Maischegärung 3 Fragen

Olaf
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Maischegärung 3 Fragen

#1

Beitrag von Olaf » So 19. Aug 2012, 15:24

Moin,
ich krieg heute noch überraschend 10 l Aroniabeeren.
1. Kann ich für die Maische meinen 14l-Edelstahl-Käsetopf nehmen oder ist das wegen der Fruchtsäuren nicht gut?
2. Ich hab grad etwas Met gut am blubbern, mit ner Bordeaux-Hefe angesetzt, kann ich da einfach nen Schuß von reinkippen? Weinihefe hab ich nicht im Haus. Pektinase (Antigel) hab ich noch.
3. Ich hab noch so ein oder 2 kg Weintrauben, die weg müssen. Kann ich die dazutun, oder muss ich meinen Nick dann in "der Panscher" ändern?
LG
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#2

Beitrag von kraut_ruebe » So 19. Aug 2012, 15:40

1 - kannst du ohne weiteres. edelstahl eignet sich für maische gut

2 - theoretisch ja. probiert hab ich das aber noch nie - die hefekonzentration für die startphase ist halt dann sehr niedrig.

3 - mach lieber traubensaft draus und trink ihn ;)
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Olaf
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#3

Beitrag von Olaf » Di 21. Aug 2012, 14:35

2 hat übrigens gut funktioniert.
Und zwar hab ichs am selben Tag nicht mehr geschafft, hab aber einen kleinen Teil, so knapp ein Kilogramm vielleicht schon mal zermatscht, Antigel und etwas Zucker rein und dann so 200 ml Met. Bei den Temperaturen hats einen Tag später natürlich prachtvoll gegoren darin, das hab ich dann reinen Gewissens als Hefe dazugekippt...
Einzig was ich jetzt nicht drin habe ist Hefenährsalz.... :hmm:
Nach Überprüfung meines Barvermögens (1 Euro 65) wird mir der Apotheker wohl keins verkaufen, und extra zur Bank fahr ich deswegen nicht...
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#4

Beitrag von fuxi » Di 21. Aug 2012, 14:37

Olaf hat geschrieben:Einzig was ich jetzt nicht drin habe ist Hefenährsalz.... :hmm:
Hatte ich nur beim allerersten Mal verwendet und konnte bei den folgenden versuchen keinen Unterschied feststellen - wurde von mir als übrflüssig eingestuft.
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#5

Beitrag von Olaf » Di 21. Aug 2012, 14:55

Ich meine auch schon ohne Wein gemacht zu haben. Also bleibts weg!
Danke!
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#6

Beitrag von 65375 » Do 23. Aug 2012, 22:21

Ich hab meine Magnumflasche Holunderwein mit dem Bodensatz aus einer Literflasche Holunderblütenwein zum Gären gebracht. Ein Tag an der Sonne hat gereicht.
Hefenährsalz ist meiner Ansicht nach überflüssig. Zucker nährt genug.

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Re: Maischegärung 3 Fragen

#7

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 23. Aug 2012, 22:34

:) Dazu möchte ich mal die ketzerische Frage stellen, warum Weinbauern eine 3jährige Lehre machen müssen, wenn das alles so einfach ist? (wo ist mein Sonnenbrillen-Smilie?)
Mag sein, daß wir hier alle noch mit sehr *rustikalem* Zeugs zufrieden sind, was keine wirklich detaillierten Kenntnisse erfordert, aber um wirklich jede Geschmacksnuance plus langer Haltbarkeit rauszuholen, wird es was mehr brauchen als Wasser, Hefe, und gematschte Rohstoffe ;-)

Homebrewing von Hausbier ging anno dunnemals auch mit beherztem Spucken in die Maische - und gedröhnt hat es auch, aber ob das wirklich lecker war? :hmm:
In der Grönland-Saga gibt es eine ziemlich authentische Beschreibung, wie aus gegorenen Blaubeeren plus "eines Fäßchen Honigs und Wasser und Spucke ein ziemlich (buchstäblich) mörderisches Gebräu entstand - mörderisch, weil alle dabei und danach so besoffen waren, daß am nächsten Tag niemand mehr wußte, wer denn wen getötet hatte.... :ohoh:

Sogar Elefanten und Affen dröhnen sich mit faulenden Früchten zu - scheint ein Säugetier-spezifisches Problem/Sucht zu sein. :mrgreen:
Der Mensch ist anscheinend der einzige, der da auch noch vollendeten Geschmack dabei möchte.... ;)
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Maischegärung 3 Fragen

#8

Beitrag von Olaf » Do 23. Aug 2012, 22:59

*lach*
Mein Nachbar würde antworten: "Hauptsache, die Birne zuckt". Der macht aber ganz tollen Apfelwein, zu seiner Ehrenrettung.
lg
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Re: Maischegärung 3 Fragen

#9

Beitrag von 65375 » Fr 24. Aug 2012, 06:52

Sabi(e)ne hat geschrieben::) Dazu möchte ich mal die ketzerische Frage stellen, warum Weinbauern eine 3jährige Lehre machen müssen, wenn das alles so einfach ist? (wo ist mein Sonnenbrillen-Smilie?)
Mag sein, daß wir hier alle noch mit sehr *rustikalem* Zeugs zufrieden sind, was keine wirklich detaillierten Kenntnisse erfordert, aber um wirklich jede Geschmacksnuance plus langer Haltbarkeit rauszuholen, wird es was mehr brauchen als Wasser, Hefe, und gematschte Rohstoffe ;-)
Was hättest Du denn gerne, was da noch zum Einsatz kommen soll? ? Weinmachen ist keine große Kunst. In der Winzerausbildung ganz wesentlich ist der Umgang mit der Technik, die man als Hobbywinzer nicht braucht, weil ganz andere Mengen verarbeitet werden.

Köche machen auch eine dreijährige Ausbildung und trotzdem kocht fast jeder zuhause und oft sogar besser, als die Profis.

In einem SVForum zu fragen, warum man etwas so banal einfaches und dabei befriedigendes wie die Herstellung von Wein nicht den Profis überläßt, ist schon sehr ketzerisch. :nudel:

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Re: Maischegärung 3 Fragen

#10

Beitrag von Olaf » Fr 24. Aug 2012, 08:00

Moin,
das dacht ich gestern beim zu Bett gehen auch noch:
Wenn ich für alles, was ich zu Hause so treibe jeweils eine 3-jährige Berufsausbildung machen wollte wäre mein Leben mit Sicherheit zu kurz. Vielfach, grad bei (Bau-)Handwerken hab ich festgestellt, dass die Qualität so bescheiden ist, dass ichs gleich selber machen kann, langsamer, aber u.U. besser. Kein Bäckersbrot schmeckt mir so wie meins, das mag subjetiv und selbstverliebt sein... selbst wenn. Zumindest kann ich Zeit und Mühe investieren, brauch keine 10% Altbrot reinkloppen und weis was drin ist. Natürlich beherrsche ich nicht die gesamte Bäckerskunst, aber dieser Bereich genügt mir, bislang.
Und wenn ich einen mittelmäßigen Obstwein zustande kriege, bin ich schon zufrieden mit mir, nicht ohne dass ich mich noch steigern könnte. 65375 schrieb das sehr treffrend, dass die dort ganz sicher mit anderer Technik arbeiten als ich mit meinem Glasballon, aber es ist doch wohl das selbstverständlichste für unsereinen, mal ein Wein derart "primitiv" herzustellen???? Wenn der Baggerfahrer ein Loch baggert brauch der dafür einen Schein. Wenn ich mir eine Schaufel nehme und ein Loch buddle brauch ich keinen. Zum Schluss haben wir beide ein Loch, er ein großes, ich ein kleines. Vermute, bei den Winzern ist es ähnlich.
LG
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