Seeds in der Natur versuchen
- Peterle
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Seeds in der Natur versuchen
Hallo beisammen,
ich habe mir im alten Forum den Threat zu den Seeds durchgelesen.
Nun möchte ich das mal versuchen.
Meine Gedanken:
Man liest beim Thema Selbstversorger auch mal darüber, Waldränder und andere Brachen zu nutzen. Also Möhren, Kohl, Salat oder was auch immer aussähen und im Laufe des Jahres ernten.
Ich stehe dem eher skeptisch gegenüber, sind die Kulturpflanzen doch schon schwierig genug auf meinem verwilderten Grundstück durchzubringen. Ich meine Schnecken, Mäuse, Vögel etc.. Und wenn andere stärkere Naturkräuter wuchern, ist schnell Schluß mitKulturpflanze.
Nun dachte ich, ein gesunder Mix, eventuell von älteren Typen an Saatgut, erhöht die Chancen.
Was meint Ihr?
Gruß
Peter
ich habe mir im alten Forum den Threat zu den Seeds durchgelesen.
Nun möchte ich das mal versuchen.
Meine Gedanken:
Man liest beim Thema Selbstversorger auch mal darüber, Waldränder und andere Brachen zu nutzen. Also Möhren, Kohl, Salat oder was auch immer aussähen und im Laufe des Jahres ernten.
Ich stehe dem eher skeptisch gegenüber, sind die Kulturpflanzen doch schon schwierig genug auf meinem verwilderten Grundstück durchzubringen. Ich meine Schnecken, Mäuse, Vögel etc.. Und wenn andere stärkere Naturkräuter wuchern, ist schnell Schluß mitKulturpflanze.
Nun dachte ich, ein gesunder Mix, eventuell von älteren Typen an Saatgut, erhöht die Chancen.
Was meint Ihr?
Gruß
Peter
Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo,Peterle hat geschrieben:.
Nun dachte ich, ein gesunder Mix, eventuell von älteren Typen an Saatgut, erhöht die Chancen.
Was meint Ihr?
Gruß
Peter
es ist m.M. nach nicht nötig ,da wohl teurer als " Normal" -Saatgut und wo soll da der Vorteil liegen ? Gut, ältere Sorten sind wohl besser an das jeweilige Klima angepasst etc. aber Vogel- und Schneckenresistent sind auch die nicht.
In der Natur gepflanztes Gemüse wird nie den Ertrag bringen den Du in einem Garten erwirtschaften kannst. Hilft nur viel Saatgut einzusetzen oder Deine Pflanzen technisch zu schützen ( Tomaten in Eimer und an Ästen aufhängen z.B. ).Sinnvoll ist sicher auch nicht wahllos irgendwo paar Samen fallenzulassen,sondern sich genau zu überlegen wo es Sinn macht und vor allem " was " sinnvoll ist .Salat usw. hat kaum Überlebenschancen und ist wohl auch vom Nährwert her nicht so dolle. Eher Topis ,Rüben,Tomaten,Kohl . Mitten in einer Tannenschonung kannst Du wohl auch bißchen einzäunen und Schnecken gibts da auch selten wegen dem Nadelboden. 'Ne Lichtung sollte es aber schon sein.
Und wie gesagt lieber viel auspflanzen ,mind. das Doppelte wie bei herkömmlichem Anbau oder das dreifache.
Wenn Deine Plätze gut versteckt sind,hindert Dich niemand ab und zu dort " Gartenarbeit " zu tun.Jäten,gießen ,warum nicht ?
Wünsche Dir einen grünen Daumen und gute Plätze.
LG Knecht
Re: Seeds in der Natur versuchen
Im Prinzip reden wir hier von "Guerilla-Vegetating".
In der Tat kann man nicht alles wild ziehen. Zahlreiche Fressfeinde stehen mit knurrendem Magen bereits, über alles herzufallen, was irgendwie den Bauch füllt. Das fängt schon bei den Samen an. Falls du beim Sähen von Krähen beobachtet wirst... die spielen nachher "Schatzsuche". Keimen die Samen, so bilden sie als Keimling eine hochwertige Zwischenmahlzeit. Gerade im Frühling, wenn die meisten Sachen keimen sollten, ist die Fauna derart ausgehungert, dass ihr kein Blättchen entgeht.
Rehe riechen Essbares auf weite Distanzen. Sie haben eine grössere Scheu vor regelmässig bewirtschafteten Flächen, d.h. eine ansonsten wilde Waldlichtung wird rücksichtslos kahlgefressen, sie "betrachten" solche Gebiete als ihr Fress-Revier - zu Recht.
Was geht, sind essbare Wurzeln und Knollengewächse, Rüben usw. Die Kartoffel ist über der Erde toxisch. Auch Bohnen sind ungeniessbar bzw. giftig, wenn ungekocht. Bitterstoffe halten das Wild normalerweise davon ab, eine Pflanze zu essen, denn sie signalisieren GIftigkeit bzw. Ungeniessbarkeit. Verwilderte Sorten haben oftmals mehr Bitterstoffe als ihre kultivierten Verwandten. So gesehen kann die Verwendung von alten oder halbwilden Sorten schon ein Vorteil sein. Ich habe allerdings schon Flächen gesehen, die komplett mit "Unkraut" zugewachsen waren, und bei näherer Betrachtung merkte man, dass bereits das "Unkraut" grosse, knackige , nach Möhren riechende Wurzeln besass.

Rehe riechen Essbares auf weite Distanzen. Sie haben eine grössere Scheu vor regelmässig bewirtschafteten Flächen, d.h. eine ansonsten wilde Waldlichtung wird rücksichtslos kahlgefressen, sie "betrachten" solche Gebiete als ihr Fress-Revier - zu Recht.
Was geht, sind essbare Wurzeln und Knollengewächse, Rüben usw. Die Kartoffel ist über der Erde toxisch. Auch Bohnen sind ungeniessbar bzw. giftig, wenn ungekocht. Bitterstoffe halten das Wild normalerweise davon ab, eine Pflanze zu essen, denn sie signalisieren GIftigkeit bzw. Ungeniessbarkeit. Verwilderte Sorten haben oftmals mehr Bitterstoffe als ihre kultivierten Verwandten. So gesehen kann die Verwendung von alten oder halbwilden Sorten schon ein Vorteil sein. Ich habe allerdings schon Flächen gesehen, die komplett mit "Unkraut" zugewachsen waren, und bei näherer Betrachtung merkte man, dass bereits das "Unkraut" grosse, knackige , nach Möhren riechende Wurzeln besass.
Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo,Dieter2 hat geschrieben:So gesehen kann die Verwendung von alten oder halbwilden Sorten schon ein Vorteil sein. .
der "Ernteertrag" sollte es denn einen geben,wird noch niedriger sein als mit herkömmlichem Saatgut.Wilde Möhren habe ich auch und die sind maximal bleistiftdünn.Wilder Knobi ist das einzige was sich bei mir verwenden lässt.
Was macht es für einen Sinn im " Jetzt " Garten- und/oder Feldfrüchte auszuwildern ? Wenn mal schlechte Zeiten wären,dann gäbe es für mich schon Gründe das zu versuchen ,aber heute würde ich das nur als Versuch machen oder um aus Fehlern zu lernen.
Wichtiger und vielversprechender ist meiner Meinung nach das Pflanzen von Wildobst,Beeren etc. Das gibts stellenweise so reichlich und anderswo kaum.
Schlehen,Hagebutten ,Holunder etc. pflanze ich regelmäßig aus und das an Stellen wo keiner sie vermuten würde.Da bei uns in der Nähe sehr viele "türkische Kirschen(-pflaumen) " wachsen,die aber schnell von der ganzen Nachbarschaft geerntet wurden,habe ich vor ein paar Jahren etliche kleine ausgegraben und sie woanders eingesetzt,vor 2 Jahren reichlich geerntet

Also wie gesagt,der Natur " helfen " immer , Gemüse in die Natur ,eher nicht .
LG Knecht
Re: Seeds in der Natur versuchen
Ich denke, der Grundgedanke ist : kann man eine ausreichende Menge an einem Grundnahrungsmittel ernten, also z.B: Kartoffeln, Getreide oder Bohnen? Die Linsen zeigen: ja. Aber nur solange alle anderen Leute nicht auf die gleiche Idee kommen.
Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo,
dazu fallen mir zuerst mal alle Kräuter ein, die einem sonst die Beete zuwuchern:
Staudenkresse, Staudenrauke, natürlich alle robusten Minzen und Melisse
Meerrettich
Petersilie (steht bei mir seit Jahren am gleichen Platz für die Samenernte)
und, wenn der Boden einigermaßen was hergibt, Wildtomaten.Die säen sich immer wieder kräftig aus...
Grüße aus dem Paradies
dazu fallen mir zuerst mal alle Kräuter ein, die einem sonst die Beete zuwuchern:
Staudenkresse, Staudenrauke, natürlich alle robusten Minzen und Melisse
Meerrettich
Petersilie (steht bei mir seit Jahren am gleichen Platz für die Samenernte)
und, wenn der Boden einigermaßen was hergibt, Wildtomaten.Die säen sich immer wieder kräftig aus...
Grüße aus dem Paradies
- Peterle
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Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo beisammen und vielen Dank für die Antworten.
Kräuter und Obst, das hört sich gut an. Kräuter werde ich dann als Mix im nächsten Jahr mal versuchen. Und diese Seeds werden wohl auch ein wenig gehen Krähen helfen.
Vieleicht werde ich mal eine wilde Fläche (Brache) pachten und schauen, was so geht.
Im bevorzugten Bereich gibt es auch einen Steilhang, recht magerer Boden, da ehemals Ton abgebaut wurde. Wäre das was für die türkischen Kirschen? Da Südlage wäre ja auch Wein möglich oder? Der Hang ist so steil, das Rehe kaum stehen können.
Dann ist ein grösserer Bereich recht nass. Zur Zeit Wiese und Schilf.Gibt es dafür eine sinnvolle Nutzung?
Gruß
Peter
Kräuter und Obst, das hört sich gut an. Kräuter werde ich dann als Mix im nächsten Jahr mal versuchen. Und diese Seeds werden wohl auch ein wenig gehen Krähen helfen.
Vieleicht werde ich mal eine wilde Fläche (Brache) pachten und schauen, was so geht.
Im bevorzugten Bereich gibt es auch einen Steilhang, recht magerer Boden, da ehemals Ton abgebaut wurde. Wäre das was für die türkischen Kirschen? Da Südlage wäre ja auch Wein möglich oder? Der Hang ist so steil, das Rehe kaum stehen können.
Dann ist ein grösserer Bereich recht nass. Zur Zeit Wiese und Schilf.Gibt es dafür eine sinnvolle Nutzung?
Gruß
Peter
Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo ,
@Peter
Kommt drauf an was auf dem Hang bislang wächst.Also die Bäume die ich versetzt habe,hatten eher breite .flache Wurzeln .Denke nicht daß die sich für einen Hang als Erstbepflanzung eignen würden.Wenn dort aber schon andere Büsche stehen ist der Boden wohl durchwurzelt genug um den Neuen auch Halt zu geben.
Aber so steil wie Du es schilderst ,eher schwierig.Auch Wein will gepflegt sein und wenn der Hang zu steil ist ,dann viel Spaß mit der Leiter.
Auch die Feuchtwiese ist so ein Extrembereich ,findest Du nichts anderes ?Wäre schade wenn Du da wild irgendwelches Zeugs in das gewachsene Biotop ( Feuchtwiesen zählen für mich absolut dazu ) einbringst nur um mal 'ne Idee auszuprobieren . Hat da in meinen Augen nichts verloren,solche Stellen sind schon selten genug .
Brache ist eine Fläche welche der LW ruhen lässt und dafür auch noch Kohle kassiert,wird er Dir also nicht zur Verfügung stellen,denn wenn da angebaut wird ( teils streng kontrolliert)verliert er seine Ansprüche.
Mein Tip,schau Dich nach verwahrlosten Obstgrundstücken um,frag nach dem Besitzer und Du bekommst für ein paar Euro Land genug.
Ich habe alleine dieses Jahr 3 Stück ergattert : Obstwiese mit 24 Apfelbäumen alles Hochstamm ,17 ar für 30 Euro Jahrespacht ( soeben komme ich von der Mosterei und habe 7 Zentner Äpfel abgeliefert,ist noch lange nicht abgeerntet ). Dann ein Obstgrundstück mit 2 Kirschen,14 Apfel,2 Walnuss .ca 12 ar für umsonst,gegen Pflege. und schließlich ein Grundstück mit 28 Birnen ( Williams- )
, 3 rießigen Kirschbäumen,22 ar für 40 Euro Jahrespacht.
Dort lass ich die Wildniss an der Ackergrenze stehen und pflanze an was mir wichtig erscheint. Klappt ganz gut,aber der Kampf gegen Brombeer und Co. ist nicht einfach. Aber wenn ich hier kämpfe fällt das nicht so auf wie in der freien Natur.
Wünsche Dir frohes Gelingen,jetzt im kommenden Winter hast Du ja Zeit Dich tiefer in die Materie einzulesen .
LG Knecht
@Peter
Kommt drauf an was auf dem Hang bislang wächst.Also die Bäume die ich versetzt habe,hatten eher breite .flache Wurzeln .Denke nicht daß die sich für einen Hang als Erstbepflanzung eignen würden.Wenn dort aber schon andere Büsche stehen ist der Boden wohl durchwurzelt genug um den Neuen auch Halt zu geben.
Aber so steil wie Du es schilderst ,eher schwierig.Auch Wein will gepflegt sein und wenn der Hang zu steil ist ,dann viel Spaß mit der Leiter.

Auch die Feuchtwiese ist so ein Extrembereich ,findest Du nichts anderes ?Wäre schade wenn Du da wild irgendwelches Zeugs in das gewachsene Biotop ( Feuchtwiesen zählen für mich absolut dazu ) einbringst nur um mal 'ne Idee auszuprobieren . Hat da in meinen Augen nichts verloren,solche Stellen sind schon selten genug .
Brache ist eine Fläche welche der LW ruhen lässt und dafür auch noch Kohle kassiert,wird er Dir also nicht zur Verfügung stellen,denn wenn da angebaut wird ( teils streng kontrolliert)verliert er seine Ansprüche.
Mein Tip,schau Dich nach verwahrlosten Obstgrundstücken um,frag nach dem Besitzer und Du bekommst für ein paar Euro Land genug.
Ich habe alleine dieses Jahr 3 Stück ergattert : Obstwiese mit 24 Apfelbäumen alles Hochstamm ,17 ar für 30 Euro Jahrespacht ( soeben komme ich von der Mosterei und habe 7 Zentner Äpfel abgeliefert,ist noch lange nicht abgeerntet ). Dann ein Obstgrundstück mit 2 Kirschen,14 Apfel,2 Walnuss .ca 12 ar für umsonst,gegen Pflege. und schließlich ein Grundstück mit 28 Birnen ( Williams- )

Dort lass ich die Wildniss an der Ackergrenze stehen und pflanze an was mir wichtig erscheint. Klappt ganz gut,aber der Kampf gegen Brombeer und Co. ist nicht einfach. Aber wenn ich hier kämpfe fällt das nicht so auf wie in der freien Natur.
Wünsche Dir frohes Gelingen,jetzt im kommenden Winter hast Du ja Zeit Dich tiefer in die Materie einzulesen .
LG Knecht
- Peterle
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Re: Seeds in der Natur versuchen
Hallo Knecht,
ich glaube,ich mach mal Bilder vom Grundstück. Vielleicht hilft das ein wenig. Ich liebäugel da schon eine Weile mit.
Gruß
Peter
ich glaube,ich mach mal Bilder vom Grundstück. Vielleicht hilft das ein wenig. Ich liebäugel da schon eine Weile mit.
Gruß
Peter
Re: Seeds in der Natur versuchen
hallo!
Meinst du wirklich "seeds" - oder vielleicht "seedballs"??
Ich tät auch eher auf Beerenobst und mehrjährige "Wucherkräuter" setzen!
Am Südhang könnt ich mir Wein durchaus vorstellen - wir haben einen "Uhudler", also Wurzelableger, von Freunden bekommen, der wuchert wie wild - er trägt auch ohne Pflege viele kleine blaue Früchte mit nur einem großen Kern, sie schmecken lecker süß aber die Schale ist recht sauer - das einzige, was er braucht ist eine Rankhilfe - da klettert er dann auch alleine hoch!
Am Schuppendach zum Beispiel bei uns - oder bei dir vielleicht ein alter (toter?) Baum am Hang??
liebe Grüße!
Meinst du wirklich "seeds" - oder vielleicht "seedballs"??
Ich tät auch eher auf Beerenobst und mehrjährige "Wucherkräuter" setzen!
Am Südhang könnt ich mir Wein durchaus vorstellen - wir haben einen "Uhudler", also Wurzelableger, von Freunden bekommen, der wuchert wie wild - er trägt auch ohne Pflege viele kleine blaue Früchte mit nur einem großen Kern, sie schmecken lecker süß aber die Schale ist recht sauer - das einzige, was er braucht ist eine Rankhilfe - da klettert er dann auch alleine hoch!
Am Schuppendach zum Beispiel bei uns - oder bei dir vielleicht ein alter (toter?) Baum am Hang??
liebe Grüße!