Futterwiese anlegen...aber wie?

tyr
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#11

Beitrag von tyr » Mi 13. Jun 2012, 08:25

luitpold hat geschrieben:bei cris`standortbedingungen würde ich mich mit luzerne auseinadersetzen, das ist die fast ideale pflanze.

http://www.dlr.rlp.de/internet/global/t ... enDocument
Versteif Dich doch nicht nur auf eine Pflanzensorte. In den guten Wiesen- und Weidemischungen sind Leguminosenanteile, teils bis 60% vorhanden. Ansonsten sollte man auf Mähweiden lieber Weißklee mit einmischen. Ist unempfindlicher gegen die belastung, z.B. durch Rinder oder Mäharbeiten mittels Traktor. Luzerne mag absolut keine Verdichtung, braucht lockeren Boden, das ist auf einer Mähweide kaum zu bewerkstelligen.
Auch beim Feldanbau von Leguminosen muß die Fruchtfolge beachtet werden. Ein Daueranbau funktioniert nicht.
Luzerne kann man zweijährige bis max dreijährig anbaun(geht der Ertrag aber schon signifikant zurück) aber dann sollte man an der Stelle mindestens 4Jahre keinen reinen Leguminosenanbau peaktizieren.
Böden können "leguminosenmüde" werden. Ausnahme sind z.B. leguminosenhaltige Untersaaten... Weißklee, bzw Weißklee/Grasmischungen.

chris
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#12

Beitrag von chris » Mi 13. Jun 2012, 09:50

moin moin
....nochmals danke das ihr euch so einbringt, luzerne wäre natürlich klasse, nur leider fehlen mir noch die dementsprechenden bearbeitungsmaschinen.
leider sind die lohnarbeiten ausführenden, nicht besonders zuverlässig. es können tage... wochen vergehen bis jemand kommt um zB zu mähen...zum ballenpressen usw.
und was "erschwerend" dazu kommt ist das wenn ich luzerneballen-heuballen-strohballen hinzukaufe, kommt mich das insgesammt günstiger als wenn ich dies durch lohnarbeiten erledigen lasse :bang:
aus diesem grund soll dieses feldstück reine weidefläche werden. ich stelle mir das zB so vor das zuerst die kühe drauf gehen ca 2-3 wochen (ruhezeit) später die pferde zusammen mit den kameruns.
so wären je ca 2 ha "im gebrauch" durch die tiere und noch ca 10ha im ruhezustand.

gruss aus ungarn
chris
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tyr
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#13

Beitrag von tyr » Mi 13. Jun 2012, 12:43

Du wirst unter den Umständen um eine Eigenmechanisierung nicht drumrum kommen, wenn das was werden soll.
Auch Weideflächen müssen bearbeitet und gepflegt werden, sprich, abschleppen( Kuhschweiße verteilen zur schnelleren Verottung), nachmähen, düngen, etc. Sonst wird aus den Weiden schnell eine Unkrautbrache. Und der Futtergehalt des Grases ist dann auch nicht berauschend. Gras ist nicht gleich Gras.
Versuch mal Deine Bilanzbuchhalterin von dem Vorteil der Unabhängigkeit zu überzeugen, schließlich ist das ja der Zweck einer Selbstversorgung, Monetär kommst Du am besten, wenn Du die 10ha einfach verpachtest, und Dir Dein Fleisch kaufst, den Gaul in der Pansion unterstellst....

chris
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#14

Beitrag von chris » Mi 13. Jun 2012, 20:14

hallo tyr,

natürlich hast du recht....zZt fehlen mir einfach die ca 10.000 bis 15.000 euronen die ich zum kauf der maschinen benötige :drama:

pension für die gäule ist etwas heftig.....mitlerweile sind es 8....und 6 kühe + 2 färsen (im august kommen 4 kälber hinzu).
die variante mit dem heuzukauf (1rundballen ca Ø160cm fest gepresst liegen zur zeit bei 2.700forint...ca 9,41€) ist die günstigste.

das abziehen der weide mache ich im moment mit einem alten traktoreifen (hinterreifen mit wasser gefüllt) welcher von einer meiner kaltblutstute flach über die weide gezogen wird...genauso wie im herbst die alte egge.
ich denke das kommt im moment der selbstversorgung am nächsten....wir wollen uns ja selber versorgen :pfeif:
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#15

Beitrag von tyr » Mi 13. Jun 2012, 21:41

chris hat geschrieben:hallo tyr,

natürlich hast du recht....zZt fehlen mir einfach die ca 10.000 bis 15.000 euronen die ich zum kauf der maschinen benötige :drama:

pension für die gäule ist etwas heftig.....mitlerweile sind es 8....und 6 kühe + 2 färsen (im august kommen 4 kälber hinzu).
die variante mit dem heuzukauf (1rundballen ca Ø160cm fest gepresst liegen zur zeit bei 2.700forint...ca 9,41€) ist die günstigste.

das abziehen der weide mache ich im moment mit einem alten traktoreifen (hinterreifen mit wasser gefüllt) welcher von einer meiner kaltblutstute flach über die weide gezogen wird...genauso wie im herbst die alte egge.
ich denke das kommt im moment der selbstversorgung am nächsten....wir wollen uns ja selber versorgen :pfeif:
Wenn Du Pferde hast, dann spar Dir den Traktor. Als Wiesenschleppe reichen die Reifen, wenn Du sie an eine alte Eisenbahnschiene, oder doppel T- Träger hängst wirds noch besser.
Gibts in Ungarn keinen, der noch einen Pferdemäher rumstehen hat? Und einen Wender?

Für Grünland brauchst Du auch keine 10.000€. Besorg Dir einen alten Belarus( rund 3000€), Mähwerk, um die 1000€, schwader und wender vielleicht zusammen noch mal 1000€. manchmal auch geschenkt.... Augen offenhalten.
Auch solche zwei- oder dreischar Beetpflüge und Grupper stehen machmal im Gelände, und sind hin und wieder unter Schrottwert zu haben....

Florian
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#16

Beitrag von Florian » Mi 13. Jun 2012, 21:52

Hy Chris,

Wie viele Ballen Heu brauchst du denn im Jahr bei der Anzahl an Tieren ?
Und wie bewegst du die Menge an Rundballen ohne Maschinen ?

Bei uns kostet heuer der Rundballen Heu ca 6000 Forint, Luzerne ca 8000 bei unter 3000, zahlen sich eigene Maschinen fürs Heun glaub ich weniger aus :pft:

Zu deiner Frage generell kann ich dir nicht wirklich viel weiterhelfen, nur sagen, wenn du es nicht richtig machst, du die ganze Fläche im Spätsommer wie jedes Jahr abmähen bzw umeggen kannst. Die Samen der Ambrosia Pflanze bleiben Jahrzehnte keimfähig, und wenn du erst mal ne Fläche Pflügst Eggst oder sonst irgendwie Aufreißt, ohne das du etwas Sähst, was schneller und viel dichter wächst, bleibt dir nur mehr Chemie bzw. die oben beschriebenen meschanischen Maßnahmen.

Wann kommen sie denn bei euch wegen Ambrosia Nachschauen ?

chris
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#17

Beitrag von chris » Do 14. Jun 2012, 10:22

moin florian,

ganz schön teuer eure gegend.....
zZt kostet der rundballen heu direkt beim nachbarn 2.700 HUF.....der kleine ballen (rechteck) um die 300HUF.
stroh (wir nehmen haferstroh) ab ernte 3.000 HUF (letztes jahr).
luzerne 5.500HUF (rundballen).
luzernesilage 5000HUF (rund).

wir benötigten im letzten jahr (bis zur weidesaison u. jetzt für die zugekauften kälber) für kameruns,pferde und kühe 85 rundballen heu....dieses jahr hat sich der tierbestand erhöht und ich rechne mit ca 100 ballen.
die pferde sind den ganzen tag auf der weide aber nachts in einem extra ümzäunten bereich (ca 60x80m) wo wir pro woche zusätzlich 1-2 rundballen anbieten.
die kühe sind ganzjährig von anfang märz bis mitte dezember auf der weide und bekommen zusätzlich nur etwas mais/weizen od. tritikale -gemisch. mehr bekommen die kühe nicht da wir die kälber (eigene) bei der mutter belassen.

da der acker auch als acker im grundbuch eingetragen ist und wir auch dafür eu-förderungsmittel (subventionen) beziehen müssen wir mindestens 1x jahr pflügen...eggen oder ähnliches.

ambrosia muss dieses jahr wieder zum 31.08. bekämpft sein.

gruss
chris
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#18

Beitrag von Florian » Do 14. Jun 2012, 12:29

Hy Chris,

Na das ist ne ganz schöne Menge.
Stroh kostet hier nur 1500 Forint der Ballen.

Mir erzählen hier alle, das man Luzerne gleichzeitig mit Korn sähen soll.
Hab jetzt das 2te Jahr neben den Schweinen Luzerne Angebaut, das erste Jahr Geplügt geggt und danach per Hand gesäht und mit nem Rechen ein wenig eingearbeitet.
Ist auch schön aufgegenagen, allerdings dann von Ambrosia und Unkraut überwuchert worden. Also immer kurz abgemäht damit das Ambrosiazeug nicht aussamt.
Aber so kurz und oft konnte ich garnicht abmähen, auf den 1cm großen Pflanzen bildeten sich noch Samen.

Heuer im Frühjahr hab ich nichts Aufgerissen, sondern nur Luzerne Ausgesäht und eingerechnet, Ergebnis das selbe wie im lezten Jahr :motz:
Luzerne ist schön aufgegangen, und wird im Moment von allem möglichen überwuchert :)
Im Nachbarort hat ein bekannter Luzerne am Feld, das er einmal im Jahr mit Chemie gegen Unkraut behandelt, das funktioniert einwandfrei.

Die Tehorie mit dem Getreide in Kombination könnte passen, denn auf den Tritikale Feldern ist sogut wie kein Ambrosia zu finden.
Die Wurden im Herbst Gepflügt Geeggt und mit Wintertritikale bestückt, und sonst bis Dato weder gedüngt noch U-vernichtet.

Landwirt hat soweit ich weis damit Erfahrung, villeicht kann er dir ja diesbezüglich tipps geben ...

Die Bilder sind leider nur von heuer, aber nur mal so zum anschauen was draus wird wenn mans irgendwie nicht richtig macht hehe
Dateianhänge
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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#19

Beitrag von raga » Do 14. Jun 2012, 18:47

zu euer Beiden (Ungarn) Ehrenrettung sei bitte erwähnt: Jeder der noch nicht dort war und gesehen hat wie sich Ambrosia dort ausbreitet kann sich das einfach nicht vorstellen - man kann hier von einer Epidemie sprechen

lg raga

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Re: Futterwiese anlegen...aber wie?

#20

Beitrag von luitpold » Fr 15. Jun 2012, 08:38

bis auf das ragweed seh ich eh kein problem....

hallo chris,
einige ideen.
bei zwei hektar zu bearbeitende landfläche zahlt sich eine kostenintensive mechanisierung wirklich nicht aus. ich entsinne mich einige hektar zuckerrüben mit der hand gehackt zu haben. ist eine mörderplackerei wäre aber möglich.

stand der technik in der bodenbearbeitung ist pflügen ohnehin nicht mehr. aktuell werden die böden mit gänsefußpflügen oberflächlich umgebrochen und nur wenige (3-7) cm tief gepflügt. säen geht händisch.
ein primitives pferdegezogenes bodenbearbeitungsgerät könnte wie im link unten, bald einmal in einer dorfschlosserei zusammengeprasselt werden.
http://www.kress-landtechnik.de/wDeutsc ... Preise.pdf
DIE bezugsquelle für gänsefußscharen ist der industriehof
http://www.industriehof.com/katalog/kategorie/1887

mähen würde ich mit einen einachsmotormäher, immer nur kleine flächen, wenn du keinen zeitdruck hast.
silofutter kann man auch, in mit folie ausgeschlagenen erdmieten machen.

wenn du mit dem flächenumbruch gas gibst, kannst du heuer noch auf der fläche futter ernten, zb grünmais.
http://de.wikipedia.org/wiki/Futterbau# ... Futterbaus
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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