Ein lesenswertes Interview

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Dagmar
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Ein lesenswertes Interview

#1

Beitrag von Dagmar » Mi 6. Jun 2012, 09:00

Hallo,

unter folgendem Link

http://www.format.at/articles/1222/525/329547/da

gibt es ein Interview mit Dennis Meadows - "Die Grenzen des Wachstums" - dabei hat er u.a. folgenden Satz gesagt:

Da ist nichts, was wir tun könnten. Die Leute sagen immer wieder: Wir müssen unseren Planeten retten. Nein, müssen wir nicht. Der Planet wird sich schon selbst retten. Hat er immer schon gemacht. Manchmal hat das eben Millionen Jahre gedauert, aber es ist passiert. Wir sollten uns nicht um den Planeten Sorgen machen, sondern um die Spezies Mensch.

Und ich glaube, er hat leider recht.


Dagmar
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Benutzer 1612 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#2

Beitrag von Benutzer 1612 gelöscht » Mi 6. Jun 2012, 11:34

Dass Du das unter "zur lustigen Wildsau" eingeordnet hast, wirkt angesichts des Themas beinahe zynisch...

Monsterkatze

Re: Ein lesenswertes Interview

#3

Beitrag von Monsterkatze » Mi 6. Jun 2012, 12:00

Danke für die Verlinkung des Artikels!
Ich glaube auch dass der Mann Recht hat...

tyr
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Re: Ein lesenswertes Interview

#4

Beitrag von tyr » Mi 6. Jun 2012, 12:24

Monsterkatze hat geschrieben:Danke für die Verlinkung des Artikels!
Ich glaube auch dass der Mann Recht hat...
Natürlich hat er Recht..... er hat festgestellt, es gibt kein unendliches physisches Wachstum.... ist doch mal ´ne Erkenntniss^^

Benutzer 146 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 6. Jun 2012, 13:54

Dagmar hat geschrieben:Hallo,

unter folgendem Link

http://www.format.at/articles/1222/525/329547/da

gibt es ein Interview mit Dennis Meadows - "Die Grenzen des Wachstums" - dabei hat er u.a. folgenden Satz gesagt:

Da ist nichts, was wir tun könnten. Die Leute sagen immer wieder: Wir müssen unseren Planeten retten. Nein, müssen wir nicht. Der Planet wird sich schon selbst retten. Hat er immer schon gemacht. Manchmal hat das eben Millionen Jahre gedauert, aber es ist passiert. Wir sollten uns nicht um den Planeten Sorgen machen, sondern um die Spezies Mensch.

Und ich glaube, er hat leider recht.

Oh whow! :eek:
Hey Dagmar, bist Du sicher, dass Du nicht das Forum verwechselt hast? ;)
Klingt etwa so wie ein Posting in einem Autoschrauber-Forum, dass nach neuesten Erkenntnissen das Vorhandensein von Sprit im Tank sich extrem positiv auf die Fahrleistungen auswirkt :holy:
Nichts für ungut, aber das, was der Mann erzählt, habe ich eigentlich bisher weitgehend für Basiswissen und Basiskonsens dieses Forums gehalten, - oder irre ich mich?

Gruß

frodo

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Dagmar
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Re: Ein lesenswertes Interview

#6

Beitrag von Dagmar » Mi 6. Jun 2012, 14:31

Hallo frodo,
frodo hat geschrieben:Nichts für ungut, aber das, was der Mann erzählt, habe ich eigentlich bisher weitgehend für Basiswissen und Basiskonsens dieses Forums gehalten, - oder irre ich mich?
Wenn man die zwei Bücher von Meadows und seinen Mitautoren, "Die Grenzen des Wachstum" (1972) und die "Grenzen des Wachstums - Das 30 Jahre Update" gelesen hat (und das haben bestimmt nicht alle hier im Forum), dann wird man feststellen, daß die Aussagen von Meadows in diesem Interview noch extremer und pessimistischer sind, als in den Büchern. Dort kommt immer wieder die Hoffnung auf, daß wenn wir als Menschheit uns anders entscheiden würden, wir eine Chance hätten.

In dem Interview habe ich den Eindruck gewonnen, daß er nach über 40 Jahren Öffentlichkeitsarbeit jetzt doch den Glauben an die Fähigkeit der Menschheit verloren hat, mit den Problemen fertigzuwerden. Und das finde ich schon sehr interessant.

Außerdem werden wohl die wenigsten von uns in der Lage sein, komplexe Vorgänge so anschaulich in Worten darzustellen - wie er es kann. Und das reichte mir aus, den Hinweis auf das Interview hier einzustellen.


Dagmar
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Re: Ein lesenswertes Interview

#7

Beitrag von Dagmar » Mi 6. Jun 2012, 14:48

Hallo Tyr,
tyr hat geschrieben:er hat festgestellt, es gibt kein unendliches physisches Wachstum.... ist doch mal ´ne Erkenntniss
also ich bin keine Physikerin, von daher kann ich nicht überprüfen ob deine Aussage richtig ist. Aber wenn du dich nur auf das physische Wachstum beziehst - in den Büchern von Meadows geht der aber weit über diese einzelne Komponente darüber hinaus - dann z.B. ein Textauszug hier mal schnell aus Wikipedia rauskopiert.

Zwar kann ein statisches Universum, das unendlich alt und unendlich groß ist, ausgeschlossen werden, nicht jedoch ein dynamisches unendlich großes Weltall. Dieses wird unter anderem durch die beobachtete Expansion des Weltalls begründet. Des Weiteren wies schon der Astronom Heinrich Wilhelm Olbers darauf hin, dass bei unendlicher Ausdehnung und unendlichem Alter eines statischen Universums der Nachthimmel hell leuchten müsste (Olberssches Paradoxon), da jeder Blick, den man gen Himmel richtet, automatisch auf einen Stern fallen müsste. Ist das Universum allerdings unendlich groß, hat aber nur ein endliches Alter, so hat uns das Licht von bestimmten Sternen einfach noch nicht erreicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Universum

Es scheint also in Teilbereichen der Physik schon von unendlichem Wachstum die Rede zu sein. Aber da kann ich nicht mitreden. Aber so ganz unmöglich scheint das nicht zu sein.

Aber die ganze Arbeit des Meadows und seiner Mitautoren mit deinem obigen Satz zu bezeichnen und auch herabzuwürdigen - und so habe ich das ganz subjektiv interpretiert - na ja jeder schreibt so, wie er es eben weiß.


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Benutzer 146 gelöscht

Re: Ein lesenswertes Interview

#8

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Mi 6. Jun 2012, 15:07

Dagmar hat geschrieben:Hallo frodo,
frodo hat geschrieben:Nichts für ungut, aber das, was der Mann erzählt, habe ich eigentlich bisher weitgehend für Basiswissen und Basiskonsens dieses Forums gehalten, - oder irre ich mich?
Wenn man die zwei Bücher von Meadows und seinen Mitautoren, "Die Grenzen des Wachstum" (1972) und die "Grenzen des Wachstums - Das 30 Jahre Update" gelesen hat (und das haben bestimmt nicht alle hier im Forum), dann wird man feststellen, daß die Aussagen von Meadows in diesem Interview noch extremer und pessimistischer sind, als in den Büchern. Dort kommt immer wieder die Hoffnung auf, daß wenn wir als Menschheit uns anders entscheiden würden, wir eine Chance hätten.

In dem Interview habe ich den Eindruck gewonnen, daß er nach über 40 Jahren Öffentlichkeitsarbeit jetzt doch den Glauben an die Fähigkeit der Menschheit verloren hat, mit den Problemen fertigzuwerden. Und das finde ich schon sehr interessant.

Außerdem werden wohl die wenigsten von uns in der Lage sein, komplexe Vorgänge so anschaulich in Worten darzustellen - wie er es kann. Und das reichte mir aus, den Hinweis auf das Interview hier einzustellen.


Dagmar
Ok, ok, wenn Du es für nötig hältst, dass die Zusammenhänge nochmal verdeutlicht werden...
Am traurigen Ergebnis ändert das leider nichts, - hast Du gestern zufällig auf arte "Endstation Fortschritt" gesehen? Gleiches Thema, etwas anderes Fazit - die Hoffnung stirbt zuletzt.

Gruß

frodo

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Re: Ein lesenswertes Interview

#9

Beitrag von Dagmar » Mi 6. Jun 2012, 15:18

Hallo frodo,

ich habe nach der Lektüre der beiden Bücher mich immer gefragt, woher nehmen die Autoren die Hoffnung, daß wir als Menschheit uns für einen anderen Weg als den, der in die Krise führt, entscheiden werden. Ich war schon damals sehr viel pessimistischer.

Und als ich jetzt das Interview gelesen habe, in dem er eigentlich an keiner Stelle mehr Hoffnung signalisiert - da ist mir zwar nicht gerade Angst und Bange geworden, aber ich war schon etwas erschüttert und das ist mir unter die Haut gegangen.

Und wenn man dann überall liest - wenn man es überhaupt lesen will, viele in meinem Freundeskreis ignorieren solche Infos gerade zu - , daß viele Menschen davon ausgehen, daß die großen Probleme spätestens in 30-70 Jahren eintreten werden - au Backe.

Da bin ich vielleicht noch selber davon betroffen, aber auf jeden Fall sehr viele Menschen die ich kenne und mag (oder auch liebe) die jetzt zwischen 10 und 30 Jahre alt sind.

Na ja, ich scheine heute in einer absolut pessimistischen Weltuntergangsstimmung zu sein. Ich glaube, ich schreibe erst weiter, wenn ich mich davon etwas entfernt habe.

Deswegen an alle - ein schönes und erholsames verlängertes Wochenende. :holy:


Dagmar

P.S. Nein, den Film habe ich leider nicht gesehen.
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tyr
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Re: Ein lesenswertes Interview

#10

Beitrag von tyr » Mi 6. Jun 2012, 19:31

Dagmar hat geschrieben:Hallo Tyr,
tyr hat geschrieben:er hat festgestellt, es gibt kein unendliches physisches Wachstum.... ist doch mal ´ne Erkenntniss
also ich bin keine Physikerin, von daher kann ich nicht überprüfen ob deine Aussage richtig ist. Aber wenn du dich nur auf das physische Wachstum beziehst - in den Büchern von Meadows geht der aber weit über diese einzelne Komponente darüber hinaus - dann z.B. ein Textauszug hier mal schnell aus Wikipedia rauskopiert.

Zwar kann ein statisches Universum, das unendlich alt und unendlich groß ist, ausgeschlossen werden, nicht jedoch ein dynamisches unendlich großes Weltall. Dieses wird unter anderem durch die beobachtete Expansion des Weltalls begründet. Des Weiteren wies schon der Astronom Heinrich Wilhelm Olbers darauf hin, dass bei unendlicher Ausdehnung und unendlichem Alter eines statischen Universums der Nachthimmel hell leuchten müsste (Olberssches Paradoxon), da jeder Blick, den man gen Himmel richtet, automatisch auf einen Stern fallen müsste. Ist das Universum allerdings unendlich groß, hat aber nur ein endliches Alter, so hat uns das Licht von bestimmten Sternen einfach noch nicht erreicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Universum

Es scheint also in Teilbereichen der Physik schon von unendlichem Wachstum die Rede zu sein. Aber da kann ich nicht mitreden. Aber so ganz unmöglich scheint das nicht zu sein.

Aber die ganze Arbeit des Meadows und seiner Mitautoren mit deinem obigen Satz zu bezeichnen und auch herabzuwürdigen - und so habe ich das ganz subjektiv interpretiert - na ja jeder schreibt so, wie er es eben weiß.


Dagmar
Sagen wir es anders, auf der ERDE gibt es kein unbegrenztes Wachstum, schon gar nicht in der Wirtschaft...
DAS sollte eine bekannte Weisheit sein, seit tausenden von Jahren. Nur wir heute glauben, wir könnten auf einem begrenzten Planeten unbegrenzt Wachsen(wirtschftlich)..... und der Herr Meadows hat festgestellt, daß das nicht geht. Das haben aber viele vor ihm schon... z.B. der in meinem Signum...
Hat er auch festgestellt, wo die Ursache des Wachstumszwang liegt? Soweit ich die Zusammenfassungen der Bücher verfolgt habe, nein... von daher :aeh:
Der Grund des Wachstumszwangs dieses Wirtschftsystems liegt im Schuldgeld- und Zinseszinssystem..... und damit der Grund für unsere grandiose Resourcenverschwendung..... die Erkenntniss ist aber auch schon was älter, nur will es kaum einer hören, und die es sagen, werden nicht im Mainstream interviewt.... oder zu Sendezeiten oder auf Kanälen die die Masse eh nich guckt/hört... wie neulich im ORF III: http://www.youtube.com/watch?v=WTW49tr-mNE

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