Also, bei uns sieht es so aus: seit einem jahr leben wir (meine frau mit vollzeit-job, Ich als 'Hausmann', und unsere zwei kinder von 4 und 2) auf einem hof mit insgesamt etwa 3500 qm wiesen und 500 qm garten. Im vergleich mit viel leute ist das viel land, im vergleich mit anderen weniger.Wir haben es aber gekauft mit das ziel, möglichst viel selber zu tun, nicht sosehr aus 'Prinzip', aber eher weil es einfach spass macht (wie bei dir, versteh ich das richtig?) Das ziel haben wir sicher noch nicht erreicht, weil hier am anfang so viel zu tun war, und noch immer ist. Wie Krautruebe schon sagt, mann braucht umfangreiche investitionen, und zwar nicht nur geld, aber auch zeit. Zum beispiel: Normalerweise kann man etwa in März anfangen, im gemüsegarten zu dungen, sähen usw, wir könnten in März anfangen 6 kubikmeter bauschutt und etwa 25 thuja's auszugraben. Anfang Juni könnten wir dann das erste sähen und pflanzen... Daher hätten wir dieses jahr aus 500 qm weniger ertrag als letztes jahr aus 150 qm... Hühner gibt es schon, milchschafen haben wir noch vor, aber dazu muss erst die renovation unsere scheune (zeit und geld...) fertig sein. Aber ich ärgere dich nicht länger mit was hier alles noch gemacht werden muss, wenn du lust hast das zu lesen, schau mal auf meinem Blog (leider auf niederländisch weil wir Holländer sind und nach Deutschland sind umgezogen weil land hier billiger ist...)
Aber zu deine Fragen: Ich schätze diese zahlen als realistische ziele für uns: 70% selbstversorgung mit gemüse und obst (mehr wäre vielleicht auch möglich, wenn ich mich sehr viel mühe machen wurde, ein zu frieren, konservieren usw, oder mehr wiese in garten umgestalten), 20% mit kartoffel, 0% Getreide, wobei ich sagen möchte, dass weizen kaufen bei eine benachbarte bauer und selber mahlen und backen auch selbstversorgung ist, das kann theoretisch jeder 100% machen, wird bei uns so um die 50-75% liegen (nicht immer lust zum mahlen und backen...). Eier hier jetzt schon 100%, mit zwei milchschafe auch (hoffentlich) 100% milchprodukte. Fleisch auch um die 100%, da wir nur zwei- oder dreimal pro Woche fleisch essen. Dazu kommen natürlich noch andere sachen, wie selber spinnen, bier brauen usw. Ist aber schwierig in zählen aus zu drücken. Für komplette autarkie reicht unsere fläche nicht, wir werden es z.B nie schaffen jedes jahr all unseres brennholz selber zu erzeugen. Willen wir auch nicht. Ich find 'in die laden gehen' nicht so ganz schlimm. Wir essen z.B. auch gerne ab und zu reis, dass wird ich nie schaffen, hier an zu bauen. Mann braucht aber sicher kein 2 Hektar um trotzdem ziemlich weit zu kommen.
Das kostet aber alles viel zeit, und ich kann Ina Maka nur sagen: Männer schaffen das auch nicht. Ich bin jetzt froh, wenn ich pro tag etwa 2 stunden zeit habe, hier an unsere selbstversorgungs-traum zu arbeiten. Backen geht aber auch mit kinder dabei, macht sogar spass. Ich denke, das Selbstversorgung mit Familie/Kinder besser geht (siehe auch Sabi(e)ne) und mehr spass macht. Die oben genennte zahlen werden wir daher auch nur dann erreichen, wenn wir mehr zeit haben bzw. wenn die kinder grösser sind.
Mit nur abends und im wochendende und ferien dran zu arbeiten (lese: alleine mit vollzeit-job), kann man auch schon viel erreichen, sicher im gemüse- und obstbereich, aber Tiere geht dann tatsächlich nicht, und backen usw wird dann auch schwierig. Um so mehr zeit man hat, um so mehr kann man machen, logisch.
Zur Finanz: Im alltag lohnt es sich, aber nicht echt wenn man die investitionen dazu rechnet . Das heist: wenn ich auch arbeiten gehe, und wenn wir statt einem hof ein kleines EFH gekauft hätten und einfach alles in die Laden kauften, hätten wir am ende des monats wesentlich mehr geld im kasse. Dann waren wir aber nicht glücklicher. und das zählt.
Also mein rat an dir


Bram