Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Solange man Tierhaltung, Erzeugergemeinschaft oder ähnliches nennt, ist man auf dem Holzweg.
Erst, wenn zuerst das Tier und danach der Ertag steht, wird man Wege finden allen gerecht zu werden.
Denn was passiert denn gerade? Aldi und die Schwarzgruppe kapern gerade "Bio", mit welchem Ergebnis?
Erst, wenn zuerst das Tier und danach der Ertag steht, wird man Wege finden allen gerecht zu werden.
Denn was passiert denn gerade? Aldi und die Schwarzgruppe kapern gerade "Bio", mit welchem Ergebnis?
Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier. M.Gandhi
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Absolut nirgends ist davon die Rede, dass Landwirtschaft nicht mehr exportieren darf und ich wüsste auch nicht, auf welcher rechtlichen Grundlage es möglich sein sollte, ein Verbot auszusprechen. Es geht stets nur darum, ob und wenn ja in wie weit eine bestimmte Art des Wirtschaftens mit öffentlichen Geldern gefördert werden sollte.
- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Das ist eines der Hauptprobleme im Umweltbereich.
Nur liegt auch hier das Problem schon in der Wortwahl: Die passive Formulierung trifft es nicht. Die Nutzfläche wird nicht einfach kleiner. Das sind gewollte Planungsbeschlüsse und Landverkäufe, von denen alle Beteiligten profitieren, weil es kurzfristig rentabel ist.
Wie das "fair" geht, sieht man daran, wenn man die Planungsgewinne in städtischen Umgebungen beispielsweise mit den geringen Entschädigungen im Hinterland für Windkraftanlagen anschaut.
Kein Problem. Allerdings kann man dann nicht gleichzeitig Produktionsautarkie fordern und bedauern, dass gewisse Produktionszweige ins Ausland abwandern. Schliesslich sind die Nachbarstaaten gleichberechtigt.
Es funkioniert auch aus Sicht einer ausgeglichenen Zahlungsbilanz nur, wenn sich Importe und Exporte ungefähr die Waage halten. Ein Teil des Exportüberschusses wird zwar durch Tourismus ausgeglichen, aber das reicht nicht. Wer exportieren will, muss auch importieren.
Die Sache hat für alle viele Vorteile, etwa dass man günstigeres Klima für landwirtschaftliche Produktion ausnutzen kann. Zudem sind Staaten, die auf gegenseitigen Handel angewiesen sind, weniger dem Risiko ausgesetzt, sich gegenseitig überfallen zu wollen. (Man vergleiche das Verhältnis Deutschland-Frankreich vor und nach der Erfindung der EU. Vor dem ersten Weltkrieg fühlten sich die Deutschen den Franzosen überlegen und die Franzosen den Deutschen, nach dem ersten WK hat die Gewinner-Verlierer-Mentalität den Keim zum zweiten Krieg gelegt, und seit beide sich als ungleiche, aber gleichberechtigte Nachbarn behandeln, ist Ruhe.)
Des weiteren sind politische Grenzen keine naturräumlichen Grenzen. Es ist doch nur normal, dass beispielsweise in Basel viel Gemüse aus dem Elsass oder aus Südbaden kommt. Das ist in der Qualität so gut oder so schlecht wie es die Produzenten machen, egal ob D, F oder CH auf der Packung steht.
Eine lustige Idee, die aber mit dem Verlust von sehr viel Lebensqualität einherginge. Nur noch deutsches Bier? Kein Problem. Nur noch deutschen Wein? Na ja. (Für viele Bayern womöglich kein Problem, solange genug Bier da ist). Spätestens bei Pizza und den nicht mehr verfügbaren Käsespezialitäten aus Frankreich wird es bitter. Dafür gibts wieder dreimal die Woche Kohlsuppe.
Der Kegeklub aus Wanne-Eickel geht dann bitteschön nicht mehr nach Ibiza oder Malle um es krachen zu lassen, sondern reist brav in den Harz oder an die Nordsee.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
- Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Zeig mir die Ackerfläche die durch Bewirtschaftung jemals die Erträge von Bauland oder Solarfläche bringt... oder die Bauern die alle(!) freudestrahlend ihre Flächen in Betonwüste umwandeln lassen, Stromtrassen buddeln lassen, etc pp... oft genug ist es eben NICHT freiwillig.emil17 hat geschrieben: ↑Mo 7. Feb 2022, 09:55Das ist eines der Hauptprobleme im Umweltbereich.
Nur liegt auch hier das Problem schon in der Wortwahl: Die passive Formulierung trifft es nicht. Die Nutzfläche wird nicht einfach kleiner. Das sind gewollte Planungsbeschlüsse und Landverkäufe, von denen alle Beteiligten profitieren, weil es kurzfristig rentabel ist.
Wenn's nur das Klima wäre was den Produktionsstandortvorteil ausmacht, würde ich dir zustimmen. Es wandert Produktion ins Ausland ab weil sie bei uns totreguliert wird. Das ist ein RIESIGER Unterschied - und die doitsche Regulierungswut läuft ins Leere wenn es nichts mehr gibt was reguliert werden könnte. Aber Hauptsache bei uns wird XYZ nicht gemacht, scheiss darauf dass usnere Importe unter XYZ passieren, bei UNS gibts das NICHT!Kein Problem. Allerdings kann man dann nicht gleichzeitig Produktionsautarkie fordern und bedauern, dass gewisse Produktionszweige ins Ausland abwandern. Schliesslich sind die Nachbarstaaten gleichberechtigt.

Richtig. Ich hätte kein Problem damit wenn wir Käse aus Frankreich importieren, dafür Mozzarella nach Italien exportieren (ja, macht meine Molkerei) und die Italiener Pizza nach Frankreich verladen. Fröhliches culinarisch-kulturelles Ringelpietz mit Anfassen und alle sind glücklich.Es funkioniert auch aus Sicht einer ausgeglichenen Zahlungsbilanz nur, wenn sich Importe und Exporte ungefähr die Waage halten. Ein Teil des Exportüberschusses wird zwar durch Tourismus ausgeglichen, aber das reicht nicht. Wer exportieren will, muss auch importieren.
Blöd wird's wenn dann Autos ins Spiel kommen, oder Rindfleisch aus Argentinien...
Früher, als die Flugreisen noch teuer waren, ging das auch!Der Kegeklub aus Wanne-Eickel geht dann bitteschön nicht mehr nach Ibiza oder Malle um es krachen zu lassen, sondern reist brav in den Harz oder an die Nordsee.

Ich bitte dich. Klar, die Industrie bekommt keine direkten Subventionen die vergleichbar mit denen der Landwirtschaft wären, aber du willst mir doch nicht erzählen dass die nicht massivst mit öffentlichen Geldern gefördert wird?

Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Nein, natürlich nicht. Aber das finde ich ebenso kritisch. Nur macht das eine das andere nicht besser.
(Ich finde es beispielsweise auch nicht richtig, dass Unternehmen Staatshilfen bekommen und dann Dividenden an Aktionäre ausschütten, aber so eine Diskussion ist im Thema Landwirtschaft halt nicht passend untergebracht)
- kraut_ruebe
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Ich greife Dieses hier als Beispiel für eine Diskussion heraus, die im SV-Forum nicht fruchtbringend ist:
Und das soll auch nicht bedeuten, dass die Gesamtsituation nicht äußerst bescheiden und Kritik wert ist, oder die inzwischen immens euroschwere NGO-Industrie nicht hinterfragt werden sollte. Die Probleme werden auch nicht verschwinden, wenn wir sie hier nicht im Detail zerpflücken, es ist aber trotzdem nicht der richtige Ort dafür.
Bitte lasst uns hier im Forum mehr darauf zurückkommen, was der Einzelne sinnvoller Weise machen kann oder könnte um zur Verbesserung des Großen und Ganzen etwas beizutragen und weniger einander die Meinung abzusprechen.
Danke.
/Vorstand des Vereins Selbstvers.org, kraut_ruebe
Andernorts mag es durchaus angebracht sein solche Diskussionen zu führen (....wenngleich ich persönlich glaube, dass solange Produzent und Konsument Ihre Standpunkte einander solcherart kommunizieren, es wenig Hoffnung auf tatsächliche Verständigung gibt).
Und das soll auch nicht bedeuten, dass die Gesamtsituation nicht äußerst bescheiden und Kritik wert ist, oder die inzwischen immens euroschwere NGO-Industrie nicht hinterfragt werden sollte. Die Probleme werden auch nicht verschwinden, wenn wir sie hier nicht im Detail zerpflücken, es ist aber trotzdem nicht der richtige Ort dafür.
Bitte lasst uns hier im Forum mehr darauf zurückkommen, was der Einzelne sinnvoller Weise machen kann oder könnte um zur Verbesserung des Großen und Ganzen etwas beizutragen und weniger einander die Meinung abzusprechen.
Danke.
/Vorstand des Vereins Selbstvers.org, kraut_ruebe
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- emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
ok, hast recht
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
@kraut_ruebe: Hervorragend.
Es fehlt noch der Hinweis, dass man persönliche Wettkämpfe per PN ausfechten könnte. Dort fehlt dann aber ein Publikum, um sich das Wohlgefühl des vermeintlichen Erfolges in der Diskussion verstärken zu lassen.
In der Sache selber müsste man sicher Entscheidungsträger in eine solche Diskussion einbeziehen, dabei sicher auch noch aus eigener Lobbybefangenheit befreien (was wohl nur mit Worten kaum gelingen wird).
Es fehlt noch der Hinweis, dass man persönliche Wettkämpfe per PN ausfechten könnte. Dort fehlt dann aber ein Publikum, um sich das Wohlgefühl des vermeintlichen Erfolges in der Diskussion verstärken zu lassen.
In der Sache selber müsste man sicher Entscheidungsträger in eine solche Diskussion einbeziehen, dabei sicher auch noch aus eigener Lobbybefangenheit befreien (was wohl nur mit Worten kaum gelingen wird).
Mit freundlichem Glück Auf!
Eberhard
Eberhard
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
Da ich es offensichtlich nicht verständlich formulieren kann:
Mohnish Pabrai über NGOs (auf Englisch):
xxx (edit kraut_ruebe. Bitte bei Bedarf selbst recherchieren, danke. Das Gelbe Forum ist zB ein Platz, an welchem man Vieles ausdiskutieren kann)
Mohnish Pabrai über NGOs (auf Englisch):
xxx (edit kraut_ruebe. Bitte bei Bedarf selbst recherchieren, danke. Das Gelbe Forum ist zB ein Platz, an welchem man Vieles ausdiskutieren kann)
Zuletzt geändert von kraut_ruebe am Do 10. Feb 2022, 12:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Abdrift vom Forumsthema
Grund: Abdrift vom Forumsthema
Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion
https://www.tagesschau.de/inland/innenp ... t-101.html
Das ist doch Mal wieder "Typisch Schulze" und an Kleingeistigkeit nicht zu überbieten.
Dann bauen die Chemiefirmen die Anlagen ab, packen sie in ein Container und fahren sie nach Polen, Tschechien, China Indien, Israel und bauen sie dort wieder auf.
Was bringt das? Wir verlieren Wirtschaftskraft, Vertrauen und Arbeitsplätze völlig ohne Nutzen.
Es wird bei uns viel produziert dass man nur exportieren kann weil es bei uns nicht zugelassen ist. Will Schulze das alles verbieten?
Das ist doch Mal wieder "Typisch Schulze" und an Kleingeistigkeit nicht zu überbieten.
Dann bauen die Chemiefirmen die Anlagen ab, packen sie in ein Container und fahren sie nach Polen, Tschechien, China Indien, Israel und bauen sie dort wieder auf.
Was bringt das? Wir verlieren Wirtschaftskraft, Vertrauen und Arbeitsplätze völlig ohne Nutzen.
Es wird bei uns viel produziert dass man nur exportieren kann weil es bei uns nicht zugelassen ist. Will Schulze das alles verbieten?