Gigerl schlachten

Hühner, Wachteln, Puten, Fasane, Pfauen
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Thomas/V.
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Re: Gigerl schlachten

#61

Beitrag von Thomas/V. » Do 20. Okt 2011, 16:44

fuxi hat geschrieben:
Thomas/V. hat geschrieben:Weil die Wirbelsäule nicht durchtrennt wird, gibt es keine Reflexzuckungen und Flügelschläge!
Oh, mann, warum bin ich da noch nicht drauf gekommen? Das Geflatter und Gezucke beim Ausbluten find ich immer schlimm.
ich habe es auch erst "gelernt", als ich mir ein modernes Hühnerbuch gekauft hatte
"alle Welt" schlachtet mit für mich üblen Methoden (Huhn herumschleudern als "Betäubung" und mit dem Kopf an den Hackklotz hauen :motz: usw.);
als ich die Ohrstichmethode las und das erste Mal ausprobierte, war ich völlig überrascht, wie gut das funktionierte
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Thomas/V.
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Re: Gigerl schlachten

#62

Beitrag von Thomas/V. » Do 20. Okt 2011, 16:52

@ Manfred: klar, wenn das Huhn ordenlich betäubt ist, kann man nicht mehr viel falsch machen mit dem Beil
mich hat nur das Gezappele und Blutgespritze genervt, weil man ja doch ein paar Sekunden braucht, um das Beil wegzulegen und das Huhn mit 2 Händen anzufassen, um es sicher fest zu halten, in dieser Zeit hat es dann schon ganz schön mein Waschhaus vollgespritzt bis an die Wände, das muß ich nicht haben, habe je kein gefliestes Schlachthaus ;)
hecktisches Gezappele macht mich auch hektisch, und wer hektisch ist, ist nicht voll konzentriert und macht Fehler, und Fehler möchte ich im Umgang mit Tieren vermeiden, die Tiere können ja nichts dafür
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Zacharias
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Re: Gigerl schlachten

#63

Beitrag von Zacharias » Sa 5. Nov 2011, 18:29

Wie wichtig es ist, schlachten zu können (nicht nur praktisch, sondern auch moralisch) habe ich heute erfahren müssen. Als ich zum Füttern kam, saß eins meiner Junghühner apathisch im Stall. Ich habe es hoch gehoben und beinahe vor Schreck wieder fallen lassen: Eine Seite der Brust und ein Oberschenkel waren aufgefressen. Dass das Huhn noch lebte war wirklich verwunderlich, denn es war fast komplett ausgeblutet wie ich dann später fest stellen konnte.
So unvorbereitet war es sehr schwer für mich, das Huhn zu töten. Bei den Hähnen neulich war es auch deshalb einfacher, weil ich sie nicht mochte. Das Huhn hatte jedoch - obwohl erst kürzlich gekauft - schon Gefühle in mir geweckt. Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich Huhn und Beil in die Hand nehmen konnte, statt sofort beherzt zuzuschlagen.
Das Huhn habe ich dann immerhin ganz selbstversorgergerecht verarbeitet. Die zerfressene Seite bekommt mein Gasthund und die heile wird ein Süppchen.
Grüße,
Birgit

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Re: Gigerl schlachten

#64

Beitrag von hendlmaria » Mo 3. Sep 2012, 19:06

@Zacharias.
Hallo Birgit!
Bin neu hier und habe dieses Thema mit Interesse verfolgt, weil ich ja selber schon seit vielen Jahren Geflügel halte und auch schlachte. Ich war schon als Kind beim Schlachten dabei und habe damit absolut keine Probleme. Für mich ist das halt die "Ernte" von meiner vorher geleisteten Arbeit. Das mit dem Schlachttrichter und auch Hackebeil ist ja schon ausführlichst besprochen worden. Ich habe allerdings als Kind von meiner Mutter eine andere Methode gelernt, die ich selber auch noch hie und da ausübe. Das Huhn fangen, an den Flügeln mit einer Hand halten, mit der anderen Hand mittels Rundholz ein fester Schlag auf den Kopf, sofort lässt das Tier den Kopf hängen und versteift sich leicht. Dann das betäubte Hendl (wie wir Ösis sagen) zwischen den Knieen einklemmen, so hast du beide Hände frei zum Abstechen. Dann Hals spannen und mit einem scharfen Messer einen Schnitt knapp unterhalt des Kopfes machen und Ausbluten lassen. Ist wirklich nicht schlimm, vorallem wenn du alte Jeans und Gummistiefel trägst... ;)
LG aus Österreich Maria.

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Kaufnix
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Re: Gigerl schlachten

#65

Beitrag von Kaufnix » Di 4. Sep 2012, 08:04

Geil...hab mich grad minutenlang gefragt was ein Gigerl ist :haha:
Naja wir "Piefkes" halt :lol:
In the world I see you are stalking elk through the damp canyon forests around the ruins of Rockefeller Center.
- Tyler Durden, Fight Club

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Re: Gigerl schlachten

#66

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 4. Sep 2012, 12:28

Hallo Hendlmaria,
ich bin auch mit Kleinvieh aufgewachsen und hab das Schlachten von Geflügel von meiner Mutter und in einer Weiterbildung gelernt.
Allerdings hab ich immer noch ein Problem mit dem Schlachten- ich entscheide, dass ein Leben beendet wird- und selbst die sorgsamste und stressfreieste Schlachtung- jedes Tier spürt es.
Da auch das gekaufte Henderl für meinen Braten sein Leben lassen musste- schlachte ich dann doch noch eher selbst, da weiß ich, dass der Gigerl ein einigermaßen entspanntes Leben hatte und der Stress wegen Schlachten relativ begrenzt ist.
Ich weiß, dass ich es kann und dass ich es auch vertreten kann, aber es ist immer wieder auch ein Stück schlechtes Gewissen dabei.
Ich tröste mich damit, dass auch der Salatkopf, die Gelbe Rübe bestimmt lieber Blühen und Samen bilden würde, als auf unserem Teller zu landen.
Bei mir sind gerade 8 Gigerl in der Endmast, möchte sie einmal so füttern, wie die Bressehühner, aber wenn dann der Tag zum Schlachten ansteht, würd ich es lieber verschieben.
Die Viecherl hab ich als Ei in den Brutapparat gegeben, hab sie gross gezogen, dank 2 Nutzungsrasse kann ich auf respektable Giggerl setzen, und sie werden auch demnächst in den Ofen wandern.
Wie es mir bei den Wachteln ergeht- darf ich noch nicht nachdenken.
Enten, Gänse, Kaninchen, das krieg ich nicht übers Herz, da muss unser Metzger her.
Gruss
hobbygäertnerin

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Zacharias
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Re: Gigerl schlachten

#67

Beitrag von Zacharias » Di 4. Sep 2012, 17:07

@ hendlmaria,

Eben, du bist damit aufgewachsen und hast es von Kind auf gelernt. Das ist wohl kaum vergleichbar. Kopf ab ist nicht schwer - wenn man die Hemmschwelle überwunden hat. Aber Betäuben sollte schon gekonnt sein und hier ist niemand, der das zeigen kann (die wenigen Älteren, die noch schlachten, machen es ohne).
Fuchsbedingt konnte ich meine Hühner eine Zeitlang nur unter Aufsicht raus lassen. Wenn sie dann wieder in den Stall mussten, brauchte ich nur den Besen in die Hand zu nehmen, dann wussten sie schon Bescheid. Meine Lieblingshenne ist mir dabei einmal in Panik vor den Besen gelaufen und hat sich dabei den Kopf so angeschlagen, dass sie 3 Minuten ohnmächtig war. Tja, das war wohl die richtige Stelle, nur hab ich so schnell nicht gucken können.
Demnächst stehen bei mir wieder 2 Schlachtungen an und ja, es wird mich immer Überwindung kosten Leben auszulöschen, auch wenn ich ohne schlechtes Gewissen dahinter stehe.
Grüße,
Birgit

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Re: Gigerl schlachten

#68

Beitrag von Adjua » Di 4. Sep 2012, 21:02

Wie füttert man denn die Bressehühner?

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Re: Gigerl schlachten

#69

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 5. Sep 2012, 17:02

Ich hab gelesen, dass die Bressehühner mit Molke, saurer Milch, mit Sahne, mit Buchweizen, Mais gefüttert werden.
Dickmilch, Buchweizen, etwas Weizen, Mais und Kartoffeln bekommen sie - Kartoffeln sind eigentlich keine Bressemahlzeit-
mal sehen, was sich an die Hähne anfüttern lässt.

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Re: Gigerl schlachten

#70

Beitrag von smallfarmer » Mi 5. Sep 2012, 19:07

Hatte jetzt schon zwei jahre immer ein paar Bresse Küken. Scheint ein ideales SV Huhn zu sein, du musst nur weiße Hühner mögen. Legeleistung ist o.k. und die Hähnchen sind schön rund und schmecken gut. Die Küken lassen sich leicht aufziehen und fressen alles was einheimische Jungtiere auch fressen.
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