Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5021

Beitrag von Tscharlie » Di 31. Dez 2024, 15:59

Das Bioprodukte viel teuerer sind, dafür ist ja nur der Handel verantwortlich.

Denn ein Brot das vielleicht 1 kg Getreide benötigt kostet heute ca. 5 €.

Wenn sich nun der Getreidepreis verdreifacht, was kostet das Brot dann?

Der Handel sagt: Klar 1 Kg kostet dann eben 15 €.

Ob das richtig ist? Kann man nicht anders denken?
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Elli1
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5022

Beitrag von Elli1 » Di 31. Dez 2024, 17:01

Gutes Beispiel Tscharlie.
Ich zahle bei der SoLaWi 5,50 € für ein 1 kg Vollkornbrot. Der Landwirt, die Mühle und der Bäcker verdienen daran. Sollen sie auch.
Aber was wenn das Getreide/Mehl/Brot in den Handel kommt und durch die ganze Republik oder sogar aus dem Ausland hergefahren wurde? Das muss auch bezahlt werden und der Handel will auch verdienen. Dann bekommen weder der Landwirt noch die Mühle noch der Bäckerer ihren Preis oder das Brot kostet wirklich 15 €.
Was gibt es da anders zu denken? Alle wollen ihr Einkommen.
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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5023

Beitrag von Tscharlie » Di 31. Dez 2024, 17:17

Natürlich, aber ob eine Tonne Biogetreide oder eine Tonne konventionelles reisen ist letztlich egal.
Auch braucht es nicht mehr Energie es zu backen.
Vielleicht ein wenig mehr Aufwand in der Zubereitung, weil Biogetreide nicht so "einheitlich" ist.

Uns ist aufgefallen, dass die Preissteigerungen bei Bioprodukten eher moderat sind im Vergleich mit konvetioneller Ware. Der Biohandel mußte schon immer anders rechnen.

Und ja jeder soll für seine Arbeit bezahlt werden, ob die Albrechts ihr Vermögen "erarbeitet" haben?
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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5024

Beitrag von Rohana » Mi 1. Jan 2025, 12:38

Tscharlie hat geschrieben:
Di 31. Dez 2024, 15:59
Das Bioprodukte viel teuerer sind, dafür ist ja nur der Handel verantwortlich.
Achso, du hast also noch nicht mitbekommen dass Bio in der Produktion auch wesentlich teurer ist? Des weiteren kann oft ein Bio-Produkt nicht mehr als Bio vermarktet werden weil einfach die Abnehmer fehlen, deshalb geht öfter mal Bio Rohstoff in Konvi Ware. Es ist ja nicht alles immer SoLaWi.
Bio-Produktion ist an Gunststandorten relativ einfach, ausserhalb derer wirds komplizierter und damit teurer. Deshalb kommt ja auch so viel Bio-Zeug aus dem Ausland weil dort bessere Bedingungen für Produkt XY herrschen, wobei nicht nur Boden und Klima sondern auch Kosten und Verfügbarkeit von Personal eine Rolle spielen.

Bio ist halt mehr als "nur ja kein Gift benutzen" und wenn die Discounter vorgaukeln dass Bio auch "zum kleinsten Preis" zu haben wäre, ist das nichts anderes als eine schöne Lüge zur Gewissensberuhigung für eine Klientel die das nötig hat, weil sie den echten Preis nicht zahlen kann oder will.
Tscharlie hat geschrieben:
Di 31. Dez 2024, 17:17
Natürlich, aber ob eine Tonne Biogetreide oder eine Tonne konventionelles reisen ist letztlich egal.
Meinst du wirklich? Dann mach doch mal. Wirst schnell merken dass für Bio wieder andere Zertifikate vorliegen müssen (Zeit und Geldaufwand), Reinigung und Dokumentation muss sein wenn man nicht nur Bio fährt (und wenn man nur Bio fährt vermutlich trotzdem), die Lagerhaltung etc muss ja komplett getrennt stattfinden, genauso zertifiziert und dokumentiert sein... da braucht's einige Passierscheine A38.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5025

Beitrag von emil17 » Sa 4. Jan 2025, 22:10

Zwei Beispiele dazu.
Eins aus der Landwirtschaft:
Der Fleischer wo ich das Fleisch zum trocknen beziehe, hat mir erklärt, dass er Ende Jahr aufhört, weil er keinen findet, der das weiter machen will.
Labels hat er schon länger keine mehr, d.h. sein Fleisch ist nicht "bio", weil das reine Geldmacherei sei und man dann, um rentabel zu wirtschaften, grosse Mengen verarbeiten und die Vorschriften bis aufs Äusserste strapaziren oder interpretieren muss. Zudem seine die Presie für die Zertifizierung und die Kontrollen sehr hoch. Was r hat, ist auf jdem Stück Ware die Adresse des Herkunftsbetriebes. "Wenn die Leute nicht mir oder dem Produzenten, sondern dem Label vertrauen, dann ist etwas falsch".
2. beim Umbau des Hauses meiner Schwiegereltern sollte da ein Dach aus Quarzitplatten drauf, wie in der Gegend üblich. Nur. Aus Rückbau nicht zu finden, in dr Schweiz gibts keinen Steinbruch mehr, der das anbietet. Nächster Steinbruch grenznahes Italien; Ware roh gespalten aus dem Bruch (d.h. der Dachdecker wählt Stücke so aus, dass sie passen, und behaut sie selber fals nötig) doppelt so teuer wie fertig rechteckig verlegefertig behauene Ware aus Pakistan. Die Qualität stimmt, wenn man nicht wissen will, wer zu welchen Bedingungen dort im Steinbruch war.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5026

Beitrag von Rohana » Mo 6. Jan 2025, 21:32

Wir waren heute auf der Rückreise bei einem Bekannten in der Rhön (huhu @Hase, wir haben dir gewunken!), der nebenan einen Noch-Bio-Milchbauern hat. Der hört in 2 Monaten mit Bio auf. Warum? Die Vorschriften bez. Weidehaltung sind so extrem geworden dass er sie nicht mehr erfüllen kann - zumindest wenn es wirtschaftlich sein soll. Und da er nicht draufzahlen möchte, wird's halt wieder konventionelle (Weide)Milch. Finde ich echt schade sowas. Und ich bin echt neidisch auf 20ha Weide arrondiert... boah!
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5027

Beitrag von Ferry » Mo 6. Jan 2025, 23:05

Wir machen auch Bio, aber ohne Label. Auch ohne staatliche Subventionen. Dafür sind wir viel zu klein.
Win Bio-Label ist uns auch zu viel Aufwand. Vor allem die Zeit die dabei drauf geht.

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5028

Beitrag von Tscharlie » Di 7. Jan 2025, 08:56

Hallo Ferry, dann macht Ihr kein Bio.

Aus gutem Grund ist der Begriff bei Lebensmitteln geschützt.

Das heißt nicht dass Ihr unsauber arbeitet, aber den Begiff dürft Ihr nicht verwenden.

Was mich fasziniert: Hier im Forum scheinen "nur" Schwarzseher und Schwarzmaler zu sein. (Schwarzmahler mag es auch geben).

Natürlich hört einer auf, aber die reinen Zahlen sprechen eine andere Sprache in Bayern sind binnen 10 Jahren die Biobauern um gut 60 % mehr geworden.

Ich persönlich achte auf die "echten" Biosiegel, also nicht "nur" EG-Bio.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5029

Beitrag von Elli1 » Di 7. Jan 2025, 16:07

Hallo Ferry, dann macht Ihr kein Bio.
Warum sollte sie es dann schreiben das sie Bio machen? Sie gibt sogar eine Begründung warum sie es nicht anmeldet und ich denke das ist bei den meisten so wie bei Ferry. Überleg doch mal das selbst konventionelle Landwirte nicht alles beantragen das ihnen zustehen würde weil der Aufwand dafür viel zu hoch ist.
Ich persönlich achte auf die "echten" Biosiegel, also nicht "nur" EG-Bio.
Die "echten" Biosiegel findest Du doch mittlerweile auch an jeder Straßenecke. Glaubst Du ernsthaft daran das es so viel "echtes" Bio gibt?
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#5030

Beitrag von Tscharlie » Di 7. Jan 2025, 17:33

@Elli1

Bitte informiere Dich über die Bezeichnung BIO bei Lebensmittel.

Das kann man sich nicht einfach selbst "verpassen".

Und sei versichert, die echten Bio-Unternehmer achten schon darauf, dass das eingehalten wird.

Ist so wie bei Handwerkern mit Meisterbindung, da achten auch die Meister-Betriebe darauf dass es eingehalten wird.

Also wenn Bio draufsteht (bei Lebensmitteln) ist auch Bio drin.
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