Urbane Selbstversorgung

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Kaufnix
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Re: Urbane Selbstversorgung

#51

Beitrag von Kaufnix » Mo 20. Feb 2012, 20:32

Hallo Andrea,
Wenn das Glas voll ist hast du mehrere Optionen. Also vorab erstmal, wenn alles gut läuft bringt der Austernpilz ca. ein Drittel des Substratgewichts als Ertrag an Fruchtkörpern. Deshalb will ich pro Stamm mindestens 3kg Substrat herstellen, bevor ich die in die Fruchtung schicke.

Man würde die Brut mit einem Teelöffel aus dem Glas löffeln und den Boden eines größeren Blumentopfes (Vorsicht wegen den Löchern, nicht dass es von unten austrocknet) oder vergleichbaren Gefäßes bedecken und dann einfach weiter machen mit dem Aufschichten. Wenn der Topf bis oben voll ist, kann man etwa 2-3cm feuchte Erde als Deckschicht aufbringen und dann gehts raus auf den Balkon. Die Profis züchten den Austernpilz aber in großen, durchsichtigen Säcken, wo die Brut mit neuem Substrat vermischt wird. Wenn alles bewachsen ist, hängt man den Sack auf und schneidet kleine Löcher in das Plastik, aus denen dann die Pilze wachsen. Finde ich aber aufwändiger und auch anfälliger für Schimmel.

Dein Balkon müsste völlig ausreichend beleuchtet sein. Wenn es dir reicht um was zu sehen hat auch der Pilz genug Licht um die Fruchtung einzuleiten.

Die PET Flaschen sind quasi hängende Pflanztöpfe die automatisch bewässert werden. Das Wasser fließt dann durch die Schläuche wieder nach unten.

edit: ich habe übrigens anfang Februar vom Austernpilz und Kräuterseitling je 6 Klone gemacht. Es ist bisher kein einziger eingegangen oder verschimmelt. Es ist also wirklich nicht so schwer wenn das Substrat die richtige Feuchtigkeit hat.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#52

Beitrag von fuxi » Di 21. Feb 2012, 12:16

Kaufnix hat geschrieben: Es ist bisher kein einziger eingegangen oder verschimmelt. Es ist also wirklich nicht so schwer wenn das Substrat die richtige Feuchtigkeit hat.
Wieviel Feuchtigkeit ist denn richtig? Mein Pilzballen ist mir leider auch angeschimmelt. Kann ich daraus keine weitere Ernte mehr ziehen?
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Re: Urbane Selbstversorgung

#53

Beitrag von DerElch » Di 21. Feb 2012, 16:48

ich fand das bild einfach zu cool und wollte es euch nicht vorenthalten http://sonjameyer.com/index.php?/projec ... versorger/ kaufnix hoffe das ist ok fuer dich...aber es passt nunmal zu urbane selbstversorgung :)

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Re: Urbane Selbstversorgung

#54

Beitrag von fuxi » Di 21. Feb 2012, 19:06

Nett, aber nur für das Foto aufgebaut, meiner Meinung nach. In Echt würde das niemals lange so aussehen. Im ersten Bild ist die Holzverkleidung zu perfekt - keinerlei Wasserflecken oder ähnliches. Im zweiten würde an der Glasscheibe Algenwuchs zu sehen sein. In beiden ist die Erde zu frisch aufgelockert und keimfrei.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#55

Beitrag von Zacharias » Di 21. Feb 2012, 19:24

Naja, Omis kann man aber durchaus zutrauen, die Erde keimfrei zu halten und täglich die Gläser zu putzen. Wie sieht das denn sonst im Wohnzimmer aus, muss doch alles ordentlich sein. Aber Zweifel habe ich auch an den Bildern, weil Salat und Kohl zu bilderbuchmäßig gewachsen sind.
Grüße,
Birgit

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Kaufnix
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Re: Urbane Selbstversorgung

#56

Beitrag von Kaufnix » Di 21. Feb 2012, 21:21

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Lol wenn das Grünzeug drinnen so üppig wachsen würde, gäbe es wohl viel mehr solche "Selbstversorger-Senioren".

@fuxi: du kannst es versuchen, wenn du den Schimmel großzügig rausschneidest, wenn du Glück hast hat er nur oberflächlich Fuß gefasst. Allerdings muss ich erwähnen, dass davon abgeraten wird, dann noch Pilze aus dem Block zu verzehren... weil die wohl eben auch Aflatoxin, Ochratoxin und die ganzen anderen netten Mycotoxine anreichern können. Gegen ne Ladung Pistazien wirds nicht ankommen :mrgreen: aber wie gesagt besser sicher.

Dass Blöcke schimmeln kommt schon mal vor, vor allem wenn's gekaufte sind mit Körnerbrut drinnen.

Wenn ich Strohpellets verwende, sollte das Substrat feucht sein sich aber kein überschüssiges Wasser ausquetschen lassen. Räucherspäne sollten über Nacht eingeweicht sein, aber gut abgetropft und oberflächlich schon wieder etwas abgetrocknet sein. Das heißt Substrate sollten "außen" nicht nass sein, dann kann der Pilz viel feinere, flauschigere Hyphen ausbilden und ist einfach resistenter gegen Schimmel und Bakterien.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#57

Beitrag von Kaufnix » Di 21. Feb 2012, 21:41

Hier sind übrigens meine zwei schnellsten Kandidaten. Ich nehme Wetten an wer sein Glas zuerst vollständig besiedelt hat.
zauster.jpg
zauster.jpg (21.76 KiB) 2365 mal betrachtet
Zuchtausternpilz aus Fruchtkörper vom 3.2. Der Titelverteidiger.

...ooooder in der linken Ecke ein Geheimtipp, der starke Newcomer:
wauster.jpg
wauster.jpg (22.89 KiB) 2365 mal betrachtet
Ein Winterausternpilz vom 7.2. aus Impfdübeln.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#58

Beitrag von fuxi » Do 23. Feb 2012, 19:06

Danke für die Info.
Ich glaube, dann werde ich den Block mal nach draußen auswildern und den Platz lieber anderweitig verwenden.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#59

Beitrag von Kaufnix » Mo 27. Feb 2012, 00:39

Tatsächlich war der Zuchtausternpilz am schnellsten, die ersten Kulturen sind jetzt zu groß für ihre Behälter und kommen morgen in Gefrierbeutel mit neuem Substrat. Dicht auf seinen Fersen sind Winterauster und Kräuterseitling.
zausfertig1.jpg
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zausfertig2.jpg (23.86 KiB) 2215 mal betrachtet
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Re: Urbane Selbstversorgung

#60

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 6. Mär 2012, 07:57

Hi Kaufnix,
durch deine Pilzzuchterfahrungen neugierig geworden hab ich heute das erste Mal Austernsaitlinge und braune Egerlinge gefüttert.
Ob sie mir was werden, da lass ich mich jetzt einfach überraschen.
Dank deiner verständlich und umsetzbaren Erfahrungen hab ich es mir endlich zugetraut.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg auf dem Weg zur urbanen Selbstversorgung.
Gruss
hobbygaertnerin

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