Malzbier selber machen?

greymaulkin
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Re: Malzbier selber machen?

#21

Beitrag von greymaulkin » Do 29. Mär 2012, 17:34

Äh, Ragna, weder in Bunz seinem Rezept noch in meinem werden irgendwelche Pülverchen verwendet ;)

Natürlich kannst du aus Gerste dein eigenes Malz machen. Schroten solltest du eh selbst, wegen der Haltbarkeit von fertig geschrotetem Malz.
Wasser kommt aus der Leitung, jedenfalls bei mir. Kannst du auch "selbst machen", wenn du einen Brunnen mit braufähigem Wasser hast.
Hopfen kann man selbst anbauen. Ich beginne gerade damit. Scheint aber eine platzaufwendige Sache zu sein, v.a. wenn man mehr als eine Sorte verwenden möchte. Du musst auch keine Pellets kaufen, du kannst auch Dolden nehmen.
Hefe kannst du selbst vermehren. Hatten wir das Thema nicht mal in grauer Vorzeit :hmm: Ich persönlich habe dafür aber gar keine Zeit, ich habe zu viel anderes zu tun.

Gruß, Bärbel

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Re: Malzbier selber machen?

#22

Beitrag von fuxi » Do 29. Mär 2012, 17:46

Ragna hat geschrieben:kennt Jemand von euch ein Bierbraurezept [...]?
Einfach nur aus Getreide, Wasser, Hefe, Zucker und Hopfen!
Nach dem deutschen Reinheitsgebot ist das übrigens kein Bier :pfeif:

@Greymaulkin
Ich finde spontan nur ein Thema zu Backhefe-Vermehrung. Ist aber nicht besonders ergiebig.
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Re: Malzbier selber machen?

#23

Beitrag von kraut_ruebe » Do 29. Mär 2012, 18:33

seinen eigenen hefe-stamm für bier, wein oder met zu züchten und vor allem stabil zu halten ist ne ziemliche herausforderung.

wenn ich mal gross bin versuch ich das, aber für den anfang würd ich da drauf verzichten, da kann man sich ganz schnell die gesamte brauladung versauen damit.
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Re: Malzbier selber machen?

#24

Beitrag von greymaulkin » Do 29. Mär 2012, 19:08

@fuxi: Dann war das im alten Selbstversorgerforum, ich meine Landfrau hätte da mal was zu geschrieben. Na, egal, ich werde mich damit bestimmt beschäftigen, wenn ich mal 80 bin und unsere Platane groß :pfeif:
Ich nehme sogar Trockenhefe. Die muss ich nur zum Leben erwecken und los geht's.

Gruß, Bärbel

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Re: Malzbier selber machen?

#25

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 29. Mär 2012, 20:55

@Bunz: ;) hab mich grad zum September-Kurs angemeldet, ist nur anderthalb Stunden von hier, und der Preis ist dafür auch akzeptabel, das krieg ich bis dahin zusammengespart, vorher ist kein Kurs mehr. Ich bin sehr gespannt drauf.

Frage an die Bierbrauer: wie entwickeln sich die Kosten per Braumenge, wenn man sein eigenes Zeugs macht? Also selbst mälzt und Hopfen zieht?
Ich meine, Gerste/sonstige Getreide keimt recht gut, und die zu darren kann ja auch keine schwarze Kunst sein, was anderes (nur ohne Darren) mach ich beim Sprossenziehen ja auch nicht? :hmm:
Und den Zuckergehalt zu messen, dafür gibt's Refraktometer, wie beim Honig, oder Öchsle-Dingsbums.

Ich finde Bier entschieden spannender als Met, und Met ist mir auch noch zu 99% zu süß und zu honiglich... :rot: (das liegt aber nur daran, daß es hier keinen Waldhonig gibt, und auch keine Apfel/Cider-Kultur.
Ich hab geniale Mets bei diversen IFT probieren dürfen, die waren aber zu 90% auf Apfel/Birnsaft-Frühtracht-Basis aus Süddeutschland, und die restlichen 10% waren Wald/Tannen/Fichten-Honige.

Frühtracht oder reiner Raps macht nicht so wirklich tollen Met, außer man haut frischen Fruchtsaft rein - Rharbarber war ne echte Überraschung, ebenso Stachelbeere und Johannisbeere, und Sauerkirsche war toll (war aber auch ne sehr alte Sorte).
Mit Erdbeer oder Pfirsich hat sich noch keiner getraut, ebensowenig mit Him/Brombeere - dabei müßte das super passen, um den flachen Raps zu peppen. :hmm:
In der Grönland-Saga war die Rede von fermentierten Blaubeeren und Honig und Wasser (und Spucke!) als Gärmischung, was die Leute bei dem Fest recht schnell umgehauen hat, weil die sonst mangels Zuckerarten nie was alkoholisches bekamen... :lol:

Und ich weiß, daß es Honig-Bier gibt, nur nicht mehr, wo.... ;)
Auf jeden Fall ist ein charaktervoller Sortenhonig mit Sicherheit besser für Met als jede Mischung aus EU & Nicht-EU-Ländern.
Die Metbrauer könnten sich ja mal ernsthaft der Themen Lindenblüten-, Kornblumen-, Sonnenblumen-, oder Himbeerblüte-Honig annehmen - die sind teurer, bringen aber geschmacklich wirklich viel.
Die platten Cuvee-Honige( Mischung von 1000 Ernten= Einheitsgeschmack) sollte man tatsächlich mal ernsthaft mit Frucht oder auch Gemüse pimpen....
Ich bin mir ziemlich sicher, daß Hugh Fearnley-Whittingstall (RiverCottage)'s Booze-Kumpel reichlich Ideen für diverse Gebräue hätte... :lol:


Aldi-Honig würd ich NICHT für Met kaufen - "support your local beekeeper!"
I love life. And it loves me right back.
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Re: Malzbier selber machen?

#26

Beitrag von kraut_ruebe » Fr 30. Mär 2012, 00:58

da mischt sich im fred nun met mit bier ;)

honigbier kenn ich in zwei varianten. einmal die 'klassische' braumethode, da kommt beim hofpenkochen ca 400 g honig (auf ca 18 liter bier) dazu. mit den entsprechenden malzsortenmischungen und ner speziellen hefe erhält man dann ein süssliches goldfarbenes bier wo man einen honiggeschmack erahnen kann (wenn man weiss dass einer drin ist zumindest)

und dann gibt es das hier, das möcht ich demnächst mal versuchen:

1 kg honigwaben
1 kg hopfen
8 l wasser

die waben kommen mit dem wasser für drei tage in ein holzfass, dann wird das wachs rausgefischt und gut ausgepresst.

einen nicht näher definierten teil vom honigwasser mit dem hopfen aufkochen und 15 minuten ziehen lassen.

alles zusammenmischen und nach 5 tagen den hopfen rausfischen. nochmal nen tag stehen lassen, dann durch ein tuch filtern und abfüllen.

für den kurzfristigen/sofortigen verbrauch bestimmt. angeblich wird das gebräu dann mit jedem tag stärker.
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Re: Malzbier selber machen?

#27

Beitrag von Bunz » Fr 30. Mär 2012, 06:48

Hallo Sabine (und die anderen auch)
schön, daß Du den Lehrgang belegst. Nur eine Ermahnung: Ich weiß ja, daß Du alles sehr genau nimmst. Und das tut der Lehrgangsleiter auch. Es empfiehlt sich daher, eine abgespeckte Variante für den Privatgebrauch zu finden.
Beispiel: Den Alkoholgehalt sollte man messen. Ich mache das nicht. Mache es es nach Gefühl und dann paßt es schon. (ist ein Beispiel)
Und dann vergiß nicht, einen großen Kofferraum und etwas Teuro bereit zu haben. Den Gärbehälter samt Auslaufhahn und Abfüllröhrchen würde ich gleich mitnehmen; auch den großen Holzlöffel.
Und nun zum Selberdarren:
O weh!!!
Natürlich haben wir das auch versucht. Gut, ein anderer hat vielleicht mehr Glück.
Also, ich sehe es so: Die Gerste muß ich sowieso kaufen (ich habe keine Absicht,Gerste anzubauen), also kann ich gleich die gemälzte nehmen.
Schroten sollte man aber selbst, wegen der Haltbarkeit.
Die handgetriebene Schrotmühle gibts natürlich auch dort.
Ja, ja die Hefe...die habe ich halt in meinem Rezept vergessen. Es gibt da verschiedene, da muß man sich halt mal kümmern.
Nur zur Vermehrung:
Ein Profi-Brauer hat damit natürlich keine Not, aber der Hobby-Brauer, der da seine 20 Liter einmal im Monat ansetzt...wie soll er die Hefe über den Zeitraum bringen? Stelle ich mir etwas aufwendiger vor, als immer neue zu nehmen.
Ist natürlich etwas teurer, genau wie das ganze Selbermachen. Darauf weise ich ausdrücklich hin.
Nun ein Wort zum Hopfen:
Wenn man den Lehrgang belegt hätte, dann wüßte man, daß man mit Naturhopfen nur ein Bier erzielen kann, das nicht schäumt. Und wir haben uns halt an den Schaum gewöhnt.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
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Re: Malzbier selber machen?

#28

Beitrag von greymaulkin » So 8. Apr 2012, 15:49

Bunz hat geschrieben:... daß man mit Naturhopfen nur ein Bier erzielen kann, das nicht schäumt. Und wir haben uns halt an den Schaum gewöhnt.
lg
Bunz
Warum ist das so ? Ich dachte, der Schaum entsteht, wenn ich kurz vorm auf Flaschen ziehen die Speise reinkippe ???? Von wegen es entsteht noch mal CO2, das nicht aus der Flasche rauskann und deswegen schäumt das Bier beim Öffnen ?

@Frau H. :ich habe jetzt neues Bockbier aufgesetzt. Bevor die Hefe reinkam war es malzig und süß. Am anderen Morgen bin ich hin und habe mal probeweise ein bischen abgenommen. Leider war da der Alkoholgehalt schon auf 4,8 % :rot: Eindeutig zu viel für Malzbier....und leicht hefig hats auch geschmeckt.
Also noch am gleichen Abend abkochen und weniger Hefe nehmen ?
Das nächste Bier wird wieder ein normales Alt. Ich versuch´ s dann mal kurz nachdem das Blubbern anfängt...
Langsam beginnt das ein interessantes Experiment zu werden :mrgreen:

Gruß, Bärbel

Knurrhuhn

Re: Malzbier selber machen?

#29

Beitrag von Knurrhuhn » So 8. Apr 2012, 17:53

Ah, Danke für den Bericht, Bärbel.
Da muß man ganz sicher erstmal ordentlich ausprobieren und rumtüfteln, bis man das Ergebnis hat was man sich vorstellt. Ist sicher was anderes, als einen Kuchen nach Rezept nachzubacken, so'ne Brauanleitung. ;)

Bunz
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Re: Malzbier selber machen?

#30

Beitrag von Bunz » Mo 9. Apr 2012, 05:35

Hallo Bärbel,
ganz genau will ich mich mit der Schaumbildung nicht befassen.
Nur...andere kohlensäurehaltige Getränke schäumen auch nicht. Zumindest nicht so, wie wir es beim Bier wollen.
Die angeführte Aussage war so, daß man für den Bierhopfen nur unbefruchtete, weibliche Blüten nimmt, die in der Natur wohl schwer zu finden sind.
Man erreicht dieses, indem man sämtliche männlichen Blüten der Plantage ausbricht.
lg
Bunz
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Sebastian Kneipp

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