Land am Bodensee
Re: Land am Bodensee
Du machst dir jede Menge Mühe und Gedanken , vielleicht sogar zu viel .
Trotzdem hat du natürlich meinen vollen Respekt .
Wenn wir Besuch haben gibt´s von mir eine Bitte / Vorgabe / Regel , die Hunde bitte nicht am Tisch füttern .
In einer Gemeinschaft wie du sie gerne hättest wollte ich eher nicht leben.
Aber ein halbverlassenes Dorf nach und nach wieder mit Leben zu füllen , wo jeder sein eigenes Ding durchzieht so wie er es mag ohne Chefe hätte ich mir persönlich gut vorstellen können.
Trotzdem hat du natürlich meinen vollen Respekt .
Wenn wir Besuch haben gibt´s von mir eine Bitte / Vorgabe / Regel , die Hunde bitte nicht am Tisch füttern .
In einer Gemeinschaft wie du sie gerne hättest wollte ich eher nicht leben.
Aber ein halbverlassenes Dorf nach und nach wieder mit Leben zu füllen , wo jeder sein eigenes Ding durchzieht so wie er es mag ohne Chefe hätte ich mir persönlich gut vorstellen können.
.
Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland !
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Re: Land am Bodensee
Ja, das ist auch ein Traum der engeren Wahl. Meine Würfel sind so gefallen. Auch SEHR gut.
Ich glaub übrigens, je größer die Gemeinschaft ist, desto weniger Gedanken muss man sich machen. Muss ja nicht jeder mit jedem können. Wo ich jetzt Nein sage, würde ich nie und nimmer Nein sagen, wenn ich in einer größeren Gemeinschaft mitentscheiden würde. Aber so ist es halt jetzt wirklich eine Herzenssache. Wenn es nicht stimmt, dann hockt man trotzdem aufeinander. Es gibt schon Spannungen und Reibereien, wenn es stimmt. Wie schrecklich entwickelt es sich, wenn die Chemie nicht stimmt und man sich nicht aus dem Weg gehen kann. Ich wollt es nicht glauben... jetzt weiß ich's.
Ich glaub übrigens, je größer die Gemeinschaft ist, desto weniger Gedanken muss man sich machen. Muss ja nicht jeder mit jedem können. Wo ich jetzt Nein sage, würde ich nie und nimmer Nein sagen, wenn ich in einer größeren Gemeinschaft mitentscheiden würde. Aber so ist es halt jetzt wirklich eine Herzenssache. Wenn es nicht stimmt, dann hockt man trotzdem aufeinander. Es gibt schon Spannungen und Reibereien, wenn es stimmt. Wie schrecklich entwickelt es sich, wenn die Chemie nicht stimmt und man sich nicht aus dem Weg gehen kann. Ich wollt es nicht glauben... jetzt weiß ich's.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)
- emil17
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Re: Land am Bodensee
Für mich liest sich Dein Strategiepapier viel zu ... kompliziert.
Wenn man alle Eventualitäten regelt, hilft das dennoch nichts, wenn nicht alle Parteien wirklich wollen. Das ist dann wie ein Jagdhund, den man dem Wild hinterhertragen muss.
Dann gibts das Problem, dass manche Leute sich Mühe geben, aber Mühe haben und Mühe machen. Deshalb ist es nicht unbedingt zielführend, alles auf die Ebene 5 mal 2 Stunden pro Tag herunterzuorganisieren, denn es gibt Leute, da passiert etwas, und andere, da passiert nicht so viel.
Die Kombination von Esoterikern und Pragmatikern funktioniert möglicherweise auch nur holperig. "Ich fühle mich schlecht, weil du deinen Garten auf eine Weise bestellst, die so ganz gegen meine Prinzipien ist, obwohl du doch weisst, wie wichtig mir die Mondphasen sind"
Bei den Machern liegt der innere Widerspruch des Regelwerks darin, dass die eben gerade keine Sehnsucht nach Regeln haben. Genaue Regeln über das Zusammenleben sind immer auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem anderen.
Was man zwingend regeln muss, ist was geschehen soll wenn es nicht mehr zusammen geht, und wer im Falle einer Trennung wem was schuldet, denn dann kann man nicht mehr miteinander reden.
Ein pragmatischer Weg wäre, die Wohnsituation räumlich zu trennen und zu besprechen wer was macht. Optimal wäre da ein Hofgebäude mit grosser Gemeinschaftsküche und ausreichend Privasträumen. Kann man nicht zusammen im Gemüsegarten, dann gibts eben zwei Gärtchen. Oder man macht bei Feldgemüse oder Brennholz ab, was man gemeinsam macht und wie man teilt. Wo es nicht viel bringt oder keinen wesentlichen Effizienzgewinn bringt, macht jeder für sich.
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht. Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet.
Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt.
Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken.
Wenn man alle Eventualitäten regelt, hilft das dennoch nichts, wenn nicht alle Parteien wirklich wollen. Das ist dann wie ein Jagdhund, den man dem Wild hinterhertragen muss.
Dann gibts das Problem, dass manche Leute sich Mühe geben, aber Mühe haben und Mühe machen. Deshalb ist es nicht unbedingt zielführend, alles auf die Ebene 5 mal 2 Stunden pro Tag herunterzuorganisieren, denn es gibt Leute, da passiert etwas, und andere, da passiert nicht so viel.
Die Kombination von Esoterikern und Pragmatikern funktioniert möglicherweise auch nur holperig. "Ich fühle mich schlecht, weil du deinen Garten auf eine Weise bestellst, die so ganz gegen meine Prinzipien ist, obwohl du doch weisst, wie wichtig mir die Mondphasen sind"
Bei den Machern liegt der innere Widerspruch des Regelwerks darin, dass die eben gerade keine Sehnsucht nach Regeln haben. Genaue Regeln über das Zusammenleben sind immer auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem anderen.
Was man zwingend regeln muss, ist was geschehen soll wenn es nicht mehr zusammen geht, und wer im Falle einer Trennung wem was schuldet, denn dann kann man nicht mehr miteinander reden.
Ein pragmatischer Weg wäre, die Wohnsituation räumlich zu trennen und zu besprechen wer was macht. Optimal wäre da ein Hofgebäude mit grosser Gemeinschaftsküche und ausreichend Privasträumen. Kann man nicht zusammen im Gemüsegarten, dann gibts eben zwei Gärtchen. Oder man macht bei Feldgemüse oder Brennholz ab, was man gemeinsam macht und wie man teilt. Wo es nicht viel bringt oder keinen wesentlichen Effizienzgewinn bringt, macht jeder für sich.
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht. Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet.
Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt.
Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Land am Bodensee
An Emil17:
"Für mich liest sich Dein Strategiepapier viel zu ... kompliziert."
Sorry, hab vergessen anzumerken, dass ich das vor allem für mich selbst geschrieben hab, um mir selbst klar zu werden, wohin ich gehen will und auf welchen (prinzipiellen) Grundlagen.
"Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht."
GENAU!
"Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet. Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt."
Hast Du mir ein Beispiel? DANKE!
"Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken."
Ich hoffe, meine (schriftlichen) Gedanken widersprechen diesen Gedanken nicht?
"Für mich liest sich Dein Strategiepapier viel zu ... kompliziert."
Sorry, hab vergessen anzumerken, dass ich das vor allem für mich selbst geschrieben hab, um mir selbst klar zu werden, wohin ich gehen will und auf welchen (prinzipiellen) Grundlagen.
"Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man nur in der Praxis herausfindet, ob man langfristig mit anderen kann oder nicht."
GENAU!
"Mit zu detaillierten Regeln verbaut man sich auch eine der schöneren Erfahrungen des Zusammenlebens: Dass man mit der Zeit immer besser zueinander findet. Der gute alte Seymour hat in seinen Büchern (nicht das Bestseller-Bilderbuch vom Leben auf dem Lande) einiges dazu geschrieben, was sich auch heute noch zu lesen lohnt."
Hast Du mir ein Beispiel? DANKE!
"Eine gute Möglichkeit ist, dass die Parteien so selbständig wie möglich bleiben, aber gemeinschaftlich Geräte und Orte nutzen (Hühnerstall, Obsatgarten, Anhänger, Waschmaschine ... ) und manchmal gemeinsam essen sowie gemeinsame Aktivitäten durchführen. Dann kann sich alles weitere entwickeln. Ein ideeller Überbau sollte sich dabei auf das unbedingt Notwendige beschränken."
Ich hoffe, meine (schriftlichen) Gedanken widersprechen diesen Gedanken nicht?
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)
- emil17
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Re: Land am Bodensee
guckst du hier
Eine Zusammenfassung über Seymours Wirken siehe z.B. hier. Er schreibt eigentlich über nichts, was er nicht selbst ausprobiert hat, deshalb sind auch seine Ratschläge sehr praxisnah.
Seymour gehört mit anderen zu den Grünen der ersten Generation, d.h. der die Grundlagen von dem mit erarbeitet hat, was sorgsamer Umgang mit der Erde ist und was die Gründer der nachmaligen Grüne Partei zur Gründungszeit dann auf der politischen Schiene wollte. Eine Parallele zu den SV-Projekten ist, dass auch die Partei ihre lieben Mühe hat mit inneren Zerredereien, wie ich es mal nenne (Gegensätze zwischen Realos und Fundis). Meiner Ansicht nach ist nicht die Theorie wichtig, sondern es zählt nur was in der realen Welt geschieht oder nicht mehr geschieht. Das nur so nebenbei.
ich meine, viel steht in Friedliches Land, Grünes Leben, von 1980. Die späteren Bücher von ihm sind oft von Verlagen zusammengestellte Werke, die hauptsächlich unterhaltsam sein sollen und damit eine grössere Leserschaft ansprechen.
Eine Zusammenfassung über Seymours Wirken siehe z.B. hier. Er schreibt eigentlich über nichts, was er nicht selbst ausprobiert hat, deshalb sind auch seine Ratschläge sehr praxisnah.
Seymour gehört mit anderen zu den Grünen der ersten Generation, d.h. der die Grundlagen von dem mit erarbeitet hat, was sorgsamer Umgang mit der Erde ist und was die Gründer der nachmaligen Grüne Partei zur Gründungszeit dann auf der politischen Schiene wollte. Eine Parallele zu den SV-Projekten ist, dass auch die Partei ihre lieben Mühe hat mit inneren Zerredereien, wie ich es mal nenne (Gegensätze zwischen Realos und Fundis). Meiner Ansicht nach ist nicht die Theorie wichtig, sondern es zählt nur was in der realen Welt geschieht oder nicht mehr geschieht. Das nur so nebenbei.
ich meine, viel steht in Friedliches Land, Grünes Leben, von 1980. Die späteren Bücher von ihm sind oft von Verlagen zusammengestellte Werke, die hauptsächlich unterhaltsam sein sollen und damit eine grössere Leserschaft ansprechen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Land am Bodensee
Hallo da draußen!
Hier entsteht grad Gemeinschaft. Das ist das nächste große Kapitel. In den letzten Jahren waren immer wieder Leute hier von der Umgebung. Sie wollten aber eher so was wie die Unverbindlichkeit einer Solawi mit Gärtner. Das finde ich zwar eine geniale Sache, ist aber für mich hier nicht mein Traum.
Garten und Bäume tragen genug Früchte, wir haben eigenen Strom, eigenes Wasser, Bienen, Hühner, ein paar Schafe. Uns gehört das Land seit dreizehn Jahren, wir wohnen seit acht Jahren hier in einem Bauwagen.
Jetzt ist eine Familie mit einem zweijährigen Kind dazugekommen. Wir mögen sie beide. Und doch...
Meine Angst ist, dass sie die Selbstversorgerlandwirtschaft hier als ihren Privatspiel- und Campingplatz verwenden, aber keinen konstruktiven und signifikanten Beitrag zur Selbstversorgerlandwirtschaft leisten. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass wir miteinander auch ohne diesen Beitrag in einer echten Balance sind; sie schulden mir nix, ich schulde ihnen nix. Tatsächlich aber ist das nicht meine Sorge, sondern die Tatsache, dass ihr Nichtbeitrag bewirken würde, dass sie den Platz für einen echten Selbstversorger blockieren würden, der hier einen konstruktiven und signifikanten Beitrag zur Selbstversorgung leisten könnte.
Meine Überlegung ist es nun, die Sache einfach mal angehen zu lassen, zu beobachten und auch den einen oder anderen Gedanken zu säen. Mir geht es nicht darum, Wege zu verändern, sondern Türen zu öffnen. Deshalb will ich in dieser stillen Probezeit und auch nachher in einer offiziellen Probezeit herausfinden, ob wir tatsächlich einen inhaltlich gemeinsamen Weg gehen.
Was für mich kein Problem ist, das ist ein Hineinwachsen in Selbstversorgung. Wir sind eine Dienstleistungsgesellschaft, keine Agrargesellschaft. Keiner von uns ist mit Mist und Wurzeln aufgewachsen. Es geht mir um eine Entschiedenheit – vielleicht auch um eine Sehnsucht.
Mit diesen Gedanken bin ich vorhin aufgewacht.
Hier entsteht grad Gemeinschaft. Das ist das nächste große Kapitel. In den letzten Jahren waren immer wieder Leute hier von der Umgebung. Sie wollten aber eher so was wie die Unverbindlichkeit einer Solawi mit Gärtner. Das finde ich zwar eine geniale Sache, ist aber für mich hier nicht mein Traum.
Garten und Bäume tragen genug Früchte, wir haben eigenen Strom, eigenes Wasser, Bienen, Hühner, ein paar Schafe. Uns gehört das Land seit dreizehn Jahren, wir wohnen seit acht Jahren hier in einem Bauwagen.
Jetzt ist eine Familie mit einem zweijährigen Kind dazugekommen. Wir mögen sie beide. Und doch...
Meine Angst ist, dass sie die Selbstversorgerlandwirtschaft hier als ihren Privatspiel- und Campingplatz verwenden, aber keinen konstruktiven und signifikanten Beitrag zur Selbstversorgerlandwirtschaft leisten. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass wir miteinander auch ohne diesen Beitrag in einer echten Balance sind; sie schulden mir nix, ich schulde ihnen nix. Tatsächlich aber ist das nicht meine Sorge, sondern die Tatsache, dass ihr Nichtbeitrag bewirken würde, dass sie den Platz für einen echten Selbstversorger blockieren würden, der hier einen konstruktiven und signifikanten Beitrag zur Selbstversorgung leisten könnte.
Meine Überlegung ist es nun, die Sache einfach mal angehen zu lassen, zu beobachten und auch den einen oder anderen Gedanken zu säen. Mir geht es nicht darum, Wege zu verändern, sondern Türen zu öffnen. Deshalb will ich in dieser stillen Probezeit und auch nachher in einer offiziellen Probezeit herausfinden, ob wir tatsächlich einen inhaltlich gemeinsamen Weg gehen.
Was für mich kein Problem ist, das ist ein Hineinwachsen in Selbstversorgung. Wir sind eine Dienstleistungsgesellschaft, keine Agrargesellschaft. Keiner von uns ist mit Mist und Wurzeln aufgewachsen. Es geht mir um eine Entschiedenheit – vielleicht auch um eine Sehnsucht.
Mit diesen Gedanken bin ich vorhin aufgewacht.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)
Re: Land am Bodensee
Spontane Idee beim Lesen: Da will einer/eine nicht loslassen.
Dann weiter nachgedacht: Ist es fair jemanden eine heimliche Probezeit aufzudrücken?
Nächster Gedanke: Was ist eigentlich das "Selbstversorger" sein, wie "weit" zählt das? Meint: Ja Strom, weitgehend Essen, aber wie ist das mit Schule, Krankenhaus...
Nächster Gedanke: Miteinander reden.
Dann weiter nachgedacht: Ist es fair jemanden eine heimliche Probezeit aufzudrücken?
Nächster Gedanke: Was ist eigentlich das "Selbstversorger" sein, wie "weit" zählt das? Meint: Ja Strom, weitgehend Essen, aber wie ist das mit Schule, Krankenhaus...
Nächster Gedanke: Miteinander reden.
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
- emil17
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Re: Land am Bodensee
Miteinander reden war auch mein erster Gedanke.
Nur wird es schwer, sich gegen das Kopfkino eines anderen argumentativ zu verteidigen.
Als Selbstversorger auf eigenem Land sieht man meist nur das was noch getan werden muss, und die Gefahr ist gross, dass man hart wird gegenüber denen, die das nicht ganz exakt genau so sehen. Die Kartoffeln sind noch nicht angehäufelt, und die schnackt mit der Nachbarin.
Aus irgend einem Grund sind "die" ja bei Euch.
Wenn du einem anderen nicht trauen kannst, dann bleib allein. Duschen ohne nass zu werden geht nun mal nicht.
Ihr könnt auch einen Vertrag aufsetzen, wer welche Fläche in Eigenverantwortung und wer mit wem was zusammen machen soll. Dazu gehört dann aber, dass das für beide Seiten verpflichtend ist. Bloss weil man diese Woche Zaundienst hat, nicht ans Festival gehen? Der Zaun ist ja morgen auch noch kaputt, das Festival ist nur heute. Und schon fängt es an.
Verträge sind übrigens nicht, weil man sich misstraut (wäre das der Fall, würde ich mir jemand anderen suchen), sondern damit man sich später noch an das erinnert, was man abgemacht und zugesagt hat. Das sollte man der Vertragspartei ganz zu Beginn der Ausarbeitung des Vertragsinhaltes sagen. Im Vertrag steht auch, was geschehen soll, wenn jemand sich nicht dran hält , oder unter welchen Bedingungen jamand austreten kann. ist Rauch im Schuppen, kann man darüber nicht mehr reden.
Wer definiert übrigens, was "ein konstruktiver und signifikanter Beitrag" ist? Wenn das nicht sowieso klar ist, und ihr Arbeitsteilung nicht akzeptiert (ich das Brennholz, du das Heu) dann kann man das auch mit Geld regeln. Fläche als Spasszone abstecken und vermieten, zum Beispiel. Das ist allemal besser als Streit über solche Dinge.
Ob sie den Platz für einen (nach deiner Definition) echten Selbstversorger blockieren? Das tun sie sowieso, weil da wo jemand ist, ist der Platz besetzt. Aber stell Dir vor, du wärst "echter " Selbstversorger und darfst nur bleiben, wenn und solange du die Definition dieser Existenzform für einen anderen erfüllst.
Leben und leben lassen, wäre die Devise.
Der gute alte John Seymour hat in seinen Büchern (nicht dem Bilderbuch vom Leben auf em Lande, sondern in seinen anderen) einiges dazu geschrieben, das heute noch genau so gilt wie vor 60 Jahren.
Nur wird es schwer, sich gegen das Kopfkino eines anderen argumentativ zu verteidigen.
Als Selbstversorger auf eigenem Land sieht man meist nur das was noch getan werden muss, und die Gefahr ist gross, dass man hart wird gegenüber denen, die das nicht ganz exakt genau so sehen. Die Kartoffeln sind noch nicht angehäufelt, und die schnackt mit der Nachbarin.
Aus irgend einem Grund sind "die" ja bei Euch.
Wenn du einem anderen nicht trauen kannst, dann bleib allein. Duschen ohne nass zu werden geht nun mal nicht.
Ihr könnt auch einen Vertrag aufsetzen, wer welche Fläche in Eigenverantwortung und wer mit wem was zusammen machen soll. Dazu gehört dann aber, dass das für beide Seiten verpflichtend ist. Bloss weil man diese Woche Zaundienst hat, nicht ans Festival gehen? Der Zaun ist ja morgen auch noch kaputt, das Festival ist nur heute. Und schon fängt es an.
Verträge sind übrigens nicht, weil man sich misstraut (wäre das der Fall, würde ich mir jemand anderen suchen), sondern damit man sich später noch an das erinnert, was man abgemacht und zugesagt hat. Das sollte man der Vertragspartei ganz zu Beginn der Ausarbeitung des Vertragsinhaltes sagen. Im Vertrag steht auch, was geschehen soll, wenn jemand sich nicht dran hält , oder unter welchen Bedingungen jamand austreten kann. ist Rauch im Schuppen, kann man darüber nicht mehr reden.
Wer definiert übrigens, was "ein konstruktiver und signifikanter Beitrag" ist? Wenn das nicht sowieso klar ist, und ihr Arbeitsteilung nicht akzeptiert (ich das Brennholz, du das Heu) dann kann man das auch mit Geld regeln. Fläche als Spasszone abstecken und vermieten, zum Beispiel. Das ist allemal besser als Streit über solche Dinge.
Ob sie den Platz für einen (nach deiner Definition) echten Selbstversorger blockieren? Das tun sie sowieso, weil da wo jemand ist, ist der Platz besetzt. Aber stell Dir vor, du wärst "echter " Selbstversorger und darfst nur bleiben, wenn und solange du die Definition dieser Existenzform für einen anderen erfüllst.
Leben und leben lassen, wäre die Devise.
Der gute alte John Seymour hat in seinen Büchern (nicht dem Bilderbuch vom Leben auf em Lande, sondern in seinen anderen) einiges dazu geschrieben, das heute noch genau so gilt wie vor 60 Jahren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Land am Bodensee
Ich will Euch beiden in einem Post antworten. Aber erst: Danke fürs Mitdenken!
Tscharlie: Spontane Idee beim Lesen: Da will einer/eine nicht loslassen.
Busbeck: Das könnte auch ich sein...
Tscharlie: Dann weiter nachgedacht: Ist es fair jemanden eine heimliche Probezeit aufzudrücken?
Busbeck: Nein, wäre es natürlich nicht. Es hat sich so ergeben, dass wir ohne Probezeit-Abmachungen angefangen haben. War nicht geplant. Für mich ist es natürlich auch ein unwillkürliches Beobachten: Wer ist da eigentlich zu uns gekommen. Und es ist sehr auffällig, dass (noch) kein Interesse an allem besteht, was mit Selbstversorgung zu tun hat. Außer, dass alles sehr, sehr schön und idyllisch bei uns ist. Aber das ist ja nicht Selbstversorgung.
Tscharlie: Nächster Gedanke: Was ist eigentlich das "Selbstversorger" sein, wie "weit" zählt das? Meint: Ja Strom, weitgehend Essen, aber wie ist das mit Schule, Krankenhaus...
Emil17: Wer definiert übrigens, was "ein konstruktiver und signifikanter Beitrag" ist?
Busbeck: 1 Stunde pro Person pro Tag im Garten ist Minimum. Balance oder Proportionalität untereinander (Geben/Nehmen oder Einsatz/Ernte). Wenn jemand mehr entnehmen will, dann heißt das auch mehr Einsatz. Aber das sind Zahlen. Ich bestehe nicht nur aus einer rechten Gehirnhälfte, sondern auch aus komplexer Intuition.
Tscharlie: Nächster Gedanke: Miteinander reden.
Busbeck: Sowieso. Kommt auch. Aber Gedanken mach ich mir jetzt schon. Unter anderem mit Euch.
Tscharlie: Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Busbeck: Ich liebe diesen Spruch. Soll ich auch mit ein paar von dem Kaliber aufwarten?
Emil17: Nur wird es schwer, sich gegen das Kopfkino eines anderen argumentativ zu verteidigen. [...] Wenn du einem anderen nicht trauen kannst, dann bleib allein. Duschen ohne nass zu werden geht nun mal nicht.
Busbeck: Dafür ist die Probezeit da. Zum Schluss der Probezeit ist keine Soziokratie angesagt, sondern meine Frau und ich fuchteln diktatorisch mit dem Damoklesschwert herum.
Emil17: Ob sie den Platz für einen (nach deiner Definition) echten Selbstversorger blockieren? Das tun sie sowieso, weil da wo jemand ist, ist der Platz besetzt. Aber stell Dir vor, du wärst "echter " Selbstversorger und darfst nur bleiben, wenn und solange du die Definition dieser Existenzform für einen anderen erfüllst.
Busbeck: Zunächst ist das einfach so, dass ich prüfen muss, ob es passt. Wenn jemand, der zu uns kommt, unter Selbstversorgung was (vollkommen) anderes versteht als wir, dann muss der halt wieder gehen. Der andere geht, nicht ich. Vielleicht hab ich Dich auch falsch verstanden? Meine Definition heißt: Ich bin täglich 1 Stunde im Garten. (Ich guck nicht auf die Uhr - klar! - das ist ein Richtwert, ein Gefühl.)
Emil17: Der gute alte John Seymour hat in seinen Büchern (nicht dem Bilderbuch vom Leben auf em Lande, sondern in seinen anderen) einiges dazu geschrieben, das heute noch genau so gilt wie vor 60 Jahren.
Busbeck: Hab heut "Friedliches Land. Grünes Leben" bestellt. Was auch genial ist: "Der Gemeinschaftskompass" von Eva Stützel.
Tscharlie: Spontane Idee beim Lesen: Da will einer/eine nicht loslassen.
Busbeck: Das könnte auch ich sein...
Tscharlie: Dann weiter nachgedacht: Ist es fair jemanden eine heimliche Probezeit aufzudrücken?
Busbeck: Nein, wäre es natürlich nicht. Es hat sich so ergeben, dass wir ohne Probezeit-Abmachungen angefangen haben. War nicht geplant. Für mich ist es natürlich auch ein unwillkürliches Beobachten: Wer ist da eigentlich zu uns gekommen. Und es ist sehr auffällig, dass (noch) kein Interesse an allem besteht, was mit Selbstversorgung zu tun hat. Außer, dass alles sehr, sehr schön und idyllisch bei uns ist. Aber das ist ja nicht Selbstversorgung.
Tscharlie: Nächster Gedanke: Was ist eigentlich das "Selbstversorger" sein, wie "weit" zählt das? Meint: Ja Strom, weitgehend Essen, aber wie ist das mit Schule, Krankenhaus...
Emil17: Wer definiert übrigens, was "ein konstruktiver und signifikanter Beitrag" ist?
Busbeck: 1 Stunde pro Person pro Tag im Garten ist Minimum. Balance oder Proportionalität untereinander (Geben/Nehmen oder Einsatz/Ernte). Wenn jemand mehr entnehmen will, dann heißt das auch mehr Einsatz. Aber das sind Zahlen. Ich bestehe nicht nur aus einer rechten Gehirnhälfte, sondern auch aus komplexer Intuition.
Tscharlie: Nächster Gedanke: Miteinander reden.
Busbeck: Sowieso. Kommt auch. Aber Gedanken mach ich mir jetzt schon. Unter anderem mit Euch.
Tscharlie: Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Busbeck: Ich liebe diesen Spruch. Soll ich auch mit ein paar von dem Kaliber aufwarten?
Emil17: Nur wird es schwer, sich gegen das Kopfkino eines anderen argumentativ zu verteidigen. [...] Wenn du einem anderen nicht trauen kannst, dann bleib allein. Duschen ohne nass zu werden geht nun mal nicht.
Busbeck: Dafür ist die Probezeit da. Zum Schluss der Probezeit ist keine Soziokratie angesagt, sondern meine Frau und ich fuchteln diktatorisch mit dem Damoklesschwert herum.
Emil17: Ob sie den Platz für einen (nach deiner Definition) echten Selbstversorger blockieren? Das tun sie sowieso, weil da wo jemand ist, ist der Platz besetzt. Aber stell Dir vor, du wärst "echter " Selbstversorger und darfst nur bleiben, wenn und solange du die Definition dieser Existenzform für einen anderen erfüllst.
Busbeck: Zunächst ist das einfach so, dass ich prüfen muss, ob es passt. Wenn jemand, der zu uns kommt, unter Selbstversorgung was (vollkommen) anderes versteht als wir, dann muss der halt wieder gehen. Der andere geht, nicht ich. Vielleicht hab ich Dich auch falsch verstanden? Meine Definition heißt: Ich bin täglich 1 Stunde im Garten. (Ich guck nicht auf die Uhr - klar! - das ist ein Richtwert, ein Gefühl.)
Emil17: Der gute alte John Seymour hat in seinen Büchern (nicht dem Bilderbuch vom Leben auf em Lande, sondern in seinen anderen) einiges dazu geschrieben, das heute noch genau so gilt wie vor 60 Jahren.
Busbeck: Hab heut "Friedliches Land. Grünes Leben" bestellt. Was auch genial ist: "Der Gemeinschaftskompass" von Eva Stützel.
Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen. (Dietrich Bonhoeffer)