Achtung : Pferdemist, Jakobskreuzkraut, Simplex

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Helmut
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Achtung : Pferdemist, Jakobskreuzkraut, Simplex

#1

Beitrag von Helmut » Fr 20. Jul 2012, 17:35

Hallo ,
ich eröffne in Sachen Pferdemist einen neuen Fred, weil er von allen gelesen werden soll.
und es geht um das Herbizid Simplex, das auf Pferdewiesen gegen das Jakobskreuzkraut gespritzt wird.
Das Aminopyralid(Simplex) ist vollsystemisch und wird von Gräsen aufgenommen und dort in eine inaktive und sich nicht abbauende Cellulose-verbindung überführt.
Das Gras oder Heu wird von den Weidetieren aufgenommen, der Aminopyralidrückstand aber im Tierkörper nicht abgebaut, und landet vollständig im Tierdung.
Alles Zweikeimblättrige(zB Tomaten/Paprika) hat mindestens 2 Jahre keine Chance zu wachsen weil das Gift im Boden wieder aktiviert wird.
Feststellen kann man es durch Kresseprobesaaten.
Besser man fragt beim Herkunftsbetrieb ob Simplex gespritzt worden ist.
Gruß
Helmut

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65375
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Re: Achtung : Pferdemist, Jakobskreuzkraut, Simplex

#2

Beitrag von 65375 » Fr 20. Jul 2012, 20:37

Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis!!

happysebastian
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Re: Achtung : Pferdemist, Jakobskreuzkraut, Simplex

#3

Beitrag von happysebastian » Fr 20. Jul 2012, 20:42

Ja, danke! :daumen:
Da werde ich nachfragen.
you can learn of a tree how to live in ecstasy.

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emil17
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Re: Achtung : Pferdemist, Jakobskreuzkraut, Simplex

#4

Beitrag von emil17 » Sa 21. Jul 2012, 07:23

Es gibt, wie in der englischen Wiki zu erfahren ist, leider eine Vielzahl anderer Handelsnamen für Aminopyralid- oder Clopyralidhaltige Herbizide.
Wenn der Hersteller selbst beantragt, dass die Produktzulassung rückgängig gemacht wird, dann muss ja etwas dran sein.
Fragt sich nur, wie die Zulassungsbehörden funktionieren, wenn solche Mittel überhaupt bis auf den Markt gelangen.

In der Schweiz und Österreich ist Simplex nicht zugelassen, aber manch ein Schlaumeier kann sich ja trotzdem ein Gebinde im grenznahen Ausland holen. Es ist ja soo bequem, die lästigen Disteln und Weideunkräuter statt durch angepasste Bewirtschaftung durch einmal draufspritzen von irgendetwas loszuwerden.
Das Hauptproblem bei Pferdeweiden scheint mir eine unangepasste Weidebewirtschaftung zu sein; Pferde erzeugen durch den Huftritt oft offene Stellen, wo sich Kräuter ansamen können, die in geschlossenem Dauergrünland keine Chance haben. Man sieht leider oft Pferdedauerweiden, wo ganzjährig Pferde sind und wo sich keiner die Mühe macht, die Tiere lange genug wegzunehmen und nachzuputzen, damit sich die Grasnarbe erholen und schliessen kann. Dabei liesse sich das Abschneiden überständiger Pflanzen, die von den Tieren gemieden wurden, sehr leicht und rasch mit einer Sense erledigen.

Die Gattung der Kreuzkräuter ist botanisch interessant, weil es eine der arten- und lebensformenreichsten Gattungen der Blütenpflanzen ist (ähnlich wie Wolfsmilch, Euphorbia): es gibt einjährige Kräuter, Stauden, Sukkulente, und Gehölze und damit praktisch alle Wuchsformen von höheren Pflanzen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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