Urbane Selbstversorgung

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Thomas/V.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#31

Beitrag von Thomas/V. » So 12. Feb 2012, 23:35

MeinNameistHASE hat geschrieben:aber Zwergkaninchen sind mit ca. 5 Monaten ausgewachsen und die Mittelgroßen erst mit 8 M. Wäre es da nicht sinnvoller/effektiver mehrere Kleine zu halten und dafür 2 mal welche großzuziehen, als einmal größere?
meine mittelgroßen sind eigentlich auch mit 6 Monaten schlachtreif, wenn ich sie länger halte, weil z.B. noch Gras zu mähen ist, dann wachsen sie eigentlich kaum noch, höchstens werden sie fetter, was ich aber nicht will, weswegen sie auch kein Kraftfutter oder Brot usw. bekommen
Kommt drauf an, wie gerne man schlachtet. Bei den Mittelgroßen brauch ich nur einmal zu schlachten für ungefähr die gleiche Menge an reinem Fleisch.
ja, sehe ich auch so, denn ob ich ein kleines oder großes K. schlachte ist vom Aufwand her egal (mußte mal ein Jungtier schlachten, das erst 3 Monate alt war, weil es sich stark verletzt hatte)
Ob es wohl machbar ist kurz vor der Geschlechtsreife zu schlachten, oder sind die dann noch zu mager?
mager sollten Kaninchen eigentlich immer sein, Fett ist bei Jungtieren ein Zeichen von Fehlernährung (nicht artgerechtes Futter)
geschlechtsreif können kleine Rassen schon mit 3 Monaten sein, da sind sie aber noch nicht ausgewachsen und nicht so groß wie mit 6 Monaten
Jungtiere zu kaufen hätte den Vorteil, von Anfang an gleichgeschlechtliche Tiere nehmen zu können.
ja, das vermindert auch den Gehegebau-Aufwand, weil Du dann nur 1 großes brauchst bzw. den Balkon nur zur Wohnung hin dicht machen mußt, also kein großer Aufwand entsteht, im Winterhalbjahr kann der BAlkon dann auch ordentlich gereinigt werden und trocknen, sodaß sich keine Krankheitserreger anreichern können
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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Kaufnix
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Re: Urbane Selbstversorgung

#32

Beitrag von Kaufnix » Mo 13. Feb 2012, 22:38

So, heute berichte ich mal von der nächsten Baustelle: der Pilzzucht. Hier gibts eigentlich noch nichts Spannendes zu sehen (zumindest noch keine Fruchtkörper), dafür aber schönes, schnellwachsendes Mycel.
Wenn alles weiter so gut läuft, dürften sich die ersten Stämme Ende März ungefähr 3 Liter Substrat unter den Nagel gerissen haben und kommen dann auf den Balkon. Dann könnten im April dank der kühlen Nächte schon Winterauster, wenns wärmer ist aber auch Kastanienseitling und Zuchtausternpilz fruchten. Abwarten und beten, dass sich der Grüne dessen Namen man nicht nennt nicht doch noch reinschleicht :mrgreen:
kraeuterseitling.jpg
kraeuterseitling.jpg (21.84 KiB) 1774 mal betrachtet
Kräuterseitling vom 3.2., aus einem Stück Pilz geklont. Wenn man genau hinschaut, sieht man noch die Pappe und darunter einen weißen Klumpen, das war einst ein Stück Speisepilz, bis es "wiederbelebt" wurde.
austernseitling.jpg
austernseitling.jpg (21.94 KiB) 1774 mal betrachtet
Austernseitling, zeitgleich mit dem KS angesetzt und auch aus einem Fruchtkörper.
kastanienseitling.jpg
kastanienseitling.jpg (21.99 KiB) 1774 mal betrachtet
Kastanienseitling vom 7.2., von Impfdübeln vermehrt.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#33

Beitrag von Kaufnix » Mo 13. Feb 2012, 22:43

ulmenseitling.jpg
ulmenseitling.jpg (19.56 KiB) 1772 mal betrachtet
Und einer meiner Neuzugänge, der Ulmenseitling. Erst vor zwei Tagen mit Impfdübeln angesetzt, geht aber schon ab wie Schnitzel :mrgreen:

Meine Holzliebhaber Nameko und Shiitake wachsen übrigens viel langsamer. Seitlinge sind echt fix und gedeihen auf gequollenen Strohpellets, die seltenst kontaminieren.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#34

Beitrag von luitpold » Di 14. Feb 2012, 16:03

boah, deine pilze sind toll.

lg
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Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

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Re: Urbane Selbstversorgung

#35

Beitrag von Kaufnix » Mi 15. Feb 2012, 10:21

Hallo,
Danke für das Lob, es gibt jedoch auch Rückschläge: gestern musste ich meine Shiitakegläser aus der Brutkiste verbannen. Die sind wohl leider kontaminiert. Ist auch kein Wunder, der Verkäufer hatte da Körnerbrut mit zu den Dübeln gepackt und das Ganze viel zu feucht verpackt. Die haben sich gar nicht erst vom Transport erholt.

Wenn ich genug Brut von den gesunden Stämmen habe lasse ich ein paar Gläser mit Holzschnipseln durchwachsen. Die könnte ich dann in Ziplocks abpacken und an Forenmitglieder verschicken. Werde in ein zwei Monaten nochmal unter biete/suche darauf zurückkommen.
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Re: Urbane Selbstversorgung

#36

Beitrag von exi123 » Mi 15. Feb 2012, 11:32

hallo
sehr motiviertes projekt - generell gratuliere dazu!
bei den tieren hätt ich allerdings bedenken - aber solange es ihnen gut geht und sie auslauf haben, voll ok. bei den hasen kann ich das noch halbwegs nachvollziehen - aber hühner würde ich niemals so halten - aus meiner sicht, wenn hühner nicht frei in einem wiesenstück rumrennen können, dann frag ich mich ob es das tier wirklich gut hat. und wenn man etwas will von einem tier, dann muss man auch schauen, dass es für beide seiten passt. glaube hasen haben weniger problem mit einem solchen gehege, vorallem wenn es etwas erhöht ist und sie vom "leben" da draussen auchwas mitbekommen und nicht nur immer die blanke balkonwand sehen. aber naja

die tiere würde ich zu einem freund mit garten auslagern - ist aber nur meine meinung
ansonsten cool - ich denke du kannst hier vorbild für einige in der stadt sein!

lg markus

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Re: Urbane Selbstversorgung

#37

Beitrag von Kaufnix » Mi 15. Feb 2012, 18:40

Also in einem Punkt sind wir uns einig: Tiere sollten es in Menschenobhut möglichst gut haben.
Allerdings sind Begriffe wie "Freiheit" oder "Draußen" eher ein Teil der menschlichen Sichtweise und haben für viele Tiere nicht die gleiche Bedeutung wie für uns. Ich wette, dass sich Hühner z.B. auch in einem schönen, umfunktionierten Gewächshaus pudelwohl fühlen würden und bei bitterkalten Temperaturen hätten sie es besser als ihre "freilaufenden" Artgenossen die dann oft zwangsweise im düsteren Verschlag eingepfercht sind. Und die eintönige Balkonbrüstung, uns mag sie beengend erscheinen, für Kaninchen nimmt sie die beängstigende Weite und bietet Wind- Feind- und Sichtschutz. Genau deshalb legen Kaninchen Bauten an, um endliche, überschaubare, relativ sichere Gegebenheiten zu schaffen, nicht nur weil sie so gerne buddeln, wie hier vorher geschrieben wurde. Wenn ich meine beiden Ratten bei dem Wetter raussetzen würde, würden die mir glaub ich echt was pfeifen :mrgreen:
Wenn ich den mutigeren der Beiden bei mir auf der Schulter trage, wird er spätestens dann extrem unruhig, wenn er den sicheren Käfig nicht mehr sieht.
Warum kommt der Greifvogel zum Falkner zurück und lässt sich freiwillig in die kleine Voliere einsperren? Weil er dort Nahrung und seine Ruhe hat. Fliegen, graben, rennen das alles ist harte Arbeit, Tiere können sowas erst dann zum Spaß machen, wenn sie sicher sind und Nahrung im Überfluss haben. Das kann ihnen in Menschenobhut dauerhaft geboten werden, während Wildtiere immer erst darauf bedacht sein werden, Energie zu sparen.
Artgerecht heißt, dass ein Tier sein angeborenes Verhaltensrepertoire ausleben kann. Das wollen wir den Kaninchen mit dauerhaftem Freilauf, erhöhten Sitzplätzen, Verstecken, Zweigen zum Nagen und einer Buddelkiste mit ca. 40cm tief Erde (quasi ein Kaninchensandkasten) bieten. Ob das drinnen, draußen oder in einer Mischform geschieht halte ich zumindest bei dieser Tierart für zweitrangig. Klar, die Milchziege im Keller wie in Nachkriegszeiten würde ich auf keinen Fall machen. Tierhaltung muss für mich besser sein als bei den Kommerziellen (auch Bio) und auch den Vergleich zu anderen Privathaltern bestehen. Kann ich mir das Ganze dann auch noch leisten, habe ich das richtige Selbstversorgertier :)
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Re: Urbane Selbstversorgung

#38

Beitrag von Thomas/V. » Mi 15. Feb 2012, 20:53

Das wollen wir den Kaninchen mit dauerhaftem Freilauf, erhöhten Sitzplätzen, Verstecken, Zweigen zum Nagen und einer Buddelkiste mit ca. 40cm tief Erde (quasi ein Kaninchensandkasten) bieten. Ob das drinnen, draußen oder in einer Mischform geschieht halte ich zumindest bei dieser Tierart für zweitrangig.
Ja, sehe ich auch so. Jede Form von Tierhaltung ist nun mal ein Kompromiß zwischen "total artgerecht"er Wildtier-lebensweise
und dem, was der Mensch ihnen zugesteht. Ich halte Euer Vorhaben auf alle Fälle für wesentlich besser als das, was die meisten Kaninchenhalter machen. :daumen:
Hauptsache, der Vermieter macht mit und die Nachbarn beschweren sich nicht... :pfeif:
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Re: Urbane Selbstversorgung

#39

Beitrag von Zacharias » Mi 15. Feb 2012, 20:57

Zunächst auch einmal von mir als ebenso Zwangsstädter: Tolles Vorhaben!

Bei den Kaninchen gebe ich dir recht, ich denke man kann die Haltung so gestalten, dass sie sich wohl fühlen werden.
Bei den Hühnern muss ich dir widersprechen. Ich kenne niemand, der seine Hühner bei bitterkalten Temperaturen in einen dunklen Verschlag sperrt. Warum auch? Hühnern machen kalte Temperaturen nicht viel aus. In einem Gewächshaus dagegen würden sie sich nicht wohl fühlen, weil das Klima für sie nicht ideal ist.
Grüße,
Birgit

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Re: Urbane Selbstversorgung

#40

Beitrag von Lehrling » Mi 15. Feb 2012, 21:20

Meine Hühner gehen raus auch bei -15°, bei kurzen Regenschauern suchen sie Unterschlupf, bei Dauerregen bleiben sie draußen und kommen nur kurz zum Fressen rein. Die einsperren? danach wär ich mit den Nerven fertig und das Fenster vermutlich von denen aus Freiheitsdrang geöffnet :ohoh:
Zugluft und dauerhafte Bodenfeuchtigkeit, das macht Hühner krank.

liebe Grüße
Lehrling
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