Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
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Manfred
Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Was uns der grüne Billig-Bio-für-alle-Wahn gebracht hat:
http://www.ardmediathek.de/das-erste/re ... d=11623914
http://www.ardmediathek.de/das-erste/re ... d=11623914
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Nun der Kunde ist meist auf mindestens einem Auge blind. Solange Fleisch jeden Tag auf den Tisch kommt und nichts besonderes mehr ist, wird sich an den Umständen nichts ändern.
Genauso mit den Kartoffeln. Habe neulich einen Ägypter auf die Frühkartoffeln angesprochen, er dachte ich würde Witze machen . “ Deutschland hat Kartoffeln wir Datteln“ das stimmt nun mal nichtmehr.
Die ersten Frühkartoffeln kommen aus Ägypten ob bio oder nicht, wer einheimische frische Kartoffeln essen will bevor auf dem Feld die gelegten Kartoffeln richtig wachsen betrügt sich selber.
Genauso mit den Kartoffeln. Habe neulich einen Ägypter auf die Frühkartoffeln angesprochen, er dachte ich würde Witze machen . “ Deutschland hat Kartoffeln wir Datteln“ das stimmt nun mal nichtmehr.
Die ersten Frühkartoffeln kommen aus Ägypten ob bio oder nicht, wer einheimische frische Kartoffeln essen will bevor auf dem Feld die gelegten Kartoffeln richtig wachsen betrügt sich selber.
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Das hat nur zur Folge, dass das Bio-Label an Wert verliert. Wobei sich kleine Produzenten ohnedies oft nicht mehr zertifizieren lassen, weil es zu teuer ist. Also wird sie ein neuer Begriff etablieren, für vertrauenswürdig-regional-fair, und zu dem werden die Hardcore Biokäufer tendieren. Die Masse wird teilweise Billig-Bio kaufen.
Das ist immer noch besser als früher, wo es Bio nur in obskuren kleinen Läden gab, die man nur in Kratzpullover und Jesuslatschen betreten konnte und im Supermarkt nicht mal billiges Bio zu finden war.
Das ist immer noch besser als früher, wo es Bio nur in obskuren kleinen Läden gab, die man nur in Kratzpullover und Jesuslatschen betreten konnte und im Supermarkt nicht mal billiges Bio zu finden war.
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Manfred
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Leider ist das nicht passiert. Im Gegenteil. Eine ganze Reihe etablierter Bio-Direktvermarkter + fast alle kleinen Bioläden mussten mit aufkommen des aufgezwungenen EU-Billigbio dicht machen.
Hochpreis-Edelbio konnte sich fast nur in Großstadtnähe halten, siehe z.B. die Herrmannsdorfer Landwerkstätten.
Auf dem flachen Land ist den Direktvermarktern ein Teil des Kundenstammes und damit der bitter nötige Grundumsatz weggelaufen.
Versuch mal Eier für 60 Cent das Stück zu verkaufen oder Freilandhähnchen für 30 Euro pro Stück. Es gibt dafür Kunden. Aber finde mal so viele, dass du davon leben kannst. In München kein Problem. Aber hier?
Die Durchschnittskunden fragen gar nicht. Das Zeug aus dem Supermarkt ist ja auch "Bio". Also kein Grund, bei regionalen Streicheltierhof das Doppelte zu bezahlen.
Da klaffen Wunschdenken und Realität mal wieder weit auseinander. War gut gemeint aber wieder beschissen gemacht und hat deshalb viel Gutes zerstört und durch Verbrachertäuschung ersetzt.
Hochpreis-Edelbio konnte sich fast nur in Großstadtnähe halten, siehe z.B. die Herrmannsdorfer Landwerkstätten.
Auf dem flachen Land ist den Direktvermarktern ein Teil des Kundenstammes und damit der bitter nötige Grundumsatz weggelaufen.
Versuch mal Eier für 60 Cent das Stück zu verkaufen oder Freilandhähnchen für 30 Euro pro Stück. Es gibt dafür Kunden. Aber finde mal so viele, dass du davon leben kannst. In München kein Problem. Aber hier?
Die Durchschnittskunden fragen gar nicht. Das Zeug aus dem Supermarkt ist ja auch "Bio". Also kein Grund, bei regionalen Streicheltierhof das Doppelte zu bezahlen.
Da klaffen Wunschdenken und Realität mal wieder weit auseinander. War gut gemeint aber wieder beschissen gemacht und hat deshalb viel Gutes zerstört und durch Verbrachertäuschung ersetzt.
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Bei uns in Österreich gibt's schon ewig Bio in Supermärkten. Gabs das vorher bei euch nicht?
Hier im Ort haben wir Hofer (Aldi), Billa & Co.und alle haben Bio. Trotzdem gibt's einen Wochenmarkt, wo die Leute den lokalen Direktvermarkter stürmen. Kann natürlich daran liegen, dass es grundsätzlich eine mit München vergleichbare Gegend ist. Ich meine aber auch, dass es daran liegt, dass die Leute den Bauern persönlich am Markt sehen ( und mògen) und dass sie deshalb einen Bezug zu seinem Zeug haben. Und dass es besser schmeckt. Alte Gemüsesorten und so ... Auch die Geflügeltante (eine Händlerin, von auswärts) ist sehr zufrieden. Der nehme ich ab, dass die ihre Hendl von Bauern kauft, die glùckliche Hühner haben, auch wenn sie's nirgends schreibt, sondern nur sagt - Zertifikat haben die alle keines, weil zu teuer.
Ihre Hendl sind aber besser als alles, was ich sonst je gekauft habe.
Wenn Du in Bayern bist, vielleicht könntest Du ja bei uns am Markt ..? Rindfleisch gibt's nämlich noch keines ...
Ich hör ansonsten nur, dass sich die Kleinen alle auf Direktvermarktung verlegen ...
Hier im Ort haben wir Hofer (Aldi), Billa & Co.und alle haben Bio. Trotzdem gibt's einen Wochenmarkt, wo die Leute den lokalen Direktvermarkter stürmen. Kann natürlich daran liegen, dass es grundsätzlich eine mit München vergleichbare Gegend ist. Ich meine aber auch, dass es daran liegt, dass die Leute den Bauern persönlich am Markt sehen ( und mògen) und dass sie deshalb einen Bezug zu seinem Zeug haben. Und dass es besser schmeckt. Alte Gemüsesorten und so ... Auch die Geflügeltante (eine Händlerin, von auswärts) ist sehr zufrieden. Der nehme ich ab, dass die ihre Hendl von Bauern kauft, die glùckliche Hühner haben, auch wenn sie's nirgends schreibt, sondern nur sagt - Zertifikat haben die alle keines, weil zu teuer.
Ihre Hendl sind aber besser als alles, was ich sonst je gekauft habe.
Wenn Du in Bayern bist, vielleicht könntest Du ja bei uns am Markt ..? Rindfleisch gibt's nämlich noch keines ...
Ich hör ansonsten nur, dass sich die Kleinen alle auf Direktvermarktung verlegen ...
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Sag ich ja, dass das hier eine reiche Gegend ist. Andererseits weiss ich, dass " unser" Biobauer auch an ganz normale Leute verkauft und auch selber ausliefert, unabhängig vom Markt. Der braucht kein aufgeblasenes Image, der ist " unser" Biobauer, dessen Sachen was Besonders sind, wegen der Sorten und weil von hier, und die Leute sind fast stolz auf ihn. Ich hab schon von vielen gehört, dass sie immer erst schauen, was er hat und kaufen, bevor sie zu dem ebenfalls gut besuchten Nachbarstand gehen, der ein sehr guter Gärtner aus Bayern ist und viel mehr und viel schöner aussehende Sachen - auch Bio - hat. Dasselbe im übrigen auch mit den Pflanzen, was der "unsrige" hat, wird gekauft, bevor man zum anderen schaut, auch wenn dessen Pflanzen optisch viel toller sind.
Ich möchte damit nicht sagen, dass das ein Weg für alle und überall ist, sondern nur, dass es zu funktionieren scheint, dass man sich ein lokales Image aufbaut. Und dass ich mir vorstellen kann, dass ein authentisches Image überall bis zu einem gewissen Mass funktioniert, egal was es im Supermarkt gibt und was die EU sagt.
Ob's zum Leben reicht, weiss ich klarerweise nicht ...
Ich möchte damit nicht sagen, dass das ein Weg für alle und überall ist, sondern nur, dass es zu funktionieren scheint, dass man sich ein lokales Image aufbaut. Und dass ich mir vorstellen kann, dass ein authentisches Image überall bis zu einem gewissen Mass funktioniert, egal was es im Supermarkt gibt und was die EU sagt.
Ob's zum Leben reicht, weiss ich klarerweise nicht ...
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Manfred
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Es kommt halt stark auf die Produktionssparte an.
Rinderhaltung, Ackerbau sind relativ einfach realisierbar. Obst- und Gemüsebau sind schon aufwändiger, wenn markttaugliche Ware produziert werden soll.
Schweine- und Hennen/Hähnchenhaltung nach "Edelbio"-Standards ist extrem kostenaufwändig.
Bei dem gezeigten Edelbiobetrieb nahe München handelt es sich um die Herrmannsdorfer Landwerkstätten
http://www.herrmannsdorfer.de/die-landwerkstaetten/
Den Betrieb hat Karl Ludwig Schweisfurth nach dem sehr luktravien Verkauf seines konventionellen Großschlachtunternehmens Herta aus dem Boden gestampft.
Der man war zu dem Zeitpunkt sehr erfahrener und extrem gut vernetzter Manager und Unternehmer in der Lebensmittelbranche und konnte mit Millionenbeträgen ans Werk gehn und problemlos größere Rückschläge verkraften.
Und den Betriebsstandort (ein romantisches Klostergut) hat er natürlich mit voller Absicht direkt am zahlungskräftigsten Biokundenkreis Deutschlands gewählt. Was dort geleistet wird, halte ich für vorbildlich.
Die Familie fährt aber im Biosegment zweigleisig.
Sohn Georg Schweisfurth ist Mitbegründer der Biosupermarktkette Basic, die ganz selbstverständlich alles verkauft, auf dem ein Biosiegel pappt und die zwischenzeitlich an die Schwarz-Gruppe (Lidl) verhökert werden sollte, was aber scheinbar an Kundenprotesten gescheitert ist. Über die aktuellen Eigentumsverhältnisse ist aber wenig bekannt.
Der 2. Sohn, Karl, hat inzwischen die Geschäftsführung des Landwerkstätten-Unternehmensverbundes übernommen.
Rinderhaltung, Ackerbau sind relativ einfach realisierbar. Obst- und Gemüsebau sind schon aufwändiger, wenn markttaugliche Ware produziert werden soll.
Schweine- und Hennen/Hähnchenhaltung nach "Edelbio"-Standards ist extrem kostenaufwändig.
Bei dem gezeigten Edelbiobetrieb nahe München handelt es sich um die Herrmannsdorfer Landwerkstätten
http://www.herrmannsdorfer.de/die-landwerkstaetten/
Den Betrieb hat Karl Ludwig Schweisfurth nach dem sehr luktravien Verkauf seines konventionellen Großschlachtunternehmens Herta aus dem Boden gestampft.
Der man war zu dem Zeitpunkt sehr erfahrener und extrem gut vernetzter Manager und Unternehmer in der Lebensmittelbranche und konnte mit Millionenbeträgen ans Werk gehn und problemlos größere Rückschläge verkraften.
Und den Betriebsstandort (ein romantisches Klostergut) hat er natürlich mit voller Absicht direkt am zahlungskräftigsten Biokundenkreis Deutschlands gewählt. Was dort geleistet wird, halte ich für vorbildlich.
Die Familie fährt aber im Biosegment zweigleisig.
Sohn Georg Schweisfurth ist Mitbegründer der Biosupermarktkette Basic, die ganz selbstverständlich alles verkauft, auf dem ein Biosiegel pappt und die zwischenzeitlich an die Schwarz-Gruppe (Lidl) verhökert werden sollte, was aber scheinbar an Kundenprotesten gescheitert ist. Über die aktuellen Eigentumsverhältnisse ist aber wenig bekannt.
Der 2. Sohn, Karl, hat inzwischen die Geschäftsführung des Landwerkstätten-Unternehmensverbundes übernommen.
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Klar, wenn man eine eigene Supermarktkette hat ... Allerdings weiss ich von einem namhaften Bio-Supermarktbetreiber in Österreich, dass er seine Geschäfte - die einen sehr guten Namen haben und angeblich auch lukrativ sind - deshalb verkauft hat, weil er keine Lust mehr auf Bioware hatte, die seinen Vorstellungen von Qualität nicht entspricht. Wirklich gutes Zeug war angeblich zunehmend schwer zu finden. Das habe ich aus zweiter Hand gehört, aber immerhin nicht aus fünfter ...
WIe schaut es aus mit Online? Oder ist es zu mühsam, überregional Fleisch zu verschicken?
WIe schaut es aus mit Online? Oder ist es zu mühsam, überregional Fleisch zu verschicken?
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Manfred
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Wir haben inzwischen ein nettes Salamisortiment aus verschiedensten Rinderrassen und nach Rezepten der verschiedenen Metzger.
Ein Großteil davon wird schon überregional über den Handel verkauft, nur unter anderem Namen.
Habe auch schon überlegt, zumindest dieses Wurstsortiment mit im Shop anzubieten.
Es gibt auch einige, die Fleischpakete versenden. Ist aber durch die Kühlkette relativ aufwändig und teuer. Am ehesten geht noch Tiefkühlfeisch in der Styroporbox. Aber solange meine Landwirtschaft nur Nebenerwerb ist, werde ich mir den Aufwand wohl nicht antun. Hab eh schon viel zu viele offene Baustellen.
Ein Großteil davon wird schon überregional über den Handel verkauft, nur unter anderem Namen.
Habe auch schon überlegt, zumindest dieses Wurstsortiment mit im Shop anzubieten.
Es gibt auch einige, die Fleischpakete versenden. Ist aber durch die Kühlkette relativ aufwändig und teuer. Am ehesten geht noch Tiefkühlfeisch in der Styroporbox. Aber solange meine Landwirtschaft nur Nebenerwerb ist, werde ich mir den Aufwand wohl nicht antun. Hab eh schon viel zu viele offene Baustellen.
Re: Künasts Billig-Bio aus dem Supermarkt und die Folgen
Wäre ein eigener Name zu teuer?Manfred hat geschrieben:Wir haben inzwischen ein nettes Salamisortiment aus verschiedensten Rinderrassen und nach Rezepten der verschiedenen Metzger.
Ein Großteil davon wird schon überregional über den Handel verkauft, nur unter anderem Namen.
Gruß
Theo
Live Free or Die
Theo
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