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von Manfred » Mi 25. Jul 2012, 17:36
@Florian: War bis vorhin unterwegs. Erst zum Schwaden, dann den Presser einweisen. Er kennt noch nicht alle Flächen.
Meine Flächenerträge sind sehr unterschiedlich. Ich habe von mageren Düngeverzichtsflächen im Wasserschutzgebiet bis zu mistgedüngtem Kleegras alles. Die ertragsschwächste Fläche hat ca. 4 Ballen / ha gebracht, die stärkste mit wetterbedingt übertsändigem Kleegras 15 Ballen / ha.
Ein Ballen hat ca. 1,5 m3 (1,8 m Durchmesser, 1,2 m Breite).
Bei dem Lohnunternehmer ist die Verdichung der Ballen mit Abstand die höchste von allen, die bisher bei mir gefahren sind.
Ist mir sehr recht so, muss ich nicht so viel fahren beim Transport. Aber das Heu muss vor dem Pressen richtig trocken sein, sonst gibt es Schimmelbildung. Bei der Verdichtung dünsten die Ballen kaum aus, wenn sie etwas zu feucht sind.
Ich versuche die Flächen mögl. selten zu mähen. Ich werde ja über die Ausgleichszahlungen für das Freihalten der Flächen auf den Grenzertragsstandorten hier entlohnt. Und 3 x mähen bedeutet gegenüber 1 x mähen die 3-fachen Kosten bei geringfügig höheren Einnahmen. Die Ausgleichszahlungen bleiben gleich, ich habe nur ein paar Ballen Heu mehr. Auf solchen Flächen geht es primär nicht um den Ertrag, sondern um Trinkwasser- und Natur- und Landschaftsschutzziele.
Das meiste Futter ist für die im Winter trockenstehenden Kühe. Da muss ich eher bremsen, damit sie zum Abkalben im Frühjahr nicht zu fett werden. Da ist das strukturreiche Zeug mit späteren Schnittzeitpunkten gerade richtig. Wobei die mageren Standorte so nutzungsflexibel sind, dass auch der späte Schnittzeitpunkt jetzt noch relativ gutes Heu ergibt. Je Nährstoffreicher, desto größer der "Strohanteil" im Heu. Und im dümmsten Fall gibt es noch verpilzten Unterwuchs dazu. Wenn eine Fläche viel Masse liefert und der Aufwuchs als Futter verwertet werden soll, dann muss man öfter mähen.
Bessere Flächen (Kleegras) mähe ich bis 3 x und nehme sie als Futter für die Tiere die mehr Energie brauchen (Jung- und Masttiere).
Wobei die meisten Kleegrasflächen innerhalb der Weide sind und wenn überhaupt auch nur 1 x gemäht und dann beweidet werden.
Außerhalb der Weide macht das Kleegras nur ca. 2,5 ha aus.
Intensive Milchviehbetriebe mähen hier in der Gegend meist 3 bis 4 mal, je nach Fläche.
Mein Onkel in Oberbayern, mit deutlich besserem Klima, kommt auf 5 bis 6 Silageschnitte im Jahr.