Manfreds kleiner Bauernhof
Re: Tanja & Manfred
Mich treibt seit einiger Zeit dir Frage um, was diese fleischwolfartigen "Beerenpressen" taugen und was man damit sonst alles anstellen kann. U.a. wollte ich wissen, ob sie zur Herstellung von Apfelmus verwendet werden können. Als Alternative zur flotten Lotte oder zur Arbeit mit Metallsieb und Kartoffelstampfer. Mit letzterer Methode durfte ich als Kind zusammen mit meiner Mutter zentnerweise Apfelmus herstellen...
Kürzlich habe ich mir durchgerungen, so ein Teil zu bestellen. Gestern ist sie angekommen, die "Frucht- und Beerenpresse" der Firma Westmark.
Heute der erste Versuch.
Einen 5 l Topf grob geputzter und zerschnittener Äpfel mit 2 Tassen Wasser (für die bessere Wärmeübertragung zu Beginn des Kochvorgangs. Danach wird genug Flüssigkeit aus den Äpfeln frei) weich gekocht.
Die Beerenpresse montiert (sind nur ein paar Handgriffe) und an der Tischkante verschraubt.
Das erste Manko: Ging nur mit Müh und Not. Die Öffnungsweite der Klemmvorrichtung ist zu klein, dass sie nicht an unsere Tischplatte gepasst hätte, wäre die nur 1/2 mm stärker.
Dann zwei Gefäße unterstellen. Eines für das Mus (bei Beeren den Saft), das andere für den ausgeworfenen Trester.
Das zweite Manko. Die Bauhöhe der Presse ist sehr niedrig. Für das Mus habe ich eine flache Schale verwendet, und die musste ich noch schräg darunter keilen. Für viel mehr als einen hohen Teller ist da kein Platz.
Das Teil dürfte ruhig 5 bis 10 cm höher sein.
Dann ans Werk. Nächstes Manko: Der Einfülltrichter ist so klein, dass eine mittelprächtige Schöpfkelle voll kaum hineinpasst. Man muss beim Einfüllen aufpassen, dass der Trichter nicht überläuft und man nichts vorbei schüttet. Ein 3 oder 4 x so großer Einfülltrichter wär grad richtig für den Hausgebrauch.
Die Funktion selbst war sehr gut. Man kurbelt und stopft etwas nach (dafür ist ein Kunststoffstopfer im Lieferumfang enthalten, damit man nicht die Finger in die Schnecke bekommt). Seitlich durch den Siebeinsatz kommt wunderbares Apfelmus heraus, vorne der Trester.
Kraft braucht man fürs Kurbeln keine, muss aber viele Umdrehungen mache. Ich wollte testhalber den Akkuschrauber dranbauen, der Zapfen der Schnecke ist aber zu dick. Man bräuchte einen Adapter dafür.
Für manche elektrischen Fleischwölfe gibt es solche Pressen als Zubehör. Ein Elektroantrieb würde die Arbeit deutlich beschleunigen.
Hier die Bilder:
Die Presse an der Tischkante montiert:
Der seitliche Auslass für Mus/Saft
Der vordere Auslass für den Trester. Mit der Schraube kann die Öffnugnsweite und damit der Gegendruck angepasst werden.
Für das Apfelmus habe ich die Liefereinstellung (Schraube etwas über die Hälfte eingedreht) verwendet.
Das Ausgangsprodukt. Vor dem Kochen war der Topf voll mit Apfelstücken. Es werden nur Schadstellen weggeschnitten und die Äpfel grob zerkleinert. Die Schalen, Gehäuse, Stiele bleiben dran. Das Mus schmeckt dann intensiver und die Vorbereitung macht weniger Arbeit. Nach dem Kochen war der Topf noch ca. halb voll. Die Äpfel werden ja beim Kochen weich und sacken zusammen, so dass keine Luft dazwischen bleibt.
Das Ergebnis: Ca. 2,5 Liter Apfelmus und knapp ein 1/2 Liter Trester.
Fazit:
Das Funktionsprinzip dieser Presse ist für die Apfelmusherstellung sehr gut geeinget.
Damit sie wirklich praktisch wäre, müsste man an dem Gerät einige Änderungen vornehmen:
-Höherer Aufbau, damit größere Gefäße unter die Ausläufe passen
-Größerer Einfülltrichter
-Antrieb mit Übersetzung oder Elektroantrieb
Kürzlich habe ich mir durchgerungen, so ein Teil zu bestellen. Gestern ist sie angekommen, die "Frucht- und Beerenpresse" der Firma Westmark.
Heute der erste Versuch.
Einen 5 l Topf grob geputzter und zerschnittener Äpfel mit 2 Tassen Wasser (für die bessere Wärmeübertragung zu Beginn des Kochvorgangs. Danach wird genug Flüssigkeit aus den Äpfeln frei) weich gekocht.
Die Beerenpresse montiert (sind nur ein paar Handgriffe) und an der Tischkante verschraubt.
Das erste Manko: Ging nur mit Müh und Not. Die Öffnungsweite der Klemmvorrichtung ist zu klein, dass sie nicht an unsere Tischplatte gepasst hätte, wäre die nur 1/2 mm stärker.
Dann zwei Gefäße unterstellen. Eines für das Mus (bei Beeren den Saft), das andere für den ausgeworfenen Trester.
Das zweite Manko. Die Bauhöhe der Presse ist sehr niedrig. Für das Mus habe ich eine flache Schale verwendet, und die musste ich noch schräg darunter keilen. Für viel mehr als einen hohen Teller ist da kein Platz.
Das Teil dürfte ruhig 5 bis 10 cm höher sein.
Dann ans Werk. Nächstes Manko: Der Einfülltrichter ist so klein, dass eine mittelprächtige Schöpfkelle voll kaum hineinpasst. Man muss beim Einfüllen aufpassen, dass der Trichter nicht überläuft und man nichts vorbei schüttet. Ein 3 oder 4 x so großer Einfülltrichter wär grad richtig für den Hausgebrauch.
Die Funktion selbst war sehr gut. Man kurbelt und stopft etwas nach (dafür ist ein Kunststoffstopfer im Lieferumfang enthalten, damit man nicht die Finger in die Schnecke bekommt). Seitlich durch den Siebeinsatz kommt wunderbares Apfelmus heraus, vorne der Trester.
Kraft braucht man fürs Kurbeln keine, muss aber viele Umdrehungen mache. Ich wollte testhalber den Akkuschrauber dranbauen, der Zapfen der Schnecke ist aber zu dick. Man bräuchte einen Adapter dafür.
Für manche elektrischen Fleischwölfe gibt es solche Pressen als Zubehör. Ein Elektroantrieb würde die Arbeit deutlich beschleunigen.
Hier die Bilder:
Die Presse an der Tischkante montiert:
Der seitliche Auslass für Mus/Saft
Der vordere Auslass für den Trester. Mit der Schraube kann die Öffnugnsweite und damit der Gegendruck angepasst werden.
Für das Apfelmus habe ich die Liefereinstellung (Schraube etwas über die Hälfte eingedreht) verwendet.
Das Ausgangsprodukt. Vor dem Kochen war der Topf voll mit Apfelstücken. Es werden nur Schadstellen weggeschnitten und die Äpfel grob zerkleinert. Die Schalen, Gehäuse, Stiele bleiben dran. Das Mus schmeckt dann intensiver und die Vorbereitung macht weniger Arbeit. Nach dem Kochen war der Topf noch ca. halb voll. Die Äpfel werden ja beim Kochen weich und sacken zusammen, so dass keine Luft dazwischen bleibt.
Das Ergebnis: Ca. 2,5 Liter Apfelmus und knapp ein 1/2 Liter Trester.
Fazit:
Das Funktionsprinzip dieser Presse ist für die Apfelmusherstellung sehr gut geeinget.
Damit sie wirklich praktisch wäre, müsste man an dem Gerät einige Änderungen vornehmen:
-Höherer Aufbau, damit größere Gefäße unter die Ausläufe passen
-Größerer Einfülltrichter
-Antrieb mit Übersetzung oder Elektroantrieb
Re: Tanja & Manfred
Danke für den ausführlichen Bericht Manfred.
Ich habe auch schon einige Geräte dieser Firma als "Spielzeug" bewertet, und auch bei meiner Mini-Getreidemühle war es nicht möglich, die an meinen Küchentisch zu montieren. Mußte sie auf ein Schneidebrett befestigen, das ich dann auf den Tisch legte - sehr umständliches Gedöns.
Dein Apfelmus sieht ja lustig aus mit den bunten Streifen. Durch was kommt denn die rote Farbe da rein? Finger drin gehabt?
Oder sind Deine Äpfel so rot, also, das Fruchtfleisch - oder gibt die Schale auch so viel Farbe ab?
Ich habe auch schon einige Geräte dieser Firma als "Spielzeug" bewertet, und auch bei meiner Mini-Getreidemühle war es nicht möglich, die an meinen Küchentisch zu montieren. Mußte sie auf ein Schneidebrett befestigen, das ich dann auf den Tisch legte - sehr umständliches Gedöns.
Dein Apfelmus sieht ja lustig aus mit den bunten Streifen. Durch was kommt denn die rote Farbe da rein? Finger drin gehabt?

Oder sind Deine Äpfel so rot, also, das Fruchtfleisch - oder gibt die Schale auch so viel Farbe ab?
Re: Tanja & Manfred
An zermatschte Finger musste ich auch denken, als ich die roten Streifen gesehen habe.
Das kommt von den Roten Äpfeln. Da das Fleisch hell ist, müsste es der Saft aus den schalen sein.
Falls jemand ein praxistauglicheres Gerät dieser Bauart kennt, wäre ich für Infos dankbar.

Das kommt von den Roten Äpfeln. Da das Fleisch hell ist, müsste es der Saft aus den schalen sein.
Falls jemand ein praxistauglicheres Gerät dieser Bauart kennt, wäre ich für Infos dankbar.
Re: Tanja & Manfred
Hallo Manfred,
unser praxistaugliches Gerät ist ein großer Kochtopf.
Geteilte Äpfel rein, Kochen, Zauberstab rein, fertig.
Gut, das Kerngehäuse schneiden wir raus.
lg
Bunz
unser praxistaugliches Gerät ist ein großer Kochtopf.
Geteilte Äpfel rein, Kochen, Zauberstab rein, fertig.
Gut, das Kerngehäuse schneiden wir raus.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp
Re: Tanja & Manfred
Wir kochen auch einiges an Kompott, ohne Kerngehäuse und Schalen. Schmeckt aber weniger intensiv.
Ihr lasst also die Schalen dran und macht das Zeug mit dem Mixer klein?
Ist sicher einen Versuch wert. Wir haben aber viele Äpfel mit ledriger Schale oder kleinen Schorfstellen. Dieses Jahr sind wir mit der Apfelernte durch. Werde nächstes Jahre weitere Versuche machen. Am liebsten würde ich auf einen Rutsch 50 bis 100 kg Mus in Gläser bringen können. Dazu wollte ich auch das Einkochen größerer Mengen Gläser im Schlachtkessel testen. Früher hatten wir wiederverwendbare Wurstdosen, bei denen der Deckel mit einem Klemmverschluss gehalten wurde. Die haben wir auch im Schlachtkessen eingekocht. Wurden dann irgendwann wegen Rostbildung aussortiert. Die konnte man einfach so in den Kessel legen.
Für Gläser bräuchte es wohl einen geraden Einsatzboden für unten und einen Zwischenboden mit Abstandhaltern für die 2. Schicht.
Ihr lasst also die Schalen dran und macht das Zeug mit dem Mixer klein?
Ist sicher einen Versuch wert. Wir haben aber viele Äpfel mit ledriger Schale oder kleinen Schorfstellen. Dieses Jahr sind wir mit der Apfelernte durch. Werde nächstes Jahre weitere Versuche machen. Am liebsten würde ich auf einen Rutsch 50 bis 100 kg Mus in Gläser bringen können. Dazu wollte ich auch das Einkochen größerer Mengen Gläser im Schlachtkessel testen. Früher hatten wir wiederverwendbare Wurstdosen, bei denen der Deckel mit einem Klemmverschluss gehalten wurde. Die haben wir auch im Schlachtkessen eingekocht. Wurden dann irgendwann wegen Rostbildung aussortiert. Die konnte man einfach so in den Kessel legen.
Für Gläser bräuchte es wohl einen geraden Einsatzboden für unten und einen Zwischenboden mit Abstandhaltern für die 2. Schicht.
Re: Tanja & Manfred
Wie wärs mit einer "Flotten Lotte". da kocht man alles mit und dreht es anschließend durch, danach nochmal gut aufkochen und abfüllen.
Nur wer sich durch nichts und niemanden instrumentalisieren lässt, kann wahre Freiheit leben!
Re: Tanja & Manfred
JaManfred hat geschrieben:Ihr lasst also die Schalen dran und macht das Zeug mit dem Mixer klein?
lg
Bunz
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Sebastian Kneipp
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- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Tanja & Manfred
Manfred, dem Ärger mit der Aufbauhöhe kann man leicht abhelfen, auch wenn man sich fragt, ob die Konstrukteure auch schon mal mit ihrem eigenen Gerät gearbeitet haben.
Nimm zwei Holzklötze, leg sie auf den Tisch, ein Brett passender Dicke und Breite quer drüber, klemm das Ganze mit zwei Schraubzwingen am Tisch fest und den Fleischwolf auf das Brett, und gut ist.
Einen grösseren Trichter könnte man sich aus Edelstahlblech draufschweissen lassen.
Nimm zwei Holzklötze, leg sie auf den Tisch, ein Brett passender Dicke und Breite quer drüber, klemm das Ganze mit zwei Schraubzwingen am Tisch fest und den Fleischwolf auf das Brett, und gut ist.
Einen grösseren Trichter könnte man sich aus Edelstahlblech draufschweissen lassen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Tanja & Manfred
Ist das alles nicht ein bissi umständlich ?
Ich kenn das nur so, dass die Äpfel klein geschnitten werden, Gehäuse entfernen und mit etwas Wasser und Zucker ab in den Topf. Dann köcheln lassen bis sie gar sind und dann umfüllen in einen großen Topf mit einem großen Durchschlag ( grobes Sieb ) oben drauf. Dann mit einem Holzlöffel hin und her rühren. Oben im Sieb bleiben die Schalen und untem im Topf ist dann der Apfelmus. Geht fix und ist sehr effektiv.
Möchte man Apfelkompott, also der mit Stücken, ist`s ein bissi mehr an Arbeit. Dazu die Äpfel schälen, Gehäuse entfernen und ebenfalls mit etwas Zucker und Wasser köcheln. Fertig ist`s, wenn sich Muß bildet und noch Stücke vorhanden sind.
Geht fix und man kann in sehr kurzer Zeit recht große Mengen verarbeiten. Ähnlich kann man mit Beeren zur Saftgewinnung arbeiten. Dazu nimmt man dann aber kein Sieb, sondern ein feines Leinen/Baumwolltuch/Stoffwindel ( kann man mit einem Band/Gummi am Topfrand befestigen ) und presst es am Schluß durch drehen aus. Wenn man einen Stuhl ohne Sitzfläche hat, kann man sich eine feine Saftpresse daraus basteln...
Sorry. Wir hatten eine recht große Familie, da mußte immer alles praktisch und effektiv ( weil große Mengen ) sein. Lach...Kochen und Herstellen von kleinen Mengen fällt mir heute noch bannig schwer, koche immer für eine Armee. Schrecklich...
Liebe Grüße,
Marion
Ich kenn das nur so, dass die Äpfel klein geschnitten werden, Gehäuse entfernen und mit etwas Wasser und Zucker ab in den Topf. Dann köcheln lassen bis sie gar sind und dann umfüllen in einen großen Topf mit einem großen Durchschlag ( grobes Sieb ) oben drauf. Dann mit einem Holzlöffel hin und her rühren. Oben im Sieb bleiben die Schalen und untem im Topf ist dann der Apfelmus. Geht fix und ist sehr effektiv.
Möchte man Apfelkompott, also der mit Stücken, ist`s ein bissi mehr an Arbeit. Dazu die Äpfel schälen, Gehäuse entfernen und ebenfalls mit etwas Zucker und Wasser köcheln. Fertig ist`s, wenn sich Muß bildet und noch Stücke vorhanden sind.
Geht fix und man kann in sehr kurzer Zeit recht große Mengen verarbeiten. Ähnlich kann man mit Beeren zur Saftgewinnung arbeiten. Dazu nimmt man dann aber kein Sieb, sondern ein feines Leinen/Baumwolltuch/Stoffwindel ( kann man mit einem Band/Gummi am Topfrand befestigen ) und presst es am Schluß durch drehen aus. Wenn man einen Stuhl ohne Sitzfläche hat, kann man sich eine feine Saftpresse daraus basteln...

Liebe Grüße,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.
Es wird ... :-)
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.
Es wird ... :-)