"Luft-Sonnenfänger"

Sonne, Wind und Feuer
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Kap Horn
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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#111

Beitrag von Kap Horn » Do 30. Aug 2012, 18:12

Hej

Hier ein Bild von der "Resteverwertung"

Bild

http://www.einfacherweise.com/2012/08/r ... rtung.html

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ahora
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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#112

Beitrag von ahora » Do 30. Aug 2012, 18:28

hallo kap horn,

der sieht ja klasse aus, die idee ihn <spitz> aufzuhängen finde ich klasse. das sieht aus, wie ein schmückendes teil.

lg ahora

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#113

Beitrag von Kap Horn » Do 30. Aug 2012, 18:46

Hej Ahora

Ja, sieht wie ein "Diamant" aus (die Tuer auf der Giebelseite hat ein kleines Fensterchen auf die gleiche Art).
Aber spitz wurde er in erster Linie weil ich diesmal den "Selbstzug" ausprobieren wollte. Unten strömt die Luft ein und sammelt sich oben in der Spitze wo sie ins Häuschen strömen kann. (So zumindest mein Gedanke).
Die Strömung funktioniert, hab ich mit Zigarettenrauch getestet. Wieviel es aber bringt konnte ich nicht mehr testen, stark bewölkt am Tage bevor ich wieder an Bord musste.

Aber wie auch immer, das kann gar nicht verkehrt sein so ein Teil am Haus anzubringen...

Bild Gruesse

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Kap Horn
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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#114

Beitrag von Kap Horn » Mo 10. Sep 2012, 22:53

Hej

Heute bekam ich "frische Daten" vom Luft-Sonnenkollektor.

Jetzt war er also drei Wochen in Betrieb und in dieser Zeit waren die Temperaturen:
(out ist im Kasten, in im Haus)

Max out 54.2
in 23.2

Min out 3.8 Wie ich sehe kommt der Herbst mit kalten Nächten...kein Zweifel
in 14.4

Die Luft ist trocken und frisch, der bisher immerwährende Rauchgeruch beinahe vollständig verschwunden!
Und heute gegen halb zehn und Sonne: 14,5 Grad im Haus und 20 Grad warme Luft wurde eingeblasen. Das Thermostat tut also seine Dienste und springt bei der gewählten Temperatur an. Bild

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#115

Beitrag von bioke » Di 11. Sep 2012, 08:37

Evtl mal ein Hinweis: Warme Luft ist nicht trocken.
Der Gedanke an sich ist nicht falsch, wenn ich kalte Luft erwärme, dann kann die warme Luft viel mehr Wasser aufnehmen als vorher die kalte Luft. Da ich kein Wasser dazugetan habe, kann sie jetzt also irgendwo Feuchtigkeit aufnehmen (z.B. von der Wäsche o.ä. Prinzip Haarfön). Leider hat das nichts damit zu tun, daß die warme Luft weniger Feuchtigkeit enthalten würde.
Sagen wir mal kalte Luft draußen hätte eine Feuchtetrageauslastung (relative Luftfeuchtigkeit) von 100%. Wenn ich sie jetzt erwärme, dann kann sie plötzlich ein vielfaches davon tragen. Damit ist sie mit dem Wasser, das sie mitgebracht hat nur noch zu 25% ausgelastet (relative Luftfeuchtigkeit). Sie trägt aber immer noch dieselbe Menge Wasser mit sich herum wie vorher! Wenn sie vorher 10 Gramm dabei hatte, dann hat sie die auch nach dem Erwärmen noch dabei.
Jetzt kommt leider der Pferdefuß: Wenn die Luft in der Bude wieder auf den ursprünglichen Wert abkühlt bevor sie sie verläßt, nimmt sie keine Feuchtigkeit mit, sondern geht zu 100% ausgelastet mit dem, was sie auch vorher nur tragen konnte.
Fazit: Es geht nicht darum, warme Luft in den Raum zu bekommen, sondern darum, daß sie sie wärmer verläßt als beim Eintritt in den Raum.
Da ein solcher Kollektor etwas Wärme in den Raum bringt, nutzt er auch ein kleines bißchen, aber optimieren kann man mit diesem Wissen schon etwas.

Ich kann einen Raum wunderbar trocken bekommen, wenn ich ihn nur Nachts lüfte und tagsüber nicht. Da nachts die Luft draußen kalt ist kommt sie kälter in die Bude als sie sie verlässt, ohne jede Heizung. Nachteil: Bude kühlt aus. Das ist exakt das Prinzip der richtigen Kellerlüftung: Im Winter viel lüften und die Erdwärme heizt den Raum trocken. Im Sommer den Keller verschlossen halten.

Es kann sogar der Fall auftreten, daß ich mir mit einem solchem Kollektor Feuchtigkeit ins Haus hole. Nämlich wenn es draußen tagsüber oft feucht und warm ist (schwül). Die voll feuchtetrageausgelastete Luft kommt über den Kollektor ins Haus. Ob sie im Kollektor erwärmt wird, spielt keine Rolle. Sie verlässt das Haus jetzt aber kühler, als sie den Kollektor betreten hat. Damit verliert sie im Haus einen Teil ihrer Tragekapazität und läßt die Feuchtigkeit im Haus zurück. Nachts, wenn die Luft draußen kühl ist und weniger Feuchte mit sich rumtragen kann, pumpt der Kollektor keine Luft ins Haus, es bleibt also im Haus feucht. Ich hätte dann das Gegenteil von dem erreicht, was ich wollte.

Will ich das Haus aber erwärmen, dann könnte ich auch die Luft aus dem Haus in den Kollektor leiten und dann wieder zurück ins Haus. Allerdings habe ich dann keinerlei Luftaustausch mehr. Der müsste dann durch ein extra Lüftungsgitter irgendwo her, damit die Bude nicht stickig wird. Das müßte dann optimalerweise nur nachts offen sein. Damit hätte ich dann tagsüber die Wärme genutzt und bin nachts die Feuchte losgeworden.

Moderne Anlagen, die dieses Prinzip berücksichtigen, arbeiten mit Tauschermedien. Das kann z.B. ein Ton- oder Ziegelstein sein. Tagsüber wird er in der Sonne richtig aufgeheizt und gibt seine Feucht an die Außenluft ab. Abends schließen sich die beiden Lüftungschlitze zur Außenluft und zwei Lüftungschlitze zum Haus öffnen sich. Der warme trockene Ziegel gibt jetzt seine Wärme in den Raum ab und nimmt die Feuchte aus dem Raum auf. Beides ist erreicht, die Bude wird warm und trocken. Ziegel sind billig und wer sogar ein Ziegelhaus hat braucht nur einen Glaskasten draußen an die Wand zu schrauben.
Wer ein technisch optimiertes Gerät bauen will, der könnte das mit Zeolit tun. Das Zeolit speichert beim Abgeben der Feuchtigkeit die Wärme latent (d.h. ohne das er dazu warm werden muß) und gibt sie erst wieder ab, wenn er aus der Raumluft Feuchtigkeit erhält. Er kann deswegen in der Zwischenzeit seine gespeicherte Wärme nicht verlieren weil er nicht warm bleiben muß, er darf abkühlen. Kommt dann die feuchte Raumluft dazu wird er beim binden der Feuchtigkeit von selbst wieder warm und gibt die Wärme in den Raum. Zeolit ist eine Mineralgruppe und kommt auch natürlich vor, wird aber oft für die verschiedenen Einsatzzwecke speziell hergestellt. Es ist im Prinzip dasselbe wie diese kleinen Silicagelkügelchen, welche oft in Verpackungen von elektronischen Geräten liegen. Silica ist natürlich auch geeignet.

Und noch ein Tipp: Warme Luft steigt nach oben. Sie steigt aber um so stärker nach oben, je länger das "Ofenrohr" ist. Wenn ich also die Möglichkeit habe den Kollektor tiefer anzubringen ohne daß er verschattet wird, dann bekomme ich kostenlos mehr Zug.

Ich hoffe es kommt nicht zu besserwisserisch rüber, ich möchte nur helfen Fehler und Frustation zu vermeiden. Hoffe es hilft oder regt an, andere Ansätze auszuprobieren.

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#116

Beitrag von Kap Horn » Di 11. Sep 2012, 12:25

Hej bioke

Danke fuer Deinen langen und gut verständlchen Beitrag!
Das hab ich mir vorher alles durch den Kopf gehen lassen, aber 100% Lösungen gibt es nie...schon garnicht wenn die Technik so einfach ist wie bei mir.

Was Du beschreibst stimmt, nur, die Wenigsten wissen davon. So wird oft ein Keller im Sommer "getrocknet" (und man erreicht wie Du schreibst genau das Gegenteil) statt die trockene Winterluft rein zu lassen.
So ein Luft-Sonnenkollektor der einfachen Bauweise ist auch nicht fuer Kellerräume sehr geeignet.

Bei mir ist ja die Ausgangssituation vielleicht auch ein wenig "anders". Ich muss mit Strom haushalten, ich bin wochenlang weg und dann ist das Haus unbewohnt. Sollte ich mal feuchtere Luft reinblasen, dann nehme ich das in Kauf, denn der Luftwechsel ist mir genau so wichtig.
Kalte Luft, auch wenn trocken, will ich keine haben, da ich ja nicht da bin um das zu regulieren.

Stimmt auch mit dem Schornsteineffekt nach dem Motto: je länge, je lieber.
Das war allerdings aus zwei Gruenden bei mir nicht gut.
Einmal wäre der Ventilator im Dachgeschoss gelandet, zum anderen will ich bei Ventilatorstopp eine "Entlueftung" haben damit es nicht so wahnsinnig heiss wird in dem Kollektor.
Die einfachste Bauweise ist fuer mich die geeignetste da je einfacher, je zuverlässiger.
Eine tolle Sache an der Sache: die Ausbau- und Verbesserungsmöglichkeiten sind riesig. Rohre im Boden zum kuehlen der Luft im Sommer zB, oder wie Du schriebst Steinmagazine zu benutzen.
Aber soooo avanciert muss es ja in einer einfachen Kate nicht sein!

Mein Vierter der ans Haus in der Stadt kommt wird den Ventilator in der Mitte haben, dann bläst er ins Treppenhaus und Einlass oben und unten sorgen dafuer dass er bei Stillstand "Durchzug" hat.

Wie auch immer, das Prinzip finde ich prima und einfacher als so kann man kaum an billige Wärme kommen...

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#117

Beitrag von Kap Horn » Di 11. Sep 2012, 13:04

Hej bioke

Da ich ja mein Haus kenne: ich tippe mal auf eine Lufterwärmung im ganzen Haus auf ca 4 Grad. Damit verlässt also vier Grad wärmare Luft als die Aussentemperatur beträgt das Haus.
Gerade im Winter duerfte der Effekt noch stärker werden, da im Winter Sonnentage gleich mit trockener Aussenluft einhergehen.
Auch wenn es nur eine "gefuehlte" Veränderung ist.
Noch nie war die Innenluft so gut und angenehm wie jetzt!

Mal gespannt wie das im Winter sein wird!

Halte Euch hier auf dem Laufenden.

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#118

Beitrag von luitpold » Di 11. Sep 2012, 13:06

warum baust du keinen umluft sonnenfänger?
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#119

Beitrag von Kap Horn » Di 11. Sep 2012, 13:28

Hej Luitpold

Ganz einfahch: weil ich frische Luft in ein unbewohntes Haus haben will! :) mit der Möglichkeit dass das Holzhaus gleichzeitig auch trockener wird.
Bei Umluft bleibt die relative Luftfeuchtigkeit wie sie ist...kein "wind of change"

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Re: "Luft-Sonnenfänger"

#120

Beitrag von Kap Horn » Di 11. Sep 2012, 13:58

Hej

Hier ein wenig mehr Kommentare und anders (auch wenn es natuerlich Werbung ist, so kann man auch dabei immer was lernen um sich eine eigene Meinung zu bilden)

http://www.veh-warmluftkollektoren.de/

Eigentlich schade, dass die "Bierdosenorgelpfeifen" nicht so gut als Absorber abgeschnitten haben, die Materialbeschaffung hätte zumindest Spass gemacht ! Bild

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