Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

Ellie
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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#11

Beitrag von Ellie » Mi 28. Dez 2022, 10:02

Hallo ich melde mich jetzt auch mal zu Wort

Ich finde erst mal super, dass du dir Gedanken machst und Anregungen zu Herzen nimmst.

Meine Kaninchen und Hühner sind separat, daher kann ich zum zusammenleben nicht viel sagen. Aber ich kann zu meinen jeweiligen Setups was berichten.
Wenn du möchtest, dass Hühner in einem Bereich können, in den die Kaninchen nicht können, könntest du eine Art Leiter oder Gerüst am Zaun bauen. Da können die Hühner hoch und drüber, die Kaninchen aber nicht. Wenn die Hühner das aber einmal raus haben, kann es sein, dass sie sich auch an anderen Stellen des Zauns versuchen. Die einzigen, die bei mir konsequent nicht über den Zaun flattern sind Sundheimer. Aber auch für die Hühner wäre ein Wechselauslauf sinnvoll. Ich habe einen etwa 200m² großen, zweigeteilt Auslauf für 15-20 Hühner. Aber die Hühner dürfen fast täglich auch einfach ganz raus und Feld, Garten und Wiesen unsicher machen. Trotzdem ist der Auslauf jetzt im Winter eine Erdwüste. Wegen Sandbodens zum Glück kein Matsch.

Bei den Kaninchen ist es ähnlich. Ich halte sie in Kolonie. Der Stall (ca 9m²) grenzt an zwei separate Gehege, jeweils etwa 12m² groß. Frühling bis Herbst stecke ich mit Elektrozaun immer wieder mobile Gehege im Garten ab, damit die Kaninchen dort tagsüber mähen. Außerdem wandern die Jungtiere mit 4-5 Wochen in mobile Gehege mit Stallabteil auf der Wiese. Heißt, der eigentliche Stall und die angebauten Ausläufe sind nur für die Zuchtgruppe von 5-7 Tieren. Trotzdem ist im Winter nur Erde zu sehen.

Zum Punkt "zu klein": ich finde dieses Argument immer etwas schwierig. Eine Bucht ist zu klein für ein Kaninchen, ein Käfig zu klein für ein Huhn. Mit fast allem anderen kann man arbeiten. Je kleiner, desto mehr Arbeit für den Halter den Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Wenn du ein riesiges Gehege, sicher eingezäunt, mit Netz drüber und pi pa po hast, super. Klar, das ist toll für die Kaninchen, toll für dich, du musst nicht viel machen. Nur weil das Gehege dann aber kleiner ist, heißt es nicht, dass es nicht toll für die Tiere sein kann. Du musst dich eben mehr um Sauberkeit, Futterbeschaffung und ggf Abwechslung kümmern. :aeh:

Sesamtiffi
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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#12

Beitrag von Sesamtiffi » Mi 28. Dez 2022, 11:30

Vielen Dank für die Ideen Ellie!

Was genau bedeutet "Kolonie" eigentlich?

Deine mobilen Gehege finde ich interessant. Wenn ich dich richtig verstehe, setzt du gelegentlich alle Tiere ohne Stallabteil zeitweise in diese Gehege (wie häufig denn und für wie lange?) und Jungtiere ab 4-5 Wochen dauerhaft mit Stallabteil (mehrere Gehege für Geschlechtertrennung?).
Persönlich könnte ich mir vorstellen so etwas gut vorstellen, aber der Ehefrauaspekt will berücksichtigt werden: Auf der Wiese liegen dann ständig Köttel, stimmts? Ich nehme an, die bleiben mindestens bis zum nächsten Regen sichtbar. Selbst wenn ich das meiner Frau in einem gut choreographierten Verkaufsgespräch unter Zuhilfenahme einer Powerpointpräsentation mit Häschen-Animationen noch vermittelt bekäme, stolpere ich spätestens über das Gegenargument mit unserem Hund: Der verschmäht nämlich Hühnerkacke nicht, weshalb er keinen Zutritt zum Auslauf hat. Wenn dann aber überall Kaninchenköttel rumliegen... Weiß jemand ob Hunde die fressen?

Danke auch für deine Einordnung zum Platzbedarf!

Ellie
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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#13

Beitrag von Ellie » Mi 28. Dez 2022, 16:24

Sesamtiffi hat geschrieben:
Mi 28. Dez 2022, 11:30

Was genau bedeutet "Kolonie" eigentlich?
Alle Kaninchen der Zuchtgruppe leben permanent zusammen. Also bei mir ist das ein Rammler und 5-7 Häsinnen. Sie regulieren selbst wann und wie oft sie werfen.
Sesamtiffi hat geschrieben:
Mi 28. Dez 2022, 11:30

Deine mobilen Gehege finde ich interessant. Wenn ich dich richtig verstehe, setzt du gelegentlich alle Tiere ohne Stallabteil zeitweise in diese Gehege (wie häufig denn und für wie lange?) und Jungtiere ab 4-5 Wochen dauerhaft mit Stallabteil (mehrere Gehege für Geschlechtertrennung?).
Persönlich könnte ich mir vorstellen so etwas gut vorstellen, aber der Ehefrauaspekt will berücksichtigt werden: Auf der Wiese liegen dann ständig Köttel, stimmts? Ich nehme an, die bleiben mindestens bis zum nächsten Regen sichtbar.
In Thema "Kaninchenhaltung mal etwas anders" gibt's viele Infos zur Koloniehaltung von mir und den wenigen anderen, die das so machen. Da ist auch auf Seite 7 ein Foto unseres" rabbit tractor" in dem die Jungtiere leben. Da wir früh schlachten (mit 8 bis 10 Wochen) müssen die Geschlechter nicht getrennt werden. Wir haben aber mehrere solcher Gehege, wir könnten also auch trennen, wollten wir länger mästen
viewtopic.php?t=11460&start=60

Die Gehege für die Kolonie schließen direkt an die Stalltür oder die Auslauftüre an, so haben sie immer die Möglichkeit in den Stall zu gehen. Da das ganze auf unserem Rasen im "Freizeitgarten" stattfindet, sind die Kriterien für "wie häufig" und "wie lange" abhängig vom Zustand des Rasens. Wenn alles kurz gefressen ist, bevor sie anfangen zu buddeln, wird der Zaun umgestellt. Je nach Größe des Geheges dauert das ein bis 5 Tage. Und ja, da sind Köttel bzw Biodünger auf dem Rasen. Aber Kaninchenköttel sind klein und trocken, uns stören sie nicht, selbst barfuß sind die kein Problem.

Einer unserer Hunde frisst die Köttel (er ist aber Labrador und frisst so ziemlich alles) der andere nicht. Aber da unsere Hunde gebarft werden (deshalb so viele Kaninchen :holy:) , stört mich das nicht. Durch die Fütterung hat die Magensäure einen so niedrigen ph, dass alles kaputt geht, was nicht in den Hund gehört

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#14

Beitrag von Sesamtiffi » Mi 28. Dez 2022, 16:35

Sesamtiffi hat geschrieben:
Mi 28. Dez 2022, 11:30
unter Zuhilfenahme einer Powerpointpräsentation mit Häschen-Animationen
War eigentlich als Witz gemeint...aber warum eigentlich nicht? :juhu:
Wenn man die Datei im Anhang in den Präsentationsmodus schaltet, kann man per Leertaste die Animationen durchschalten.
Dateianhänge
Wiese.pptx
(170.94 KiB) 80-mal heruntergeladen

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#15

Beitrag von Sesamtiffi » Mi 4. Jan 2023, 21:54

Vielen Dank für deine Antworten Ellie,
ich melde mich erst jetzt weil ich etwas spät gesehen habe, dass du geschreiben hast und weil ich vorher auch den ganzen Thread "Kaninchenhaltung mal etwas anders" durchlesen wollte. Insgesamt sehr interessant und spannend zu lesen, wie du an die Sache rangegangen bist (musste ein paar mal anerkennend nicken, insbesondere dafür, wie du mit Kritik umgehst.

Nun zum Thema Karnickel. Wie auch du zu Beginn, so denke ich, dass 1,1 oder 1,2 absolut ausreichen und ich bei mehr Häsinnen mit dem Nachwuchs überfordert wäre. Dass es hier unterschiedliche Auffassungen (und vor allem auch unterschiedliche Rammler) gibt, habe ich schon festgestellt. Aber ich denke ich würde erst einmal klein anfangen.

Deinen Rabbit Tractor finde ich super! Marke Eigenbau nehme ich an. Wie groß ist die Fläche, die er umschließt? Ist das für einen kompletten Wurf wirklich ausreichend?

Kann noch jemand auf diese Fragen antworten:
Sesamtiffi hat geschrieben:
Di 27. Dez 2022, 19:56
federfee hat geschrieben:
Di 27. Dez 2022, 19:01
Emils Idee mit den Röhren ist super! Das könnte echt funktionieren!
Ich glaube, dann habe ich diese Idee nicht richtig verstanden. Wie hilft das in meiner Situation
federfee hat geschrieben:
Di 27. Dez 2022, 19:01
Man kann Ausläufe kalken gegen Parasiten.
Das wäre eine Lösung für mich. Macht der Kalk den Kaninchen denn nichts? Die fressen ihn ja dann.
Und bringt der Kalk wirklich etwas wenn man ihn im Auslauf verspritzt (ich nehme an, gemeint ist Löschkalk mit Wasser gemischt).

Sagt eigentlich niemand etwas zu meiner fachmännisch erstellen PowerPoint-Präsentation? :engel:

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#16

Beitrag von Ellie » Mi 4. Jan 2023, 23:03

Sesamtiffi hat geschrieben:
Mi 4. Jan 2023, 21:54

Nun zum Thema Karnickel. Wie auch du zu Beginn, so denke ich, dass 1,1 oder 1,2 absolut ausreichen und ich bei mehr Häsinnen mit dem Nachwuchs überfordert wäre. Dass es hier unterschiedliche Auffassungen (und vor allem auch unterschiedliche Rammler) gibt, habe ich schon festgestellt. Aber ich denke ich würde erst einmal klein anfangen.

Deinen Rabbit Tractor finde ich super! Marke Eigenbau nehme ich an. Wie groß ist die Fläche, die er umschließt? Ist das für einen kompletten Wurf wirklich ausreichend?
Vielen Dank für die netten Worte.
Die Anzahl der Kaninchen hängt natürlich auch vom vorgesehenen "Verbrauch" ab. Wenn ich nur für unseren Tisch Kaninchen hätte, dann würden mir zwei Häsinnen auch reichen. Theoretisch hätte ich aber für 2 Stück am Tag "Bedarf", also für gut 700 im Jahr plus was wir selbst essen :platt: so viele möchte ich natürlich nicht halten (und auch nicht schlachten!)

Der rabbit tractor ist nach Vorlage eines youtubers in Irland, der Kanal heißt mossy bottom. Ich hab die Maße nicht im Kopf aber ich meine er hat eine Grundfläche von etwa einem Quadratmeter plus die "Kammer". Ob das genug ist? Naja, kommt wieder auf die Definition von "zu wenig Platz" an. Die meisten Buchten sind kleiner. Der Züchter, von dem ich meine ursprünglichen drei hatte, hatte eine Häsin plus Wurf in einer maximal halb so großen Bucht. Und die jungen waren schon 10 Wochen alt. Meine bleiben 4 Wochen im tractor. Meistens sortiere ich zwischendurch schon etwas aus, sodass mit 8 Wochen (bei mir Schlachtreife) maximal 6 Stück drin sind. Sie kommen zweimal täglich auf neues Gras und sind immer an der frischen Luft. Wenn ich auch im Garten bin, setze ich sie in so einen kleinen Gitterauslauf für Kaninchen, damit sie zwischen den Beeten mähen. Muss jeder selber entscheiden, ob er das für ausreichend hält 🤷

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#17

Beitrag von Sesamtiffi » Do 5. Jan 2023, 23:36

700 Tiere im Jahr verfüttern, ist schon eine Hausnummer. Wie tötest du sie, wenn ich fragen darf?

Habe mir ein paar Videos von mossy bottom angeschaut. Der Typ ist wirklich cool. Könnte mit vorstellen ein oder zwei dieser Traktoren zu bauen. Zusätzlich müsste ich aber auch mindestens eine größere Schutzhütte für die Zuchtgruppe bauen (peilen wir mal 1,2 + Nachwuchs an). Würdest du da mehrere einzelne Hütten (2 oder 3?) oder eine Etagenhütte anbieten? Habe eine bei e.Kleinanzeigen gefunden, die 2 Meter breit, 1 Meter tief und 1,60 hoch ist und 2 große Räume und einen kleinen Raum hat. Sehr geräumig also aber weniger flexibel als einzelne Hütten. Außerdem besteht die Gefahr, dass die kleinen mal eine Rampe runterfallen, oder?

Buch ist angekommen. Liest sich super!

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#18

Beitrag von Ellie » Do 5. Jan 2023, 23:46

Naja, wie gesagt, theoretisch könnte ich so viele verfüttern, ich hatte aber deutlich weniger im letzten Jahr. Müsste mal in meinen Unterlagen nachschauen wie viele es insgesamt waren. Bei zwei Hunden (einer davon groß und einer mittel) und zwei Katzen kommt einiges an Futter zusammen.
Ich schlachte immer mit Bolzenschussgerät und Kehlschnitt. Auch die Hähne. Rundholz auf Kopf finde ich persönlich zu gruselig, bzw ich traue mir nicht zu es beim ersten Schlag richtig zu machen.

Das wichtige an Schutzhütten ist, dass sie mehrere Ausgänge haben. Ob du jetzt mehrere kleine oder eine große nimmst, ist meiner Erfahrung nach egal, aber vielleicht haben da langjährigere Kaninchenhalter anderes zu berichten. Die Tiere müssen sich aus dem Weg gehen können und sich auch mal nicht sehen können. Die Häsinnen brauchen außerdem Nisthöhlen oder Nistkästen, man spricht oft von einem Kasten mehr als vorhandene Häsinnen.

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#19

Beitrag von Sesamtiffi » Fr 6. Jan 2023, 12:57

Ellie hat geschrieben:
Do 5. Jan 2023, 23:46
Ich schlachte immer mit Bolzenschussgerät
So etwas?
Screenshot_20230106-114942~2.png
Screenshot_20230106-114942~2.png (108.39 KiB) 1799 mal betrachtet
Ellie hat geschrieben:
Do 5. Jan 2023, 23:46
Das wichtige an Schutzhütten ist, dass sie mehrere Ausgänge haben. (...) Die Häsinnen brauchen außerdem Nisthöhlen oder Nistkästen, man spricht oft von einem Kasten mehr als vorhandene Häsinnen.
Warum mehrere Ausgänge? Damit sie sich nicht begegnen müssen?
Eine Schutzhütte mehr als Häsinnen, bedeutet, dass der Rammler keine eigene braucht? Bei 1,2 hat man also 3 Hütten, wovon eine als Nisthöhle dient, korrekt?
Von der Größe her können die alle gleich sein?

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Re: Kaninchen in meinem Hühnerauslauf

#20

Beitrag von Ellie » Fr 6. Jan 2023, 16:17

Ja, genau, so ein Gerät.

Die Ausgänge sind, damit sie "entkommen" können, falls sie sich streiten oder anderweitig bedrängt fühlen. Und Schutzhütte und Nistbox sind nicht unbedingt das gleiche.
Schutzhütten sind Versteck und Unterschlupfmöglichkeiten, v. a. im Außengehege. Wie viele du da hast, ist ansichtssache. Wenn viel Struktur wie Büsche im Gehege ist oder die Tiere jederzeit in den Stall können (der ja in Grunde nur eine große Schutzhütte ist), dann brauchst du vielleicht gar keine. Bei 1,2 Kaninchen solltest du idealerweise 3 Nistboxen haben, dort werfen die Häsinnen und dort verbringen die Jungtiere ihre ersten Lebenswochen. Sie sollten rundherum abgeschlossen sein (Schutzhütten hingegen können auch aus Gitterelementen etc bestehen), Lüftungslöcher haben, kuschelig, aber groß genug sein und brauchen auch nur einen Eingang. Die Häsinnen passen idr gut auf, wer da versucht rein zu gehen. Idealerweise ist so eine Nistbox auch für dich gut zugänglich ( zwecks Nestkontrolle) zum Beispiel indem der Deckel/das Dach abnehmbar ist.

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