natürliche Aufzucht der Küken

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kleinesLicht
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natürliche Aufzucht der Küken

#1

Beitrag von kleinesLicht » Fr 25. Mai 2012, 22:07

Hilfe! Wir werden Eltern! ;)

Heute, am 20. Bruttag unserer Gruenlegerhenne habe ich ein angepicktes Ei gesehen! Da sie auf dem Dach eines alten (handelsueblichen) Kleintierstalles bruetet, hat mein Mann Bretter angeschraubt so dass kein Kueken in den ersten Tagen abstuerzen kann.

Gebt ihr Kuekenstarter? Wenn nicht, was dann und wie oft? Die Henne frisst den oder das Kuekenfutter mit?

Meine Idee ist, einen Kaninchenauslauf von 2.30m x 1.15m in der Mitte zu teilen und die beiden Glucken mit Kueken dahin umzusiedeln. Das Platzangebot ist begrenzt, ich weiss! Wie lange wuerde der ausreichen?

Wie und nach welchem Schema fuettert man die Familie?
viele Grüße
ein kleines Licht

Firehorse
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#2

Beitrag von Firehorse » Fr 25. Mai 2012, 22:52

Hallo,
ich würde mich nicht daruf verlassen, dass kein Küken abstürzt, wenn die Bretter nicht sehr hoch sind. Die meisten Glucken wollen ihre Küken schnellstmöglich führen, nach dem Schlupf haben die Kleinen ca. 24 Stunden Zeit, bis sie fressen und trinken müssen (sofort schadet natürlich nicht). Ganz flache Tellerchen sind hierfür geeignet, in etwas grösseren Gefässen ertrinken sie.
Soll jede Gluckie mit ihren Küken in ein "Abteil"? Wieviele Küken erwartet jede? Das Platzangebot ist tatsächlich sehr klein, ist ein Notbehelf für sehr kurze Zeit, würde ich sagen. Meine Damen haben früher ihre Kinder sofort über große Wiesen geführt, dann lernen sie auch das vielfältige Angebot draußen kennen, was aber nur wichtig ist, wenn es später auch einen großen Freilauf gibt.
Ich habe einfach überall Tellerchen mit Kükenstarter, gekochte Kartoffeln mit kleingemachtem Grünzeug etc. aufgestellt. Die Mutter vom Verzehr des Kükenfutters abzuhalten stelle ich mir schwierig vor. Ich habe ständig Futter und Wasser zur Verfügung gestellt. Viel Spaß beim Großwerden !

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die fellberge
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#3

Beitrag von die fellberge » Fr 25. Mai 2012, 23:19

Viel Spass auch von uns hier ...

Unsere Henne hat einen Welpenauslauf (ca 2x2m) im normalen Hühnerstall, darin Heu und Sägespäne und einen umgedrehten Pappkarton zum Verstecken und schlafen.
Sie hat ja gestern einen reichen Kindersegen von 16(!) Küken unter ihre Fittiche genommen und heute schon fleißig die Gegend erkundet-mit ihren Küken.

Sie legt am Anfang noch keinen grossen Wert auf die anderen Hühner und ist froh, das diese nur den Stall bzw die Lgenester tagsüber benutzen- sollte sie Lust auf Gesellschaft verspüren kann sie den Auslauf nutzen.

Kükenstarter und Wasser wird ad libitum gegeben.
Desweiteren zerkleinerte Brennesselspitzen und gekochtes Ei.
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

tyr
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#4

Beitrag von tyr » Sa 26. Mai 2012, 00:01

Firehorse hat geschrieben:Hallo,
ich würde mich nicht daruf verlassen, dass kein Küken abstürzt, wenn die Bretter nicht sehr hoch sind. Die meisten Glucken wollen ihre Küken schnellstmöglich führen, nach dem Schlupf haben die Kleinen ca. 24 Stunden Zeit, bis sie fressen und trinken müssen (sofort schadet natürlich nicht). Ganz flache Tellerchen sind hierfür geeignet, in etwas grösseren Gefässen ertrinken sie.
Soll jede Gluckie mit ihren Küken in ein "Abteil"? Wieviele Küken erwartet jede? Das Platzangebot ist tatsächlich sehr klein, ist ein Notbehelf für sehr kurze Zeit, würde ich sagen. Meine Damen haben früher ihre Kinder sofort über große Wiesen geführt, dann lernen sie auch das vielfältige Angebot draußen kennen, was aber nur wichtig ist, wenn es später auch einen großen Freilauf gibt.
Ich habe einfach überall Tellerchen mit Kükenstarter, gekochte Kartoffeln mit kleingemachtem Grünzeug etc. aufgestellt. Die Mutter vom Verzehr des Kükenfutters abzuhalten stelle ich mir schwierig vor. Ich habe ständig Futter und Wasser zur Verfügung gestellt. Viel Spaß beim Großwerden !
Das ist falsch, Küken brauchen bis 48 Stunden weder Futter noch Wasser, da sie den eingezogenen Dottersack verdauen.
Es kann sogar zum Tode der Küken führen, da der Dottersack uU. anfangen kann zu gären.
Prinzipell ist es bei natürlicher Brut am günstigsten überhaupt nicht einzugreifen, sondern die Glucke einfach machen zu lassen, ein zu Tode gestürztes Küken hab ich noch nicht gesehen, durch zu zeitige Fütterung verendete dafür schon reichtlich. Den Fehler hab ich anfangs auch gemacht, es ist aus meschlicher Sichtweise schwer zu verstehen nicht zu füttern und nicht einzugreifen...deshalb ist es wichtig nicht alles in der Tierhaltung von diesem Standpunkt zu betrachten..... manchmal für das Tier überlebenswichtig.
Prinzipell hat sich bewährt möglichst wenig einzugreifen, wenn es aber dann notwendig ist rigoros mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Wann das ist, ist eine Frage von, teils traurigen, Erfahrungen...

Firehorse
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#5

Beitrag von Firehorse » Sa 26. Mai 2012, 00:56

Ich finde wenig/ gar nicht eingreifen auch gut und richtig. Nun sitzen aber offenbar die Glucken nicht auf einem Nest am Boden (was natürlich wäre) und sie können den Kleinen auch kein Futter und Wasser beschaffen. Ich hatte auch noch kein zu Tode gestürztes Küken (meine brüteten immer am Boden), aber auch nie Tote von zu zeitiger Fütterung.

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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#6

Beitrag von tyr » Sa 26. Mai 2012, 10:24

Firehorse hat geschrieben:Ich finde wenig/ gar nicht eingreifen auch gut und richtig. Nun sitzen aber offenbar die Glucken nicht auf einem Nest am Boden (was natürlich wäre) und sie können den Kleinen auch kein Futter und Wasser beschaffen. Ich hatte auch noch kein zu Tode gestürztes Küken (meine brüteten immer am Boden), aber auch nie Tote von zu zeitiger Fütterung.
Hühnerküken haben wie alle Vögel Röhrenknochen, die äußerst zäh sind, so schnell bricht sich da nichts, auch nicht beim Sturz aus dem Nest. Bei Vögeln ist das aus dem Nestfallen von hohen Bäumen meist nicht der Küken tot, sondern eher dann der Bodenjäger...
Meine Hühner brüten(wenn überhaupt :roll: ) in ihren Legenestern.... die sind ungefähr ein bis eineinhalb Meter über dem Boden, irgendwie sind die immer runtergekommen....

Das mit der vorzeitigen Fütterung ist ein Fakt, deshalb kann man z.B. Eintagsküken ohne Probleme per Post verschicken....
Die Glucke wird halt nur instinktiv dafür sorge tragen, das die Küken nicht zu zeitig fressen, bzw, in den ersten 24h kommen die Küken noch gar nicht aus dem Nest, da die Glucke noch eine weile auf den ungeschlüpften Eiern sitzen bleibt.
Bei der Kunstbrut sollte man drauf achten, man tut den Tieren keinen Gefallen mit zu schneller Fütterung...und sich selber auch nicht.

kleinesLicht
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#7

Beitrag von kleinesLicht » Sa 26. Mai 2012, 15:40

Sorry, fuer den Einen oder Anderen mag ich mich "anhoeren" wie ein kleines Kind... :) Das ist aber auch spannend!

Von den elf Eiern sind bis jetzt acht Kueken geschluepft, seit heute morgen. Den letzten Schlupf konnt ich fast live beobachten. Die Glucke richtete sich etwas auf und unten drunter sah man ein patschnasses, erschoepftes, kleines Wesen. Die anderen Kueken wurden zum Picken der Eierschalen animiert.

Wir haben jetzt den oberen Teil eines ausgedienten Meerscheinchenstalles ueber das Nest getan, so dass die Kueken nicht rausfallen koennen. Morgen frueh werden sie dann auf den Boden umziehen.
viele Grüße
ein kleines Licht

chris
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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#8

Beitrag von chris » So 27. Mai 2012, 13:53

hm,
also das mit dem dottersack ist richtig, die küken benötigen in den ersten 24 stunden nicht unbedingt futter oder wasser.
aber es schadet ihnen nicht wenn sie früher anfangen zu fressen oder zu trinken.
sehr wichtig ist das die küken nicht in ihrer tränke nass werden können, da besteht die gefahr das sie unterkühlen und daran sterben.
ein hühnermastbetrieb bei uns in der umgebung handhabt es so.....die küken werden im brutautomaten bebrütet, am tag des schlupfes werden diese umgehend in den stall verbracht wo ihnen direkt wasser und futter angeboten wird.
nach 38 tage (einstallen und ausstallungszeitraum) werden dort die masthühner/hähnchen (jetzt ca.1100gr) abgeholt.
nach 4-6 tagen (reinigung u. desinfektion der ställe) schlüpfen die nächsten küken u. das spiel beginnt von vorne.
dies beobachte ich regelmäßig wenn ich mir dort im betrieb eintagsküken dort für den eigenbedarf abhole.
meine küken kommen sobald sie ihr federkleid haben umgehend zu unseren legehennen in den freilauf.
dort benötigen sie zwar etwas länger um ein brauchbares schlachtgewicht zu erreichen, aber einsperren kommt nicht in frage.

gruss aus ungarn
chris
Alles wird gut!

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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#9

Beitrag von kleinesLicht » So 27. Mai 2012, 19:22

Gibt das keinen Stress, wenn du sie umsetzt?
viele Grüße
ein kleines Licht

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Re: natürliche Aufzucht der Küken

#10

Beitrag von chris » Mo 28. Mai 2012, 11:40

nein bis jetzt gab es keinen stress dabei.
die küken integrieren sich sehr schnell und passen sich den anderen gerne an....da es immer futter in ausreichender menge gibt, hatten wir noch keine probleme.

gruss
chris
Alles wird gut!

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