Ich stelle mir gerade vor, die ganzen Millionen von hippen, toughen, hochmodernen und aufgeklärten Bewohner von Köln, München oder Hamburg stehen beim Demeterhofladen im völlig versiegelten und betonierten, frisierten und gestylten Stadtviertel an um Eier und Milch zu holen…

Es wird Masse benötigt, wobei ich jetzt nicht darauf hinauswill dass ein guter Teil der Lebensmittel in diesem unserem Lande in den Müll wandert… gleichzeitig wird die landwirtschaftliche Fläche immer weniger, wegen Ausgleich für die oben genannten Stadtviertel, für Gewerbegebiete, für Spaßbäder und Autobahnen etc. In NRW wird eben wieder eine Waldfläche als Ausgleich vergrößert, auf bestem Lössboden, nur Landwirtschaftsflächen. In den letzten Jahren wurden dort bereits 16,8 Hektar aufgeforstet… schön für den Wald und alle Freizeitgeniesser, schlecht für die Landwirte… ansonsten macht sich die Stadt dort wenig Gedanken über Naturschutz, denn ei, der Bauer hat ja noch Flächen dafür - der Bürgermeister sagt, dass noch mindestens drei Baugebiete so „ausgeglichen“ werden können!
Der Naturschutz scheint ausschließlich den Landwirten angelastet zu werden, wenn man mal von den abgezirkelten „Blühstreifen“ entlang der bayerischen Neubaustrassen absieht.
Ja, die Bauern machen nicht alles richtig, das Gift (nennt sich im Fachjargon Pflanzenschutzmittel) das sie ausbringen ist schrecklich, und ich kenne aus beruflicher Erfahrung das Zeug genau… das pflügen bis zur Kante des betonierten Feldwegs ist ein Frevel ebenso wie das Roden der Hecken und Feldgehölze. Aber sind sie die verantwortlichen?
Ich sehe sie teilweise eher als eins von vielen Opfern des „Systems“, das unsere Erde ruiniert.
Solange bis zu 80 % der deutschen Weizenernte über Straße, Binnenschifffahrt und Hochsee in die arabischen Länder verkauft wird, während billigerer Weizen aus Rumänien, Polen oder die Ukraine in unsere Mühlen wandert (wiederum berufliche Erfahrung) ist eine Diskussion über Blühstreifen und Ähnliches genauso sinnvoll wie das verbot von wattestäbchen, um die Vermüllung des Planeten zu verhindern.
Verdienen tun ganz andere als der Bauer, nachhaltig zerstören übrigens auch.