Edelstahlfässer für Apfelsaft

roland
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#11

Beitrag von roland » Do 1. Sep 2011, 21:09

Hi,
ich mag auch keinen Cidre, aber den Saft immer abkochen würd ich auch gerne vermeiden.

Muss auf dem Fass wirklich Druck drauf sein, damit nichts gärt (und wieviel Druck)?
Oder muss nur der Sauerstoff verbraucht sein?
Dann könnt man ein fass für Apfelessig und eines für Saft machen und das CO² rüberpumpen oder so. Eine normale Luftpunpe kann auch CO² pumpen ;)


Roland

smallfarmer
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#12

Beitrag von smallfarmer » Do 1. Sep 2011, 22:07

Ich finde die Bag in Box Geschichte eine gute Sache. Apfelsaft aus Streuobstbeständen hält sich sauber verarbeitet und gut gelagert 18-20 Monate. Und 60 Cent für einen 5 ltr. Beutel ist ein super Preis.
Edelstahl Druckfässer sind in der Anschaffung recht teuer. Ich konnte damals Edelstahl Bierfässer sehr preisgünstig kaufen und habe mir mit Hilfe eines Braumeisters das System zusammengebastelt.
Wenn ich mich heute für ein System entscheiden müsste , gäbe es für mich nur die Folienbeutel.
smallfarmer

Ullerich
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#13

Beitrag von Ullerich » Fr 2. Sep 2011, 10:54

roland hat geschrieben:Hi,
ich mag auch keinen Cidre, aber den Saft immer abkochen würd ich auch gerne vermeiden.

Muss auf dem Fass wirklich Druck drauf sein, damit nichts gärt (und wieviel Druck)?
Oder muss nur der Sauerstoff verbraucht sein?
Dann könnt man ein fass für Apfelessig und eines für Saft machen und das CO² rüberpumpen oder so. Eine normale Luftpunpe kann auch CO² pumpen ;)


Roland
Hallo Roland,

ich bin technisch jetzt nicht so gut drauf, so dass ich nicht ganz verstanden habe, wass Du meinst oder vorhast bzw. könnte ich das technisch mangels Ahnung von Pumpen umsetzten. Ich glaube mich zu erinnern (Fässer derzeit noch leer), dass auf dem Manometer bis 3,5 bar angezeigt wurden. Genau weis ich es aber nicht mehr.

Es ist der Druck, der den Gärvorgang unterbricht und ohne Druck bekommst Du auch den Fassinhalt bei dem obenliegendem Zapfhahn nicht raus. Wenn der Druck per CO2 reinkommt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Dir sowas wie meine Essiggeschichte passiert geringer. Bei mir ist das mit dem Essig vermutlich passiert, weil ich halt keine Hefe reinhab und gehofft habe, dass sich die natürlichen Hefen im Saft durchsetzen. Tatsächlich haben aber die Essigbazillen sich durchgesetzt.

Alkoholgerung soll unter Luftabschluss passieren. Ich hab absichtlich noch nie Essig herstellen wollen und mich daher noch nie damit beschäftigt, womit meine Aussage nicht auf eigenen Erfahrungen beruht. Ich meine mich aber zu erinnern, gelesen zu haben, dass die Behälter in denen Essig erzeugt wird nur mit einem Tuch abgedeckt werden, so dass keine Fliegen reinkommen und die Essigorganismen aber trotzdem Luftzugang haben.

Würde mich aber sehr wundern, wenn dieses Thema Essig hier von Leuten, welche das tatsächlich schon praktiziert haben nicht behandelt wurde.

Ich finde auch Bag in Box gut und mein OGV macht das auch in seiner Mosterei. Ich hab so ca. 20 Kartons und bewahre die Beutel in so flachen Obst- und Gemüsekisten welche ich aus aus dem Supermarkt und unserer Kantine mitnehme auf. Man kann da drei Beutel reintun und die Kistchen übereinander stabeln. Wenn ich einen Karton leergetrunken tu ich den Beutel raus und einen neuen rein. Schade, dass man die Beutel nicht irgendwie wiederverwenden kann. Außerdem hat man mit Bag in Box und selbstgemachten Apfelsaft immer ein gutes Geschenk mit dem man Freude machen kann. Die Kartons heb ich immer auf und wenn ich Saft verschenke sag ich immer, dass ich die leeren Kartons wieder brauche.

Ich hab das mit den Druckfässern angefangen, weil ich für meine Verhälntisse relativ viel Saft habe und beim OGV das Kaltpressen ohne Bag in Box viel weniger kostet. Ich komm so je nach Saison auf 200 bis 400 Liter Saft komme und alles in Bag in Box abfüllen zu lassen wär mir zu teuer. Deswegen einen Teil in die Fässer und den Rest in die Beutel. Apfelmost stell ich ansonsten nicht her.

Gruß Ullerich

roland
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#14

Beitrag von roland » Fr 2. Sep 2011, 12:38

Hi,
Ullerich hat geschrieben:Ich finde auch Bag in Box gut
ich auch, gekauften Saft gibts nur noch in den Dingern. Aber der Obst-bauer kocht den Saft auch ab. kann man sich das bei den Bag in Box sparen??

Technisch dacht ich mir das ganze recht einfach: Aus dem Gärfass für Apfelmost oder Essig entweicht CO², dieses zb in nem grossen Luftsack auffangen und dann mittels Fahrradpumpe in das Apfelsaftfass pumpen. 3bar sind da kein Problem. Allerdings wie so oft keine Lösung für riesen Mengen ;)
die Frage ist halt: wenn ich frischen Apfelsaft ohne abkochen mit dem Druck beaufschlage, fängt er dann gar nicht an zu gären? Da bin ich Gechmacklich sehr eigen, leicht vergoren schmeckt er mir schon nicht mehr.
Roland

Rabe
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#15

Beitrag von Rabe » Fr 2. Sep 2011, 13:03

Wie funktioniert das mit den Beutel,wie groß ist die Einfüllöffnung?
Uschi
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Ullerich
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#16

Beitrag von Ullerich » Fr 2. Sep 2011, 14:04

roland hat geschrieben:Hi,
Ullerich hat geschrieben:Ich finde auch Bag in Box gut
ich auch, gekauften Saft gibts nur noch in den Dingern. Aber der Obst-bauer kocht den Saft auch ab. kann man sich das bei den Bag in Box sparen??

Technisch dacht ich mir das ganze recht einfach: Aus dem Gärfass für Apfelmost oder Essig entweicht CO², dieses zb in nem grossen Luftsack auffangen und dann mittels Fahrradpumpe in das Apfelsaftfass pumpen. 3bar sind da kein Problem. Allerdings wie so oft keine Lösung für riesen Mengen ;)
die Frage ist halt: wenn ich frischen Apfelsaft ohne abkochen mit dem Druck beaufschlage, fängt er dann gar nicht an zu gären? Da bin ich Gechmacklich sehr eigen, leicht vergoren schmeckt er mir schon nicht mehr.
Roland
@ Roland

Bei Bag in Box must Du pasteurisieren. Denke, der Beutel würde zum gären anfangen und dann platzen.

Ich hab es selbst noch nicht versucht mit der CO2 -Flasche. Laut Beschreibung gärt es dann nicht, wenn ich den Druck mit CO2 mache. Man muß noch sagen, dass beim Abzapfen das Ganze ziemlich aufgeschäumt wird und man ein bischen warten muß, bis der Schaum sich gesetzt hat. Ein bischen weizenbiermäßig.

@Rabe

Ich selbst lass das Pressen und die Befüllung ja beim Obst- und Gartenbauverein machen und hab keine eigene Abfüllvorrichtung, ich hab aber zugeschaut. Die waschen, pressen und erhitzen dann den Saft. Von der Wanne zur Abfüllvorrichtung ist ein Schlauch. Die Abfülleinrichtung hat ein Rohr, dass in den leeren Beutel gesteckt wird. Da fließt der heiße Saft dann rein. Die Beutel gibts in 5Ltr. oder in 10 Ltr. Ist der Beutel voll ist drehen die einen kleinen Hahn zu und es wird der Verschluß mit dem versiegelten Zapfhahn draufgemacht. Man kann ihn dann nicht mehr runtermachen. Wenn man den Saft trinken will muß man dann wie ihr es kennt, das Platiksiegel wegmachen, damit man den Zapfhahn drücken kann. Ist absichtlich als Weckwerfartikel gedacht. Ich hab mir auch schon überlegt, warum man das nicht mehrmals verwenden könnte. Wird wohl eine umgesetzte EU-Hygienevorschrift sein. Die Öffnung ohne den Abzapfverschluß dürfte die Öffnung so 2 cm sein.

Gruß Ullerich

André

Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#17

Beitrag von André » Mo 17. Sep 2012, 11:13

Wer füllt denn noch in diese komischen 5 - Liter - Beutel ab? Das halte ich für ökologisch mehr als fragwürdig. Sinn machen nur die auf dem Markt erhältlichen Spundungskolonnen. Man füllt den frischen Saft (nicht erhitzt) in Bierfässer, gibt ca. 5 bar CO2 - Druck drauf (die Fässer über ca. 2 Wochen etwa einmal pro Tag aufpumpen, bis der Druck stabil bei 5 bar bleibt), Armaturen komplett abbauen und die Fässer in der Ecke stapeln. Fertig. Der Saft hält sich ewig, ist nicht angegoren und klärt sich komplett von alleine. Darf man hier auf einen Anbieter hinweisen? Wenn ja, dann dieser:

http://www.f-sm.de/shops/armaturen/inde ... onnen.html

Sieht erstmal teuer aus, ist aber eine Einmalinvestition, die das Konservieren größerer Saftmengen überhaupt erst sinnvoll macht. Vergeßt alle anderen Konservierungsmethoden. Die ist es, mit genau diesem System.

Gruß André

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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#18

Beitrag von Theo » Mo 17. Sep 2012, 11:39

Ullerich hat geschrieben:Er ist Lehrer von Beruf und weiß alles ganz genau und besser. Ich hab ihm gesagt, wenn er bei mir oben Obstbäume pflanzt sollte er die Baumscheiben die ersten Jahre frei halten und vielleicht mit Wiesenschnitt mulchen (nachdem er versonnen auf seine im Vorvorjahr reingesteckten und eingegangenen Bäume gestiert hat). Er hat mich dann belehrt, dass das egal ist, wieder 2 Löcher gegraben, 2 Bäume, reingesteckt und sich nicht mehr darum gekümmert. Die sind natürlich wieder eingegangen.
Tja, bei Schülern ist das einfacher, die wechseln öfter, und hinterher prüft keiner, was draus geworden ist ;)
Gruß
Theo

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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#19

Beitrag von Dagmar » Mo 17. Sep 2012, 11:53

Hallo André,

aber das ist dann ja kein Saft mehr, sondern Apfelsaft mit Kohlensäure. Weil die Kohlensäure wird sich mit dem Saft verbindet und dann kommt eben sprudelnder Saft dabei heraus.

Und mir persönlich schmeckt dann der Saft eben nicht mehr. Kohlensäure in Cola - soviel wie möglich :pft: , aber im Apfelsaft kann ich den gar nicht gebrauchen, das ist eben wirklich Geschmackssache.


Dagmar
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Re: Edelstahlfässer für Apfelsaft

#20

Beitrag von André » Mo 17. Sep 2012, 12:50

Hallo Dagmar,

stimmt im Prinzip, aber der Kohlensäuregehalt ist kaum zu schmecken. In dem Moment, wo Du den Saft aus dem Faß herauslaufen läßt (am besten geht ein Eimer, da es recht viel Schaum gibt), ist die gelöste Kohlensäure zum größten Teil auch schon wieder aus dem Saft entwichen. Was bleibt, ist ein ganz leichtes Prickeln auf der Zunge. Nicht zu vergleichen mit Cola oder irgendwelchen Limonaden. Und deswegen sind die Vorteile noch einmal klar herauszustreichen: kein zeit- und energieaufwendiges Erhitzen, keinerlei Restmüll (siehe Bag - in - Box), extrem lange Gebrauchsdauer der Fässer und aller Gerätschaften. Dazu kauft man ab und zu eine 10 - Liter - Flasche CO2 (kostet ca. 30 Euro, beim Getränkehändler zu beziehen), und fertig ist die Saftkonservierung. Ich habe vorgestern 250 Liter abgefüllt - direkt aus der Presse ins Faß. Und damit bin ich schon fertig mit der Haltbarmachung. Ich finde das extrem effizient.


Gruß André

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