Eibenhecke

Rati
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Re: Eibenhecke

#11

Beitrag von Rati » Do 20. Okt 2011, 13:26

luitpold hat geschrieben:ich hab heute 55 eibenfrüchte gesammelt und alles gleich verspeist und die samen gesammelt, ich will mir damit eine eibenhecke spucken.
in einem bericht über heckenpflanzen habe ich gelesen, die eibe soll der "mercedes der heckenpflanzen" sein, wenn das kein grund ist?
:eek: Eibe ist eine der giftigsten einheimischen Pflanzen.
Auf die Idee die Früchte zu essen wäre ich nicht gekommen.

Wie geht es dir denn so im Augenblick?

Außerdem ist Eibe ein sehr langsam wachsender Baum, da mußt du zwar nicht so oft Hecke schneiden, aber dafür kannst du wahrscheinlich in zehn Jahren immer noch ohne Anstrengung drüber hopsen.

Grüße Rati
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woody
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Re: Eibenhecke

#12

Beitrag von woody » Do 20. Okt 2011, 13:52

Rati hat geschrieben:
luitpold hat geschrieben: Eibe ist eine der giftigsten einheimischen Pflanzen.
Auf die Idee die Früchte zu essen wäre ich nicht gekommen.
Ja das stimmt, sehr giftig bis auf... das rote Fruchtfleisch. Das ist lecker und gesund, allerdings darf man auf keinen Fall die Kerne mitessen, die sind nämlich wieder giftig und das macht es mühsam. Meine Oma hat früher auch Eibenmarmelade gekocht, wie sie aber das Fruchtfleisch von den Kernen getrennt hat ist mir leider entgagen. Aber sicher weiß jemand wie das geht (auch wenn es nicht hierher gehört :pfeif: ).
Gruß, Woody

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Rati
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Re: Eibenhecke

#13

Beitrag von Rati » Do 20. Okt 2011, 14:20

Hi woody,
woody hat geschrieben:Ja das stimmt, sehr giftig bis auf... das rote Fruchtfleisch. Das ist lecker und gesund,
ja, ist mir schon klar :) , nur mir persönlich wäre das Risiko zu groß gewesen. :ohoh:

Ich liebe Eiben. Schöne Bäume, schönes Holz, schöner Mystikbezug :mrgreen:

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luitpold
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Re: Eibenhecke

#14

Beitrag von luitpold » Do 20. Okt 2011, 15:15

wow,
ordentlich was los hier,
kraut_ruebe hat geschrieben:ah geh, stell dich nicht so an. was ein vogel kann, kannst du schon lange :haha:
nein ich schwöre, ich habe es probiert und probiert, ich kann keinen meter fliegen, so graziös wie ein storch mein ich.... :engel:

und schlucken möchte ich die kerne wirklich nicht. bei nadeln wären so ca ein kilo für mich die tödliche dosis, aber vermutlich ist auch schon sehr viel weniger (organ)schädlich.

wenn man das fruchtfleisch vom kern runterlutscht und die zähne kratzen am kern ist ein stechend scharfes gefühl zu spüren und das zeug wird extrem bitter. sehr viel mehr erfahrung möchte ich nicht machen.

@rati, inzwischen habe ich ca 200 fruchtkörper verzehrt, habe mich aber langsam herangetastet, zuerst eine dann drei später zehn, die 55 gestern waren mein rekord. kein problem, keine merkbaren veränderungen.

die früchte an hühner verfüttern scheint mir auch zu risky, der muskelmagen zereibt ja die gefressenen körner und dann könnten die viecher schnell vom stangerl fallen.

@woodi, das mit deiner vorgehensweise ist schlüssig, aber ich habe selber nur junge noch nicht fruchtende eiben die eher zufällig in den garten eingewandert sind. die schöne eibe mit den großen samenkernen steht mitten in einem intensiv gepflegten park, umgeben von schrebergärten, da jungpflanzen zu ernten ist relativ aussichtslos.

@all, danke für eure berichte, mir gefallen die pflanzen inzwischen auch sehr gut und vielleicht schnitze ich mir ja auch einmal einen langbogen.

lg
luitpold
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Re: Eibenhecke

#15

Beitrag von stevo12 » Do 20. Okt 2011, 15:22

hallo
auf keinen fall die früchte essen!
um mus und samen zu trennen würde ich die früchte nach dem frost mit einem löffel durch ein feines metallsieb streichen, die samen bleiben im sieb, ähnlich wie bei hagebutten und tomaten.
vg

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Re: Eibenhecke

#16

Beitrag von luitpold » Do 20. Okt 2011, 15:31

stevo12 hat geschrieben:hallo
auf keinen fall die früchte essen!
um mus und samen zu trennen würde ich die früchte nach dem frost mit einem löffel durch ein feines metallsieb streichen, die samen bleiben im sieb, ähnlich wie bei hagebutten und tomaten.
vg
ich denke durch die reibung am gitter und die dabei erfolgte verletzung der samen könnte sogar mehr gift austreten als bei der im mund ablutschen methode.

bei den 200 früchten hab ich keinen einzigen kern verschluckt!!!

im übrigen finde ich die früchte nicht sensationell gut.

süß irgendwie fade, also nichts besonderes, muss man nicht gekostet haben. bei einiger vorsicht scheint mir der konsum aber unbedenklich.

lg
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Re: Eibenhecke

#17

Beitrag von Rati » Do 20. Okt 2011, 15:39

luitpold hat geschrieben:@rati, inzwischen habe ich ca 200 fruchtkörper verzehrt, habe mich aber langsam herangetastet, zuerst eine dann drei später zehn, die 55 gestern waren mein rekord...
aaahh. ein Profi! :daumen:
luitpold hat geschrieben:und vielleicht schnitze ich mir ja auch einmal einen langbogen.
mach misch nisch neidisch. :)

Ich bin noch in der Phase des überlegens ob ich mir die Zeit nehme einen zu bauen oder ob ich mir nen Bogen kaufe.

Ein Eibenbogen währe natürlich sie absolute Krönung und dann noch selbst gemacht...... hhhaaaaach. :verknallt:

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Re: Eibenhecke

#18

Beitrag von Sabi(e)ne » Do 20. Okt 2011, 20:56

:lol: Wenn ihr passendes Bogenholz in Eibe dafür findet, sagt mir bitte auch Bescheid.... :engel:
Und tragt im Namen aller Götter beim Schleifen unter allen Umständen Staubmaske - es gibt auch heute noch Bogenbauer, die sich ohne durch den Schleifstaub chronisch krank gemacht haben.....der ist genauso giftig wie alles andere an der Eibe.
In England sind alle alten Eibenbestände eisern geschützt, und da wird tatsächlich regelrecht gewildert.... :eek:
Für einen bzw 4 Bögen braucht man schon 30-40cm Rohdurchmesser, und das auf mindestens 2,50m Länge, ohne Äste.
Was hier in D verkauft wird, ist Spielzeug, größtenteils.
Die meisten Anfängerfehler entstehen nicht beim Schleifen/Sägen, sondern beim Tillern - zu früh 2mm zu stark gebogen und man hat nur noch Kaminholz in der Hand.
Und ein echter Eiben-Longbow hatte 120lbs - kriegt ihr das gezogen? :mrgreen:
Ich nicht, das weiß ich.... :pft:
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

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Re: Eibenhecke

#19

Beitrag von luitpold » Do 20. Okt 2011, 21:07

Sabi(e)ne hat geschrieben:Und ein echter Eiben-Longbow hatte 120lbs - kriegt ihr das gezogen? :mrgreen:
Ich nicht, das weiß ich.... :pft:
was immer 120lbs ist, ich weiß dass ich mehr gezogen bekomme als die meisten menschen die ich kenne, aber mein eiben bogen hat gerade einmal 2mm durchmesser und rollt im lüfterstrom des lappies, bis der auf 40cm ist bekomme ich die 120dings sicher nicht mehr gezogen......

:holy:
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Re: Eibenhecke

#20

Beitrag von emil17 » Do 20. Okt 2011, 21:12

Eiben sind zwar sehr giftig, aber es kommt trotzdem kaum zu Vergiftungen, weil die Pflanze nicht zum Verzehr einlädt. Die Art ist in Basel einer der häufigsten Bäume. Sie wächst im Schweizer Jura und in den Voralpen wild, wird aber von Rehen stark verbissen. Es ist ein feines Holz zum Drehen, ich hatte mit dem Staub noch nie Probleme.
Buchs, Stechpalme, Efeu, Thuja sind alle auch sehr giftig.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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