Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Grascobs/Grüncobs (Heucobs kling besser. Unter dem Namen wir es an Kleintierhalter verkauft) wird aus ganz jungem Gras gemacht, wie Silage für Hochleistungskühe, und hat deshalb viel Eiweiß aber ganz wenig Struktur. Das Zeug ist deshalb als Kraftfutter einzustufen. Auf jeden Fall zusätzlich genug strukturreiches Futter anbieten. Als 1 zu 1 Ersatz für Heu taugt Grüncobs keinesfalls.
(Sage das nur sicherheitshalber. Nicht dass einer seine kleinen Wiederkäuer mit Cobs als Alleinfutter platt macht.)
(Sage das nur sicherheitshalber. Nicht dass einer seine kleinen Wiederkäuer mit Cobs als Alleinfutter platt macht.)
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
@ Manfred
Ich mache nicht selber Heu und kann es daher nur durch Beobachtung sagen. Ist sicher auch regional unterschiedlich. Hier hat es die ersten 5 Monate gar nicht geregnet, dementsprechend ist der 1. Schnitt ausgefallen. Danach kam aber eine lange Regenzeit in der das Gras nur so geschossen ist. Trocken reinbringen konnte man es dann nach der Regenperiode. Und dann gab es noch mal einen sehr guten 3. Schnitt, was hier eher untypisch ist, da es in der Regel nicht lohnt noch ein 3. Mal zu schneiden und die Bauern dann eher Schafe auf die Flächen lassen. Daher bin ich der Meinung, dass die Missernte des 1. Schnittes mit dem 2. und 3. Schnitt wieder reingeholt werden konnte. Mein Heubauer hat mir das auch so bestätigt, leider hat er aus dem 1. und 2. Schnitt aber Heulage gemacht, die er leider nicht verkauft.
Der Kleinballen (ca. 7kg) wird hier für 9€ gehandelt! Und das finde ich schon arg dreist.
Beim Stroh sieht es anders aus. Durch die lange Dürre, sind die Halme extrem klein ausgefallen. Da verstehe ich schon eher, dass die Preise hoch gehen. Aber für Stroh als Einstreu gibt es ja preiswerte Alternativen.
Mit Heucops habe ich schon mal einen Winter überbrückt und den Tieren ging es bestens. Gute Heucops sind teilweise besser als manches Heu. Es gibt da allerdings große qualitative Unterschiede (Grascops sind nicht das selbe wie Heucops!). Die Heucops mancher Firmen haben wirklich kaum Struktur, andere aber sind sehr grob und riechen fantastisch nach Kräutern.
Ich hab gerade nicht den Eiweißgehalt im Kopf, aber der ist nicht so hoch, dass es als Kraftfutter gewertet werden müsste. Wenn ich während der Laktation Heucops füttern würde, hätte ich kaum Milch.
Wie die bestellten Heucops von der Qualität her sind, werde ich in der nächsten Woche fest stellen können.
@ Olaf
Guck mal hier, da ist ein Bild von Heucops: http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... 29,r:5,s:0
Nachteil der Heucopsfütterung bei Milchziegen ist, dass man sie nicht zur freien Verfügung anbieten kann. Im Gegensatz zu Buren fressen Milchziegen die komplett auf.
@ Sabine,
Deinen Beitrag bezüglich Laubfütterung habe ich nicht gesehen. Mich würde interessieren wie das mit der Fermentierung geht und wie hoch der Aufwand ist.
Ich mache nicht selber Heu und kann es daher nur durch Beobachtung sagen. Ist sicher auch regional unterschiedlich. Hier hat es die ersten 5 Monate gar nicht geregnet, dementsprechend ist der 1. Schnitt ausgefallen. Danach kam aber eine lange Regenzeit in der das Gras nur so geschossen ist. Trocken reinbringen konnte man es dann nach der Regenperiode. Und dann gab es noch mal einen sehr guten 3. Schnitt, was hier eher untypisch ist, da es in der Regel nicht lohnt noch ein 3. Mal zu schneiden und die Bauern dann eher Schafe auf die Flächen lassen. Daher bin ich der Meinung, dass die Missernte des 1. Schnittes mit dem 2. und 3. Schnitt wieder reingeholt werden konnte. Mein Heubauer hat mir das auch so bestätigt, leider hat er aus dem 1. und 2. Schnitt aber Heulage gemacht, die er leider nicht verkauft.
Der Kleinballen (ca. 7kg) wird hier für 9€ gehandelt! Und das finde ich schon arg dreist.
Beim Stroh sieht es anders aus. Durch die lange Dürre, sind die Halme extrem klein ausgefallen. Da verstehe ich schon eher, dass die Preise hoch gehen. Aber für Stroh als Einstreu gibt es ja preiswerte Alternativen.
Mit Heucops habe ich schon mal einen Winter überbrückt und den Tieren ging es bestens. Gute Heucops sind teilweise besser als manches Heu. Es gibt da allerdings große qualitative Unterschiede (Grascops sind nicht das selbe wie Heucops!). Die Heucops mancher Firmen haben wirklich kaum Struktur, andere aber sind sehr grob und riechen fantastisch nach Kräutern.
Ich hab gerade nicht den Eiweißgehalt im Kopf, aber der ist nicht so hoch, dass es als Kraftfutter gewertet werden müsste. Wenn ich während der Laktation Heucops füttern würde, hätte ich kaum Milch.
Wie die bestellten Heucops von der Qualität her sind, werde ich in der nächsten Woche fest stellen können.
@ Olaf
Guck mal hier, da ist ein Bild von Heucops: http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... 29,r:5,s:0
Nachteil der Heucopsfütterung bei Milchziegen ist, dass man sie nicht zur freien Verfügung anbieten kann. Im Gegensatz zu Buren fressen Milchziegen die komplett auf.
@ Sabine,
Deinen Beitrag bezüglich Laubfütterung habe ich nicht gesehen. Mich würde interessieren wie das mit der Fermentierung geht und wie hoch der Aufwand ist.
Grüße,
Birgit
Birgit
-
- Beiträge: 1159
- Registriert: So 8. Aug 2010, 22:23
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Hallo Olaf
falls du kein Heu mehr auftreiben kannst würde ich an deiner Stelle versuchen Apfeltrester und Futterkartoffeln zu bekommen. Beides bekommt man fast umsonst und beide Futtermittel kann man gut einlagern. Apfeltrester in Fässer einsilieren und Kartoffeln in einer Miete oder im frostfreien Raum. Wichtig ist es die kleinen Wiederkäuer langsam an das Futter zu gewöhnen. Nach einer Eingewöhnungszeit kannst du pro erwachsenem Tier 3 kg Trester oder Kartoffeln verfüttern, das wären dann ca 750gr. Trockenmasse, dazu noch 1 kg Heu/Tag/Tier und fertig is. Sind die Tiere im Frühjahr hochtragend/säugend brauchen sie natürlich eine Kraftfutterzulage.
Das Heu knapp war haben wir aber doch schon im Juni/July gewusst.
smallfarmer
falls du kein Heu mehr auftreiben kannst würde ich an deiner Stelle versuchen Apfeltrester und Futterkartoffeln zu bekommen. Beides bekommt man fast umsonst und beide Futtermittel kann man gut einlagern. Apfeltrester in Fässer einsilieren und Kartoffeln in einer Miete oder im frostfreien Raum. Wichtig ist es die kleinen Wiederkäuer langsam an das Futter zu gewöhnen. Nach einer Eingewöhnungszeit kannst du pro erwachsenem Tier 3 kg Trester oder Kartoffeln verfüttern, das wären dann ca 750gr. Trockenmasse, dazu noch 1 kg Heu/Tag/Tier und fertig is. Sind die Tiere im Frühjahr hochtragend/säugend brauchen sie natürlich eine Kraftfutterzulage.
Das Heu knapp war haben wir aber doch schon im Juni/July gewusst.
smallfarmer
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
muss doch massenhaft gründüngung geben, welche ist denn da für ziegen geeignet, senf ölrettich.....???
die biotonne aus dem supermarkt, ist zwar sicher nicht superbio aber grünzeug ist da massenhaft drin.
es gab ja mal so experimente in topagrar anno 75 oder so, da haben sie zur verfütterung stroh mit propionsäure??? aufgeschlossen.
lg
die biotonne aus dem supermarkt, ist zwar sicher nicht superbio aber grünzeug ist da massenhaft drin.
es gab ja mal so experimente in topagrar anno 75 oder so, da haben sie zur verfütterung stroh mit propionsäure??? aufgeschlossen.
lg
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
- citty
- Beiträge: 2324
- Registriert: Do 25. Aug 2011, 20:26
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Canada
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Hallo,
hier noch ein Tipp aus Afrika: Ziegen koennen notfalls PAPPKARTONS fressen und teilweise verwerten. So ueberleben Stadt- und Wuestenziegen wenn es kein anderes Futter mehr gibt.
Getrockente gruene Blaetter sind ein hochwertiges Futter, gelbes Herbstlaub nur im Notfall verfuettern. Walnussblaetter kann man wegen der Gerbstoffe nicht mal an Ziegen verfuettern.
LG, Citty
hier noch ein Tipp aus Afrika: Ziegen koennen notfalls PAPPKARTONS fressen und teilweise verwerten. So ueberleben Stadt- und Wuestenziegen wenn es kein anderes Futter mehr gibt.
Getrockente gruene Blaetter sind ein hochwertiges Futter, gelbes Herbstlaub nur im Notfall verfuettern. Walnussblaetter kann man wegen der Gerbstoffe nicht mal an Ziegen verfuettern.
LG, Citty
Dr. Roger Liebi fan 

Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Grünzeug hat zu wenig Rohfaser und bringt die Pansenflora durcheinander. Ebenso Apfeltrester und Kartoffeln - ich finde das gehört alles nicht in einen Wiederkäuerpansen, wobei da Schafe weniger empfindlich sind als Ziegen. Und bevor ich auf die Idee komme, den Altpapiercontainer zu plündern, rufe ich lieber meinen Schlachter an.
Grüße,
Birgit
Birgit
-
- Beiträge: 13594
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Havelland BRB
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Ach bitte.Afrika: Ziegen koennen notfalls PAPPKARTONS fressen und teilweise verwerten.
Da besorg ich denen schon noch was besseres oder fress sie auf.
Harke den (eigenen) Wald und wenn ich weiß, ich muß da etwas Kraftfutter zutun, dann ist das eben so.
Es ist und bleibt ein Hobby, außer, dass ich seit einem halben Jahr keinen Käse mehr gekauft habe.
Pappe.... Ist No go.
Olaf
PS: Silage und son Zeug ist für mich auch no go, dann kann ich die MIlch auch im Supermarkt kaufen und wir müssen uns die Arbeit nicht machen. Ein Liter 2 Euronen, dafür mag meine Frau nicht melken gehen.....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Sehe ich auch so.
Allerdings musste ich mich letzte Woche fragen, ob meine Viecher verwöhnt sind. Ich war auf Malle (mein Schwesterchen lebt dort) und war völlig fasziniert von den vielen Schafen und Ziegen, die auf Nichts stehen und trotzdem wohlgenährt schienen. Die Insel ist zur Zeit völlig karg, die Herden stehen auf blankem Boden mit ein paar ziemlich verdorrten Oliven, die auch schon kahl gefressen sind. Habe mich erkundigt, die Tiere werden nicht oder kaum und nur unregelmäßig zugefüttert. Meine Schwester hält auf ihrer Finca auch Schafe, die stehen auf felsigem Untergrund mit ein paar Flechten und Oliven, von denen nichts mehr gefressen werden kann. Sie füttert verdorrtes Laub zu und was sie im Garten abschneidet. Viel ist das aber nicht. Diese Schafe habe ich mal genau unter die Lupe genommen, sie sind eine Spur zu dünn, aber nicht wesentlich. Wenn ich bedenke, welche Mengen meine fressen und trotzdem nicht zu dick sind, ist das für mich ein Phänomen.
Allerdings musste ich mich letzte Woche fragen, ob meine Viecher verwöhnt sind. Ich war auf Malle (mein Schwesterchen lebt dort) und war völlig fasziniert von den vielen Schafen und Ziegen, die auf Nichts stehen und trotzdem wohlgenährt schienen. Die Insel ist zur Zeit völlig karg, die Herden stehen auf blankem Boden mit ein paar ziemlich verdorrten Oliven, die auch schon kahl gefressen sind. Habe mich erkundigt, die Tiere werden nicht oder kaum und nur unregelmäßig zugefüttert. Meine Schwester hält auf ihrer Finca auch Schafe, die stehen auf felsigem Untergrund mit ein paar Flechten und Oliven, von denen nichts mehr gefressen werden kann. Sie füttert verdorrtes Laub zu und was sie im Garten abschneidet. Viel ist das aber nicht. Diese Schafe habe ich mal genau unter die Lupe genommen, sie sind eine Spur zu dünn, aber nicht wesentlich. Wenn ich bedenke, welche Mengen meine fressen und trotzdem nicht zu dick sind, ist das für mich ein Phänomen.
Grüße,
Birgit
Birgit
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
könnte die witterung, besonders die temperatur eine rolle spielen???Zacharias hat geschrieben: Wenn ich bedenke, welche Mengen meine fressen und trotzdem nicht zu dick sind, ist das für mich ein Phänomen.
vermietet deine schwester zimmer, ich möchte ende februar dort ein wenig wandern??
lg
luitpold
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.
-
- Beiträge: 13594
- Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
- Familienstand: glücklich verheiratet
- Wohnort: Havelland BRB
Re: Heualarm! Ziegen mit Laub durch den Winter bringen?
Ja, Birgit.
Ich denke seit ein oder zwei Jahren auch ein wenig um. Ich habe verwöhnte Mistviecher, Du wahrscheinlich auch.
Sie mögen keine Kastanie, keine Walnuss, keine Brennesseln, die ich nicht vorher gesenst habe, Eichenlaub sowieso nicht.
UNd ich hab die Ziegen auf Ikaria vor Augen.
IN allen Büchern steht, Heu immer und jederzeit im Zugriff.
Mach ich nicht mehr. Abends gibts ne kleine Portion Heu, so 1 oder 1,5 kg pro Tier. Tagsüber eben Laub und Kiefern.
Ne Ziege ist nen Überlebenskünstler, kommt mit allem zurecht.
Und das ist auch das schöne, unter anderem, sie können sich schnell anpassen, was das Futter betrifft. Sonst hätten sich die armen Leute früher Schafe gehalten, haben sie aber nicht, ZIEGEN....
Ich denke seit ein oder zwei Jahren auch ein wenig um. Ich habe verwöhnte Mistviecher, Du wahrscheinlich auch.
Sie mögen keine Kastanie, keine Walnuss, keine Brennesseln, die ich nicht vorher gesenst habe, Eichenlaub sowieso nicht.
UNd ich hab die Ziegen auf Ikaria vor Augen.
IN allen Büchern steht, Heu immer und jederzeit im Zugriff.
Mach ich nicht mehr. Abends gibts ne kleine Portion Heu, so 1 oder 1,5 kg pro Tier. Tagsüber eben Laub und Kiefern.
Ne Ziege ist nen Überlebenskünstler, kommt mit allem zurecht.
Und das ist auch das schöne, unter anderem, sie können sich schnell anpassen, was das Futter betrifft. Sonst hätten sich die armen Leute früher Schafe gehalten, haben sie aber nicht, ZIEGEN....
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.