Hausentscheidung - Lebensentscheidung

Was halt nirgendwo passt
roland
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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#91

Beitrag von roland » Do 1. Sep 2011, 21:25

Hi,
ja, ich seh schon, Ihr seid andere Preise gewohnt ;) die 100000 sind der Preis für den leeren Bauplatz hier!!
Die Jugendarbeit aufm eigenen Land hab ich mir inzwischen etwas abgeschminkt - denn alleine geht da eh nichts. Wenn sich noch ein schönes Gemeinschaftsprojekt auftun würde, ok.

Das mit dem Lärm ist so ne Sache: die Strasse ist gut hörbar, wenn Du aber den Lärmpegel messen würdest, wäre es nicht viel. Also der Traktor vom Bauer, die Kühe und der Hahn sind lauter ;). Es ist halt eine art Hintergrundgeräusch, das mich eigentlich etwas abschreckt, hier im Rheintal aber so gut wie nirgends komplett vermeidbar ist. Wenn auf 10km Talbreite 2 grosse Bundesstrassen, die Autobahn und 2 Bahntrassen parallel laufen, dazu noch 2 Regionalflughäfen und so weiter in der NÄhe sind - da gibts keine wirklich ruhigen Flecken.
Daher die Frage, ob der Lärm als Ausschlussgrund gilt. Hm, schwer aus der Ferne zu bewerten, ich weis. Das mit dem Übernachten hatt ich auch schon vor, mal schau, ob das Wetter mitmacht. Aber eigentlich sollt ich dann unter der Woche dort schlafen - da ists lauter.

Zum Haus:
Es ist ein Ziegelbau mit 200er Wänden massiv Ziegelbau, 10+7m Aussenmaße, 2 Stockwerke, ein kleines, gut erhaltenes Dach. Keine Isolation, aber auch keinerlei Feuchtigkeit trotz mindestens 20Jahre alter Tapete sichtbar. Das Haus steht im Norden des Grundstückes direkt an ner Strasse - grosse Dorfstrasse, einiges los, aber nicht grad ne Hauptsstrasse.
Im Süden dann das Grundstück mit Nachbarn in Ost und West, Richtung Süd wird die nächsten 20 Jahre nichts gebaut, danach vermutlich schon. Das Erdkabel inklusive überfahrtsrecht läuft im Süden des Hauses mit ca. 20m abstand quer durch, danach gehts in den grossen Teil mit Nussbäumen und ein paar kleinen Obstbäumen. Rundrum recht offen, nur nach Süden zum Maisfeld ist ne Hecke.

Eins ist klar, bis ich fertig bin mit Heizung ect. hab ich auch den Kaufpreis für das Haus im Schwarzwaldtal weg - aber dann ist halt eine Heizung, ein Bad, eine Isolation genau so wie ich es will drin und das Haus ist ja viel kleiner = viel weninger Material zum Ausbau nötig. Hat halt alles so seine zwei seiten. Ein hauptargument ist, das ich mich dann doch nicht hier festlege, den als ausgebautes Haus ists gut wiederverkaufbar - wenns überhaupt noch Geld gibt ;))

Roland

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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#92

Beitrag von emil17 » Do 1. Sep 2011, 22:28

Na, dann ab zum Notar - sonst bist Du in 10 Jahren noch keinen Schritt weiter.
Keine Rose ohne Dornen - aber manche Dornen ohne Rose ...
Mach aber all die üblichen Prüfungen - einmal werktags da schlafen, auf dem Amt die Bebauungspläne usw. anschauen, mit Taschenlampe in die dunklen Ecken gucken (Dachboden, Keller), Leitungen ... In den Kaufvertrag muss, dass dem Verkäufer keine Altlasten bekannt sind. Damit kannst Du ihn zwicken, wenn dann doch noch etwas kommt, was er gewusst haben muss, aber verschwiegen hat.
Vorsicht bei nicht näher definierten Dienstbarkeiten wie Wege- und Fahrrechte!

Klar, wenn Du wirklich Ruhe willst, musst Du aus der Oberrheinischen Tiefebene weg. Hätte auch den Vorteil, dass die Immobilien etwas abseits günstiger sind und das Klima im Sommer nicht so schwülwarm sein dürfte.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#93

Beitrag von Spottdrossel » Fr 2. Sep 2011, 09:12

Das Problem bei Lärm(belästigung) ist, daß das individuell verschieden empfunden wird. Und, wie Du schon richtig bemerkt hast, in einer dichter besiedelten Gegend wirst Du nur dann keine Straße oder Bahn hören, wenn nebenan Dorfdisco ist ;) .
Nach meinen persönlichen Erfahrungswerten läßt sich aber so ein "Hintergrundrauschen" wie Bahn oder Straße leichter ausblenden, während mich palavernd die Straße langlatschende Volldeppen nachts um 3 regelmäßig aus dem Schlaf reißen.
Das 100 % perfekte Haus wird es nicht geben. Wenn Du mit dem Bauzustand zufrieden bist, hock Dich (selbstverständlich mit Erlaubnis) in den Garten und überlege Dir, ob Du da noch mit 80 gebißklappernderweise Dein Unwesen treiben willst.
Wenn ja: kaufen.
Wenn nein: nicht von der (Grünen sei Dank? :mrgreen: ) Grunderwerbssteuer unter Druck setzen lassen. Ein Haus, was Du in ein paar Jahren wieder loswerden willst, bringt Dir mehr Verlust als die 5%.
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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#94

Beitrag von emil17 » Fr 2. Sep 2011, 09:39

Es ist sogar so, dass man sich daran gewöhnen muss, wenn es ruhig ist. Vielel Leute schlafen nicht gut an den hierzulande seltenen Orten, wo es still und absolut dunkel ist.
An fernes Rauschen (Bach, wohl auch Autobahn, Eisenbahn) kann man sich gewöhnen, an die besoffenen oder mit Mofas ohne Auspufftopf herumfahrenden Dorfbewohner nicht, und an die feierabendlichen Rasenmäher, Laubbläser und Fadenschneider auch nicht, zumal die sich irgendwie absprechen, so dass immer einer, aber selten mehr als einer zugleich aktiv ist.
Dann gibts noch Hubschrauber (im Gebirge zunehmend überall und immer, aber alle sind vermutlich in wichtiger Mission unterwegs), Baustellenlärm, Kampfjets, aufgedrehte Stereoanlagen, kettensägende Bauern, LKWs mit laufendem Motor, wo sich der Fahrer gerade eine Schachtel Zigaretten besorgt, brummende Klimaanlagen, laute Melkmaschinen, Grabensohlenverdichter, Abbruchschuttsortiermaschinen, Schiessanlagen, ferngesteuerte Modellflugzeuge und so weiter und so überall - Ruhe ist ein Privileg!
Ich halte wenig von staatlichen Verboten, aber wenn ich lese, dass in manchen Gegenden routinemässig die Immobilienmakler mit Helikoptern herumfliegen, um lohnende Objekte zu finden, deren Besitzer sie dann anschreiben - dann löschts mir ab. Genauso wie bei Helikopterskiing, Motorbootfahren auf dem sonst so stillen See, Autorallies auf Nebenstrassen und so weiter.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#95

Beitrag von roland » Fr 2. Sep 2011, 12:56

Spottdrossel hat geschrieben:Nach meinen persönlichen Erfahrungswerten läßt sich aber so ein "Hintergrundrauschen" wie Bahn oder Straße leichter ausblenden, während mich palavernd die Straße langlatschende Volldeppen nachts um 3 regelmäßig aus dem Schlaf reißen.
Oh ja, das is allerdings war. An meiner jetztigen Mietwohnung ists sehr leise nachts - trotz ähnlicher Nähe zur B3. Die späten Spaziergänger, ein Mofa oder Nachbars Riesen-Ami-Schlitten stören mehr als die nächtlichen Bahngeräusche.
emil17 hat geschrieben:Mach aber all die üblichen Prüfungen - einmal werktags da schlafen,
Wo kann man das? Is eher unüblich, werde es aber heute abend versuchen
auf dem Amt die Bebauungspläne usw. anschauen,
erledigt (was im Internet zu finden ist)
mit Taschenlampe in die dunklen Ecken gucken (Dachboden, Keller), Leitungen ...
erledigt
In den Kaufvertrag muss, dass dem Verkäufer keine Altlasten bekannt sind.
Ja, das werd ich versuchen
Vorsicht bei nicht näher definierten Dienstbarkeiten wie Wege- und Fahrrechte!
Die muss ich noch klären, der Makler (wieder Sparkasse :nudel: ) gibt Ifos nur Scheibchenweise raus. Gesagt hat er Überfahrtsrecht zur Generatorwartung in Nachbars garten - in wirklichkeit sind die Kabel durch das Grundstück verbuddelt. Da muss ich noch bohren.

roland

Manfred

Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#96

Beitrag von Manfred » Fr 2. Sep 2011, 13:45

Vorallem auf die Bahnstrecke würde ich achten.
Neulich hat mit ein Rheintaler erzählt, dass die Rheintalbahn bis 2020 oder so aufgrund internationaler Verträge durchgehen 4-spurig ausgebaut werden müsste. Selbst wenn es ein paar Jahre länger dauert, es wird kommen. Es geht wohl um eine Güterverkehrsachse vom Mittelmeer an die Nordsee.
Der Güterzugtakt soll dann bei 5 Minuten liegen, mit bis zu 1,5 km langen Zügen. Kein Spaß mehr, wenn man da dran wohnen muss.

roland
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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#97

Beitrag von roland » Fr 2. Sep 2011, 21:38

Hi,
so,ich war grad draussen - so ein schöner Abend, warm, am Horizont rote Wolkenberge vor der Abendsonne, ok-etwas schwül, aber echt toll.
Und: Laut!!!
Zuerst auf dem oben beschriebenen Grundstück: die B3 selbst um halb neun noch fast durchgehend befahen inklusive LKW, die Strasse vor dem Haus auch noch recht akiv und vorallen direkt aufs Grundstück strahlend (Baulücke)
Hm, auch sonst vom Gefühl ein deutliches Nein. Zumal auch die Sache mit der Stromleitung nochmals anders aussieht: frische Spuren, ein grosser Trafo auf dem Nachbargrundstück - da kommen die sicher regelmässig zur Wartung!

Also, Nein, das wirds nicht.
Wieder zurück in mein jetziges Dorf auf den Dorfberg - super Grundstücke ausserhalb, nicht zum Wohnen aber als Freizeitgrundstück, Super Fernsicht, toll da oben. Aber- Laut!! Auf dem Berg oben genauso laut wie 200 m neben der strasse. Die B3 führt um den Berg rum, auch Autobahn und Bahn kommt zweimal und ewig lang - eben so lang, wie man weit sieht.
Dann ins Tal rein ans obere Dorfende, ca. 1km von der Bahn weg, auch dort könnt ich ein Grundstück pachten, das besser liegt wie das jetztige. Und was höre ich deutlich?? Den Zug!!

Hier ists abartig, ich weis nicht, wie das noch werden soll, den Manfred, nicht nur die Bahn soll ausgebaut werden, die Autobahn wird gerade 3-Spurig gemacht. Das wird garantiert nicht weniger in Zukunft.
Bin ich zu empfindlich?? Aber wenn ich da oben aufm Berg stehe, ein super abend, noch die letzten Reste der Sonne im Westen hinter den Wolkenbergen, rundrum Natur, hier und da raschelt es - und im Hintergrund das Brummen der Motoren, von Reinhard May so romantisch unsungen, aber hier doch ein Romatikkiller!

Hm, ok, genung gejammert ;), nu bin ich in mein Wohnzimmer geflüchtet, der Fernseher läuft und nu is Ruhe :aeug: :dreh:

Roland

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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#98

Beitrag von Spottdrossel » Fr 2. Sep 2011, 22:10

roland hat geschrieben:
Bin ich zu empfindlich?? Aber wenn ich da oben aufm Berg stehe, ein super abend, noch die letzten Reste der Sonne im Westen hinter den Wolkenbergen, rundrum Natur, hier und da raschelt es - und im Hintergrund das Brummen der Motoren, von Reinhard May so romantisch unsungen, aber hier doch ein Romatikkiller!

Hm, ok, genung gejammert ;), nu bin ich in mein Wohnzimmer geflüchtet, der Fernseher läuft und nu is Ruhe :aeug: :dreh:

Roland
Naja, ZU empfindlich... ist halt alles Geschmackssache. Wo mein Elternhaus steht, sind am Waldrand die großen Autobahnbrücken, und nachts kann man kilometerweit das Rumpeln an den Übergängen hören.
Da ich mit Straßenbau mein Geld verdiene, juckt´s mich nicht so sehr.
Wäre ich auf der Suche nach "Natur pur", würde es mich stören.

Wo Du noch suchen könntest: in Orten, die in Minitälern liegen. Wir sind hier 10 Minuten von der A5 entfernt, und man hört absolut nix.
Aber, wie gesagt, dann übernehmen halt andere Krachmacher den Weckdienst...
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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#99

Beitrag von Sabi(e)ne » Fr 2. Sep 2011, 22:25

Hallo, Roland,
ich wohne knapp 250m von der Hauptstrecke Hannover-Bremen entfernt, auf Sand auf Moor - was heißt, daß ich jeden Zug schon am wackelnden Spiegel in meiner Kaffeetasse sehe, bevor ich ihn höre....
Außerdem geht die mittlerweile 4spurige B6 in einem schönen großen Bogen da auch noch rum - montagsmorgens ab 3 merkt man, daß die LKW wieder unterwegs sind...

Es ist aber hier im Flachland nur je nach Windlage wirklich nervig - kein Vergleich zu einem engen Tal. Und samstag/sonntag ist es morgens früh paradiesisch still.

Was ich nicht verstanden habe: warum willst du unbedingt in deiner teuren lauten Gegend bleiben?
Es muß ja nicht gleich MäcPom sein, aber auch bei dir muß es doch auch ruhige Gegenden außerhalb deines Tals geben, die womöglich auch noch preiswerter sind?
Für Ruhe und Frieden kann man auch Kompromisse in Kauf nehmen, finde ich.

Und ja, :mrgreen: , ich versteh die Schwabenart, möglichst auch zwei Generationen weiter zu denken, was späteren Wiederverkauf oder Bauplätze für Kinder betrifft - aber du hast nur dieses eine Leben und du wirst SO dein Zuhause niemals finden.
"Hic Rhodos, hic salta".
Es gibt nicht das perfekte Anwesen, außer du hast unbegrenzt viel Geld.....
Irgendein Haken wird immer sein.

Bloß - was willst du wirklich?
Traust du dich wirklich, oder beschränkst du dich lieber auf's Suchen und Negativ-Auslese?
Es gibt für und gegen alles gute und logische und nachvollziehbare Gründe - wenn man sie sucht, und man sollte dann wissen, mit was man leben kann und mit was nicht.

Du eierst rum und bist noch sehr lange nicht zu einer konkreten Entscheidung bereit, weil du immer das "viel zu teure Schwarzwaldhaus" im Kopf hast - eigentlich ist deine Entscheidung längst gefallen - genau SOWAS möchtest du.
Aber sowas wird es genauso nicht nochmal geben, vermute ich mal.

Und genauso "aber" wirst du mit was anderem nicht wirklich glücklich werden, bzw. "nichts passendes finden".
Wenn du es halbwegs stemmen kannst, nimm das, wo dein Herz dran hängt - ein Zuhause, was einen glücklich macht, ist unbezahlbar in Geld.
Und wenn das Schwarzwaldhaus so toll ist, wie du es beschrieben hast, dürfte es im Notfall auch kein Problem sein, es wieder anständig zu verkaufen - im Gegensatz zu meinem Glashaus :mrgreen: , dafür gibt es nicht so viele Irre, die das toll finden... :lol:

Also: was willst du (außerhalb der schwäbischen Kaufmannsseele :pft: ) denn wirklich am liebsten?
Wo würdest du dich angekommen fühlen und glücklich?
Wo hast du alle Möglichkeiten, das zu tun, was du tun willst?

Dann nimm das.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)

Words are no substitute for actions...

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Re: Hausentscheidung - Lebensentscheidung

#100

Beitrag von emil17 » Sa 3. Sep 2011, 07:21

Tja ...
Ich würde jedenfalls in Lage investieren. Ein morsches Dach kann man flicken, Lärm kann man nur ertragen.
Man kann natürlich auch planmässig vorgehen:
Erst mal ne Karte vornehmen, überlegen welche Gebiete überhaupt in Frage kommen: Distanz zur Arbeit, Meereshöhe - das wäre jetzt für Leute in der norddeutschen Tiefebene nicht so wichtig - Klima - ich mag zum Beispiel die im Sommer schwülheissen Tiefebenen überhaupt nicht, weshalb ich nicht auf die Idee käme, mich in der Oberrhein-Ebene selbst ansiedeln zu wollen, auch ist das das Trinkwasser qualitätsmässig vermutlich ein Problem; und so weiter.
Dann aufs Fahrrad und in der Freizeit die Gegend gründlich abfahren. Man wird Ecken finden, die einen spontan ansprechen, und andere, die auf der Karte gut aussehen, aber dann öde oder schlimm verbaut sind. Fahrrad ist besser als Auto, weil man nicht so schnell ist und deswegen besser guckt, und weil man problemlos auf Nebenwege kann. Gleichzeitig sich in den Anzeigen umschauen, um eine Idee von den Preisen zu haben. "Für 30'000 mehr bekomme ich ein Dorf weiter ein sofort bewohnbares EFH" ist ein gutes Preisverhandlungsargument - wenn man es weiss.
Dann kann man gezielt suchen, Eigentümer von interessanten, ungenutzt aussehenden Liegenschaften ausfindig machen und mit Fingerspitzengefühl anschreiben.
Gemeinden mit Abwanderung sind für unsereiner angenehmer, die Liegenschaften sind nicht so teuer und die Behörden sind netter und etwas flexibler.
Wer auf Angebote von Maklern wartet oder nur auf Anzeigen reagiert, hat es seltsamerweise immer mit Maklern zu tun. Da gibt es tolle und andere. Viele wollen mit niedrigpreisigen Altliegenschaften nichts zu tun haben und behandeln sie entsprechend lieblos.
Gut ist es, sich vorher über die finanzielle Obergrenze im Klaren zu sein und auch zu wissen, wie man im Falle eines Kaufes rasch zur Kohle kommt, denn manchmal muss es rasch gehen.
Eine weitere Möglichkeit ist es gerade in dicht besiedelten Gebieten, sich eine kleine Wohnung zu mieten oder zu erwerben und zusätzlich ein Freizeitgrundstück mit Gartenhaus oder Schuppen, wo man dann lebt. Ich habe z.B. an der Bergstrasse bei Heppenheim *viele* solche aufgelassenen Grundstücke gesehen, die wohl ehemals Weinberge oder Pflanzgärten waren, meist etwa 3000 m2 gross und offenbar unbewirtschaftet,aber in bester Lage. Keine Ahnung, warum die niemand will.
Wie auch immer - man sollte sich irgendwann mal entscheiden.
Bei echtem Kaufinteresse unbedingt Baulastenverzeichnis und Grundbuch einsehen; es gilt was da drin steht und nicht was der Makler sagt, denn der weiss es nur vom Eigentümer und der wiederum will verkaufen. Bei niedrigpreisigen Objekten macht sich kaum ein Makler die Mühe, den Verkäufer um aktuelle Unterlagen zu bitten und in das Exposé einzuarbeiten. Das Wegrecht quer über den Hof ("da kommt einmal im Monat der Opa von nebenan und sonst ist da nix") wird man nicht los, wenn der Begünstigte nicht will (und warum sollte der wollen) und aus dem netten Opa kann nach einer Handänderung nebenan eine Bande von randalierenden Saufbolden oder ein Autobastler mit vielen, vielen Kollegen werden. Dass drüberlaufen dürfen nicht zuparken heisst und was mit "das Wegrecht ist schonend auszuüben" gemeint sein könnte interessiert die überhaupt nicht. Also hier misstrauisch sein und das Schlimmste annehmen! Wird vom Verkäufer versprochen, die Dienstbarkeit sei ablösbar, dann das in den Kaufvertrag nehmen ("Kauf erst nach rechtsverbindlicher Zusage der Ablösung" oder so). Rechtlich kann man den Verkäufer nicht wegen verschwiegener Grundbuchlasten belangen, denn was in öffentlich einsehbaren Registern steht, gilt juristisch als bekannt.
Also, lieber Roland, kümmere Dich aktiv um eine Liegenschaft und dann ENTSCHEIDE DICH

@ Sabi(e)ne: Kannst Du Dein Glashaus oder einen Bereich da drin inzwischen einigermassen heizen? Der Winter ist nicht mehr fern ...
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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