
Wozu eigentlich der viele Mais?
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Kraut ich hoffe du verzeihst mir diese kleine Gedankenspinnerei
Vielleicht haben die Chinesen einen Grossauftrag vergeben,da sie Mais noch nicht nachbauen können und ihre Vorliebe zu popcorn entdeckt haben.

Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Mais wird zur Vieh- und Biogasanlagenfütterung eingesetzt. Man kann auch Ethanol daraus herstellen (wird in den USA und Canada viel gemacht). Außerdem Stärke und auch Kunststoffe.
Körnermaiserträge liegen bei ca. 12 t/ha. Ökologischer LB ca. 7 t/ha.
Bei Silomais erntet man ca. 50 t/ha (35% TM). Kommt halt immer auf die Sorten, Düngung, Standort usw. an.
Hier mal ein Beispiel:
Du hast 200 Kühe. Jede Kuh frisst am Tag 24 kg TM (Trockenmasse). Der Maisanteil in der Ration beträgt 50%.
Das sind dann für jede Kuh 12 kg Mais pro Tag. Mal 200 Kühe = 2,4 t Mais/ Tag.
Aufs ganze Jahr gerechnet brauchst du dann 2,4 t x 365 Tage = 876 t Mais.
Auf deinen Flächen kannst du 17,5 t TM Silomais pro ha ernten.
876 t : 17,5 t TM/ ha = 50,1 ha.
Diese Fläche ist nur Mais. Dann brauchst aber auch noch Grünland/ Ackergras und weitere Flächen für Getreide bzw. Fruchtwechsel und zur Ausbringung der Gülle.
Jetzt hoff ich mal, dass das verständlich war und ich nix übersehen hab...
Kommt immer auf die Tierart und die Rationsgestaltung an. In der Bullenmast wird nämlich z.B. sehr viel mehr Mais eingesetzt als bei Milchkühen. Die Milchviehbetriebe berechnen ihre Rationen halt je nach dem, was sie zur Verfügung haben. In Grünlandregionen wird weit weniger Mais eingesetzt als auf Ackerbaustandorten.ina maka hat geschrieben:hallo!
Weißt du zufällig, wieviel Fläche man dafür braucht? Wäre (für mich) sehr interessant zu wissen.Albert hat geschrieben:Typisches Szenario: Du hast 200 Rinder, [...] wie deine Rinder fressen.
danke!
liebe Grüße!
Körnermaiserträge liegen bei ca. 12 t/ha. Ökologischer LB ca. 7 t/ha.
Bei Silomais erntet man ca. 50 t/ha (35% TM). Kommt halt immer auf die Sorten, Düngung, Standort usw. an.
Hier mal ein Beispiel:
Du hast 200 Kühe. Jede Kuh frisst am Tag 24 kg TM (Trockenmasse). Der Maisanteil in der Ration beträgt 50%.
Das sind dann für jede Kuh 12 kg Mais pro Tag. Mal 200 Kühe = 2,4 t Mais/ Tag.
Aufs ganze Jahr gerechnet brauchst du dann 2,4 t x 365 Tage = 876 t Mais.
Auf deinen Flächen kannst du 17,5 t TM Silomais pro ha ernten.
876 t : 17,5 t TM/ ha = 50,1 ha.
Diese Fläche ist nur Mais. Dann brauchst aber auch noch Grünland/ Ackergras und weitere Flächen für Getreide bzw. Fruchtwechsel und zur Ausbringung der Gülle.
Jetzt hoff ich mal, dass das verständlich war und ich nix übersehen hab...

Mit Geduld wird aus Gras Milch.
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
ina maka hat geschrieben:hallo!
Weißt du zufällig, wieviel Fläche man dafür braucht? Wäre (für mich) sehr interessant zu wissen.Albert hat geschrieben:Typisches Szenario: Du hast 200 Rinder, [...] wie deine Rinder fressen.
danke!
liebe Grüße!
Nach wie vor gehört Brandenburg mit 0,43 Rindern je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zu den rinderärmsten Bundesländern. Anders gesagt, auf 2,3 ha steht ein Rind. Im ökologischen Landbau sind teils bis zu 2 Rinder je ha erlaubt, also fast das Fünffache des brandenburger Durchschnitts.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
ca. 20 kg/Kuh*Tag = 1460 toina maka hat geschrieben:hallo!
Weißt du zufällig, wieviel Fläche man dafür braucht? Wäre (für mich) sehr interessant zu wissen.Albert hat geschrieben:Typisches Szenario: Du hast 200 Rinder, [...] wie deine Rinder fressen.
danke!
liebe Grüße!
ca. 10 to / ha => 146 ha Anbaufläche fürs Futter.
Für o.g. Modell also ca. 300 ha.
Wenn der Stier das Gatter durchbricht und auf den Abgrund zurennt, so bringt er die Hörner und die Hufe durch,
warum jedoch nicht auch den Schwanz?
warum jedoch nicht auch den Schwanz?
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Sorry Albert, aber irgendwie steig ich da bei deiner Berechnung nicht durch. Könntest du das mal bitte genauer erläutern?Albert hat geschrieben:ca. 20 kg/Kuh*Tag = 1460 to
ca. 10 to / ha => 146 ha Anbaufläche fürs Futter.
Für o.g. Modell also ca. 300 ha.
Mit Geduld wird aus Gras Milch.
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Albert verkennt halt, dass man eine Kuh nicht mit reinem Körnermais füttern kann.
Scheint mir ein rein theoretischer Ansatz mit 20 kg Trockenmasse pro Kuh und Tag zu sein.
Deine Berechnung ist natürlich deutlich praxisnäher, mit einem tatsächlich möglichen Maisanteil in der Ration.
Mais ist einfach die Pflanze, die die höchste Futtermenge liefert und gleichzeitig größere Mengen Gülle verwerten kann. Außerdem kann man bei richtiger Düngung und Sortenwechsel viele Jahre lang Mais nach Mais anbauen ohne Ertragseinbrüche wie bei anderen Feldfrüchten zu verzeichnen.
Der Wettbewerb und mit Kauf- und Pachtflächen ist ein knallharter Markt. Sprich wer Mais anbaut kann einige Euro pro ha mehr Pacht bezahlen und bekommt die Fläche. Die anderen Bauern haben dann keine andere Möglichkeit mehr als auch Mais anzubauen, wenn sie die Flächen nicht verlieren wollen.
Ganz übel wird das Spiel, wo hochsubventionierte Biogasanlagen und eine hohe Veredelungsdichte (z.B. Schweinemastregion) aufeinander treffen. Dann steigen die Pachtpreise auf Beträge die deutlich über dem liegen, was man mit dem Anbau selbst erwirtschafen kann. Weil die einen Mais brauchen um ihre hochsubventionierten Anlagen zu füttern und die anderen Fläche mit Mais drauf brauchen, um irhe Gülle los zu werden.
Als Biobauer hat man dann völlig verratzt, schon allein wegen der Verpflichtung zur Fruchtfolge. Da kann man höchstens noch mit Gemüsebau oder sonstigen hochpreisigen Sonderkulturen in Direktvermarktung überleben.
Freuen tun sich in solchen Gegenden nur die Verpächter. Die wärmen das Sofa und kassieren die EU-Gelder, die ihnen von den Bauern 1 zu 1 durchgereicht werden.
Und jetzt kommen noch die EU-Komiker und wollen flächendeckend eine anteilige Zwangsstillegung von Flächen anordnen.
Scheint mir ein rein theoretischer Ansatz mit 20 kg Trockenmasse pro Kuh und Tag zu sein.
Deine Berechnung ist natürlich deutlich praxisnäher, mit einem tatsächlich möglichen Maisanteil in der Ration.
Mais ist einfach die Pflanze, die die höchste Futtermenge liefert und gleichzeitig größere Mengen Gülle verwerten kann. Außerdem kann man bei richtiger Düngung und Sortenwechsel viele Jahre lang Mais nach Mais anbauen ohne Ertragseinbrüche wie bei anderen Feldfrüchten zu verzeichnen.
Der Wettbewerb und mit Kauf- und Pachtflächen ist ein knallharter Markt. Sprich wer Mais anbaut kann einige Euro pro ha mehr Pacht bezahlen und bekommt die Fläche. Die anderen Bauern haben dann keine andere Möglichkeit mehr als auch Mais anzubauen, wenn sie die Flächen nicht verlieren wollen.
Ganz übel wird das Spiel, wo hochsubventionierte Biogasanlagen und eine hohe Veredelungsdichte (z.B. Schweinemastregion) aufeinander treffen. Dann steigen die Pachtpreise auf Beträge die deutlich über dem liegen, was man mit dem Anbau selbst erwirtschafen kann. Weil die einen Mais brauchen um ihre hochsubventionierten Anlagen zu füttern und die anderen Fläche mit Mais drauf brauchen, um irhe Gülle los zu werden.
Als Biobauer hat man dann völlig verratzt, schon allein wegen der Verpflichtung zur Fruchtfolge. Da kann man höchstens noch mit Gemüsebau oder sonstigen hochpreisigen Sonderkulturen in Direktvermarktung überleben.
Freuen tun sich in solchen Gegenden nur die Verpächter. Die wärmen das Sofa und kassieren die EU-Gelder, die ihnen von den Bauern 1 zu 1 durchgereicht werden.
Und jetzt kommen noch die EU-Komiker und wollen flächendeckend eine anteilige Zwangsstillegung von Flächen anordnen.
- Little Joe
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- Registriert: Di 3. Aug 2010, 20:08
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Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
ich hab mal ein jahr auf nm Demeterhof gearbeitet und der Bauer dort hat immer gesagt "Mais ist die Syphilis für den Boden", weil das Zeug in großen mengen angebaut den Boden so auslaugt dass da irgendwann gar nix mehr wächst.
Erstaunlich, dass Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Mais nach Mais braucht halt Mengen an Bodenfutter, die auf einem Biobetrieb idR nicht zur Verfügung stehen.
-
- Beiträge: 23
- Registriert: Mo 27. Feb 2012, 20:56
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
Die Landwirte bauen das an, was am meißten Geld bringt.
Biogasanlagen schießen hier in Niedersachsen wie Pilze aus dem Boden, auf den meißten Feldern wird der Mais für diese angebaut. Das liegt an der irrsinnigen politischen Entscheidung, Biogasanlagen massiv zu subventionieren. So läuft es ebend, die Landwirtschaft in Deutschland wird mit Subventionen am Leben gehalten und der Bauer versucht natürlich sein Stück von dem ganzen Kuchen zu bekommen.
Es lebe der Kapitalismus!
Grüße
Biogasanlagen schießen hier in Niedersachsen wie Pilze aus dem Boden, auf den meißten Feldern wird der Mais für diese angebaut. Das liegt an der irrsinnigen politischen Entscheidung, Biogasanlagen massiv zu subventionieren. So läuft es ebend, die Landwirtschaft in Deutschland wird mit Subventionen am Leben gehalten und der Bauer versucht natürlich sein Stück von dem ganzen Kuchen zu bekommen.
Es lebe der Kapitalismus!
Grüße
Re: Wozu eigentlich der viele Mais?
sehr bald gibt es nur mehr GV-mais, iss wie bei soya in suedamerika
lg. guenther



lg. guenther