Fette für Selbermacher

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Saurier61
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Fette für Selbermacher

#1

Beitrag von Saurier61 » Do 14. Okt 2010, 09:17

Hallöle,

folgendes hab ich vor einiger Zeit mal in einem anderen Forum geschrieben...


Margarine/Öl ......
Selbstherstellung ist nicht/ nur unter viel Arbeitsaufwand(Öl) möglich....

Selbst Butter.... viel Arbeit xxxL Milch für 1kg Butter (Luxus)
Tierische Fette dagegen sind viel einfacher herzustellen.

Z.B. Schweineschmalz zum Braten, auf Brot, für Rotkohl, zum Konservieren

Man nehme von Schwein das Bindegewebe und etwas fetten weißen Speck, drehe alles durch den Fleischwolf, dann in einen Topf auf kleinster Flamme schmelzen lassen.

Dann einmal kurz auf großer Flamme, bis sich viel Bläschen bilden. Man kann es dann heiß in Marmeladengläser füllen. Deckel drauf, umdrehen fertig und lst so lange haltbar. Weit über ein Jahr.

Oder für den Verbrauch in den nächsten Wochen in eine feuerfeste Glasschale oder Metallschüssel. Hält sich auch ungekühlt.
Diese kleinen grauen/braunen Stückchen (Grieben) schmecken mit dem Schmalz auf Brot sehr gut. Zum Braten braucht man aber das Schmalz ohne Grieben.

Schmalz mit Apfel und Zwiebeln schmeckt auch sehr gut, ist jedoch nicht so lange haltbar. Das selbstgemachte Schmalz ist nicht zu vergleichen mit dem industriell hergestellten, welches tranig un schmierig schmeckt.

Gänseschmalz stellt man auf die gleiche Art her.
Man kann auch das Fett von gegrilltem Fleisch auffangen und in den nächsten Tagen verbrauchen. Allerdings ist dieses nicht lange haltbar, weil darin dann noch Eiweißstoffe vom Fleisch sind.

Z.B. über Kartoffeln oder für Brot.... Bratkartoffeln
zum Konservieren mit Schweineschmalz.

Gebratenes Fleisch wird mit heißem Schmalz übergossen und ist dadurch ungekühlt mindestens 1 Woche haltbar (man hat mir gesagt, es wäre auch länger haltbar, aber ich hab mich noch nicht getraut, das länger aufzubewahren :lol: ). Es muß ganz vom Schmalz eingeschlossen sein. Das Schmalz kann man danach immer noch weiter verwenden. Einfach noch mal heiß werden lassen.

In Schmalz kann man auch Teig ausbacken.


Butter....
Buttern ist eine langwierige Arbeit, für 1kg Butter ca 6-8 Stunden in Handarbeit.
Beachten muß man hierbei, dass die Kühe mindestens 2 Wochen lang kein Kraftfutter bekommen haben sondern Gras und Heu! Denn durch das Kraftfutter bilden sich in der Milch unerwünsche Essigbakterien, welche die Milchsäurebakterien verdrängen.

Da wir keine Möglichkeit haben Milchsäurebakterien zuzugeben, ist die Butter dann von schlechter Qualität und nur kurz haltbar. Bei der Fütterung von Gras und Heu haben die Kühe dann wieder die natürlichen Milchsäurebakterien in der MIlch, die auch dafür sorgen, dass die Milch zu Dickmilch werden kann und nicht ungenießbar/gammlig wird.
Wenn die Sahne dann mal sauer geworden ist, kann man sie immer noch zu Sauerrahmbutter verarbeiten.

Aber wie voher geschrieben.... Butter ist dann echter Luxus.

Und.... man muß auch noch lernen, wie man die Milch aus der Kuh bekommt... das ist nämlich nicht ganz so einfach. Und die Kuh bedankt sich auf ihre Weise, wenn sie von unerfahrenen Händen misshandelt wird. :lol:

Auch Öl mit einer Ölpresse aus Ölfrüchten zu bekommen ist langwierig und kraftaufwendig. Wenn man unbedingt dieses Fett in seiner Ernährung haben will, kann man auch die Ölfrüchte komplett essen, also den ganzen Sonnenblumenkern... Nuss, Leinsamen.... wobei man dann auch noch die anderen Wirkstoffe dieser Ölfrüchte mit aufnimmt, was bestimmt nicht schaden kann.

Wer das mit dem Schmalz mal ausprobieren will, kann sich beim Metzger Flomen bestellen. Das ist dann schon fertig durchgedreht für den Topf.

Bei der Gans liegt das meiste Fett unter der Haut.

Rinderfett (Talg) taugt nur für Rindfleischsuppen. Und dafür kann man es direkt am Fleisch lassen. Als Bratfett hat es einen zu hohen Schmelzpukt.

Rindernierenfett ( in Ö Kernfett) dagegen kann man zum frittieren braten und backen nehmen.. zerkeinern, gründlich wässern und dann auslassen und filtirieren. (Haarsieb) Pommes in Belgien werden fast immer in Rindernierenfett frittiert... und schmecken irre gut.

So das wars erst mal, was mir dazu eingefallen ist

Lieben Gruß von
Helga
Diplomatie ist... Jemanden so zur Hölle zu schicken, dass er sich auf die Reise freut.....

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Re: Fette für Selbermacher

#2

Beitrag von Landfrau » Fr 15. Okt 2010, 11:24

Moin Helga,

hast du den direkten Vergleich zwischen Milch zum Buttern, deren Produzentinnen (auch) Getreide bekommen haben und solchen, die kein Getreide bekommen haben, selber ausprobiert?

Ist wohl so, dass ein Milchtier von Gras und Heu nicht wirklich viel Milch produziert und ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand Milchtiere so mager füttert, wenn er sie melken will. Woher bekäme man also derlei Milch für einen vergleich?

Andererseits sind die Tiere - zumindest meine Milchschafe - gierig auf getreide, sie fressen, wenn sie können, Samenstände von Gras - was nix anderes ist, als die Vorform von getreide. Müsste man ihnen das verwehren, um zu buttern???

Zumindest kann ich aus Erfahrung mit Milchschaf und Jerseykuh sagen, dass das Buttern von Milch nach Kraftfuttergaben völlig einwandfrei funktioniert. Wenn man ein banales Handrührgerät hat, dauert das Schlagen des Rahms nur einen Tuck länger als das Sahneschlagen - wie jeder weiß, der Sahne für Kuchen an einem womöglich heißen Tag gedankenverloren etwas zu lange geschlagen hat.
Wenn man das gerne möchte, kann man übrigens auch Buttereikulturen kaufen - dann sind ganz bestimmt die gewünschten Aromabildner im Rahm.
Die reichlich anfallende Mager- und Buttermilch ging ua ans Geflügel und in den Schweinetrog.

Auch das mit der Essigsäure ist mir - mag an mangelndem Wissen liegen - nicht nachvollziehbar. Essigbakterien setzen Alkohol um. Der muss erstmal da sein. Dass sich in Milch - auch wenn sie unter Zuhilfenahme von bösem Kraftfutter erfüttert wurde - spontan eine alk Gärung bildet, glöv ik nich. Ich weiß nicht mal, ob Essigbakterien überhaupt MIlchzucker umsetzen....?

Und meine zweite frage. Mit was für einer Presse hast du aus Ölsaaten Öl erzeugt? Ich würd eigentlich gern so ein Ding ausprobieren, wenn du aber sagst, dass das öl nicht schmeckt, wär's vergebliche Müh, eine zu beschaffen.

Drittens und abschließend sei noch aus einem unserer Uralt - Hauswirtschaftsbücher der Fetttopf zitiert.
Hierhinein kamen alle Fette die sich aus Pfanne, Gefäß, Backblech, Bratreine zusammenkratzen ließen, incl. fettige Abschnitte Schwarten,. . War der Pott voll, wurdealles langsam erhitzt, dann durch ein Sieb in ein Gefäß gegossen. Oben setzte sich ab, was leichter war, unten Wässriges. Der fettige Anteil ging als Speisefett erneut in der Küche an den Start.
Kreislaufwirtschaft nennt man das.

Man kann übrigens auch Kuchen backen mit Grieben als Fettquelle!

Viel Erfolg - LAndfrau

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Re: Fette für Selbermacher

#3

Beitrag von Theo » Fr 15. Okt 2010, 12:24

Landfrau hat geschrieben:hast du den direkten Vergleich zwischen Milch zum Buttern, deren Produzentinnen (auch) Getreide bekommen haben und solchen, die kein Getreide bekommen haben, selber ausprobiert?
Ich glaube, das Thema gab es auch schon mal im alten Forum (Heumilch?).
Landfrau hat geschrieben:Ist wohl so, dass ein Milchtier von Gras und Heu nicht wirklich viel Milch produziert und ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand Milchtiere so mager füttert, wenn er sie melken will. Woher bekäme man also derlei Milch für einen vergleich?
Zu den weltbesten Käsesorten zählen ja die Bergkäse aus der Schweiz. Die Viecher bekommen im Sommer sicher kein Extrafutter; viele Alpen sind ja nicht per Straße erreichbar.
Ist allerdings hoch subventioniert. Aber im Grunde ist es nur artgerechtes Futter.
Gruß
Theo

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Re: Fette für Selbermacher

#4

Beitrag von Landfrau » Fr 15. Okt 2010, 12:42

Behaupte keineswegs, man könne aus kf-frei erzeugter Milch keine Mopros herstellen.

Nur muss man deutlich mehr Tiere halten, um zu einer best Menge Milch zu kommen.
Dass kann man da, wo die Fläche reichlich, das Geld (für KF) knapp und die Arbeitskraft günstig ist.
In Anatolien macht man das auch so.

Ist zB die Arbeitskraft dann nicht mehr günstig, wird das Produkt teuer.
Ist es extrem gut - oder begehrt - kann das wirtschaftlich funktionieren.

Wenn wir Wein machen, wird das Obst handverlesen. Da kommt nix in den Gärbehälter, was wir nicht auch in den Mund stecken würden. Diesen wein könnte kein mensch bezahlen. Darum trinken wir ihn auch selber.
Wenn er nicht von Essigbakterien befallen wird, zwischendurch ;-).

Gruß, LAndfrau

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Re: Fette für Selbermacher

#5

Beitrag von Saurier61 » Fr 15. Okt 2010, 18:16

Hallöle Landfrau
Landfrau hat geschrieben:Moin Helga,

hast du den direkten Vergleich zwischen Milch zum Buttern, deren Produzentinnen (auch) Getreide bekommen haben und solchen, die kein Getreide bekommen haben, selber ausprobiert? Ist wohl so, dass ein Milchtier von Gras und Heu nicht wirklich viel Milch produziert und ich mir kaum vorstellen kann, dass jemand Milchtiere so mager füttert, wenn er sie melken will. Woher bekäme man also derlei Milch für einen vergleich?
Bei meinem Schwager... :)
von dem ich auch meine "Weisheiten" habe :)
Die Kuh ist ein Wiederkäuer und kann deshalb Futter mit einem hohen Rohfasergehalt aufschließen. Darum braucht sie kein Kraftfutter.
Ein hoher Stärkegehalt und ein geringer Rohfaseranteil ändert die Fermentation im Pansen. Das hat Auswirkung auf den Fettstoffwechsel in der Milchdrüse. Viel Stärke im Futter dann gibt es weniger Fett und mehr Eiweiss in der Milch.

Ich hoffe ich hab das jetzt korrekt wiedergegeben. Die Diskussion mit meinem Schwager ist schon länger her.
Seine Tiere stehen fast das ganze Jahr auf der Weide, bekommen Heu und ??? noch irgendwas ... Altenheimer....

Na ja zumindest haben seine Kühe mehr Fett in der Milch... über 4,2 %, den Unterschied merkt man bei der Menge an Rahm, beim Buttern und am Geschmack vom Käse.
Na ja er hat auch keinen Vertrag mit einer Molkerei.... Milch nur zum Eigenbedarf und für die Kälber... die noch richtige Mamis haben :daumen:

Landfrau hat geschrieben:Andererseits sind die Tiere - zumindest meine Milchschafe - gierig auf getreide, sie fressen, wenn sie können, Samenstände von Gras - was nix anderes ist, als die Vorform von getreide. Müsste man ihnen das verwehren, um zu buttern???
Das sollte ja nicht heißen das man wegen KF keine Butter herstellen kann, nur halt eben die Qualität zu wünschen übrig lässt.
Landfrau hat geschrieben:Zumindest kann ich aus Erfahrung mit Milchschaf und Jerseykuh sagen, dass das Buttern von Milch nach Kraftfuttergaben völlig einwandfrei funktioniert. Wenn man ein banales Handrührgerät hat, dauert das Schlagen des Rahms nur einen Tuck länger als das Sahneschlagen - wie jeder weiß, der Sahne für Kuchen an einem womöglich heißen Tag gedankenverloren etwas zu lange geschlagen hat.
Wenn man das gerne möchte, kann man übrigens auch Buttereikulturen kaufen - dann sind ganz bestimmt die gewünschten Aromabildner im Rahm.
Die reichlich anfallende Mager- und Buttermilch ging ua ans Geflügel und in den Schweinetrog.
Auch das mit der Essigsäure ist mir - mag an mangelndem Wissen liegen - nicht nachvollziehbar. Essigbakterien setzen Alkohol um. Der muss erstmal da sein. Dass sich in Milch - auch wenn sie unter Zuhilfenahme von bösem Kraftfutter erfüttert wurde - spontan eine alk Gärung bildet, glöv ik nich. Ich weiß nicht mal, ob Essigbakterien überhaupt MIlchzucker umsetzen....?
Keine Ahnung, das mit den Essigbakterien kann ich da auch nicht erklären... :lol: irgendwas mit Hefepilzen aus der Luft... die Alkohol bilden?? Irgendwas mit der Fermentation im Kuhmagen.... das hatte ich auch nicht richtig verstanden...zu viel Info zu viel Chemie.. :dreh:

Fact ist jedenfalls dass die Milch eher schlecht wird als dick, wenn die Kühe Kraftfutter bekommen. Joghurt kann man damit herstellen, auch Quark und Käse... das ist nicht das Problem. Nur halt eben Dickmilch...Sahne, Butter - Haltbarkeit- Ausbeute, Sauerrahm...

Landfrau hat geschrieben:Und meine zweite frage. Mit was für einer Presse hast du aus Ölsaaten Öl erzeugt? Ich würd eigentlich gern so ein Ding ausprobieren, wenn du aber sagst, dass das öl nicht schmeckt, wär's vergebliche Müh, eine zu beschaffen.
Ich selbst habe keine, mir war die (handbetriebene)Presse zu teuer... Bekannte haben eine, denen war das dann auf Dauer zu anstrengend und zu zeitaufwendig. Ich hab es auch mal probiert.... ne geht gar nicht...Ok, ne elektrische wird ja einfacher sein... aber bei uns war damals Ölpressen unter dem Gesichtspunkt stromlos das Thema. Kaltgepresstes Öl ist an sich nicht schlecht, aber nicht zum Braten geeignet. Und nur für Salat so einen Aufwand.... man kann auch ne Salatsosse aus Sahne und Essig oder mit Joghurt herstellen...
Und stromlos ist immer noch ein Thema für mich bei Haushaltsgeräten.
Landfrau hat geschrieben:Drittens und abschließend sei noch aus einem unserer Uralt - Hauswirtschaftsbücher der Fetttopf zitiert.
Hierhinein kamen alle Fette die sich aus Pfanne, Gefäß, Backblech, Bratreine zusammenkratzen ließen, incl. fettige Abschnitte Schwarten,. . War der Pott voll, wurdealles langsam erhitzt, dann durch ein Sieb in ein Gefäß gegossen. Oben setzte sich ab, was leichter war, unten Wässriges. Der fettige Anteil ging als Speisefett erneut in der Küche an den Start.
Kreislaufwirtschaft nennt man das.
Man kann übrigens auch Kuchen backen mit Grieben als Fettquelle!
Cool, das mit dem Fetttopf werde ich dann auch mal umsetzen :daumen:
Da war doch was .. Kuchen... Grieben... Grammelkuchen... irgendwo ganz tief im Unterbewusstsein :hmm:

Lieben Gruß von
Helga
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Re: Fette für Selbermacher

#6

Beitrag von Landfrau » Fr 15. Okt 2010, 18:24

Hallo Helga,

"brauchen" tun unsere Milchtiere das KF nicht, das ist richtig. Es ist halt so, dass es einen Zshang zwischen Milchmenge und Futterzssetzg gibt.

HAb vorhin im Auto nochmal drüber nachgedacht. ZUmindest Schafe und Ziegen sind von ihrer Abstammung her Äser.
Die Weide mit fast nur Gras kommt ja in MItteleuropa auch nicht vor ohne Menschen.
Erst oberhalb der BAumgrenze gibt es "Weiden", im Sinne baumlosen bewuchses.

Schafe und Ziegen auf Weiden mit wenigen Grasarten zu sperren ist durchaus nicht artgerecht. Und zumindest die Ziegenhalter wissen um den Ausbruchsdruck und die Gefährung aller Gehölze, die ja eher der "richtigen" NAhrung der Tiere entsprechen.

z Zt stelle ich miene Schafe trocken - habe das KF abgesetzt, damit die Milchproduktion zurückgeht, was auch funktioniert. Und überlege, wieviel Schafe ich wohl melken müsste, wenn diese nur Gras / heu bekämen.
Im Mai / Juni mag das teils funktionieren. Aber in der Sommerdürre?

LAndfrau

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Re: Fette für Selbermacher

#7

Beitrag von Theo » Fr 15. Okt 2010, 19:45

Landfrau hat geschrieben:"brauchen" tun unsere Milchtiere das KF nicht, das ist richtig. Es ist halt so, dass es einen Zshang zwischen Milchmenge und Futterzssetzg gibt.
...und einen zwischen Qualität und Menge.
Gruß
Theo

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Re: Fette für Selbermacher

#8

Beitrag von Saurier61 » Fr 15. Okt 2010, 20:01

Hallöle Landfrau,
na ja, es kommt ja auch immer darauf an... jeder hat da seine Prioritäten


bei mir läuft das Meiste unter dem Gesichtspunkt... was ist machbar wenn...
es keinen Strom mehr gibt oder der zu teuer wird
man nichts mehr kaufen kann... aus welchen Gründen auch immer
wenn alles zusammenbricht was unsere Zivilisation ausmacht

Was brauche ich unbedingt ... auf was kann ich verzichten ... was kann ich gegen ... ersetzen

Bei der Milch würde es so aussehen, dass ich wenig aber qualitativ gute Milch brauche...
in diesem Fall wäre es für mich wichtig dass viel Fett in der Milch ist für Rahm, Butter...
Milch ohne Hilfsmittel zu Dickmilch, Sauerrahm verarbeitet werden kann...
Käse ohne tierisches Lab...

Wenn es kein Getreide zu kaufen gibt... Anbau... das läge ausserhalb meiner Möglichkeiten
(na ja mitlerweile für mich eh Nonsens, weil ich das ja nicht mehr essen darf)

Alles was wäre wenn....
Für viele Dinge hab ich schon Lösungen, aber genauso viele/ eher mehr müssen noch gelöst werden.
Andere hab ich vielleicht noch nicht bedacht...
Manche Dinge lassen sich nicht ersetzen... aber das sind meistens auch Welche auf die man notfalls verzichten kann.

Die Zeiten werden nicht besser.... Es wird sich viel ändern... besser wenn man dann nicht hilflos davor steht.
Wenn es mich nicht mehr betreffen sollte, dann profitieren vielleicht unsere Kinder /Enkel davon.

Keine Angst... ich lebe... ich bin ok... ich wälze nicht Tag und Nacht Probleme... ich bin nicht in Weltuntergangsstimmung :ohm:
Nur die Zeichen der Zeit zeigen auf dass wir uns verändern müssen.. unsere Einstellung unsere Lebensweise... weil sich die Welt um uns herum ändert und wir das nicht aufhalten können.

Ach ja, was mir gerade einfällt... wieviel Milch gibt so ein Schaf oder eine Ziege täglich? :hmm:

Lieben Gruss von
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Re: Fette für Selbermacher

#9

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 15. Okt 2010, 22:00

wieviel Milch gibt so ein Schaf oder eine Ziege täglich?
Das hängt davon ab.
Schafe haben angeblich mittlerweile eine Leistung von 800 L pro Laktation - das geht aber nur mit sehr massivem Kraftfuttereinsatz, realistischer sind wohl 400-500 L. Macht bei 200 Tagen 2 l - dann hängt es aber auch davon ab, ob und wie man die Lämmer aufziehen will, die schlucken auch gut was, wenn man sie läßt.
Bei Ziegen liegt man eher bei 2-4 l pro Tier und Tag, da kann Bunz aber bestimmt deutlich mehr dazu sagen - man kann Ziegen auch durchmelken, ohne weitere Trächtigkeit/Geburt.
Ziegen kannst du aber nicht auf purem Gras halten, sie sind Rauhfutterfresser und brauchen Buschwerk dazu.

Qualitativ gute Milch - das hängt dann zu 100% von deinem Boden und dessen Pflege ab, siehe Prof. Albrecht. Schiere Pflanzenmenge allein bringt gar nix, weil der Eiweißanteil dann sozusagen "verdünnt" wird - und nur Pflanzen können Eiweiße biosynthetisieren.
Kohlenhydrate sind einfach zu machen per Photosynthese, Eiweiße sind viel aufwendiger und schwieriger - deshalb sind die meist der Vermehrung der Pflanzen vorbehalten.
Die können sie aber nicht machen, wenn der Boden nicht die passenden Rohstoffe liefern kann....
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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