Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

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Thomas/V.
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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#11

Beitrag von Thomas/V. » Mi 15. Feb 2012, 23:35

Wollen wir das?
nein, wir wollen uns lieber zu tode amüsieren, so lange es geht
http://www.clipfish.de/video/3606151/am ... eath-live/
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Yoko

Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#12

Beitrag von Yoko » Mi 15. Feb 2012, 23:38

Es ist echt schwierig, sich dem zu entziehen.

Obwohl wir kein Fernsehen (= Fernsehwerbung) haben und konsumkritisch sind meine Kinder im kapitalistischen Konsumrausch. :ohoh:

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Theo
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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#13

Beitrag von Theo » Mi 15. Feb 2012, 23:41

Yoko hat geschrieben:Es ist echt schwierig, sich dem zu entziehen.

Obwohl wir kein Fernsehen (= Fernsehwerbung) haben und konsumkritisch sind meine Kinder im kapitalistischen Konsumrausch. :ohoh:
Mal denen einfach eine Grafik mit dem Gesamtbudget auf. Dann sehen sie, dass zu viele Ausgaben dazu führen, dass der Urlaub kürzer wird. Oder lass sie Zeitungen austragen etc., dann wissen sie, wie Geld gemacht wird :)
Gruß
Theo

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hobbygaertnerin
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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#14

Beitrag von hobbygaertnerin » Do 16. Feb 2012, 08:37

Hallo Yoko,
je konsumsparsamer die Eltern sind, umso mehr erscheint den Kindern wohl das Konsumieren als Ziel.
Wenn sie sich das Geld für das Hobby "Shoppen" selbst verdienen, dann muss man sie wohl gewähren lassen. Sie müssen selbst darauf kommen, Erfahrungen sind nicht vererbbar. Hat auch eine Weile gedauert, bis bei mir dahingehend der Groschen gefallen ist.
Mir hat der Film zumindest die Augen dafür geöffnet, wie das ganze "System" läuft. Da unser uralt Fernseher nicht übermässig frequentiert wird, bin ich froh um manche Sendungshinweise. Wir können den alten Fernseher zum Glück noch im Schrank verstecken, damit niemand sieht, dass der schon 15 jahre alt ist :) , mich erschrecken die riesigen schwarzen Teile in den Wohnzimmern.
Besonders die Unterhaltungs-- und Elektronikindustrie verführt in sehr hohem Maße zum ständigen Neukauf.

@laracine, warum eine konsumkritische Einstellung einen in die Linke Schublade stecken soll- erschliesst sich mir nicht.
Man muss ja nicht mit dem Lendenschurz herumrennen, manche Dinge braucht man zum Leben.
Wichtig ist nur, dass man sich bewusst wird, dass das Belohungszentrum im Gehirn für das Einkaufen nur kurzfristig Wohlfühlgefühle vermittelt.
Noch wichtiger ist für mich zu sehen, mit welchen Verlockungen man zum konsumieren verführt werden soll, wenn man das Geld dafür noch gar nicht hat.
Wie leicht es einem gemacht wird, die Einkäufe auf Pump zu machen.
Was würde geschehen, wenn wir wieder das Kaufen würden, was wir wirklich brauchen, dafür auch den Preis und den Wert begleichen würden, der damit wirklich verbunden ist?
Was wäre, wenn wir wieder nach unseren Bedürfnissen und nicht nach den geweckten Wünschen kaufen würden?
Und welches Selbstbewusstsein man braucht, um ganz klar dazu zu stehen, sich nicht alles kaufen zu wollen, was gerade in ist.
Dass damit besonders Jugendliche überfordert sind, kann ich mir gut vorstellen.
Was alle Waren der Welt nicht liefern, Zeit, Zeit um zu leben.
Gruss
Hobbygaertnerin

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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#15

Beitrag von si001 » Do 16. Feb 2012, 08:54

hobbygaertnerin hat geschrieben:je konsumsparsamer die Eltern sind, umso mehr erscheint den Kindern wohl das Konsumieren als Ziel.
Ich weiß nicht, ob man das so pauschal sagen kann.
Wenn ich von mir ausgehe ist das "shopen" für mich eher eine Qual. Ich hasse es, mich durch die Läden zu wühlen, um etwas zu kaufen. Wenn ich meinen Zettel abgearbeitet habe und dann verschinden kann, bin ich froh. Aber z.B. nach Klamotten suchen.... :ua: Meine Kinder sind da ähnllich gestrickt.

Ich denke, es ist auch ein Unterschied, ob man auf dem Land wohnt oder in der Stadt. Städter sind Gewusel gewohnt und die Läden sind immer in Blickweite. Da entwickeln sich andere Gewohnheiten.
Liebe Grüße, si001!
-----------------------
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Yoko

Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#16

Beitrag von Yoko » Do 16. Feb 2012, 09:30

Nä, die sind noch zu jung, um ihr Geld selbst zu verdienen.

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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#17

Beitrag von Sonnenschein » Do 16. Feb 2012, 10:26

Yoko hat geschrieben:Obwohl wir kein Fernsehen (= Fernsehwerbung) haben und konsumkritisch sind meine Kinder im kapitalistischen Konsumrausch.
Hallo Yoko!

Also ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das Kaufverhalten und die Lebenseinstellung in der Jugend sich grundlegend von jener im "fortgeschritteneren Alter" unterscheiden kann. Als ich ein Teenager war, wollte ich unbedingt Fotomodell werden (nicht dass hier irgendwelche falschen Annahmen über mein äußeres Erscheinungsbild geweckt werden, aber welcher weibliche Teenie träumt nicht davon :aeh: ). Ich war eine richtige kleine Tussi. Make-up, sexy Mode, Glitzer - das war meine Welt. Nachdem das mit dem Modeln nichts geworden ist, habe ich - neben einem ganz biederen Bürojob - eine Ausbildung zur Visagistin gemacht und eine zeitlang gegen Geld Leute geschminkt und Kurse abgehalten. Unglaublich wie viel Geld ich damals in Make-up, Schminkbücher und dgl. investiert habe :ohoh: .

Heute bin ich ein ganz anderer Mensch. All diese materiellen Dinge, die in meiner Jugend noch sooo wichtig für mich waren, haben heute sämtlichen Glanz verloren. Als Kind habe ich über meine Mutter gelacht, weil sie einen Pullover hatte, der schon mindestens 10 Jahre alt war. Heute habe ich selber etliche Kleidungsstücke im Schrank, die dieses Alter schon überschritten haben. Wenn meine sich im Konsumrausch befindende Tochter verständnislos fragt, weshalb ich mir nicht mal was Neues, Trendiges kaufe, antworte ich: ich brauche nichts. Und dieses "brauchen" ist für mich der Schlüsselbegriff schlechthin. Klar, ab und an gibt es schon Dinge, die ich "will". Aber wenn ich sie nicht wirklich brauche, werden sie (zumeist :pfeif: ) nicht gekauft. Und ich bin dann immer ein bisschen stolz auf mich, weil ich den immer ausgefeilteren Verführungskünsten der Werbung widerstanden habe :holy: .

Deshalb sehe ich das derzeitige Verhalten meiner Tochter auch eher relaxt. Klar, Shoppen ist ihr derzeitiges Lieblingshobby - soweit es ihr beschränkter finanzieller Rahmen halt zulässt, aber das muss nicht für immer so bleiben. Und wenn doch, werde ich sie trotzdem noch lieb haben :mrgreen: .

LG
Sonnenschein, die nur beim Saatgut manchmal in einen "Shoppingwahn" verfällt...
!!! Viva la Vielfalt !!!

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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#18

Beitrag von laracine » Do 16. Feb 2012, 11:08

Theo hat geschrieben:Weil es dann nichts wird mit Deinem handgeschöpften Ziegenkäse. Dann wirst Du nämlich irgendwo zur Arbeit eingeteilt
Theo, das ist doch unlogisch! Warum sollte man mich zur Arbeit heranziehen, die für die freigesetzten Arbeitskräfte schon nicht da ist?
Ich denke, man wäre eher froh, wenn ich keine nicht selbstbestimmte Arbeit möchte und weiter meinen handgeschöpften Ziegenkäse produziere!
Landfrau hat geschrieben:warum eine konsumkritische Einstellung einen in die Linke Schublade stecken soll- erschliesst sich mir nicht.
Ich will Dich in keine Schublade stecken, sondern wollte zum Nachdenken darüber anregen, was passieren würde, wenn eine linke Regierung an den Grundfesten des etablierten Systems rüttelt! (Das werden die traditionellen Parteien - einschl. der Grünen - sicher nicht tun)
Landfrau hat geschrieben:Man muss ja nicht mit dem Lendenschurz herumrennen, manche Dinge braucht man zum Leben.
Das sehe ich genauso! Es ist auch gar nicht nötig, denn die meisten Dinge zum Leben gibt es ja bereits. Von Kleidung einmal abgesehen, halten Gebrauchsgegenstände länger als eine Generation, wenn sie noch aus Zeiten stammen, wo die Podukte noch solide waren und kein eingebautes Verfallsdatum hatten.


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Re: Shopping-Kultur Erziehung zum pervertierten Konsum

#20

Beitrag von Theo » Do 16. Feb 2012, 14:18

laracine hat geschrieben:Theo, das ist doch unlogisch! Warum sollte man mich zur Arbeit heranziehen, die für die freigesetzten Arbeitskräfte schon nicht da ist?
Im Sozialismus gibt es für jeden Arbeit! :nudel:
Gruß
Theo

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