Cider

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kraut_ruebe
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Cider

#1

Beitrag von kraut_ruebe » Do 2. Aug 2012, 21:40

der met wartet im fass bis er soweit ist, da mach ich jetzt mal eher keinen weiteren mehr. deshalb möcht ich die freie zeit im herbst nutzen und cider im erstversuch machen.

ich les mich grad ein, und gleich am anfang bleib ich hängen. es gilt, eine 'gelungene mischung aus süssen, sauren und bitteren sorten' für den saft zu finden.

hat jemand nen anhaltspunkt wie in etwa so ne mischung aussehen soll? mehr süsse? gleichviel süsse wie saure? ganz wenig bittere (welche äpfel auch immer bitter schmecken mögen...muss ich auch erst welche finden)?

inwieweit wirkt die zusammensetzung des saftes sich dann auf die wahl der hefe aus? mehr süss + dafür champagner oder mehr sauer und dafür sherry?

habt ihr tipps für mich?
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Sabi(e)ne
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Re: Cider

#2

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 2. Aug 2012, 22:17

Ich weiß nur, daß man für anständigen Apfelwein auch Holzäpfel und Speierling braucht - letzteres wird wohl für den bitteren/extrem sauren Part zuständig sein.
Und wenn man brennen will :pfeif: braucht es auch noch jede Menge reichlich aromatische Äpfel.
Nach einer Beschreibung irgendwo mal, braucht man wohl soviele verschiedene Apfelsorten als man bekommen kann...
Und für Apfelwein auch deutlich andere Sorten als für's Brennen.
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Re: Cider

#3

Beitrag von luitpold » Do 2. Aug 2012, 23:52

da würde ICH mir keinen kopf machen wegen der zusammensetzung. für seriöse weintrinker ist das apfelzeug alles ein gschloder. :duckundweg:
sind die äpfel süß, wird das gebräu etwas alkoholhaltiger, wenn man denn 5% als alkoholhaltig bezeichnen möchte.
da cidre eher leicht und spritzig ist (es sei denn man haut tonneweise zucker rein) kommt wohl eher die champagnerhefe rein. sherry, (schwer und extraktreich) kann ich mir in verbindung mit apfelwein überhaupt nicht vorstellen.

calvados wird aus cidre gebrannt.
ICH persönlich würde apfelsaft süß konservieren oder die maische verspriten, dieses seltsame vergorene dünne zeug ist es m. e. nicht wert getrunken zu werden. nix für ungut meine meinung halt.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Cider

#4

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 3. Aug 2012, 07:14

@sabi(e)ne: holzapfel und speierling :eek: darauf wär ich nie gekommen, wobei das wirklich genau das sein kann was es für den gesamtgeschmack ausmacht und so ergibt das 'bitter' auch einen rechten sinn. danke.

@luitpold: dass das gschloder (=plörre) vorherrscht und den geschmack und die lust auf manches verdirbt, ist leider tatsache. irgendeinen apfelsaft zu apfelwein hab ich auch schonmal gemacht, da kommt dann auch was raus was eigentlich niemand wirklich braucht und was man in jedem supermarkt kaufen könnte. das ursprungsprodukt aber, der 'richtige' cider von früher, ist was ganz was anderes, der ist vollkommen stimmig und weit entfernt von dem kracherl das oft unter dem namen läuft.

and alltagstauglich möge es bitte auch sein. ich fahr sonst beim alk eher die harte schiene. der met reift noch im eichenfass und das endergebnis steht noch aus, soll aber bitte so werden dass er dem särksten krieger süssen schlaf schenkt und beim brennen muss ich pause machen mangels zugriff auf die brennanlage. und die richtige wermut-sorte ist auch schon wieder mal eingegangen, was den nächsten absinth-test wieder um ein jahr oder mehr weiter nach hinten verschiebt. aber man kann ja eh nicht nur feiern ;)

neben cider könnt ich mir noch bier vorstellen, aber das ist auch eine welt für sich in die man sich lang einlesen muss bevor man sich dranwagen kann wenn man auf die komplett-sets verzichten will und die liegen mir nicht.

cider wär toll. drum geh ich jetzt mal auf passende-äpfel-suche :)
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Re: Cider

#5

Beitrag von ingetraut » Fr 3. Aug 2012, 09:39


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Re: Cider

#6

Beitrag von Minze » Fr 3. Aug 2012, 10:05

Angela, sollte es Dir gelingen Cider herzustellen, würde ich mich über das Rezept sehr freuen. Ich liebe Cider, der so gar nichts mit dem französichen Pendant namens Cidre zu tun hat, vor allem den "very strong kentisch cider".
Liebe Grüße
Minze

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Re: Cider

#7

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 3. Aug 2012, 10:19

danke für den bonapfel-tipp :) ich werd mal sehen ob sich der hier heimisch fühlen kann.

@minze: ich bin sehr gespannt, ob sich das machen lässt. die rohstoffbeschaffung ist schon mal ne hürde, die zwar zu nehmen ist aber sich ganz schön hinziehen könnte. wird wohl längern dauern als ursrpünglich gedacht :hmm:

edit: grad bestellt, da erhoff ich mir jetzt ein bisschen einblick von: http://www.amazon.com/Cider-Hard-Sweet- ... 0881504688
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Re: Cider

#8

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 3. Aug 2012, 10:40

:lol: Ja, echter "strong cider" wär auch was für mich.... :engel: aber bei mir steht für September erst mal Bier brauen an, wenn der Kurs denn zustandekommt.
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Re: Cider

#9

Beitrag von Ullerich » Fr 3. Aug 2012, 10:54

Hallo,

ich stell mal einen Auszug aus meinem Thread zum Druckfass rein:

Ullerich hat geschrieben:
.......
Ich habe 2 Stück der Druckfässer. Man füllt sie mit dem unbehandeltem Saft, auch eine Erwärmung ist nicht notwendig. Sie haben eine Druckamatur und die Flüssigkeit geht nicht durch die Schwerkraft nach unten raus sondern durch Gärung entsteht Druck, welcher den Saft oben rauslässt. Man sollte allerdings eine Hefekultur reingeben, ich hab es mal ohne versucht und hatte ab der Hälfte Essig (60 ltr. davon).

Wenn sich ausreichend Druck durch die Gärung aufgebaut hat stoppt der Gärvorgang. Je mehr Platz im Fass ist, umso höher wird der Alkoholgehalt. D.h., man hat ungefähr bis zum ersten 1/4 des Fasses guten Apfelsaft. Je mehr man abfüllt um so mehr beginnt wieder der Gärvorgang, welcher erst wieder unterbrochen wird, wenn sich ausreichend Druck aufgebaut hat. Die Saftphase aus dem Fass schmeckt uns nicht ganz so gut. Ich mag da lieber die Bag in Box Beutel, das mach ich aber in der Mosterei des OGV. Aber was nach der Saftphase kommt ist wirklich genial, deswegen verwende ich auch die Fässer gerne. Es entsteht nämlich ein herrlich perlender Cidre. Er schmeckt und prickelt genauso wie der aus der Normandie, welcher in Sektflaschen verkauft wird. Je mehr des Saftes abgezapft wird umso mehr wird der erst süssliche Cidre trockener. Im letzen ungefähr 1/3 entsteht Apfelwein.

Möchte man die Gärungsphasen nicht (ich schon), so besteht die Möglichkeit an die Amatur eine CO2 Flasche anzuschließen, so entsteht keine Gärung.

......

Gruß Ullerich
Es war ein herrlicher Cidre, er hat genauso gesprudelt und erfrischend geschmeckt, wie der, den wir im Urlaub in Frankreich während unserer Campingjahre getrunken haben und der in Sektflaschen verkauft wurde.

Ich arbeite derzeit nicht mehr mit dem Druckfass. Leider habe ich mir damals den Druck nicht gemerkt, bei welchem die Cidre-Phase eintrat (da ist ein Manometer dran). Ich denke, man könnte über den Druck das Ganze regeln.

Ich geh mal davon aus, dass der Cider das irische bzw. angelsächsiche Pedant zum Cidre ist.

Gruß Ullerich

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Re: Cider

#10

Beitrag von Minze » Fr 3. Aug 2012, 14:37

Ullerich hat geschrieben:Ich geh mal davon aus, dass der Cider das irische bzw. angelsächsiche Pedant zum Cidre ist.
Ja, das ist er und schmeckt mir um Klassen besser. Er hat einen strengeren Geschmack. Ich mag aber z.B. auch Federweißen erst dann, wenn er für andere schon "drüber weg" ist. :lol:
Liebe Grüße
Minze

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