Was nützt es ganz viel tolles stabil gewachsenes Holz zu haben was dann Papier oder Brennholz wird? Wie schonmal erwähnt, die grundsätzlichen Eigenschaften der Hölzer werden sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern. Abgesehen davon wechseln die Experten ihre Meinung wie die Unterhosen, alle Jahre wird ein neuer Zukunftsbaum durch das Dorf getrieben.penelope hat geschrieben: ↑Mo 19. Dez 2022, 12:10Die grundsätzliche Frage ist halt, woran man sich bei der Überlegung, auf welche Baumarten man setzt, orientiert. Daran, was man glaubt, was in 60 bis 100 Jahren gebraucht wird oder daran, was nach aktuellem Erkenntnisstand am stabilsten wachsen wird.
Es ist ziemlich sicher dass in Zukunft Nadelholz gefragt sein wird, also schauen wir dass wir eine Kombination aus dem finden was a) wächst und b) gebraucht wird. Ein guter Teil der Fichten ist momentan als Begleitbaum ausgelegt, damit die Goldjungs auch schön brav und grade wachsen. Ist wirklich keine Hexerei vorherzusehen dass gut sägegeeignete Stämme immer gefragt sein werden! Ein paar Edellaubhölzer kommen auch mit in den Mix, Eicheln auf den Hähertisch und Buche geht auf wie Unkraut, da braucht man gar nix dran tun. Interessant ist auch was im Zaun alles wächst was draussen keine Chance hat, aber das werden (vermutlich) keine Bäume die grossartig wirtschaftlich sind. Die erfreuen dann die Vögel und andere Tiere.
Und ich dachte schon...Relativ rentabel war der Wald in den letzten Jahren durch glückliches Timing.

Verstehe. Was verjüngt sich denn so bei euch förderfähiges, wenn das kein gescheiter Mischwald ist?Und nun gibt es eben die Teilnahme am Förderprogramm für natürliche Waldverjüngung, die Geld bringt.
@Küstenharry: Ich kenne das BuchenBauholz. Ist für mich allerdings kein Holz, sondern ein Holzprodukt, weil hochverarbeitet. Immerhin - es ist ein interessanter Ansatz. Wird sich zeigen ob das mit der Preisfindung langfristig zur Alternative "Import von Nadelholz" passt...

Ein weiterer Nachteil der Buche, die ist eben auch nicht wirklich klimastabil, leidet jetzt schon unter Trockenstress laut jüngsten Studien - sogar in Norddeutschland! Der heilige Gral der Zukunftsbäume ist noch nicht gefunden mMn. Ich bin auch nicht sicher ob es den überhaupt gibt. Laufend kommen neue Erkenntnisse dazu, neue Schädlinge (z.B. ganz heiss für Laubholz: Asiatischer Laubholzbockkäfer, Asiatischer Moschusbockkäfer), neue Krankheiten (z.B. das bakteriell verursachte Rindensterben der Rosskastanie) die sich teils durch den Klimawandel verstärkt hier möglicherweise etablieren können, oder auch alte Schaderreger wie Verticillium dahliae der (genau wie die Borkenkäfer bei Fichten) die Schwäche seiner Zielbäume nach Trockenstress ausnutzt.
Insgesamt ziehen wir für uns das Fazit ziehen, der Mix macht's, irgendwas wird schon überleben

