stoeri hat geschrieben:Hallo Marion,
mensch ich freue mich so für Dich.
Mir ging es heuer im Sommer so ähnlich ich hatte eine Zyste mit blumenkohlartigem Gebilde und die eine Klinik hätte mir auch wenn es nichts schlimmes gewesen wäre einfach mind. einen Eierstock entfernt, der Frauenarzt grinste die ganze Zeit und für ihn war es so das ich ja noch einen Eierstock habe und was ich mich da so streube. Ein anderes Krankenhaus war da ganz anders die Ärztin verstand mich und war total nett, sie versprach mir wenn es wirklich nur eine Zyste ist nur diese zu entfernen aber sie konnte mir das natürlich nicht versprechen, denn was es genau ist weis man erst wenn man operiert. Ich mußte insgesamt bis zur OP gute 3 Wochen warten, das waren die schlimmsten Wochen meines Lebens. Je näher ich ins Krankenhaus kam umso weicher wurden meine Knie, ich habe noch nie vor Op´s Angst gehabt aber vor dieser. Meinem Mann war das alles ziemlich egal.
So und kaum habe ich nun das überstanden und diese ganze scheiß Angst etwas abgelegt, jetzt habe ich Hautkrebs dieses Bassalscheißdingsbumskarzinom, nicht so schlimm wie der schwarze Hautkrebs der ja Metastasen bildet aber er kann den Kieferknochen angreifen und der Arzt hat erst am 15.11 einen Termin frei. Jetzt muß ich wieder 4 Wochen warten dann kommt die OP und dann muß ich warten ob alles weg ist, das kann man diesmal erst durch genaue patologische Untersuchung.
Meinen Mann interessiert es einen Dr..., er würde mir höchstens ganz schnell bei einem anderen Arzt einen Termin machen, ich soll nicht dauern in den Spiegel schauen (ich meine nämlich noch so ein kleines Ding gefunden zu haben) es ist nur sein neuer Porsche wichtig und für ein Gewächshaus haben wir keinen Platz aber für eine Fertiggarage.
Oh ja, diese Unsicherheit und das warten auf eine Diagnose ist schrecklich. Ich mußte Gott sei Dank nur 20 Minuten warten bis zur Diagnoseerklärung, aber diese 20 Minuten hatten es echt in sich. 20 Minuten, in denen einem verdammt viel klar wird. Unter anderen, wie schön das Leben doch eigentlich ist.
Bist du dir sicher, dass es deinem Mann egal ist wie es dir geht und ob du an einer bösartigen Krankheit leidest ? Männer sind manchmal echt komische Wesen. Oft ziemlich verschlossen. Aber fast immer ehrlich und gerade aus. Frag ihn doch einfach mal ganz direkt, was er so über deine Erkrankung denkt und ob es ihm egal ist. Versuche dabei ganz ruhig zu bleiben und ihn emotional nicht unter Druck zu setzen. Sei logisch und sachlich. Wenn du merkst, dass du weinen mußt oder wütend wirst, verlasse rechtzeitig den Raum. Gib ihm eine Chance ehrlich zu sein, denn ich hoffe, dass er einer der Sorte ist, die ihre Frau nicht verletzen wollen.
Ich kann dir nur dagen, wie ich es machen würde. Was du machst, entscheidest du letztendlich selber. Wie gesagt, ich würde ihn das in einem ruhigem Ton fragen ( in 1-2 Sätzen) und ihm anschließend sage: du, ich lasse dich jetzt mal für 10 Minuten alleine und wenn ich wieder komme, möchte ich eine ehrliche Antwort von dir haben. Egal wie sie ausfällt.
Damit kann man dann arbeiten.
Wappne dich im Vorfeld für alle möglichen Antworten. Ich persönlich hätte dann meine Schwester, wo ich erstmal unterkommen könnte, wenn es denn sehr blöd laufen würde.( Worst Case Szenario...)
Wenn einem alles egal ist, ist das OFT ein Zeichen für eine absolute Überforderung. Nicht immer aber oft. Es gibt aber auch Menschen, die sind einfach nur Ar...öcher. Selten, aber gibt es auch. Ich drück dir die Daumen, dass dein Mann einfach nur zu der überforderten Seite gehört.
Schau aber bitte, wann der geeignete Zeitpunkt für so ein Gespräch ist. Es läuft dir ja nicht weg und vielleicht solltest du erstmal die Untersuchung und deine Genesung abwarten. Mußt du entscheiden, wann, wie und ob überhaupt ein klärendes Gespräch stattfindet.
Ich wünsche dir alles Liebe und das sich alles für dich zum Guten wendet.
Bussi,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.
Es wird ... :-)