Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

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Amigo
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4981

Beitrag von Amigo » Fr 13. Dez 2024, 07:14

emil17 hat geschrieben:
Di 9. Jan 2024, 08:27
Habeck ist einer der fähigsten Politiker, den Deutschland derzeit hat. Er bringt es wieder mal auf den Punkt.
https://twitter.com/BMWK/status/1744285611299663935/

.....
Trotzdem schimpfen die Bauern auf Rot-Grün. Warum eigentlich?


Ich denke mittlerweile ebenso . Robert , bitte zieh´es durch . Bis zum bitterem Ende. Von dir kann man viel lernen. Gedankengänge ,die in einem normalen Gehirn so nicht vorhanden sind .
Falls du Hilfe benötigst , call Cem .
Wirtschaft und Landwirtschaft kann weg . " Und ich freu´mich drauf " .( K...hilfe )
Wir habe doch uns . :lala:

Best Man ever !
.
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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4982

Beitrag von Tscharlie » Fr 13. Dez 2024, 07:41

Wie kann jemand noch bei X sein???????

Und klar Emil, auch heute ist die Förderung ja weitgehend von den Produkten unabhängig, das meiste Geld gibts für die Fläche.

Kennt jemand das Buch: Fuchs im Hühnerstall von Kishon?

Den Kümmelbauern geht es am Besten, wenn die schlechteste Ernte ist, denn dann steigt der Preis ins unermessliche, die Bauern haben keine Arbeit mit der Ernte weils sowieso wenig gibt, aber sie werden reich.

Ist zur Zeit beim Kaffee wohl so, leider werden nicht die Bauern reich sondern die Händler, bei der schlechten Ernte.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi

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Amigo
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4983

Beitrag von Amigo » Fr 13. Dez 2024, 07:58

So gaaans :engel: laaasngsaamm glaube ich ja doch , da war ein Chip in dem boostern. :hhe:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4984

Beitrag von emil17 » Fr 13. Dez 2024, 09:50

@tscharlie: Das hatte ich vor lager Zeit wohl mal in den Händen, aber Kishon liegt mir nicht so.
Natürlich gibts Flächenbeiträge, aber vorwiegend für die Tatsache, dass sie bewirtschaftet werden (wenn man damit aussetzt, gibts auch was) und nicht wie. Das ist dann eher eine Ungleichbehandlung andere Gewerbe (warum kriegt ein Dachdecker nichts vom Staat extra bezahlt, weil er Dächer deckt? Dieses Gewerbe ist doch auch für die Gesellschaft überlebenswichtig?.

Die Beiträge müssten ausschliesslich für gemeinwerte Leistungen ausbezahlt werden, die man wegen unfairer Konkurrenz aus dem Ausland nicht über den Preis abdecken kann. Was Umweltauflagen sind (der Bauernverband nennt sie wohl "Produktionserschwerungen"), so dürfen deren Auswirkungen niocht abgeolten werden, ebenfalls wegen dem Gelichbehandlungsprinzip. Der Staat zahlt ja auch nicht die Mehrkosten für sachgerechte Sondermüllentsorgung und nicht den Katalysator am Auspuff und nicht den Mehraufwand für Bauabfalltrennung auf der Baustelle usw., und das zu Recht. Nicht-Einpreisung von Umweltbelastung führt nämlich zu Preisdumping auf Kosten der Umwelt. Da aber wiederum die Forderung des Aussenschutzes vor unfairer Konkurrenz, wenn hier billig importiert wier, weil die Umweltsauereien im Ausland begangen werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass im Inland bezüglich Umwelt und Landwirtschaft alles bestens ist. Insofern hat recht, wer sagt, für die Umwelt sei es nicht grundsätzlich schlechter, wenn wir südamerikanisches Importfleisch statt Hallenmastware aus dem Inland verspeisen.

Allgemein ist die Diskussion, ob Wirtschaft oder Umwelt Vorrang habe, so alt wie die Industrie selbst. Die Produzenten wollen und müssen soviel Produktionskosten wie möglich an andere, an die Zukunft oder diie Umwelt (was letztlich dasselbe ist) abwälzen. Das ist ein Systemfehler, nicht eine Frage der Kosmetik oder Kommunikation. Wer also argumentiert, mehr Umwelt- (oder Klima)auflagen für die Wirtschaft würden diese ruinieren, sagt inhaltlich das Gleiche wie jemand, der sagt, Hauptsache jetzt Profit und alles andere sollen doch dann die Betroffenen ausbaden. Langfristig nachhaltige Produktion beisst sich eben mit kurzfrisdtiger Produktmaximierung, egal was die Experten sagen, die den heutigen Heuschreckenkapitalismus vertreten. (Heuschrecken darum, weil alles kahlfressen und dann einen neuen Ort suchen deren Prinzip ist).
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4985

Beitrag von Rohana » Sa 14. Dez 2024, 12:28

Tscharlie hat geschrieben:
Do 12. Dez 2024, 17:24
Ja wo kämen wir hin, wenn da jemand an den Großmetzgereien vorbei Tiere schlachten wollte?
Tönnies brauchen jedes Tier um ihre Mitarbeiter bezahlen zu können.

Ja mei, da müßt ihr halt wachsen oder eben weichen.

Ab 1000 Schweinen ist das alles kein Problem.
So'n Quark. Hausschlachtung gab's schon immer, das fällt für Tönnies nicht ins Gewicht. Wenn ich für 3 Schweine eine Haltung anmelde kann ich wieder Hausschlachtung machen, nur hat mein Mann keinen Bock auf Schweine :roll: Anscheinend geht's von Amts wegen darum, dass ein Nicht-Schweinehalter das Schwein nicht korrekt in der Datenbank als geschlachtet melden kann, was jetzt aber verpflichtend ist... so oder so ähnlich. Bürokratiemonster frisst Schwein. :lala:
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4986

Beitrag von Tscharlie » Sa 14. Dez 2024, 12:54

Lustigerweise steht bei BR24 ein Bericht, dass die Schlachthöfe Probleme haben, weil sie nicht ausgelastet sind.

Wird beschrieben dass ein Schweinemäster seine Schweine von Landshut nach Bamberg gefahren hat, weil dort das Schlachten billiger ist. Jetzt ist der Schlachthof Bamberg geschlossen, nun wird er seine Schweine wohl wieder in Landshut schlachten lassen müssen.

Fast überall wo man in der Landwirtschaft näher hinschaut findet man Umstände über die man nur den Kopf schütteln kann.

PS: Mein voriger Beitrag war als Satire gedacht, dass die Wirklichkeit auch da wieder so ist?? Da kann ich jetzt nichts für.

Ach ja, waren gerade beim Demeterhofladen und haben da Geld gelassen, Bier, Kartoffel, Eier und Milch
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4987

Beitrag von Rohana » Sa 14. Dez 2024, 16:32

emil17 hat geschrieben:
Fr 13. Dez 2024, 09:50
Natürlich gibts Flächenbeiträge, aber vorwiegend für die Tatsache, dass sie bewirtschaftet werden (wenn man damit aussetzt, gibts auch was) und nicht wie. Das ist dann eher eine Ungleichbehandlung andere Gewerbe (warum kriegt ein Dachdecker nichts vom Staat extra bezahlt, weil er Dächer deckt? Dieses Gewerbe ist doch auch für die Gesellschaft überlebenswichtig?.
Du erinnerst dich dass die aktuellen Leistungen für die Bauern als Ausgleich gedacht sind weil wir eben keinen Konkurrenzschutz haben? Es geht halt auch um mehr als nur irgendein Gewerbe, es geht um unseren Grund und Boden hier in D und auch um Ernährungssicherheit die eben NICHT gegeben ist wenn man sich vom Ausland komplett abhängig macht. Der Dachdecker kann überall Dächer decken. In der Bewirtschaftung selbst liegt schon der Grundstein einer "gemeinwerten" Leistung, denn dies ist aktiver Erhalt der Kulturlandschaft. Wird nicht bewirtschaftet, bleibt's auch kein Acker. Ohne Ausgleichszahlungen sind wir nicht wirtschaftlich. Je mehr extra Leistungen für Naturschutz dazukommen die eh alle nicht entsprechend bezahlt werden, desto schlechter ist es mit der Wirtschaftlichkeit. Warum soll Naturschutz nur auf dem Rücken der Bauern stattfinden?

Wenn ich aktuell so lese was alles für Ansprüche an den Wald gestellt werden, was wir Waldbesitzer so alles tun sollen frage ich mich auch warum hinz und kunz jederzeit und überall durch den Wald stromern dürfen. Ein Jäger vom anderen Ende des Dorfes meinte er kann keine Stunde ansitzen ohne dass drölfzig Menschen mit Hund, "Steckerlweiber", Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergänger durchkommen, fast egal um welche Zeit denn es gibt ja Stirnlampen...
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4988

Beitrag von Benutzer 8600 gelöscht » Sa 14. Dez 2024, 18:43

Ich stelle mir gerade vor, die ganzen Millionen von hippen, toughen, hochmodernen und aufgeklärten Bewohner von Köln, München oder Hamburg stehen beim Demeterhofladen im völlig versiegelten und betonierten, frisierten und gestylten Stadtviertel an um Eier und Milch zu holen… ;)
Es wird Masse benötigt, wobei ich jetzt nicht darauf hinauswill dass ein guter Teil der Lebensmittel in diesem unserem Lande in den Müll wandert… gleichzeitig wird die landwirtschaftliche Fläche immer weniger, wegen Ausgleich für die oben genannten Stadtviertel, für Gewerbegebiete, für Spaßbäder und Autobahnen etc. In NRW wird eben wieder eine Waldfläche als Ausgleich vergrößert, auf bestem Lössboden, nur Landwirtschaftsflächen. In den letzten Jahren wurden dort bereits 16,8 Hektar aufgeforstet… schön für den Wald und alle Freizeitgeniesser, schlecht für die Landwirte… ansonsten macht sich die Stadt dort wenig Gedanken über Naturschutz, denn ei, der Bauer hat ja noch Flächen dafür - der Bürgermeister sagt, dass noch mindestens drei Baugebiete so „ausgeglichen“ werden können!

Der Naturschutz scheint ausschließlich den Landwirten angelastet zu werden, wenn man mal von den abgezirkelten „Blühstreifen“ entlang der bayerischen Neubaustrassen absieht.
Ja, die Bauern machen nicht alles richtig, das Gift (nennt sich im Fachjargon Pflanzenschutzmittel) das sie ausbringen ist schrecklich, und ich kenne aus beruflicher Erfahrung das Zeug genau… das pflügen bis zur Kante des betonierten Feldwegs ist ein Frevel ebenso wie das Roden der Hecken und Feldgehölze. Aber sind sie die verantwortlichen?
Ich sehe sie teilweise eher als eins von vielen Opfern des „Systems“, das unsere Erde ruiniert.
Solange bis zu 80 % der deutschen Weizenernte über Straße, Binnenschifffahrt und Hochsee in die arabischen Länder verkauft wird, während billigerer Weizen aus Rumänien, Polen oder die Ukraine in unsere Mühlen wandert (wiederum berufliche Erfahrung) ist eine Diskussion über Blühstreifen und Ähnliches genauso sinnvoll wie das verbot von wattestäbchen, um die Vermüllung des Planeten zu verhindern.
Verdienen tun ganz andere als der Bauer, nachhaltig zerstören übrigens auch.

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Tscharlie
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4989

Beitrag von Tscharlie » Sa 14. Dez 2024, 19:18

Schön wenn man immer jemand findet ders noch schlechter macht oder nicht alles für alle möglich ist.

Das beruhigt (vielleicht) (oberrflächlich) das eigene Gewissen.

Ich kaufe auch im Edeka/Rewe/Alnatura/EBl/Naturkostladen sicher kosten Bioprodukte mehr aber das ist es mir wert. Und ich kaufe im Zweifel immer Demeterprodukte wenn ich die Wahl habe. Übrigens kaufe ich in keinem Denns, denn der "Discountermarkt" kann mir gestohlen sein.

Konvetionelle Bauern bekommen von mir zwar Steuergelder aber keine Gelder für Produkte die sie herstellen.
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#4990

Beitrag von Benutzer 8600 gelöscht » Sa 14. Dez 2024, 20:34

Es ging mir nicht darum, oberflächlich mein Gewissen zu beruhigen und in guter trash-tv-Manier über jemanden zu feixen, der noch schlimmer dran ist als man selbst… das ist eine ziemlich unsinnige Unterstellung, die aber dem Ton hier seit ein paar Jahren recht gut trifft;)

Einkaufen tue ich übrigens genauso, aber ich finde es immer zweifelhaft, wenn man eine Bevölkerungsgruppe als Sündenbock hernimmt und andere dagegen in Ruhe lässt.

Mehr sage ich nach der Reaktion hierzu nun nicht mehr, danke

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