So mal wieder ein Update von mir.
Es geht weiter, wenn auch nur langsam, weil ich zwischendurch einige Wochen sehr krank war. Meine Küche hat jetzt eine Terrassentür und ich brauche nicht mehr ständig Elektrolicht. Die Wände drumherum will ich eigentlich verputzen wegen besserer Dämmung, habe jetzt aber erst mal nur mit Bierlasur gestrichen, weil ich auf die Putzerei gerade keinen Bock hab. Ist vielleicht was für den Winter.
Im Juni stand ich dann eines Tages mal 3 Stunden vor der Tür. Ich wollte kochen, hatte dafür schön den Herd voll Holz gemacht und dann zog der Rauch nicht mehr ab. Im Januar hatten meine Arbeiter einen 2m langen Riss im Schornstein entdeckt und es war klar, dass es irgendwann soweit kommt. Ich hatte bis dahin aber noch keinen Maurer gefunden, bzw. der Einzige, den ich wusste, hatte seinen Führerschein wegen Alkoholproblemen eingebüßt und ohne Auto ist hier schwer hin kommen. Das hatte ich am eigenen Leib erfahren müssen, denn mein Auto war im Juni geschlagene 4 Wochen in 3 verschiedenen Werkstätten. Dabei war nur der Auspuff kaputt, aber erst Renault war in der Lage das zu diagnostizieren. Zeitgleich war noch länger auch noch die Gefriertruhe in Reparatur, sodass ich alle 3 Tage einkaufen musste. Sowohl mit Öffis als auch mit dem Radel reichlich abenteuerlich und zeitaufwändig.
Nun hatte ich eine Firma für den Kamin gefunden, Chef war da und sagte gleich, beim 2. Kamin wäre der Kopf ebenfalls fällig. Da ich den aber noch nicht nutze, habe ich nur den einen in Auftrag gegeben. Samstag wollten die Arbeiter Material bringen, Sonntag arbeiten. Da ich für die Anlieferung ja nicht anwesend sein musste, bin ich Samstag auf ein Fest gegangen. Als ich zurück kam klafften im Dach 2 Löcher und in meinem Gesicht klaffte ebenfalls eins, denn beide Schornsteine waren weg. Und nicht nur der Kopf, sondern auch der Bereich vom Dachgeschoss. Ich habe von Samstag bis Sonntag Verhandlungen mit dem Chef geführt, völlig erfolglos. Ich war schon nahe dran, ihm zu sagen, dann könne er zusehen, wie er das Dach dicht macht, da schaltete sich eine Freundin ein und führte die Verhandlung auf Estnisch. Das dauerte dann gar nicht lange und ich hatte meinen Preisnachlass. @ Emil: Ja, ich weiß, das hast du schon zu Beginn des Threads vorhergesehen.
Nun thronen auf meinem Dach 2 sehr schön gemauerte Schornsteine und das vermooste Asbestdach sieht nun umso hässlicher aus.
Dafür zieht der Ofen wieder prächtig, gleich heute Morgen eingeweiht.
Der erste Schritt in die Selbständigkeit, Gründung einer Tierpension ist auch getan. Ich habe meine gewerbliche Internetseite auf Estnisch umgeschrieben mittels Hilfe von Deepl und etlichen Korrekturlesern und ein erster Gasthund war auch schon da. In diesem Jahr wird das wohl nicht mehr viel werden, die Saison ist ja so gut wie rum und G***le muss die Seite auch noch finden. Ich gehe aber davon aus (vorausgesetzt wir schlittern nicht weiter von einer Krise in die nächste), dass ich damit Erfolg haben werde, trotz abgelegenem Wohnort und fehlender Sprachkenntnisse. Immerhin kann ich schon Hundeestnisch

. Es gibt in ganz Estland nicht eine vernünftige Tierpension. Nur ein paar Tierärzte und Züchter, die das so nebenher machen und da kriegt man das kalte Grausen, wie die Tiere dort gehalten werden.