Da ich davon ausgehe, dass wir auch in Mitteleuropa alsbald unter massiver Wasserknappheit leiden werden, scheint mir das Thema für den Selbstversorger höchste Priorität zu geniessen.
Generell gilt, dass man sich das Umfeld/den Einzugsbereich einer Quelle etwas genauer anschaut, bevor man diese (insbesondere dauerhaft) als Wasserversorgung nutzt. Wenn hier "modern" landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen, ist völlig klar, dass man mit erheblichen Anteilen von Nitraten, Phosphaten - und damit einhergehend auch Uran - rechnen darf. Last not least werden auch die ausgebrachten Pestizide teilweise den Weg in das Wasser finden.
Völlig klar ist auch, dass solche Quellen auch nach Beendigung industrieller Landwirtschaft noch auf Jahre hinaus belastet sein werden. Liegt die Quelle hingegen oberhalb solcher Flächen, ist die Gefahr chemischer Verseuchungen sehr gering.
Sich den veröffentlichten Trinkwasseranalysen der Versorger anzuvertrauen, halte ich für blauäugig. Wir sollten nicht vergessen, dass Wasser in unserem System zu einem Wirtschaftsgut degeneriert ist, mit dem Profit erzielt werden muss und auch wird. Dem hat sich hierzulande alles unterzuordnen, auch Leitungswasser ist ein Industrieprodukt. Nicht ohne Grund ist der Geschmacksunterschied zwischen Leitungs- und Quellwasser dem Geschmacksunterschied zwischen Gemüse aus dem Supermarkt und dem eigenen Garten durchaus vergleichbar.
Die Desinfektion mittels Chlor oder Fluor macht das Leitungswasser definitiv biologisch "tot".
Mancherorten ist das Leitungswasser zudem so hart (kalkhaltig), dass es - wortwörtlich - wie ein Stein im Magen liegt
Es macht m.E. aber keinen Sinn, hier in ideologischen Streit auszubrechen oder das Rad neu zu erfinden. Sinnvoller scheint es mir, hinsichtlich der Wasserentnahme aus freier Natur die Regeln der Naturvölker zu übernehmen. Diese waren einfach, eindeutig und hatten primär zum Ziel, eventuell vorhandene Keime zu vermeiden bzw. abzutöten:
Unbewegtes Wasser ist potentiell schlechtes Wasser. Wasserentnahme nur dort, wo es fließt. Wasser nicht großartig lagern, sondern den täglichen Trinkwasserbedarf möglichst auch täglich aufbereiten. Es gibt kein völlig keimfreies Wasser in der Natur. Wird bewegtes Wasser durch Lagerung "stehend" gemacht, werden sich die Keime auch vermehren. Dieser natürliche Prozess läßt sich mit Kühlung zwar verlangsamen, aber nur durch Gefrieren zuverlässig unterbinden - wenn man nicht auch zur chemischen Keule greifen will.
Frischwasser (auch aus Quellen) wurde nur schluckweise zur Stillung akuten Dursts getrunken. Das ist zumeist völlig unbedenklich (wenn man die Lage der Quelle beachtet), denn die Konzentration/Menge macht das Gift. Ansonsten wurde Trinkwasser
konsequent abgekocht!
Die indigenen Völker Nordamerikas haben grundsätzlich ein paar vor Ort verfügbare Kräuter ins kochende Wasser gegeben - und sei es nur etwas Brennessel, Löwenzahn, Birken- oder Lindenblätter. Hierbei ging es nicht darum, teeartige Konzentrationen zu erzielen, sondern ein paar Mineral-/Vitalstoffe ins Wasser einzubringen.
