Luxus investiert, und kein "effizientes" Selbstversorgen betreibt. :michel:

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Re: Wie macht Ihr das??

#29

Beitrag von Adjua » Di 18. Sep 2012, 11:56

Also wenn ich meinen Stundensatz als Informatikerin rechne, komme ich beim Gemüsebau auf keinen grünen Zweig im Sinne von: Billiger als Kaufen. Für mich lohnt es sich dennoch, wenn ich rechne, wieviel Geld ich spare, wenn ich NICHT in den Supermarkt gehe, weil im Garten genug zu Essen da ist - im Supermarkt kaufe ich dann doch immer wieder teures Zeug, das mir nicht abgeht, wenn ich es nicht sehe.

Weiters kann ich auf meiner kleinen Fläche, die landwirtschaftlich zum Leben zuwenig und zum Sterben zuviel ist, dennoch Sachen anbauen, die ich nicht kaufen kann - meine eigenen Tomaten und Bohnen sind zum Beispiel besser als alles, was ich an Tomaten und Bohnen jemals kaufen konnte.

hobbygaertnerin
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Re: Wie macht Ihr das??

#30

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 18. Sep 2012, 19:00

In meinen Augen ist das grösste Glück, dass jeder so machen kann, wie es ihm und zu ihm passt.
Ich komme z.B. höchstens einmal die Woche zum Einkaufen, das würde bedeuten, wir hätten immer uralten Salat oder Gemüse, deshalb hat der Gemüsegarten für mich hohe Priorität. In den Zeiten, als die Kinder noch sehr pflegeaufwandig waren, hab ich eine begeisterte Gartlerin dafür bezahlt, dass sie mir den Gemüsegarten macht. Rein vom Ökonomischen war das sicher Unfug, aber jeden Tag frisches Gemüse aus dem Garten ohne lange Transportwege, das hat was für sich.
Heute habe ich den ganzen Gemüsegarten auf Hochbeete umgestellt, pflanze gerne ausgefallene und seltene Sorten an, dafür müsste ich vergleichsweise tief in die Tasche greifen und Freude machts oben drein.
Brot backe ich von November bis zum Frühjahr, immer gleich 7 Laibe auf einmal, kommt alles gleich in die Gefriertruhe.
Frühjahr, Sommer und Herbst hab ich einfach keine Zeit dafür.
Wenn ich Kuchen backe, dann gleich mehrere Bleche, Kochen muss ich für Mittag jeden Tag, also mach ich auch gleich mal die mehrfache Menge und kann in arbeitsreichen Zeiten in die Gefriertuhe greifen.
Oder wenn eine hungrige Siliermannschaft zu versorgen ist, bin ich um meine Vorratshaltung sehr froh.
Beim Gemüse hab ich in der Regel 90 % Selbstversorgung, kaufe nur die späten Lagerkartoffeln und Lagermöhren zu.
Ich verwende keine gekauften Fertiggerichte, aber es muss doch oft ganz schnell gehen, dass ein Essen auf den Tisch steht-
hier muss ich oft improvisieren.

Ich hab eine Minna und eine Alma im Haushalt angestellt, leider ist Minna im Spülmaschinenhimmel, es muss wieder eine Spülkraft her.
Alma wäscht gerade und wenn die Wäsche sauber ist, steht daneben ein Wäschetrockner ( er möge mir verzeihen, hier hab ich noch keinen Namen gefunden).

Die Frage, wie es die Leute schaffen, trotz der SV auch noch im Forum mitzuschreiben- es wird mir niemand erzählen wollen, dass er von morgens bis spät abends ohne irgendwelche Pausen arbeitstechnisch durchmacht.
SV läuft bei mir unter Hobby und bei einem Hobby muss ich nicht ständig rechnen, ob sich das jetzt rentiert, aber wenn ich meine selbstgemachten Schätze im Feinkostgeschäft kaufen müsste, dann wär das ein etwas teurer Spass.

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