@DieterB
Besten Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Wenn Heinrich Böll Selbstversorger gewesen wäre, hätte er sein irisches Tagebuch sicher in diesem Stil verfasst, denn genau an dieses Buch hat mich dein Beitrag erinnert. Im Ernst, schreib noch ein
paar Zeilen dazu und mach daraus ein Buch.
In Portugal war ich auch ab und an mal. Vornehmlich aber in den großen Städten Porto und Lissabon. Die Groß- bzw Hauptstädte sind wahrscheinlich überall gleich: viel zu hektisch und für Naturmenschen zum Leben nicht geeignet.
Außer dem Baikalsee als Domizil könnte ich mir auch ein Leben an der irischen Westküste vorstellen. Etwas rauhe See aber ein mildes Klima durch den Golfstrom und die Ir(r)en, die ich kennen lernen durfte, hatten eine lockere Mentalität. Wobei man aber auch bedenken sollte, dass die Kirchen in Irland noch immer gut gefüllt sind. Über 85 % der Bevölkerung bekennen sich zum römisch-katholischen Glauben. Das ist sicher nicht nachteilig, aber es kann eventuell zu
Verständigungsschwierigkeiten kommen, wenn man einer anderen ode gar keiner Religionsgemeinschaft angehört.
Das mit der sogenannten Voreingenommeheit der Franzosen wegen der meist fehlenden Sprachkenntnisse kann ich bestätigen. Wobei, wenn man sich in diesem Land (oder in jedem anderen) als Gast vehält, auch als Gast behandelt wird. In einigen Gegenden Frankreichs ist man auch heute noch nicht so gut auf Deutsche zu sprechen. Meist rührt das noch aus den Greueltaten des 2. Weltkrieges her, in denen wegen Partisanenaktivitäten ganze Dorfbevölkerungen ausgelöscht wurden.
Aber was haben wir noch im Angebot? Spanien? Sicher auch ein schönes Land, aber auf der Mittelmeerseite wohl nur südlich ab Valencia für Selbstversorger geeignet, da die nördlichen Gebiete von Touris übervölkert werden. Nachteil: In Spanien kann es in südlichen Gefielden während der Sommerzeit ziemlich heiß werden.
Dann wären da noch Schweden oder Norwegen. Sicher viel Platz für Selbstversorger, aber dann doch wieder zu kühl und zu lange Winter.
Am Ende ist es im eigenen Garten vorerst eigentlich auch sehr schön. Nicht für alle Zeiten und bis an das Lebensende, aber man besitzt sozusagen ein eigenes kleines Paradies, in dem man, sofern es die Gartenverordnung zulässt, schalten und walten kann, wie es einem beliebt. Während der Gartenarbeit lernt man von und mit der Natur und besitzt die notwendige Zeit, um die Vor- und Nachteile seines zukünftigen Domizils genau abzuwägen. Und wenn es einmal soweit ist, sollte man sich auch nicht alleine in die große weite Welt begeben, sondern in einer Gruppe Gleichgesinnter, so wie es Little Joe vortrefflich beschrieben hat.
Vielen Dank für eure Meinungen.