Wiesenbocksbart

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Knecht

Wiesenbocksbart

#1

Beitrag von Knecht » So 27. Mai 2012, 10:13

Hallo,

ein leider noch zu großes Stück meines Ackers liegt brach,bzw. wurde vom Pächter letztes Jahr noch mit Gründünger versorgt.
Sehr artenreich wohl ,Disteln :ohoh: ,Klee,Löwenzahn,versch. Getreidesorten,Mohn-,Kornblumen und noch vieles mehr.
Herausragend im wahrsten Sinne war und ist aber http://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Bocksbart ,nach langem Bildervergleichen kann ich die Pflanze endlich benennen ;) ,kannte ich nicht und nichtmal ein Landwirt konnte mir weiterhelfen.

So....also essbar ist sie anscheinend und zwar komplett,gekocht als Gemüse,roh für Salat,Spargelersatz und die Wurzel wird wie Schwarzwurzel verwendet.Freut mich alles,da ich dachte ich hätte da ein Kraut welches hochinvasiv und quasi nutzlos meinen noch nicht genutzten Acker aussaugt.Aber die Menge macht mir große Sorgen,zumal sie sich im moment selbst aussät.

Hat die Pflanze einer von Euch und weiß was man mit großen Mengen (einige tausend ca. 60cm hohe Pflanzen :) :platt: )anfangen kann ?
Viehfutter ? Wenn ja,wie lagern? Trocknen und die Wurzeln in eine Erdmiete? Häckseln und silieren?
Habe absolut keinen Plan,da ich die Pflanze aber nicht einfach umhacken will....habe ich stundenlang auf dem jetzt fertigen Acker gemacht, meine Frage an Euch.....was tut Ihr damit?
Danke schon mal....und ruhige stressfreie Pfingsten

LG Knecht

...ach ja,vertragen Schafe und Ziegen größere Mengen davon?

Das Faultier
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Re: Wiesenbocksbart

#2

Beitrag von Das Faultier » So 27. Mai 2012, 11:16

Laß doch einfach das Vieh auf die Wiese und Du wirst sehen, was sie
zum Schluß nicht angerührt haben. Das hackst Du um.

Den Bocksbart würde ich einfach mit ins Heu nehmen.
Ich selbst hab keinen oder nur sehr selten, so daß ich ihn
nie beachtet hab.

Das Problem aller Pflanzen mit flugfähigen Samen besteht darin, daß
offensichtlich eine starke Verbreitung wegen unterlassener Maht bzw.
Beweidung stattfindet.

Das Faultier

hunsbuckler
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Re: Wiesenbocksbart

#3

Beitrag von hunsbuckler » So 27. Mai 2012, 16:17

Hallo Knecht!
Ich hab mal Wiesenbocksbartsamen am Straßenrand gesammelt und als Experiment im Garten angebaut.
Die Wurzeln sind lecker, nur etwas dünn.
Da ich einen sehr steinigen Boden habe, hab ich das Experiment aus Zeitmangel nicht weiter verfolgt.
Du hättest eine beneidenswert gute Ausgangsposition, um den Wiesenbocksbart züchterisch in Richtung hohen Wurzelertrag zu bearbeiten.
Dann hätte man evtl. eine Ergänzung oder Alternative zur Schwarzwurzel, falls diese mal durch eine Krankheit dahingerafft werden würde.
Und unser Nahrungspflanzenspektrum wäre wieder um eine Art reicher...
Nun weiß ich freilich nicht, ob Du Zeit+Lust auf ein so anspruchsvolles Projekt hast.
Es bräuchte noch einen leichten, steinlosen Boden, auf dem sich Wurzelgemüse gut anbauen und ernten läßt.
Es gibt aber vielleicht andere, die diese Aufgabe reizvoll finden und dafür große Mengen Wiesenbocksbart-Samen brauchen.
Außerdem gibt es Wildpflanzensamen-Händler, die gute Preise für saubere, sortenreine Wildblumensamen zahlen.
Also könntest Du versuchen, den Samen zu ernten (evtl. mit einem Staubsauger?)und zu verkaufen.
Eine Freundin von mir sammelt professionell Wildblumensamen.
Ich frage sie mal, ob Firmen Wiesenbocksbartsamen nachfragen.
Bis bald, Dein hb.
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

Knecht

Re: Wiesenbocksbart

#4

Beitrag von Knecht » So 27. Mai 2012, 17:38

hunsbuckler hat geschrieben:Hallo Knecht!
Ich hab mal Wiesenbocksbartsamen am Straßenrand gesammelt und als Experiment im Garten angebaut.
Die Wurzeln sind lecker, nur etwas dünn.
Da ich einen sehr steinigen Boden habe, hab ich das Experiment aus Zeitmangel nicht weiter verfolgt.
Du hättest eine beneidenswert gute Ausgangsposition, um den Wiesenbocksbart züchterisch in Richtung hohen Wurzelertrag zu bearbeiten.
:) ....das ist diiiie Idee ,soweit habe ich dabei garnicht gedacht,wußte bis vorgestern noch nicht mal was das für eine Pflanze ist.Viele Wurzeln haben mehr als Daumendicke,gibt aber auch schwächere.
Ich habe das Buch "Handbuch Samengärtnerei"von A. Heistinger,da werde ich gleich mal stöbern,
wenn jemand auf diesem Gebiet oder speziell auch bei dieser Pflanze bewandert ist,wäre ich für jegliche Ratschläge dankbar.
hunsbuckler hat geschrieben: Dann hätte man evtl. eine Ergänzung oder Alternative zur Schwarzwurzel, falls diese mal durch eine Krankheit dahingerafft werden würde.
Und unser Nahrungspflanzenspektrum wäre wieder um eine Art reicher..
....eben ! Das liegt durchaus auf meiner Linie und ich freu mich daß Du mir die Idee gebracht hast.
hunsbuckler hat geschrieben: Nun weiß ich freilich nicht, ob Du Zeit+Lust auf ein so anspruchsvolles Projekt hast.
Es bräuchte noch einen leichten, steinlosen Boden, auf dem sich Wurzelgemüse gut anbauen und ernten läßt.
Es gibt aber vielleicht andere, die diese Aufgabe reizvoll finden und dafür große Mengen Wiesenbocksbart-Samen brauchen.
Lust darauf und Interesse absolut,die Zeit muß ich mir nehmen,verschiebe dann eben andere Projekte ;) ,wenn jemand Samen braucht,einfach melden,ich denke viele sind bald erntefähig....sehen aus wie überdimensionierte Pusteblumen.
hunsbuckler hat geschrieben: Außerdem gibt es Wildpflanzensamen-Händler, die gute Preise für saubere, sortenreine Wildblumensamen zahlen.
Also könntest Du versuchen, den Samen zu ernten (evtl. mit einem Staubsauger?)und zu verkaufen.
Eine Freundin von mir sammelt professionell Wildblumensamen.
Ich frage sie mal, ob Firmen Wiesenbocksbartsamen nachfragen.
Bis bald, Dein hb.
Ja,danke Dir,wäre wirklich interessant zu wissen.Da wächst auch noch en masse anderes Zeug.Ich habe jetzt knapp 1000qm per Hacke und Spaten gesäubert und umgegraben......es warten also nur noch ca 6000qm :ua: ....das hätte ich jetzt zur Pflanzzeit eh nicht mehr gestemmt da ich sowieso mit allem etwas spät dran bin.
Gut daß ich die Fläche nicht einfach vom Bauern habe schlegeln lassen.

Danke für deine Mühe...

LG Knecht

@Faultier,
habe leider auch etwas Jakobskreuzkraut auf dem Acker,also fällt Heu oder Beweidung flach.
Hätte den Wiesenbocksbart von Hand gerupft und dann trocknen lassen,die paar Stängel die ich probehalber gezogen hatte sind aber beim Trocknen sehr holzig geworden,meine Schafe knabbern da nur bißchen an den Blüten rum.
Aaaaaaber jetzt ist ja die Idee von Hunsbuckler da...... :aeh: :daumen:

Das Faultier
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1.000.000 Tüten beschriften

#5

Beitrag von Das Faultier » So 27. Mai 2012, 22:25

Zu früheren Zeiten wurde das giftige oder ungenießbare Kraut eben rechtzeitig
aus den Wiesen herausgehackt.
Warum macht das heute niemand mehr !

Wenn ich noch mal 20 wäre, dann würde ich mich ja an der Bocksbartzucht beteiligen.
Viel Spaß dabei. Euch ist aber schon bewußt, daß da u.U. einige zig-1000 bis Millionen
Pflanzen zu selektieren sind :)
Erschwerend ist: zuerst muß die Wurzel verkostet werden, dann die zugehörige Samenportion
herausgesucht und im Folgejahr angebaut werden.

Das Faultier

Knecht

Re: 1.000.000 Tüten beschriften

#6

Beitrag von Knecht » So 27. Mai 2012, 23:54

Das Faultier hat geschrieben:Zu früheren Zeiten wurde das giftige oder ungenießbare Kraut eben rechtzeitig
aus den Wiesen herausgehackt.
Warum macht das heute niemand mehr !

Wenn ich noch mal 20 wäre, dann würde ich mich ja an der Bocksbartzucht beteiligen.
Viel Spaß dabei. Euch ist aber schon bewußt, daß da u.U. einige zig-1000 bis Millionen
Pflanzen zu selektieren sind :)
Erschwerend ist: zuerst muß die Wurzel verkostet werden, dann die zugehörige Samenportion
herausgesucht und im Folgejahr angebaut werden.

Das Faultier
Hallo,

:) nicht wirklich bewußt,denke aber es ist nicht so einfach wie Schafe züchten ;) .
Wobei ich weit davon entfernt bin bei dem Bocksbart unter Laborbedingungen eine Selektion durchzuführen.Das haben unsere Altvorderen auch ohne hinbekommen und die hatten nicht die Fülle an Informationen auf die wir zurückgreifen können.
Scheint mir aber daß Du Ahnung von der Materie hast,deshalb würde ich Dich bitten mehr über die Samenzucht zu schreiben.
Bestimmt für viele hier interessant....
Und was heißt ....wenn ich 20 wäre.....da hatte ich zwar auch ständig mit Samen zu tun,aber nix davon mit Bocksbart....gerade jetzt in unserem Alter können wir uns doch erst um Pflanzen kümmern ;)
Und wenn so'ne Selektion Jahre dauern wird.....na und? Einer sollte anfangen und vielleicht machen andere weiter .Also ich freu mich drauf ..... :)

LG Knecht
...wenn sich jemand einklinken will...nur zu,den Samen kann ich verschicken sobald er reif ist.

hunsbuckler
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Re: Wiesenbocksbart

#7

Beitrag von hunsbuckler » Mo 28. Mai 2012, 08:27

Hallo Knecht!
Das freut mich ja sehr, daß meine Idee bei Dir buchstäblich auf fruchtbaren Boden fällt!
Und manche Pflanzen haben ganz ohne Zucht schon daumendicke Wurzeln?
Donnerwetter, da muß noch beträchtliches Entwicklungspotential drin sein (bei mir hatten sie eher Rattenschwanzformat...).
Genießbar sind die Wurzeln der zweijährigen Art im ersten Herbst. Wenn die Pflanzen erfolgreich überwintert haben und den Blütenstiel ausbilden, verholzt die Wurzel (wie bei Möhren auch).
Man muß sich also entscheiden, ob man eine Pflanze essen oder zur Samengewinnung stehen lassen will.
Fürs erste würde ich einfach die 10-20% prachtvollsten Pflanzen aussuchen und im selben Herbst aussäen.
Im nächsten Herbst könnte man von den schönsten Jungpflanzen vorsichtig den Wurzelhals freilegen, um die dicksten auszulesen und für die Zucht stehenzulassen.
Wenn man dann eine Population dickwurzelige Bocksbärte hat, kann man auf Feinheiten wie Zartheit und Geschmack selektieren.
Ab da braucht man erst mit der Etikettiererei loslegen, weil man von den Nachkommen einer Pflanze einige probieren muß, um zu entscheiden, ob man mit ihren Geschwistern weiterzüchtet.
Jedenfalls wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg!
Dein hunsbuckler
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

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