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von Knurrhuhn » Fr 1. Jun 2012, 14:15
Ich wollte keinen eigenen Trööt dafür aufmachen und stelle mein "Projekt" mal hier mit rein:
Endlich ist er fertig - mein Camping-"Ausbau". Hat 'ne halbe Ewigkeit gedauert, aber nun ist es geschafft. Es war eine Herausforderung, so minimalistisch wie möglich größtmöglichen Komfort zu schaffen.
Mein Auto ist ein Renault Kangoo Diesel, ein Zweisitzer mit Ladefläche und LKW-Zulassung. Ein großer Vorteil ist, daß es recht günstig ist in der Steuer, Versicherung und beim Spritverbrauch. Für mich alleine ist diese Lösung eine gute und sparsame, und hat m.E. viele Vorteile gegenüber einem Wohnmobil/-Wagen oder Campingbus: Ich komme damit in (fast) jede Parklücke, Tiefgaragen und auf alle Parkplätze. Das Auto passt locker unter die 2m hoch hängenden Absperrbaken an touristisch interessanten bzw. naturnahen Parkplätzen, die in GB inzwischen sehr verbreitet sind. Die Fährfahrten sind auch günstiger.
Die Einrichtung ist herausnehmbar. Auch wenn ich irgendwann ein neues Auto brauche kann ich die Ausstattung einfach übernehmen. Der tägliche Auf- und Abbau ist schnell bewältigt, alles ist recht flott verstaut, verzurrt und abfahrbereit.
Der Ausbau besteht aus einem Schrank den ich mir mal hab bauen lassen für mein vorheriges Auto, auf dem ich noch ein Dachzelt hatte. Das Dachzelt hatte aber für mich viele Nachteile. Deshalb wollte ich nun auf jeden Fall eine Lösung, mit der ich IM Auto schlafen konnte.
Nun hab ich also diesen Schrank wiederverwendet. Darin ist Geschirr, Kochutensilien, usw., Spirituskocher und Lebensmittel untergebracht. Neben dem Schrank stehen zwei Aluminiumkisten. In der einen ist Krimskrams, in der anderen sind meine Klamotten.
Vor dem Küchenschrank ist die freie Fläche für Hundi. Vom Platz her absolut ausreichend.
Die Alukisten dienen als Unterbau für die Schlaf-Fläche. Dafür habe ich zwei 13mm-Tischlerplatten mit Scharnieren verbunden. Das klappbare B(r)ett ist 1,80 x 0,70 m, wird tagsüber an der Seite verzurrt und zum schlafen auf die Kisten gelegt. Eine dicke selbstaufpustende Iso-Matte drauf, Schlafsack dazu - und fertig ist die Heia!
Auf der linken Seite oben habe ich eine Kofferraumtasche festgeschraubt. Darin befinden sich die Sachen, die ich nachts schon mal brauche. (Praktisch an dem LKW-Kangoo ist, daß sich hinten an den Seiten fertige Bohrlöcher befinden. Daran kann man Sachen festschrauben oder Schraubösen eindrehen.)
Unter dem Dach habe ich ein kleines Netz und Spanngummis befestigt, für leichte Dinge wie ein aufblasbares Sitzkissen oder die zusammengerollte Isomatte. Zwischen den Vordersitzen hängt auch ein kleines Netz. Das hat sich schon seit längerem bewährt, weil man da auch im Alltag immer mal schnell irgendwas verstauen kann.
Tagsüber sitze ich auf der vorderen Kiste, so daß ich bequem kochen und essen oder lesen kann. Damit das dünne Blech im Kistendeckel nicht belastet wird habe ich ein Sitzbrett aus einem Stück Siebdruckplatte mit einer gebrauchten Anti-Rutschmatte beklebt. Das Brett liegt auf dem Rahmen der Kiste, so wie auch das Brett vom Bett. Unter den Sitzen sind flache Plastikboxen für Verbandskasten, Warndreieck usw. und anderes Krams.
Als Sichtschutz konnte ich die vorhandenen, selbstgenähten Vorhänge aus dem Doblo nehmen. Die hängen an mit Klammern befestigten Häkchen an plastikummantelten Spiraldrähten, wie sie im Campingbedarf zu bekommen sind.
Dann mußte ich mir noch was wegen Mückenschutz einfallen lassen, da ich nachts das Fenster offen habe. Aber wie will man da was anbringen? Da hatte ich gestern 'ne Idee:
Ich hatte noch einen Rest Fliegenschutz da und hab einfach unterhalb des Fahrer-Fensters einen Klettstreifen hingeklebt. Das Fliegengittergewebe ist so groß, daß ich es nur unten am Klettband befestigen muß - der Rest wird einfach oben über die Tür geworfen. Wenn man es von außen etwas stramm hält und die Türe zumacht wird das Gewebe in der Tür eingeklemmt, und fertig ist die Laube.
Ansonsten hab ich noch ein paar nette Features, die ich ganz praktisch finde:
eine Tasche für Klopapier die greifbar hinten drin hängt. Ein kleines Täschlein mit Karabinerhaken zum aufhängen, in der sich ein verstaubares Handtuch befindet, so daß man sich beim kochen oder zwischendurch mal schnell die Hände abwischen kann. Küchenrolle hab ich an einem Spanngummi befestigt. Darunter hängt eine Rücksitztasche für Kleinkram.
Ganz viel Spaß hab ich an einer roten, batteriebetriebenen Feuerhand-Sturm-Laterne aus Metall, mit LEDs. :-)
Für die Krims-Krams Alukiste habe ich mir einen passenden Kofferraum-Organizer geholt. So fliegt nicht alles durcheinander und man hat guten Überblick.
Klamotten, v.a. Wäsche, Handtücher, Socken, kommen in einzelne Taschen mit Netzeinsatz, damit alles ordentlich in der Kiste verstaut werden kann. Genial auch für jede Reise mit normalem Koffer!
Ja, das wäre also mein minimalistisches, aber doch nützliches und sehr gemütliches feuerrotes Spielmobil. :-)
In wenigen Wochen kann ich dann berichten, wie es sich auf der Jungfernfahrt bewährt hat!
(Mehr Fotos gibt's wohl morgen - ich wollte es bei Image-Shack hochladen, aber hat irgendwie nicht hingehauen .... muß da noch mal ran.)
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Dateianhänge
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- Der Bettaufbau
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- Das Hundi
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- Ein Hauch von Romantik...
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