Holzkohle im Kleinformat

Seppel
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Holzkohle im Kleinformat

#1

Beitrag von Seppel » Mo 19. Dez 2011, 03:25

Hallo.

Ausgehend von der Diskussion um Terra Preta habe ich mir Gedanken über die Herstellung eigener Holzkohle gemacht. Das fertige Material soll für einen Versuch verwendet werden. Es geht um die Frage, in wie weit Holzkohle als Bodenzuschlagsstoff nutzbar ist; und welche Vorteile sich daraus ableiten lassen.


Die Kriterien waren: Es soll umsonst sein, keine Verschwendung und möglichst wenig Aufwand. Weil im Winter sowieso der Ofen brennt, habe ich mich für eine Verkohlung im Kamin entschieden. Im Moment verwende ich einen kleinen Edelstahlbehälter, der aus 2 alten Kochtöpfen zusammengeschraubt wurde. Und so funktioniert es:

Bild
Der Edelstahl ließ sich anfangs sehr schlecht bearbeiten.
Daher habe ich ihn mal komplett auf mittlere Rotglut
erhitzt. Anschließend ließ er sich mit einem scharfen
Bohrer bearbeiten. (Das silberne Zeug ist Aluminium,
was von der Sandwichboden-Konstruktion übrig blieb)

Bild
Ein Gewindebolzen hält die 2 Töpfe zusammen.

Bild
Als Ausgangsmaterial verwende ich
Sägespäne, fest gestopft..

Bild
...zusammengeschraubt...

Bild
..und ab in den Ofen!

Bild
Das austretende Pyrolysegas verbrennt
mit dem Holz im Ofen und heizt so
meine Stube mit. :)

Bild
Ist das Feuer etwas runtergebrannt,
kann der Behälter auch wieder
rausgeholt werden. Der seitliche
Griff hat sich dabei als nützlich
erwiesen.

Bild
Um nachträgliches verglimmen
oder gar Brandgefahr
auszuschließen, wird das ganze
eine Weile ins Wasserbad getaucht.

Bild
Fertig ist die Biokohle.
Ausgehend von Sägespänen
gibt es keine Schwierigkeiten
mehr bei der Zerkleinerung.

Bild
Letztes Jahr konnte auf ähnliche Art bereits 60L herstellen. Im Grunde kann fast jede Art organischer Substanz verkohlt werden. Bei mir sind es nun Sägespäne, weil genug davon anfällt. Mal sehen, wie viel diesen Winter über zusammenkommt.

Hat jemand Ideen, wie das System besser oder einfacher gestaltet werden könnte?

Grüße
Seppel

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Stefan
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Re: Holzkohle im Kleinformat

#2

Beitrag von Stefan » Mo 19. Dez 2011, 09:46

Durch die Löcher in den Töpfen fängt doch die Kohle gleich an zu verglühen oder?
Währe es nicht besser, das ganze zu zu lassen?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Holzkohle im Kleinformat

#3

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mo 19. Dez 2011, 14:21

hallo!

Sind die Löcher nicht wichtig, damit dieses Gas austreten kann und verbrennen - und damit es nicht in die Kohle "gepresst" wird??

liebe Grüße!

stevo12

Re: Holzkohle im Kleinformat

#4

Beitrag von stevo12 » Mo 19. Dez 2011, 15:12

hi
ein loch muß sein, damit das holzgas raus kann.
vielleicht nicht ganz so viele.
ich benutze mittlerweile einen alten einkochtopf, der hat oben ein loch.
den rand verschmiere ich mit lehm und stell den holzgefüllten topf ins lagerfeuer.
mache aber ganze stücke holzkohle, zum grillen und zeichnen
vg

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Re: Holzkohle im Kleinformat

#5

Beitrag von luitpold » Mo 19. Dez 2011, 16:23

seppel, super beitrag. :daumen:

ich benutze einen alten gusseisenbräter, mit draht zugebunden und verkehrt herum aufgestellt, (der deckel ist unten) das gas wird einfach am rand rausgedrückt und verbrennt im lagerfeuer. verkohlt wird lauter kleinzeug, föhrenzapfen sägemehl rosenschnitt......

lg
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Re: Holzkohle im Kleinformat

#6

Beitrag von emil17 » Mo 19. Dez 2011, 20:57

technisches Detail, zum Bohren von Edelstahl braucht man Bohrer aus HSS-E, das ist eine mit Kobalt legierte Variante, die halten leider auch nicht ewig. Meist steht "für Inox" oder "HSS-Co" auf der Packung und sie sind mehrfach teurer wie die anderen. Damit lässt sich z.B. auch die harte Walzhaut auf Flacheisen einigermassen durchbohren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Holzkohle im Kleinformat

#7

Beitrag von Olaf » Mo 19. Dez 2011, 21:40

Moin,
ich find das auch einen interessanten Beitrag. Wenngleich ich mit der Hardcorevariante im 200L-Fass liebäugle. Ich mein, das war hier im Forum auch schon mal verlinkt, morgen such ich das aber noch mal raus.
Aber mal so zum "üben", klasse Idee.
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

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Re: Holzkohle im Kleinformat

#8

Beitrag von Stefan » Di 20. Dez 2011, 09:32

Das schöne an der kleinen Variante ist ja, dass man kein extra Feuer anmachen muss, sondern es einfach in den Ofen legt, der eh schon brennt.

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Re: Holzkohle im Kleinformat

#9

Beitrag von tipopaar » Mi 21. Dez 2011, 16:05

servas!

ich "ernte" nach jedem Heizvorgang ca 10 l Kohle aus dem Kachelofen. Früher blieb die einfach drinnen und ist beim nächsten Anheizvorgang verbrannt.
Jetzt "opfere" ich eben einen Teil dieser Energie für den Garten. :aeh:
...und ganz ehrlich gesagt glaube ich die alten Amazonas-Indianer haben sich eher nicht mit Holzvergasung auseinander gesetzt sondern einfach den Rest vom Lagerfeuer zum Kompost geworfen - hatten ja auch vermutlich keinen Kachelofen :haha:

ciao Ernst

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Re: Holzkohle im Kleinformat

#10

Beitrag von luitpold » Do 12. Jan 2012, 21:11

es gibt leute die werfen die kohle auf den komposthaufen.

lg
luitpold
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