Olaf hat geschrieben:womit will der Spargel denn gerne gedüngt werden?
Man muss auch bedenken, dass der da 15 Jahre stehen soll, bisschen Mist im Pflanzloch wird ihm da nicht reichen.
Wie schon angedeutet, mein Opa hat da immer Jauche in Mengen hingefahren, aber an die Jahreszeit kann ich mich nicht erinnern, vermute nach Ende der Erntesaison.
(Das war allerdings Bleichspargel.)
Igitt, und sowas esst ihr dann?!
Spargel braucht humusreichen Boden. Wenn der Humusgehalt hoch genug ist, kann man Spargel auch sehr gut in schwerem Lehmboden kultivieren. Ich hab seit ca. 15 Jahren Spargel in schwerem Lehmboden, das geht sehr gut.
Also, wenn der Boden gut genug ist, einfach in den Boden pflanzen - ohne Duengen. Bei kargem Boden kannst du den Boden durch Einarbeiten von reifem Kompost verbessern. Danach jedes Jahr nur mulchen wenn das Spargelbeet von Gras oder Unkraut zugewachsen ist. Unter einer Grasnarbe wird der Spargel nicht sehr dick.
Wie gesagt, ich hab in 15 Jahren kein einziges Mal geduengt - weder mit Mist noch mit Duenger. Ich hab trotzdem jedes Jahr wieder eine sehr gute Ernte. Viele Stengel werden 3 cm dick. Dieses Jahr werd ich ueber 50 kg ernten. Wir schaffen nicht viel mehr als die Haelfte, den Rest verschenke ich. Unser Spargel ist sehr beliebt und findet immer Abnehmer - zumal er vollkommen natuerlich gewachsen ist.
Was in den Gartenbuechern zum Thema Duengen steht ist sowieso alles gelogen. Die meisten Autoren kupfern einfach ab ohne es selbst auszuprobieren. Zu probieren, ob es auch ohne Duengen geht, macht sowieso niemand.
Gruenspargel ist das gleiche wie weisser Spargel, nur das Letzterer gebleicht wird. Das ist unnoetig viel Arbeit, verbessert die Nahrhaftigkeit nicht und schaedigt dem Geschmack. Spargel zu bleichen ist eine voellig unsinnige Modeerscheinung. Gruener Spargel ist viel Schmackhafter.
Du kannst Wurzelableger nehmen, um den Spargel zu vermehren. Ich hab meinen Spargel bisher immer durch Aussaat vermehrt. Der produziert sehr viele Samen. Spargelstangen kannst du natuerlich nicht einpflanzen.
Schaedlinge gibt es kaum. Wenn man die Kaefer rechtzeitig absammelt bevor sie sich vermehren, wird das kein Problem. Schnecken gehen selten an Spargel. In einem Beet hab ich grosse Raupen, die nachts die Spargelkoepfe abfressen. Aber das kriegt man leicht unter Kontrolle wenn man manchmal nachts die Beete mit einer LED Lampe ueberprueft. Angeblich sollen Wuehlmaeuse Spargelwurzeln zerfressen. Ich hatte damit bisher kein Problem, obwohl alle meine Spargelbeete durch Wuehlmausgaenge untergraben sind.
Im letzten Jahr hab ich die aeltesten Spargelbeete, die ich vor 15 Jahren angelebt hab, fuer andere Gemuese verwendet. Ich lass die Spargelwurzeln einfach im Boden, weil ich pfluglosen Anbau betreib und die Erde moeglichst nicht stoere. Ich ernte einfach immer weiter bis nichts mehr kommt. Dann stirbt die Wurzel langsam ab. Dadurch hab ich weniger Arbeit, behuete die Erde und hab gut 5 Monate im Jahre frischen Spargel.
Was will man mehr?
lg. Dieter
PS: Spargelbeete durch Leguminosen wie Lupinen vorzubereiten halte ich auch fuer unsinnig. Mehrjaehrige Pflanzen wie Spargel brauchen einen humusreichen Boden, der durch Biomasse angereichert werden kann, nicht durch Stickstoffsammler wie Leguminosen.
PPS: Niemals Sand in den Boden mischen. Der einzige Weg schweren Lehmboden zu verbessern ist den Humusgehalt durch Biomasse jeder Art zu erhoehen.