Welcher Ofen?

Sonne, Wind und Feuer
Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Welcher Ofen?

#51

Beitrag von luitpold » Di 4. Sep 2012, 21:55

Theo hat geschrieben:Wäre für einen Kachel/-grundofen auch eine Vorwärmung der Zuluft sinnvoll, z.B. durch einen zweiten Zug im Schonstein?
wenn der dazu passende schornstein (versottung kondensation zugträgheit) schon errichtet ist, dann ja.

die brennstoffeinsparung wird im eher unteren einstelligen prozentbereich liegen.

es kann auch bauartbedingt (zuluftklappe, automatische ofensteuerung) gründe geben auf die zuluft/schornsteinlösung zu verzichten.

müsste man extra sowas neu aufbauen, dann vermutlich nein weil eher teuer. da ist dann die zuluftleitung über keller oder nebenraum meist einfacher.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Welcher Ofen?

#52

Beitrag von emil17 » Di 4. Sep 2012, 22:03

Theo hat geschrieben:Wäre für einen Kachel/-grundofen auch eine Vorwärmung der Zuluft sinnvoll, z.B. durch einen zweiten Zug im Schonstein?
Das passiert wenn schon im Inneren des Ofens. Man hat gewöhnlich einen Teil der Zuluft um den Holzrost herum in die Brennkammer geführt, um eine vollständige Verbrennung der Holzgase zu erreichen. Zugluftvorwärmung wäre für Heizöfen aber hauptsächlich beim Anfeuern sinnvoll - und dann funktioniert sie nicht, weil der Ofen ja noch kalt ist - sonst ist sie typisch für Öfen, wo hohe Temperaturen erreicht werden sollen, z.B. bei Schmelz- und Keramikbrennöfen.
Sonst bräuchte es hochtemperaturbeständige Schamotte, und den Massespeicher kann man auch nicht auf mehrere hundert Grad aufladen, weil sonst der Raum leidet, wo der Ofen drin steht.
Zuluftvorwärmung von absteigender Luft im Schornstein würde dessen Zug schwächen oder aufheben, weil die vorgewärmte Luft gegen den Zug nach unten zum Ofen hin gesaugt werden muss.
Typisch bei Grundöfen ist hingegen, dass die Schamottierung der Brennkammer von der des Massespeichers getrennt ist, damit sich die Brennkammer bald erhitzt. Wenn un- oder halb verbrannte Rauchgase in die noch kalten Züge kommen, versottet der Ofen von innen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Welcher Ofen?

#53

Beitrag von luitpold » Di 4. Sep 2012, 22:21

emil17 hat geschrieben:Wenn un- oder halb verbrannte Rauchgase in die noch kalten Züge kommen, versottet der Ofen von innen.
ofenbauer haben da einen trick, wirst du vermutlich im Pfestorf finden. :daumen:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Welcher Ofen?

#54

Beitrag von emil17 » Mi 5. Sep 2012, 14:01

luitpold hat geschrieben:ofenbauer haben da einen trick, wirst du vermutlich im Pfestorf finden. :daumen:
Gasschlitz?
Das Buch habe ich, sollte sich im Bücherregal von jedem befinden, der mit Holz heizt.
Mein erster selbst aufgesetzter Ofen nach Lektüre geplant (Aussenhülle war vorhanden, Innenleben aus Schamottensteinen vom Abbruch) funktioniert jedenfalls ganz gut.
Da stehen so nebenbei die Tricks drin, wie z.B. der, dass man, um eine Dehnungsfuge zu erhalten, einfach ein Stück Wellpappe auf den Schamottestein legt und erst dann vermörtelt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Welcher Ofen?

#55

Beitrag von luitpold » Mi 5. Sep 2012, 15:36

emil17 hat geschrieben:Gasschlitz?
Das Buch habe ich, sollte sich im Bücherregal von jedem befinden, der mit Holz heizt.
Mein erster selbst aufgesetzter Ofen nach Lektüre geplant (Aussenhülle war vorhanden, Innenleben aus Schamottensteinen vom Abbruch) funktioniert jedenfalls ganz gut.
bingo, gasschlitz :daumen:

es ist vermutlich leichter in der schweiz, bei deren überschweren ofenbauweise, die der luftigen, nicht temperaturhaltigen holzbauweise geschuldet war, material aus dem abbruch zu fischen. in wien ist das gebrauchte schamottmaterial aus dem ofenbau meist gut brüchig wie knäckebrot. für die wiederverwertung bestenfalls als zerkleinertes füllmaterial geeignet.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzeravatar
emil17
Beiträge: 11096
Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind

Re: Welcher Ofen?

#56

Beitrag von emil17 » Mi 5. Sep 2012, 17:24

luitpold hat geschrieben: es ist vermutlich leichter in der schweiz, bei deren überschweren ofenbauweise, die der luftigen, nicht temperaturhaltigen holzbauweise geschuldet war, material aus dem abbruch zu fischen.
Das ist überall da leicht, wo es zu viele Leute mit zuviel Geld gibt. Neue Schamottesteine sind schön teuer, das hindert in Wohlstandsgebieten aber offenbar keinen daran, alte, die noch gut erhalten sind, wegzuwerfen.
luitpold hat geschrieben:in wien ist das gebrauchte schamottmaterial aus dem ofenbau meist gut brüchig wie knäckebrot. für die wiederverwertung bestenfalls als zerkleinertes füllmaterial geeignet.
Zerstampfen und mit gewöhnlichem Portlandzement zu feuerfestem Beton verarbeiten, z.B. mit einem Vorschlaghammer in einer blechernen Mörtelwanne. Gut geeignet, um das Gewölbe eines Pizzaofens zu giessen. Da das Zeug viel Wasser aufnimmt, den Beton längere Zeit mischen und immer wieder Wasser in den Mischer geben, oder den Zuschlag wässern und abtropfen lassen, bevor man den Zement zugibt. Wenns an Feinkorn fehlt, Schamottemehl oder Sand aus feuerfestem Gestein (weder quarz- noch kalkhaltig) dazumischen: Lava oder Basaltsand sind geeignet.
Dem Beton ausreichend Zeit zum Abtrocknen geben: das im Schamottezuschlag aufgesaugte Wasser muss vollständig verdunsten, sonst treibt der Beton beim ersten Einheizen auseinander.
Lose eingefüllter Schamottebruch ist im Ofeninnenleben nicht gut, weil er die Wärme schlecht aufnimmt und abgibt. Für die Wärmedämmung des Ofens nimmt man besser Perlit oder Steinwolle, zur Not auch Blähton.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzeravatar
petias
Beiträge: 45
Registriert: Do 15. Dez 2011, 15:59
Wohnort: Süd Thüringen

Muiti Fuoco?

#57

Beitrag von petias » Sa 15. Sep 2012, 14:31

Kennt jemand das das Multi Fuoco System der italienischen Firma Piazzetta? Das klingt interessant. Ein spezieller Kaminofen heizt die neben- und darüber-liegenden Zimmer mit, mithilfe eines einfachen Röhrensystems und Gebläse mit eine regel- und verschließbare Öffnung in jedem angeschlossenen Zimmer. Eine Art Zentralheizung ohne Wasserführung mit einfachen Mitteln. Natürlich muss der Ofen entsprechend des zu beheizenden Gesamtvolumens dimensioniert werden. Bei mir bräuchte er ca. 9 Kw. Hat jemand mit sowas Erfahrung?

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Welcher Ofen?

#58

Beitrag von luitpold » Sa 15. Sep 2012, 20:12

mithilfe eines einfachen Röhrensystems und Gebläse mit eine regel- und verschließbare Öffnung in jedem angeschlossenen Zimmer. Eine Art Zentralheizung ohne Wasserführung mit einfachen Mitteln.
in der ddr waren solche systeme durchaus verbreitet.
ich kenn sie nur weil meine firma vor 20-30 jahren sowas öfter verbaut hat, und jetzt wieder entfernt, weil die leute damit nicht mehr zufrieden sind.

piazetta fuoco kenn ich nur namentlich, würde mir persönlich so eine staubverteilungsanlage aber niemals einbauen.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzeravatar
Kap Horn
Beiträge: 435
Registriert: Fr 15. Okt 2010, 04:36
Wohnort: Ostkueste Schwedens
Kontaktdaten:

Re: Welcher Ofen?

#59

Beitrag von Kap Horn » Sa 15. Sep 2012, 21:44

Hej Luitpold

"Stauberverteilungsanlage" setzt ja dann Staub voraus...da hilft nur: Bild Bild Bild
So als Tipp also...

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Welcher Ofen?

#60

Beitrag von luitpold » So 16. Sep 2012, 11:24

Kap Horn hat geschrieben:Hej Luitpold

"Stauberverteilungsanlage" setzt ja dann Staub voraus...da hilft nur: Bild Bild Bild
So als Tipp also...
ja danke.
aber mit dem richtigen ofen fühl ich mich im dreck auch wohl. :engel:
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Antworten

Zurück zu „Regenerative Energien und Energiesparen“