Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

Eberhard
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3471

Beitrag von Eberhard » Do 6. Jan 2022, 23:45

Solche Bedingungen böten Vorteile für resistente Bakterien. »Die können dann in Krankenhäusern auf geschwächte Menschen treffen.
Ja, auch wer seinen Haushalt klinisch sauber hält mit Sagrotan & Co., der schaue mal, was sich auf der punktuell sauberen Fläche zuerst ansiedelt und entsprechende Dominanzen aufbauen kann.

Krankenhauskeime sind ja dort ein überwiegendes Thema, wo mit Desinfektionsmitteln und Antibiotika alles mikrobiologische Leben plattgemacht wird, also auch die überwiegend neutralen und positiv wirkenden MO, die ansonsten in einem vielfältigen Milieu Krankheiten und Fäulnis unterdrücken.
Mit freundlichem Glück Auf!

Eberhard

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Rohana
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3472

Beitrag von Rohana » Do 6. Jan 2022, 23:45

Haja, es ist halt so dass es genug Leute gibt die glauben dass Antibiotika vom Menschen erfunden wurden und dass die Landwirtschaft an Antibiotikaresistenzen schuld ist... beides ist eben nicht so (einfach so). :kaffee:
Ob die allerdings dadurch auf andere Gedanken kommen, sei dahingestellt.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3473

Beitrag von emil17 » Fr 7. Jan 2022, 07:09

Für mich steht ausser Zweifel:
- dass der Einsatz von Antibiotika in der Tierproduktion (nicht Tiermedizin!) ein wesentlicher Teil des Problems resistenter humanpathogener Keime ist;
- dass der Einsatz von Desinfektionsmiteln in Krankenhäusern unabdingbare Voraussetzung zum Erfolg von Behandlungen aller Art ist.

Im Haushalt sind Desinfektionsmittel in der Regel unnötig und schlichte Seife tuts auch. Wer glaubt, dass dem auch bei Wundbehandlungen oder gar in Krankenhäusern so sei, lese die Geschichte von Ignaz Semmelweis ... oder frage eine der vielen hauptberuflich tätigen Fachkräfte in Pflege- oder Arztberufen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3474

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 7. Jan 2022, 10:22

https://www.agrarheute.com/markt/marktf ... ise-589069

Bio-Getreideernte verglichen mit der normalen Ernte 2021: 2,85% der Getreideernte von 6% der Getreidefläche

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3475

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 7. Jan 2022, 12:35

https://www.agrarheute.com/politik/ober ... uss-589006

2.000 Mastplätze generieren etwa 530.000 € Umsatz.
Alles darüber soll als "Industrie" gebranntmarkt werden.

Das statistische Bundesamt ordnet Unternehmen mit weniger als 2 Millionen Euro Umsatz als "Kleinstunternehmen" ein, weit entfernt von "Industrie" und Großunternehmen. Denn die fangen bei 50.000.000 € Umsatz und mindestens 249 Beschäftigte an.
Das schaffte nicht Mal die KTG Agrar AG.
Der durchschnittliche ostdeutsche LPG-Nachfolge-Betrieb mit 2.500 oder auch Mal 3.500 Hektar schafft es gerade so in die Kategorie "Kleinunternehmer".

Manfred

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3476

Beitrag von Manfred » Fr 7. Jan 2022, 16:00

Oelkanne hat geschrieben:
Fr 7. Jan 2022, 10:22
https://www.agrarheute.com/markt/marktf ... ise-589069

Bio-Getreideernte verglichen mit der normalen Ernte 2021: 2,85% der Getreideernte von 6% der Getreidefläche
Dazu kommen die notwendigen erweiterten Fruchtfolgen und Kleegrasjahre, in denen in viehlosen Biobetrieben die Flächen oft nur gemulcht werden, d.h. anteilig ist für den gleichen Ertrag noch mehr Fläche nötig als es die reine Ertragsrechnung je ja Anbaufläche vermuten lässt.

Ferry
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3477

Beitrag von Ferry » Fr 7. Jan 2022, 18:18

Spielt die Menge des Getreides wirklich eine so große Rolle?
Wenn der Boden nicht so aus dem Gleichgewicht gebracht werde soll wie in der konventionellen Landwirtschaft, muss man eben mit weniger Erträgen leben. was ist so schlim daran?
Ich kenne nur Biobauern auf eher "schwierigem" Boden. Auf Sand erntest du einfach weniger als auf Lehm. Um also eine wirkliche Aussage treffen zu können müßte sowas auch mit einbezogen werden.

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emil17
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Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3478

Beitrag von emil17 » Fr 7. Jan 2022, 19:12

Oelkanne hat geschrieben:
Fr 7. Jan 2022, 12:35
https://www.agrarheute.com/politik/ober ... uss-589006

2.000 Mastplätze generieren etwa 530.000 € Umsatz.
Alles darüber soll als "Industrie" gebranntmarkt werden.
Das ist überfällig und logisch, denn wenn man in einer Halle aus zugekauftem Futter von irgendwo und Wasser und Energie mit einem hoch technisierten Verfahren Fleisch und Abfall erzeugt, dann ist das nicht standortgebunden und folglich Industrie. Mit der eigentlichen Aufgabe der Landwirtschaft, nämlich auf fruchtbarem Boden Nahrung zu erzeugen, hat es jedenfalls wenig zu tun.
Andersrum würde es auch funktionieren, dann müsste man auch Schokoladefabriken oder Kaffeeröstereien privilegieren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3479

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 7. Jan 2022, 19:34

emil17 hat geschrieben:
Fr 7. Jan 2022, 19:12
Oelkanne hat geschrieben:
Fr 7. Jan 2022, 12:35
https://www.agrarheute.com/politik/ober ... uss-589006

2.000 Mastplätze generieren etwa 530.000 € Umsatz.
Alles darüber soll als "Industrie" gebranntmarkt werden.
Das ist überfällig und logisch, denn wenn man in einer Halle aus zugekauftem Futter von irgendwo und Wasser und Energie mit einem hoch technisierten Verfahren Fleisch und Abfall erzeugt, dann ist das nicht standortgebunden und folglich Industrie. Mit der eigentlichen Aufgabe der Landwirtschaft, nämlich auf fruchtbarem Boden Nahrung zu erzeugen, hat es jedenfalls wenig zu tun.
Andersrum würde es auch funktionieren, dann müsste man auch Schokoladefabriken oder Kaffeeröstereien privilegieren.
Es gibt eine Unterscheidung:
landwirtschaftliche und gewerbliche Tierhaltung, der Unterschied ist der Viehbesatz. Das stellt sicher dass sie Ausscheidungen auf der eigenen Fläche verwertet werden können und genug eigenes Futter erzeugt werden kann.
Hierbei dürfen kleine Betriebe sehr deutlich mehr Tiere halten als große, bevor sie gewerich werden.

Das was du beschreibst ist gewerbliche Tierhaltung. Die hat weit höhere Hürden als die landwirtschaftliche Tierhaltung.

Von der Obergrenze aus dem Artikel sind aber alle betroffen, gewerbliche wie Landwirtschaftliche Tierhalter.
Für die 2.000 Schweineplätze (das ergeben 4.000 Schweine) braucht es etwa 150 ha Futterfläche. Auf diesen 150 ha dürfte man 6150 Schweine im Jahr mästen (also ein Stall mit 3075 Plätze).


Ich hoffe du siehst selbst dass der Vorschlag Käse ist.

Benutzer 4754 gelöscht

Re: Meldungen aus Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion

#3480

Beitrag von Benutzer 4754 gelöscht » Fr 7. Jan 2022, 19:36

Ferry hat geschrieben:
Fr 7. Jan 2022, 18:18
Spielt die Menge des Getreides wirklich eine so große Rolle?
Wenn der Boden nicht so aus dem Gleichgewicht gebracht werde soll wie in der konventionellen Landwirtschaft, muss man eben mit weniger Erträgen leben. was ist so schlim daran?
Ich kenne nur Biobauern auf eher "schwierigem" Boden. Auf Sand erntest du einfach weniger als auf Lehm. Um also eine wirkliche Aussage treffen zu können müßte sowas auch mit einbezogen werden.
Esse doch heute Abend statt vier Scheiben Brot nur zwei.
spätestens morgen früh, wenn es wieder nur zwei statt vier Scheiben Brot zum Frühstück (alternativ nur eine halbe Schale Müsli statt einer ganzen) gibt, merkst du was daran so schlimm ist wenn man nur die Hälfte erntet.

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