Wozu eigentlich der viele Mais?

Recke Klaus (1962)
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#21

Beitrag von Recke Klaus (1962) » Mo 27. Feb 2012, 22:56

Manfred hat geschrieben:Mais nach Mais braucht halt Mengen an Bodenfutter, die auf einem Biobetrieb idR nicht zur Verfügung stehen.
...weil Boden Unwiederbringbar ist und nur durch Erden (Substrate) aufgefüllt werden kann. Der Boden selbst ist für
immer verloren. Wie im Beitrag von Little Joe korrekt Angemerkt wurde.

Mais für die Lebensmittelindustrie sieht man kaum noch. Der angebliche Bio Mais ist doch eher eine reine Futter-
pflanze (Bio Gas) mit viel Grünmasse und spärlichen Fruchtkörper.

Hier wird doch mit ..Bio.. Schindluder getrieben. Der Boden lebt nicht mehr (Mikrohaushalt) und Kleintiere
wie Bodenbrüter können da nicht leben. Zu Dunkel. Auch Insekten sind kaum noch anzutreffen. Kein Nektar- Blüte.

Bio, also Leben wird durch Leben vernichtet. Hauptsache es steht Bio dran auch wenn es nicht Bio ist.
Die allgemeine staatlich gewollte Volksverblödung macht auch vor gar nicht's halt.

Jetzt soll aus Ungarn eine Grasart (nicht zum Rauchen) auf den Landwirtschaftsmarkt sein, was den ..Bio-Mais.. ein
bißchen in die Schranken weisen soll. Kann 3-4m Hoch werden und 40% bei weniger Masse, Effektiver in der
Gasanlage. Kultiviert sich selbst, läßt Begleitpflanzen (Kräuter) zu, der Boden wird nicht über Maß beansprucht.
Der Boden drunter und drüber lebt. (Keine Verdichtung o. Errosion wie beim Mais) Das Gras blüht, logisch,
Insekten kehren zurück. Wird Jährlich 2 x geschnitten.

Inwieweit sich das Gras als Futter (Silage) oder Einstreu (Heu) eignet, war aus dem Bericht (bewegte bunte Bilder)
nicht weiter zu entnehmen. Das Wichtigste habe ich auch vergessen...wie das Gras heißt. Na Gras aus Ungarn eben.

So weit erstmal...lG Klaus.
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#22

Beitrag von Florian » Di 28. Feb 2012, 21:09

Hallo Klaus,

Interessant, allerdings hab ich von den Ungarischen Bauern von dem Gras noch nichts gehört.
Ambrosia wirds ja wohl kaum sein.

Florian
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#23

Beitrag von Florian » Di 28. Feb 2012, 21:25

Hm, so kann man sich irren, ich mach sogar Heu aus dem zeug.

Allerdings ist das nicht 3-4 Meter hoch und ich hab auch noch keine Felder gesehn, oder davon gehört.
Man nennt es aber "Energia-fü" also Energiegras.

In unserer Gegend wächst es zwar, dürfte aber eher das Ausgangszeug der Züchtungen sein.
Wird nicht viel höher als "normales" Heu.

Hier ein Link sogar auf Deutsch, ich nehme mal an das du das meinst Klaus.

http://www.energiafu.hu/nemesit_de.html

Recke Klaus (1962)
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#24

Beitrag von Recke Klaus (1962) » Mi 29. Feb 2012, 22:16

Florian hat geschrieben:Hallo Klaus,

Interessant, allerdings hab ich von den Ungarischen Bauern von dem Gras noch nichts gehört.
Ambrosia wirds ja wohl kaum sein.
Hallo Florian,

Wie gesagt war ein Landwirtschaftsbericht im BR unter welcher Rubrik weiß ich auch nicht mehr. Die Daten stimmen schon in etwa, deswegen habe ich mir dass
ja auch angesehen. Ob da nun noch Mutationen eine Rolle spielen weiß ich auch nicht. So ein Bauer meinte nur, die Samen waren ständig Ausverkauft.

Jetzt fällt es mir wieder ein, es ging um Gen-Mais. Der Bauer hatte schon Saatgut gelagert und dann kam das Bundesverbot. Da fragte man ihn was er nun
auf die Flächen bringen wollte....und dann kam das mit dem Gras. Wenn ich jetzt 2x im Jahr schneide, kann ich mir da 3-4m Höhe auch nicht mehr vorstellen.
So wurde es ja auch nicht dargestellt. Die sagten lediglich kann bis so und so Hoch werden und kann auch 2x Geerntet werden.
Ja schade, mehr weiß ich dazu jetzt auch nicht. Hatte gehofft Andere wissen schon mehr....... :aeh:

Gruß Klaus
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#25

Beitrag von Florian » Do 1. Mär 2012, 00:06

Abend Klaus,

Auf der genannten Seite steht ja ein wenig darüber, ich kann nur von meiner wiese sprechen, die allerdings schon vor einigen Jahren bepflanzt wurde.
Es wird bzw. wurde weder nachgesäht, noch gedüngt.

Bei eventueller Düngung wie bei Mais kann ich mir schon vorstellen das da viel Masse rauskommt.
Werd mich die Tage mal etwas mehr damit beschäftigen, und geb dann bescheid was rausgekommen ist.

Recke Klaus (1962)
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#26

Beitrag von Recke Klaus (1962) » Do 1. Mär 2012, 00:34

Guten Morgen (fast) Florian,

ja die Überlegung hatte ich auch schon. Wiederum macht diese Grasart nachhaltig doch nur echten Sinn, wenn ich bis auf Gülle eventuell in Maßen, auf weiteren Düngemitteln
verzichten könnte oder würde ? Auch habe ich schon so überlegt, was da noch für Kräuter wachsen könnten oder sollen. Bei Elefantengras wächst doch auch nicht mehr viel
oder gar nichts. Ok da kann man nun nicht durchlaufen ohne weiteres.
Bin mal schon gespannt was Du da noch für Info's organisieren kannst.
Danke im Vorraus......Gruß Klaus.
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hias90

Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#27

Beitrag von hias90 » So 4. Mär 2012, 14:08

Guckt mal wie sich der Siloanbau entwickelt hat:
http://www.maiskomitee.de/web/upload/bi ... E_2011.jpg

Grund dafür ist ganz klar Biogas. Seitdem hat das bei mir in Niedbayern schon fast perverse Ausmaße angenommen. NUR NOCH Mais. Der Hammer. Aber nun gibt es einige Maisanbauverbote weil der Maiszünsler auf dem Vormarsch ist. Nun müssen einige Bauern sogar zurück zur Berufsschule gehen weil sie seit Jahrzehnten nur Mais angebaut haben und keine Ahnung haben wie man etwas anderes bewirtschaftet.

Wir haben unseren Pächter überredet, dieses Jahr die Biogas Saatgutmischung von Saaten Zeller auszuprobieren:
http://www.saaten-zeller.de/rel/images/ ... antage.pdf
Wurde von der LfL Veitshöchheim entwickelt. Es handelt sich dabei um ca. 25 versch. einjährige und mehrjährige Pflanzen, welche erstens eine gute Bienenweide abgeben, zweitens Raum und Transitflur für das Wild schafft, drittens als Biogassilage verwendet werden kann, viertens nur sehr wenig bis gar keine Dünung benötigt und fünftens nur einmal alle 5 Jahre ausgesät werden muss. Die Trockenmasse pro ha ist etwas geringer als bei Mais, der Methanertrag aber höher, weswegen sich das wieder ausgleicht. Außerdem hat man weniger laufende Kosten.
Saatgutmenge für 1ha sind 10kg und kosten ca. 300€. Wird aber in Bayern mit bis zu 300€ pro ha Anbaufläche subventioniert. Ein Jäger muss dann halt bestätigen, dass auch alles ausgebracht wurde.

Alternative zum Mais ist auch die Silphie, aber die muss noch per Stecklinge ausgebracht werden, was mir persönlich echt zu viel Aufwand wäre.

Recke Klaus (1962)
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#28

Beitrag von Recke Klaus (1962) » So 4. Mär 2012, 14:40

Danke hias 90, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Schon vom Optischen her, würde es mich mit Freude erfüllen, endlich mal wieder verschiedene Kulturen in der Landwirtschaft sehen zu dürfen.
Zur Zeit sehe ich leider nur noch Raps und Mais.

Und ich dachte schon, bin da einer Fernsehente aufgesessen. Also nochmals vielen Dank für Deinen wertvollen Beitrag und in der Hoffnung unsere Bauern hier in der Region
bekommen baldigst Wind (Info.) davon und können sich zur Umorientierung entschließen.

LG Klaus
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Manfred

Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#29

Beitrag von Manfred » So 4. Mär 2012, 19:34

hias90 hat geschrieben:Wird aber in Bayern mit bis zu 300€ pro ha Anbaufläche subventioniert.
Welches Programm ist das? Kenne ich gar nicht?

hias90

Re: Wozu eigentlich der viele Mais?

#30

Beitrag von hias90 » So 4. Mär 2012, 23:54

Hi,
Ich habe mich verschrieben, die Förderung kommt nicht von der lfl sondern dem bayerischen Jagdverband:
http://www.jagd-bayern.de/formulare-bio ... erung.html
Genauer gesagt handelt es sich um das erste Formular auf der eben erwähnten Seite, also das hier: http://www.jagd-bayern.de/uploads/media ... 412_01.pdf

Ich versuche schon so gut wie möglich dafür Werbung zu machen, und rufe euch auf, das selbe zu tun. Aus eigener Erfahrung merke ich, dass die meisten Bauern selber erkennen, dass diese Mais Monokulturen nicht erstrebenswert sind. Doch ohne dieses Standbein müssten viele Betriebe aufhören. Großartig rumexperimentieren mit anderen Absatzmärkten wäre zu riskant, weswegen sie eben Energiepflanzen bepflanzen. Jedoch sind viele von der Saatgutmischung sehr angetan und werden es wohl auf kleineren Flächen mal ausprobieren, bei ähnlichem Kosten/Nutzen Verhältniss dann ausweiten.
Ich träume gerade schon von 25 wildwachsenden Pflanzen auf ein und demselben Acker...und das in großen Gebieten von Deutschland.

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