Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

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Löwenzahn
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#11

Beitrag von Löwenzahn » Mi 27. Jun 2012, 08:30

Ja, die Kosten/Aufwand-Seite ist bei allem das größte Problem. Aber das Eigene und vor allem 100% öko/bio ist sonst hier nur ganz schwer zu realisieren. Viel bringt viel = Kunstdünger und Pestizide oder auch gerne mal das Verbrennen von angesammeltem Plastikmüll direkt neben dem Obst und Gemüse...

Unser Auto-System läuft nicht mehr über Schwerkraft und diese unzuverlässigen undichten Automaten, sondern über eine Tiefbrunnenpumpe und professionelle Zeitschaltuhr. Allerdings mit den o.g. Gefahren und ich merke aktuell schon, dass die Wassermenge schon wieder nachlässt.

Direkte Höhlen haben wir in unserer Ecke nicht, grundsätzlich aber auch Karst und diese Hanglage, die dafür sicherlich nicht optimal ist. In der Ebene haben sie schon nach 8 m Wasser - aber salzig...

Housesitting bieten hier ein paar Deutsche an oder es ergibt sich. Wegen der wechselnden Zeiten. vor allem aber wegen des autarken Hauses (was keiner kapieren würde) kommt das bisher nicht in Frage. Wir dachten ja auch noch nie an Vermieten = keine fremden Leute in unseren Betten...

Naja, vielleicht kommt ja auch mal wieder das 10-Jahre-Wunder und es regnet mal im Juli - leider meist eher in den 10 km entfernten Bergen. Meist eröffnen wir Mitte September mit unserer Ankunft die Regen-Saison.

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ahora
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#12

Beitrag von ahora » Mi 27. Jun 2012, 10:35

im prinzip ja, nur dazu müßte man etliche hundert hektar besitzen und noch viel geld. hier auf mallorca hat der <inselrat> (der heißt wirklich so) schon einiges in der hinsicht unternommen. wir haben in den bergen zwei große stauseen und einige weitere torrents werden direkt nach palma umgeleitet. woraufhin wieder die meeresbiologen jammern, dass in den buchten dann das meerwasser eine höhere salzkonzentration aufweisen würde.

die fincas auf dem lande haben alle einen regenwasserspeicher unterirdisch, der zur trinkwassernutzung genutzt wird/wurde, durch die vielen höhlen gibt es in der regel - außer in extrem trockenen wintern - genug grundwasser - mallorca hat mehrere große feuchtgebiete - eins im norden - albuferia - wunderschön. und es wird aufgeforstet - gottseidank - waldbrände raffen zwar wieder einiges dahin, aber auch da ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell das wieder begrünt.

ein foto zeigt die landschaft hinter mir. so sieht es das ganze jahr aus.
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ahora
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#13

Beitrag von ahora » Mi 27. Jun 2012, 13:31

hallo daniel,

das ist mir alles schon klar. hier im süden reicht das normale regenwasser nicht, man müßte also einen torrent anstauen. d.h. man müßte ein stück land besitzen, durch das ein torrent fließt. hinter mir ist so einer, fließt auch ungenutzt ins meer. sowie ich reich bin, kauf ich das land, dort befinden sich auch einige wunderschöne zugängliche tropfsteinhöhlen, und stau den torrent an. ich hoffe ich bekomme eine baugenehmigung. und wahrscheinlich ist genau dort der standort einer ganz seltenen orchideenart und die schildkröten würde ich auch gerne retten. in der umsetzung alles nicht so einfach. hat man allerdings ein stück land, was schon wüstencharacter hat, braucht man auf solche dinge keine rücksicht zu nehmen.

die idee an sich ist schon klasse, man sieht das ja auch an den kohleabbaurückbau, was dort wunderschöne landschaften innerhalb kürzester zeit entstehen und was für pflanzen und tiere sich dort wieder ansiedeln.

lg ahora

Olaf
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#14

Beitrag von Olaf » Mi 27. Jun 2012, 13:50

die idee an sich ist schon klasse, man sieht das ja auch an den kohleabbaurückbau, was dort wunderschöne landschaften innerhalb kürzester zeit entstehen
Dafür droht dem Spreewald Wassermangel, weil die stillgelegten Braunkohletagebau kein Wasser mehr dort reinpumpen.
Alles nicht ganz so einfach.
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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emil17
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#15

Beitrag von emil17 » Mi 27. Jun 2012, 13:56

Bei einem Obstgarten sollte man in der Hauptvegetationszeit mindestens einmal die Woche vorbeigehen können, bei einem Gemüsegarten jeden zweiten Tag.
Der Trick dabei ist das "vorausschauende Sich-Kümmern". Deshalb entsteht oft die Illusion, ein Garten gäbe wenig zu tun, weil man ja eigentlich nie Eingriffe sieht, wenn der Gärtner gut ist.
Genau dieses Vorausschauen können und wollen Drittpersonen nicht leisten. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das obige Bild aus Mallorca zeigt die typische Vegetation, ein immergrüner Hartlaub-Buschwald. Die machen die Spaltöffnungen der Blätter zu und warten auf feuchtere Zeiten. Kräuter ziehen im Frühsommer ein oder sind wintereinjährig. Der Sommer ist in der Mediterraneis Vegetationspause. Sommergrüne Gehölze gibts eigentlich nur an Wasserläufen, wo mindestens der Kies noch etwas Grundwasser führt.
In Sardinien dürftest Du von Ende Juni bis in den September hinein Verdunstungshöhen von 6 Millimetern und mehr pro Tag haben, da geht auf Vorrat wässern sowieso nicht.
Mulchen mit Lava oder Schiefer, und stur 2mal die Woche 15 Millimeter wässern, könnte funktionieren. Aufgrund des Klimas sind die Böden sehr humusarm, deshalb mit Rinde oder eben Schotter mulchen.
Die Israelis sind sehr gut in technischer Bewässerung von Trockengebieten.
Kern- und Steinobstgehölze, deren Früchte im Sommer reifen, kann man aber damit nicht zu anderen Erntezeiten überreden.
Aprikosen sind keine Pflanzen, die ans mediterrane Klima angepasst sind, denn sie sind sommergrün und stammen aus dem warm-kontinentalen Klima Vorderasiens.
Mit Tricks wie "auf Vorrat wässern" kann man vielleicht eine oder zwei Wochen, aber niemals Monate herausholen. Wenn Obst zur Reifezeit Wassermangel hat, dann verderben die Früchte oder fallen vorzeitig ab, statt später zu reifen.

Vielleicht stimme Kakis besser mit deinem Aufenthaltsmuster überein; die reifen im Spätherbst, in der Toskana z.B. ab Mitte November. Und sie schmecken herrlich! Auch Tafeltrauben (späte Sorten, an Wärme ist ja kein Mangel) dürften passen, zumal Weinreben ja recht gut mit Sommertrockenheit zurechtkommen, wenn sie einmal Wurzel gefasst haben. Im Pflanzjahr darf es allerdings am Giessen nie fehlen.
Bei der Aprikose werden sehr späte Sorten gezüchtet, weil die Ernte gewöhnlich in die Haupturlaubszeit fällt, was den Verkauf sehr beeinträchtigt. Aber Herbstsorten gibt es meines Wissens nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#16

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 27. Jun 2012, 14:38

hallo!

Vielleicht ein bisschen ot - aaaber.....
Unser Teich ist nur teilweise betoniert, mehr als die Hälfte seiner "Wände" / seines Bodens ist Erde (sehr lehmhaltige).
Er ist 300 m² groß und wird normalerweise mit mehr als 2,5 l/sec. Wasser gespeist (Waldbach bzw. Entwässerungsgraben) - im Teich wächst Rohrkolben und am Rand ein paar Sumpfpflanzen.

@ camillodergaertner: Was ich jetzt gerne wissen tät:
was haben wir falsch gemacht??? :platt:

Seit die Quelle des Waldbaches versiegt ist (also es kommt jetzt deutlich weniger Wasser rein) - ist vom Teich nur ein kleines Wässerchen übrig geblieben!!
Obwohl es weiterhin hineinregnet (keine sehr regenarme Gegend!) und obwohl (wenigstens das, Gott sei Dank!) die Luft hier weiterhin recht feucht ist.

Oder andersrum: funktionieren solche Bewässerungsteiche wirklich und wenn ja: wie?

(das einzige, was mir da jetzt so spontan einfällt: vielleicht müssen solche "Bewässerungsteiche" sehr tief und mit wenig Oberfläche sein, damit kaum was verdunstet?? Die Pflanzen "ziehen" allerdings ordentlich Wasser, hm.)

liebe Grüße!

damian78

Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#17

Beitrag von damian78 » Mi 27. Jun 2012, 15:55

hallo, mulchen würde ich auf jeden fall, da das die feuchtigkeit eine weile länger hält und ich würde in der tat jemanden zuverlässiges bitten, nach den bäumen zu schauen. wäre sehr schade um das obst

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Löwenzahn
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#18

Beitrag von Löwenzahn » Sa 30. Jun 2012, 13:00

Wie in meinem SV-Projekt schon angegeben, versuche ich natürlich einiges um Wasser zusparen und zu sammeln und binden, zumal ich ja beruflich mit Regenwassernutzung, Komposttoiletten & Co. zu tun habe.



In den letzten 9 Jahren sind viele kleine Bäume dazu gekommen, die immer mehr Schatten spenden, Pozzo, Zisterne und Regenfässser nehmen Bachwasser auf (das Dachwasser ist wegen Bitumen leider nur bedingt geeignet). Am Ende des Baches habe ich zuletzt sogar noch eine Gumpe mit Teichfolie realisiert, damit Frösche & Co. wenigstens eine Chance haben. Ob die ca. 600 l, die ich letzte Woche nachgefüllt habe, bis September reichen werden, muss man abwarten

Wir haben aber ein Hanggrundstück an dem man nicht einfach ein paar Seen bauen kann und eben extreme Unterschiede beim Klima und Regen. Im Blog werde ich das Thema mal näher angehen. http://www.selbstvers.org/forum/viewtop ... =61&t=4473

Ich habe mir schnell noch ein paar Eimer Pinienrinden besorgt und damit das Grasmulch ergänzt. Die Tröpfler liegen weit darunter. Außerdem habe ich beide Pumpen in den Kreislauf eingebracht. Die Eine läuft jede Nacht 15 Minuten, die Andere einmal in der Woche 30 Minuten - so dass die Bäume um 20 l in der Woche bekommen sollten. Mehr ist leider nicht da.

Die Aprikosen machen ja keine Probleme, weil Mitte Juni reif. Habe bis vorgestern ca. 300 geerntet.

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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#19

Beitrag von Lehrling » Sa 30. Jun 2012, 18:09

ich hab jetzt nicht nochmal alles nachgelesen, ob das schon dabei war - wie wäre es denn mit Steine auf den Boden legen? unter den Steinen bleibt der Boden feucht, zwischen kleinen Steinen kann der Regen ins Erdreich sickern. Ich meine das mal gelesen zu haben von einheimischen Bauern aus Südamerika.... :hmm:

liebe Grüße
Lehrling
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Re: Wie kann man Obst-Ertrag sichern?

#20

Beitrag von Löwenzahn » So 1. Jul 2012, 17:04

Bei den Pflanzungen hatte ich das bei allen Bäumen gemacht, später sogar teilweise Lava-Granulat mit ins Erdreich. Da es aber eben meist. 3 - 4 Monate lang nicht regnet, bringt die offene Abdeckung keinen Zusatzeffekt. Das dicke Mulchen und der Wassertröpfler darunter sind schon besser.

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