Zwetschkenwein?

Antworten
Benutzer 72 gelöscht

Zwetschkenwein?

#1

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » So 12. Sep 2010, 18:51

hallo!

Bis jetzt hab ich nur von Leuten gehört, dass sie Schnaps aus ihren Zwetschken machen.
Kann man aus den Zwetschken nicht auch "Wein" machen? - so wie Pflaumenwein?
Weil den mag ich, Schnaps nicht so sehr.
Hat das schon mal jemand probiert?

liebe Grüße!

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10832
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Zwetschkenwein?

#2

Beitrag von kraut_ruebe » So 12. Sep 2010, 19:21

ja, das geht.

unschlagbar für solche fragen: www.fruchtweinkeller.de
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Landfrau

Re: Zwetschkenwein?

#3

Beitrag von Landfrau » Di 14. Sep 2010, 18:55

Jepp,

der Link ist nicht zu toppen!

Zwetschgen pur haben allerdings (zu) wenig Säure und gerbstoffe.
Entweder mit anderem Obst mischen oder Säure zugeben.

Ideal ist es, einen teil Äpfel zuzugeben, die bringen beides mit.
Mahonia oder Aronia liefert eine angenehme farbe.
Als Maische vergären....

Viel Erfolg, viel Freude!

LAndfrau

Benutzer 72 gelöscht

Re: Zwetschkenwein?

#4

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 14. Sep 2010, 21:53

hallo!
Landfrau hat geschrieben: Viel Erfolg, viel Freude!

LAndfrau
:mrgreen: danke - ja, Freude, die hatte ich - Erfolg - werden wie sehen, denke eher nicht :aeh:

Der link ist echt toll - danke!
Ich hab dann auch noch in meinem Bücherschrank gekramt und sogar ein Fachgeschäft in der Nähe gefunden...
am Ende bin ich draufgekommen, dass es schon ein bisschen zu spät ist, heuer mit dem Wein-Machen anzufangen.
Außerdem wollte mich meine Mutter per Telefon entmündigen lassen und mein Mann verlangte noch 20 Gläser Zwetschkenmus (nur damit ich meine Flausen vergiß!)
Aber ich hab mir trotzdem einen kleinen Gärballon zusammengebastelt und dort ein paar Zwetschken "verschwinden lassen".
Dabei sind mir dann zwei Fragen aufgetaucht, hmmm:

Gibt es eine Mindestmenge an Frucht, damit es überhaupt zu einer Gärung kommen kann?
Kann da auch ein "Fusel" entstehen? - tät ich das dann schmecken? :eek:

Die Idee, Zwetschken mit Aronia zu mischen, die ist toll!!
(steht auf meiner Wunschliste für nächsten Herbst!!)

liebe Grüße!

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Zwetschkenwein?

#5

Beitrag von luitpold » Di 14. Sep 2010, 22:33

Landfrau hat geschrieben: Zwetschgen pur haben allerdings (zu) wenig Säure und gerbstoffe.
Entweder mit anderem Obst mischen oder Säure zugeben.
der pflaumenwein beim chinesen, was immer das ist, hat aber auch kaum säure und gerbstoffe. die farbe dürfte pflaumenweinfarbe ohne zusatz sein.
meines erachtens ist bei der weinproduktion die anwesenheit geigneter (reinzucht)hefen wesentlicher für ein entsprechendes ergebnis.
referenz sind die eisweine, hoher zuckergehalt, die brühe würde ohne hefezusatz und wärme überhaupt nicht zu gären anfangen.
@ina, den behälter gegen essigfliegen schützen sonst wird das nichts, reinzuchthefe hat vermutlich eine apotheke in oberlaa oder stammersdorf, oder als giveaway in der weinbauschule in klosterneuburg. mindestmenge wird vermutlich für ein oder zehn eimer (57l oder 570l) sein.

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Landfrau

Re: Zwetschkenwein?

#6

Beitrag von Landfrau » Mi 15. Sep 2010, 16:15

Der jap Pflaumenwein wird aus einer anderen botanischen Art hergestellt, Prunus mume.

Dass Zwetschgenwein zu wenig sauer und herb erscheint, liegt an der "Nulllinie" des gewohnten Traubenweins.
Kennt man den nicht, wie vermutl die Japaner, mag einem Pflaumenwein aus P. mume als Standard erscheinen können.

Dass man eine hefekultur zugibt und einen Gärverschluss benutzt, erschließt sich, denke ich, nach erstem Stöbern im Fruchtweinkeller.

Allerdings produziert auch die geeignetste Hefe weder Säure noch gerbstoffe.

Unserer Erfahrung nach sind gefriergetrocknete Hefen deutlich besser als die flüssigen, die man hierzulande in Drogerien und z Zt auch in Baumärkten bekommt - die flüssigen scheinen oftmals durch falsche Lagerung ihre Vitalität eingebüßt zu haben.

Favorisierter versender ist brouwland.com, Hefekulturen von dort lassen sich jahrelang lagern.

Zu der Menge: Ich habe auch schon mal einen 3 l - Ansatz vergoren, wollte unbedingt schwarzen Johannisbeerwein haben, hatte aber kaum Beeren.

Wir haben ein großes gurkenglas genommen, in den Deckel ein passiges Loch für den Gärverschluss gemacht und darin Wein hergestellt.
Das Ding ist heute noch in benutzung, wenn eine Hefe in Apfelsaft vorkultiviert werden soll, um dann eine größere Menge saft zu impfen. Man ist dann auf der sicheren Seite - die Hefe ist schon in Gang und man gibt eine deutlich höhere Zahl an hefen zu.

Vllt gibt es kommendes Jahr genug Obst für alle verwendungszwecke!

LAndfrau

Benutzer 72 gelöscht

Re: Zwetschkenwein?

#7

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 15. Sep 2010, 17:33

hallo!

Oh! schade - so einen leckeren Pflaumenwein hätt ich gerne fabriziert... ;)
Landfrau hat geschrieben:Wir haben ein großes gurkenglas genommen, in den Deckel ein passiges Loch für den Gärverschluss gemacht und darin Wein hergestellt.
hihihi - fast so hab ich es gemacht, nur dass sogar der Gärverschluss selbergemacht war - ein Strohalm, der auf der anderen Seite in einem Wasserglas mündet (das Wasser als "Sperre") - leider hatte ich aber keine Hefekultur und hab es "einfach so" probiert :rot:

Jetzt mach ich mir halt ein bisschen Sorgen wegen der giftigen Alkohole - kennt sich da jemand ein bißchen aus?
Ich bilde mir ein, dass ich mal gelesen habe, dass manche Alkohole giftig sind - ich finde aber nichts mehr darüber :aeug:

bis jetzt blubbert nix, macht es eventuell Sinn, wenn ich morgen eine Hefekultur kaufe und nachträglich dazu tu?
Wie wahrscheinlich reichen die auf den Zwetschken vorhandenen Hefen?
(die, die mir schlecht geworden sind, haben teilweise seeeehr nach Alkohol gerochen!!)

liebe Grüße!

Benutzeravatar
luitpold
Beiträge: 2888
Registriert: Fr 6. Aug 2010, 18:00
Wohnort: wien/nö

Re: Zwetschkenwein?

#8

Beitrag von luitpold » Mi 15. Sep 2010, 20:40

Allerdings produziert auch die geeignetste Hefe weder Säure noch gerbstoffe.
also hab ich da einen denkfehler, du willst aus zwetschken einen wein machen der nach echten wein schmeckt? säure und gerbstoffe?
würd ich nicht, IMHO wird das nix, in einer weinbauregion ist das bestenfalls eine lachnummer.
ich würde aus zwetschken zwetschkenwein machen, das ist dann ein original, oder einen mischfruchtwein.
wein aus trauben ist was anderes, zumindest in einer weinbauregion. :pfeif:

lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Zwetschkenwein?

#9

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 17. Sep 2010, 14:18

hallo!

Aaaalso....
es blubbert noch immer nichts - aber ich hab rein geschaut, weil ich dran gerochen habe und mir einbildete es rieche nach Uhu-Klebstoff.
Es ist mehr als doppelt soviel geworden und total schaumig - uuah! passt das so??
Es riecht dann, wenn es offen ist, doch eher nach Pflaumenwein.
Ich hatte sicherheitshalber einen Schuß dazu getan - na ja, Schimmel oder sowas kann ich keinen erkennen!
Na ja, wie gesagt, es ist echt nur ein Experiment - die einzige Sorge, die ich hab, ist, dass ich mich vergifte!
Fusel?? bei forestle unter "Zwetschgenwein fusel" hab ich nur das gefunden:
Methanol und Methylalkohol ist ein und dasselbe.

Und nein, bei der Gärung von Met und Wein kann man das vernachlässigen. Die Mengen sind viel zu gering bis gar nicht vorhanden.

Nur beim Schnapsbrennen (Destillieren) können am Anfang gefährliche Konzentrationen entstehen, die man abfließen lassen muß.
(Quelle)

ob das stimmt??

ich lass es jetzt mal noch einige Zeit in Ruhe - oder?

liebe Grüße!

Benutzer 72 gelöscht

Re: Zwetschkenwein?

#10

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 24. Sep 2010, 11:20

hallo!

ist Essig geworden.. :rot:

ein sehr scharfer, ganz leicht bitterer - eigentlich lecker....

im Fruchtweinforum hab ich dann gelesen, dass man die Masse am Anfang sogar eventuell umrühren soll, damit Sauerstoff rankommt und sich die Hefen mal gut vermehren können, bevor sie Alkohol produzieren, der sie dann recht schnell tötet :watt:

liebe Grüße!

Antworten

Zurück zu „Kochen, Backen und Rezepte“