Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

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Joks
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Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#1

Beitrag von Joks » Fr 24. Aug 2012, 13:35

Wir ham einen großen 1700 qm (Pfarr-)garten - mit viel Wildnis und Super-Lage: Auf dem Weinberg, trocken, sonnig. Verändern ihn maßvoll in Richtung Permakultur, mit Rücksicht auf das vielfältige bestehende Leben im Garten.
"Sie hörten Seinen Schall, Gottes, der sich beim Tageswind im Garten erging." Gen 3 Buber

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65375
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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#2

Beitrag von 65375 » Fr 24. Aug 2012, 20:27

Panaxia quadripunctaria?
Herzlich willkommen im Forum. Hab ein paar schöne Schmetterlings- und Raupenbestimmungsseiten gefunden bei der Suche. :daumen:

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Joks
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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#3

Beitrag von Joks » Sa 25. Aug 2012, 08:45

Jep,
Spanische Flagge oder Russischer Bär. Hab ich genommen, weil er sommers hier viel rumfliegt. Die Wildnisbesucher sind ein wichtiger Teil des Gartens, ebenso wie Bereiche extensiver Nutzung. Mehr Infos? OK.
Wir leben zu fünft in und von diesem Grundstück. Da es sich um den Pfarrgarten handelt, ist das Nießbrauch. Gehört uns nicht, aber wir pflegen und erhalten ihn. Nach uns übernimmt nach wenigen Jahren jemand anders. Von Besitzer zu Besitzer wechselt auch das Nutzungskonzept. Mal fast öffentlicher Park, mal völlig sich selbst überlassen.
Ich nenn, das was wir machen Permakultur - weil das am besten passt. Noch als Erbe vom Parkcharakter gibts Heckeninseln. Da ist wenig hinzuzufügen, nur die Nutzung: Gerade sind Kornelkirschen reif, die gibts zuhauf, und sie werden zu Saft. Die unterschiedlichen Hölzer sind sonst auch Vogelnahrung. Es gibt auch einige recht hohe Bäume, bis etwa 15m im Randbereich, den man als Waldzone ansprechen könnte. Kastanie, Hainbuche. Große Haselnussgebüsche. Im Sin permanenter Kultur "verwildern" einige Nutzpflanzen (etwa Mangold, Meerrettich, Topinambur, viele Kräuter und Blumen, mit Amaranth versuch ichs jetzt auch). Wiesen werden zu Heu - denn Kaninchen warten auf Futter. Ich bin ein Hasenschlächter und Fleischesser. Laufenten rennen grad zu acht übers Gelände. Der Hühnerstall ist noch nicht ganz fertig.
Wir ernten Saatgut, aber noch nicht in allen Bereichen. In der Intensivnutzung ist Mischkultur. Nur selten im Sinn gerade gezogener Beete (Bilder folgen) eher auch das "wild" und durcheinander.
Ich bin überzeugt, dass Biodiversität insgesamt hilft beim Gärtnern, wenn auch selten auf direktem Weg. Gehilfen bei uns sind jede Menge Wildbienen und Schmetterlinge, Rosenholzkäfer etc. (ohne Bienenhotel, aber mit Steilhang im Anschluss und vielen Totholzhaufen), Igel, Eichhörnchen, Marder, Nachbarkatzen, Gartenschläfer, Mauereidechsen, Blindschleichen, Schlingnattern, Maulwürfe (auch im und unterm Beet), na ja, Regenwürmer - und Ameisen. Die Beete sind voller Ameisenvölker, und ich bin von deren segensreicher Wirkung überzeugt und förder sie auch noch.
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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#4

Beitrag von Uschi » Sa 25. Aug 2012, 19:13

Hallo und herzlich willkommen hier im Forum :)

Uschi
LG Uschi

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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#5

Beitrag von emil17 » So 26. Aug 2012, 08:24

Ihr habt da ein wunderbares Klima zum Gärtnern. Der Russische Bär ist bei uns auch überall, vor allem auf dem Wasserdost (Eupatorium).
Das mit dem Ameisen fördern würde ich generell nicht so sehen, ausser Du willst auch Blattläuse fördern.
Die kleinen und häufigen Wegameisenarten sind deshalb vor allem im Frühsommer äusserst lästig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#6

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 26. Aug 2012, 16:46

hallo!

herzlich willkommn! :wink_1:
Joks hat geschrieben:Die Beete sind voller Ameisenvölker, und ich bin von deren segensreicher Wirkung überzeugt und förder sie auch noch.
interessant - "nur" wegen der Biodiversität oder hat das andere Gründe auch noch?
Bei uns in Niederösterreich sind nämlich auch viele Ameisen überall. Blattläuse muss man aber suchen ;) und findet trotzdem keine.
Das liegt jedoch, so glaube ich, am Mikroklima und an den vielen Libellen.

liebe Grüße!

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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#7

Beitrag von Joks » So 26. Aug 2012, 17:43

Hi,
also ist mir schon klar, dass das mit den Ameisen auch anders gesehen werden kann. Wir haben jedenfalls viele Ameisen und keine Probleme mit Blattläusen. Ist sicher auch Zufall. An ein par Wildpflanzen (Disteln v.a.) gibt es Kolonien, die auch von Ameisen betrieben werden. Anfang des Jahres haben wir generell irgendwo größere Mengen Dicke Bohnen - als Gründünger, erste Schattengeber, frühe Hülsenfrüchte. Einige der Pflanzen werden immer befallen. Dort sammeln sich aber auch recht früh Beutegreifer (Marienkäfer, später Larven, Ohrenzwicker). Das war ursprünglich so gedacht. Später hab ich mal gelesen, dass Ameisen besonders in trockenen Ländern und Böden eine ähnliche Funktion übernehmen können wie Regenwürmer - Lockerung des Bodens, Nährstofffanreicherung und -Verteilung. Beobachtet hab ich bisher, dass Ameisen den Pflanzen meist nicht schaden. Ist nur ungewohnt, mitten in Ameisen zu greifen, um Möhren rauszuziehen. Schlecht sind sie nicht. Weiters hab ich mal gelesen, dass u.U. Ameisen dazu gebracht werden könnten, ihre Blattläuse zu verspeisen - weil das Kohlehydratangebot in der Umgebung z.B. groß genug ist und der Aufwand nicht mehr lohnt. Das wollte ich immer mal probieren. Aber dazu bräuchte es größeren Blattlausbefall, den wir einfach nicht haben. Nebenbei zeigt das auch, dass Ameisen einiges an pflanzenfressenden Kleininsekten verdrücken, also auch da hilfreich sein können. (Die Studien hab ich grad nicht parat. Schlag ich mal nach).
Die einzigen Blattläuse, die ein wenig nervig sind, sind weiße Fliegen am Kohl.

Außerdem vebreiten sie unsere schönen Veilchen. :)
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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#8

Beitrag von Joks » So 26. Aug 2012, 17:44

Es gibt noch mehr Beziehungen, z.B. je mehr Ameisen, desto mehr Eidechsen.
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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#9

Beitrag von Winfried » Fr 31. Aug 2012, 11:32

Hallo Joks, Du bist grad "bei uns" und wir schauen bei dir rein - großartig und spannend euer Projekt - emotional würde es uns nur schwerfallen, es dann wieder abgeben zu müssen....die Biodiversität in Reinkultur, mit all ihren wunderbaren Seiten der natürlichen Symbiose erleben wir gerade auch hier in der fast noch unberührten Wildnis des hohen Nordens.

Liebe Grüße,

Winfried und Ricarda

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Re: Hallo aus Ingersheim/ BaWü!

#10

Beitrag von Joks » Mi 26. Sep 2012, 18:45

Zweite Vorstellung; das ist jemand über das Forum auf uns aufmerksam geworden: http://www.kirchenfernsehen.de/index.ph ... 644&play=1
:grinblum:
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