Hallo aus München - Selbstversorgung in der Stadt :))

[Benutzer 9075 gelöscht]

Hallo zusammen

ich bin neu hier!

Ich mache gerade "baby steps" in Richtung Selbstversorgung. Und zwar geht es bei mir um "Selbstversorgung in der Stadt". Mich interessiert aktuell:

Anbauen indoor, Lebensmittelrettung, Netzwerke von gegenseitiger Hilfe, Gebrauchtes nutzbar machen, handwerkliche und DIY-tasks selbst erledigen lernen, Dinge selber machen statt kaufen, z.B. Putz-/Waschmittel, unabhängiger werden von Strom usw. usw.

Ich liebe Sprossen, Wildkräuter, Blattgrün... und lerne aktuell viel dazu in Online-Kongressen!

Ich habe im letzten Jahr verschiedene Gemeinschaften besucht, wo der Aspekt der Selbstversorgung eine mehr oder weniger große Rolle spielte:

- z.B. hab ich die Ayurveda-Küche eines Yoga-Zentrums kennengelernt (dort in der Yoga-Gemeinschaft geht es mehr um die "emotionale" und "gesundheitliche" Selbstversorgung, so würde ich das nennen)

- einen Permakultur-Garten eines Zen-Klosters in Südfrankreich; hier also auch mehr Selbstversorgung durch eigenen Anbau

- Außerdem habe ich die beiden Ökodorf-"Flaggschiffe" Tempelhof und Sieben Linden besucht!

Von meinen Reisen hab ich viele Inspirationen mitgenommen, um mein Leben in der Stadt zu gestalten.

Hierbei ist für mich auch ein ganz wichtiger Aspekt: finanziell unabhängiger werden, also ein gutes Leben im Zweifel auch mit wenig Materiellem zu führen. Natürlich mag ich auch die materielle Fülle und im Vordergrund steht aktuell: Unabhängigkeit sowohl von finanziellen Hilfen also auch von Arbeitgebern. "Alles haben - nichts brauchen", so mein Motto.

Wenn diese Themen mit Euch "resonieren", freu ich mich jetzt schon auf einen tollen Austausch!

Liebe Grüße

aus München.

[si001]

Hallo Statteremitin, willkommen hier!

Ganz schöne Vorhaben hast du da. Interessant!
Finanziell unabhängigerin zu werden ist auch unser Ansinnen, wird dir aber in der Stadt mit Selbstversorgung wenig gelingen, es sei denn, du hast einen Garten und auch dann ist eine wirkliche SV schwierig.

"Alles haben - nichts brauchen", so mein Motto.

ist schon mal ne gute Einstellung auf dem Weg.

Unser Motto hier ist "Reich ist man nicht durch Besitz, sondern durch das, was man mit Würde zu entbehren weis." (Epikur, 341-270 BC, griechischer Philosoph), was etwa das gleiche heißt.
Wir haben hier so eine Mischung aus SV, FIRE und Minimalismus, wenn man mal die modernen Schlagwort benutzen will und fahren damit -ohne große Aufregung- recht erfolgreich.

Wie setzt du denn jetzt schon ganz praktisch dein Vorhaben um? Oder ist alles erst noch in der Planung?

[Benutzer 9075 gelöscht]

Halloo, vielen Dank, ich freue mich sehr - die erste Antwort, die ich hier bekomme

Das Zitat von Epikur gefällt mir sehr gut. "Mit Würde entbehren" - wow!
Minimalismus ist auch für mich ein wichtiges Grundkonzept.
Und was ist FIRE?

Stimmt, in der Stadt ist es nicht so einfach. Andererseits wäre der Schritt aufs Land für mich momentan ein zu großer gewesen. Weshalb ich erstmal in eine eigene Wohnung gezogen bin, wo ich frei gestalten kann, nach meinen Vorstellungen.
SV ist dabei nicht der Anspruch - eher die Zielrichtung. Und mal schauen, wie weit ich mit der Zeit komme

Was ich bislang mache:
frei lernen...
Sprossen, Kräuter und aus Resten Gemüse ziehen (Regrowth). Ich zahle dabei noch viel "Lehrgeld"
Mich vernetzen und Gleichgesinnte suchen (schließt aber ein Aussortieren aus: Rausgehen aus Gruppen/Kontakten ein, wenn das nicht weiterführt)
In der Lebensmittelrettung bin ich schon länger aktiv.
Experimente, wie Wäsche waschen mit Efeu...
Kleine Bastelprojekte sammeln und den Besuch von Repair-Cafés planen...
Mich allmählich einrichten, vorwiegend mit gebrauchten Möbeln...

[Tscharlie]

Wer in München eine eigene Wonung besitzt ist superreich, wenn man es mit den Anteilen "vererehnet" die man für Essen, Waschen, Kleidung so ausgibt, wenn man selber kocht.

Ich gebe im Jahr keine 20 € für Körperpflege incl. Haareschneiden, rasieren, duschen ect. aus.

Für Kleidung schon etwa mehr, denn Unterwäsche gibts nur neu in Bioqualität. Oberbekleidung, außer die Jeans, nur in secoundhand.

Schuhe kaufe ich bei Schuhwerk, kosten so um die 250 €, halten mit hilfe eines Schusters dann so 10-15 Jahre, aber der Schuster kostet auch Geld.

Und da bin ich bei meinem Punkt: Gemüse kaufe ich bei einem Demeterhofladen, die Menschen dort leben davon dass ich dort einkaufe.

Warum also alles selbermachen? Spätenstens wenn eine eher harmlose Blinddarmentzündung droht, ist es vorbei mit "alles selber machen". Vielleicht gibt auch aber dazu ein youtubevideo.

Aber: Fang doch einfach an: Kann der Schnittlauch auf der Fensterbank sein, der will dann schon beachtet werden, so einfach 2 Wochen wegfahren ist dann schon nicht mehr und so geht es dann Schritt um Schritt weiter.

[si001]

Aber: Fang doch einfach an: Kann der Schnittlauch auf der Fensterbank sein, der will dann schon beachtet werden, so einfach 2 Wochen wegfahren ist dann schon nicht mehr und so geht es dann Schritt um Schritt weiter.

Ja, jetzt lassen wir sie mal anfangen und eigene Erfahrungen sammeln. Im Moment klingt das noch alles recht idealistisch.

Sprossen, Kräuter und aus Resten Gemüse ziehen (Regrowth)

Als SV würde ich das jetzt nicht bezeichnen, eher als - mal sehen, obs funftioniert-. Ist doch aber in Ordnung.

Übrigens zu Schnittlauch auf der Fensterbank. Erst mal schuen, ob der überhaupt in Erde steht. (Ich habe bei einer Bekannten gesehen, dass die nackte Wurzeln in eine Blumentopf gesteckt wurden. Natürlich verreckt der nach kurzer Zeit. Soll ja auch so sein. Sollst ja neu kaufen)
Für Kräutertöpfe gibt es Bewässerungskegel aus Ton. Die tun 14 Tage. Hab ich sogar im Gewächshaus. Da aber ein paar mehr.

[Eberhard]

https://www.smarticular.net/
Ich denke, diese Website bedient einige Deiner Wünsche und liegt in heutiger Mode, wenn ich an die Veganerorientierung denke und man statt von Tun von Projekten spricht.
Gemüse auf der Fensterbank - idealistisches Spurenelement oder kann sich da jemand mehrmals satt essen?

[si001]

Ups, Benutzer9075 schon gelöscht? Ging ja schnell mit dem Verwerfen des SV-Plans.

[Rohana]

Ja, mit selbstversorgen ist halt ohne bissl Garten nur so suboptimal... man kann sich möglicherweise mit Küchenkräutern auf den Fensterbänken selbst versorgen, eventuell auch mit Hanf oder so

[Tscharlie]

Eine Wohnung ist in München pro m² 5000-10000 € Wert, wenns nichts besonderes ist.
Im Mittel bringt eine 50 m² Wohnung also 375.000 €. Kann bei 100 m² aber eben locker mal 1 Mio. € sein.
Da ist es dann schon fast komisch, wenn man davon träumt "ohne" Geld zu leben.

[Sonne]

Eine eigene Wohnung bedeutet aber nicht unbedingt, eine Eigentumswohnung zu besitzen. Meine Tochter hat eine Zeit lang in München gelebt. Wenn sie uns gesagt hätte, sie würde in eine eigene Wohnung ziehen, hätte das bedeutet, sie wäre von ihrer WG in eine Mietwohnung gezogen. 'Ich hab' jetzt' ne eigene Wohnung...' Oder wenn jemand von der elterlichen Wohnung / Haus ausziehen würde, wäre der Satz ja auch korrekt.

Oder nicht?